Der Kaiser und das Reichstags-Präsidium.

Kol«, 17. Februar. DieKölnische Zeitung" meldet: Ter Kaiser hat es abgelehnt, das Reichstagspräsidium zu empfangen. Der Präsident und der zweite Vizepräsident hatten um diesen Empfang nachgesucht. Der Kaiser hat aber den Empfang dieses unvollständigen Präsidiums abgelehnt. Die Angelegenheit ist als eine persönliche Sache des Kaisers aufzufafsen, was schon daraus hervorgeht, daß der Bescheid durch das Oberhofmarschallamt ergangen ist.

Ausländisches.

-jj Loudo«, 17. Febr. Der Flieger Graham Gibmour ist aus einem Fluge nach Richmond tödlich abgestürzt.

* Tokio, 17. Febr. Ein Telegramm aus Söul meldet: Hier wurde eine Anzahl Personen verhaf­tet im Zusammenhang mit einer Verschwörungi, welche die Ermordung des Generalgpuverneurs in Korea, des Grasen Terauchi, bezwecken sollte. Un­ter den Verhafteten befindet sich Baron Jnchito, der frühere Präsident des Geheimen Rats.

Ter Rücktritt des Musen Aehrenthal. >

* Wien, ! 7. Febr. Der Kaiser hat dem wie­derholten Wunsche -es Grasen Aehrenthal, ihn von seinem Posten zu entheben und mit Rücksicht aus die wichtigen Age nden einen Nachfolger zu ernennen, wenn auch ungern, doch st a t t-M g e b e n und aus Vorschlag Aehreathals den Grasen Leopold von Berchtold zum Minister des Aeußern ernannt.

Graf Aehrenthal s.

* Wien, 17. Febr. Gras Aehrenthal ist um dreiviertel 10 Uhr gestorben.

!I Wien, 18. Febr. DieWiener Zeitung" wid­met dem Gedächtnis des Grasen Aehrenthal fol­gende Worte: Ein frühzeitiger Tod hat einen der bedeutendsten unter den führenden Staatsmännern unserer Zeit hinwegzerasst, ein hochbegabter viel verdien!er Politiker, der durch Jahre hindurch auf die auswärtige Machtstellimp Oesterreich-Ungarns bestimmenden Einfluß geübt hat. In Tagxn jäh hereingebrochener Umgestaltung der orientalischen Verhältnisse hat Gras Aehrenthal mit entschlossenem Mute die achtunggebietende Machtstellung der Mo­narchie gehoben und damit dem Kraftbewußtsein des Reiches gesteigerten Ausdruck verliehen. Die Amtstätigkeit des nun dahingeschiedenen Grasen

Aehrenthal wird ein bedeutsames Kapitel der öster­reichisch-ungarischen Geschichte bilden. Ein Oester­reich-Ungarn, das kraftvoll und wachsam die Stel­lung, die es in einer ruhmreichen Geschichte erwor­ben hat, behauptet und befestigt, ein Oesterreich- Ungarn, auf dessen Kraft die Freunde bauen und das von jedermann respektiert wird das war das Ideal, das seine Seele erfüllte. Und inmitten der Arbeit für dieses hohe patriotische Ziel ist er cibberusen worden.

!> Rom, 18. Febr. Ministerpräsident Giolitti hat den italienischen Botschafter in Wien, Herzog Avarua, telegraphisch gebeten, der österreichischen Regierung und der Familie des Grafen Aehrenthal fein lebhaftes Beileid zu dein vorzeitigen Tod des Grasen Aehrenthal, eines aufrichtigen und treuen Freundes der italienischen Nation zu übermitteln. - Der Minister des Aeußeren Marquis di San Giuliano hat an den Sektionsches des Österreich isckp ungarischen Ministeriums des Aeußeren Frhr. Mül­ler von Szentghbergy ein Telegramm gerichtet, in dern er diesen bat der Familie des Grasen Aehren- tha! und allen Betroffenen sein lebhaftes Mitge­fühl auszusprechen, das von der italienischen Re­gierung und von der ganzen italienischen Nation geteilt werde.

st Rom, 18. Febr. Die politischen und diplo­matischen Kreise Italiens nehmen lebhaften Anteil an der Trauer um das Hinscheiden des Grafen Aehrenthal. Auch das italienische Volk bedauert aufrichtig seinen Tod. Die Blätter hier und in der Provinz widmen dem Wirken des Verstorbenen lange Spalten und heben besonders seine Italien gegen­über bewiesene bundestreue Gesinnung und die Worte hervor, denen er aus Anlaß des Konfliktes zwischen Italien und der Türkei in den Delegationen Ausdruck gegeben hat.

st Paris, 18. Febr. Fast die gesamte Presse widmet dem verstorbenen Grasen Aehrenthal ein­gehende Würdigungen, in denen aufrichtige Bewun­derung für seine hohen staatsmännischen Eigenschaf­ten zum Ausdruck gelangst und anerkannt wird, daß er Frankreich gegenüber stets eine freundliche Hal­tung beobachtet habe. !

der UlieM-MMe Krieg.

ff Tripolis, 17. Febr. Die allgemeine Lage ist unver­ändert. Es kommen noch zahlreiche Flüchtlinge aus Azizia und Benghasi an, welche bestätigen, daß im Lager der Türken Krankheiten herrschen.

- Rom, 18. Febr. Wie die Agenzia Stemm aus Benghasi meldet, wurde das 1. Bataillon des 4. Infanterie­regiments, als es gestern früh vor den italienischen Ver­schanzungen Uebungen machte, von 200 Beduinen, die von Moriunes kamen, beschossen. Das Bataillon machte sofort Gegenangriffe und trieb den Feind zurück, der 2 Tote auf dem Schlachtfelds ließ und etwa 20 Verwundete mit sich führte. Die Italiener hatten 2 Leichtverwundete.

Sie ReoMttou i> China.

* Eharbin, 17. Febr. Ju der angrenzenden chinesischen Stadt Fudsjaüjan drangen heute mor­gen 600 bewaffnete Revolutionäre in das Regie­rungs gebände, erklärten, die Behörden seien vom, Volte zu wählen, verhafteten den Bezirksches, ver­langten die Auslieferung, der Kasse, der Dokumente und aller Akten. Die Wache und die Polizeitruppen, 600 Mann leisteten Widerstand. Der in Eharbin wohnende Taotai suchte mit den Revolutionären zu verhandeln, um Unruhen zu verhindern, die durch die Freilassung der Sträflinge entstehen könnten.

* KuMcha, 17. Febr. Zwischen Revolutionären und Regiernngstruppen hat in der 'Nähe von Schicho ein Kainps stattgefunden, in dem die Revolutionäre 200, die RegiernngDtruppen 400 Tote hatten. Me Regierungstruppen mußten sich zurückziehen und ließen viele Waffen zurück.

* Mukden, 17. Febr. Nach 27 ständigem Heft tigen Kamps besetzten die Revolutionäre nachmit­tags die Stadst Teline.

Handel und Verkehr.

ff Stuttgart, 17. Febr. (Schlachtviehmarkt.) Zugetriebea 124 Großvieh, 132 Kälber, 392 Schweine,

ErlöK auS V» Kilo Schlachtgewicht: Ochsen 1. Qual, a) ausgemästete von 88 bis Pfg., 2. Qual, b) fleischig, und ältere vonbis Pfg.; Bullen (Farren) 1. Qual, a) vollfleischige, von 83 bis 85 Psg., 3. Qualität b) älter» und weniger fleischige von 78 bis 83 Psg., Stiere und Jungrinder 1. Qual, a) ausgemästete von S4 bis 97 Psg., 2. Qualität d) fleischige von 90 bis 92 Psg., 3. Qualität

o) geringere von 86 bis 89 Psg.; Kühe 1. Qual, a) jung,

gemästete von bis Pfg., 2. Qualität b) ältere

gemästete von 62 bis 74 Psg., 3. Qualität v) geringere

von bis Psg., Kälber: 1. Qualität») beste Saug­kälber von 103 bis 107 Psg. 2. Qualität b) gute Saug­kälber von 96 bis 102 Pfg. 3. Qalität o) geringere Saug­kälber von 86 bis 94 Psg., Schweine 1. Qual, s) jung» fleischige 69 bis 70 Pfg., 2. Qualität b) jüngere fette von 67 bis 68 Pfg.. 3. Qualität v) geringere von bis Psg-

Verantwortlicher Rckakbur; L. Lauk, Wevllrta.

Fünfbronu.

KimWEllßchmW

In der Konkurssache des Schreiners

David Th « « r < * Vs« Münfbrorrrr

kommen die in Nr. 14 und 18 ds. Blattes speziell beschriebenen Grund­

stücke am

Donnerstag, den 22. Februar

nachmittags 3 Uhr

auf dem Rathause in Fünfbronn zum dritten und letztenmal zur öffent­lichen Versteigerung.

Altensteig, den 17. Februar 1912.

Konkursverwalter:

Bezirkst« vtar Beck.

liefert rasch und billig die

W Riekersche Buchdruckerei L. Lank, Altensteig.

K. Foftlaml Klosterrrichrnbach.

Nadrlstamuchol;-

Uerkauf.

Am Montag, den 26. Febr. 1SI2 vor«. 16 Uhr in Kloster­reichenbach in derSonne" aus Staatswald sämtlicher 4 Hüten Forche«: 1270 Stück Lang­holz mit Fm.: 61 I., 446 II-, 472 III-, 163 IV.. 60 V., 15 VI. Kl., 30 Stück Sägholz mit Fm.: 13 l., 19 0. Kl., Fichte» «ud Tanneurft 955 Stück, Langholz mit Fm.: 168 I., 224 II., 305 III., 170 IV., 159 V., 107 VI. Kl., 91 Stück Sägholz mit Fm. 18 l., 22 2 III. Klasse.

Losverzeichnisse unentgeltlich vom Forstarnl.

emmiu« KNLII 88

KMpLkillt

VI »RI

IO M?osssr Ulick 2 U biUlMtsn ?rsissO

Fünfbronn.

Breiiiihch-Perkiiif.

Am Freitag, den 25. Februar sys 2, nachm, f Uhr

werden aus dem Gemeindewald Hagwald auf dem Rathaus zum Verkauf gebracht:

87 Rur. buchene Scheiter SK Anbrnch.

Gemrindrrat.

Altensteig.

Danksagung.

Für die vielen Beweise herz­licher Teilnahme, welche wir bei dem unerwarteten > Hingang unseres lieben Kindes

Helene

erfahren durften, sowie für die zahlreiche Be­gleitung zu seiner letzten Ruhe­stätte, für die vielen Kranz­spenden und Blumen sagen innigsten Dank

Die trauernden Eltern:

Wilhelm Henßler, Sattler und Frau.

Altensteig.

Am Mittwoch (Markttag)

Metzel­suppe

wozu höflichst einladet

Restaurateur Theurer.

Altensteig.

Von frisch eingelroffenen größeren Sendungen empfehle:

lg. Hamburger Stadtschmalz

mit feinstem Griebengeschmack

im Anbruch 1 Pfund 70 Pfennig bei 35 Pfund a 68 ,

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Dalmoua

feinste Pflanzen-Butter- Margarine vorzüglich zum Kochen, Braten und Backe».

'/- Pfund Pakets 45 Pfennig.

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Margarine

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