Gegründet

1877.

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. Fernsprecher Nr. 11.

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N». SSI. Ausgabe tu Altensteig-Stavt.

Dienstag, de« S. Oktober.

NmtSblitt für Pfalz,rafe»»etler.

1811 .

Der Fahrplan

für den Winlerdiensl 1911 !2 liegt für unsere Leser der heutigen Nummer unseres Blattes gratis bei.

Neu hinzutretende Leser unseres Blattes erhalten diesen nachgeliefert.

Fortgesetzt nehmen alle Postanstalten, Postboten und Agenten unserer Zeitung, sowie die Expedition Bestellungen auf das soeben neubegonnene Quartal entgegen.

Amtliches.

Abhaltung eines Mol ke r e i l ehrku rse s in Gerabronn.

Mit Genehmigung des K. Ministeriums des Innern wird an der Molkereischule in Gerabronn demnächst wiederum ein vierwöchiger Unterrichtskurs über Molkereiwesen abgehalten werden. Bedingungen der Zulassung sind: zurückgelegtes sechzehntes Lebensjahr, Besitz der für das Verständnis des Unterrichts notwendigen Fähigkeiten und Kenntnisse und guter Leumund. Vorkentnisse im Molkereiwesen begründen eine vorzugsweise Berücksichtigung bei der Aufnahme. Der Beginn des Kurses ist auf Monlag, den 20 . November ds. Jahres festgesetzt. Gesuche um Zulassung zu dem Kurs sind bis längstens 20. Oktober ds. Js an dasSekretariat der K. Zentralstelle für die Landwirtschaft in Stuttgart" einzu­senden.

Abhaltung eines Fortbildungskurses für geprüfte Hufschmiede in Ulm.

Mit Genehmigung des K. Ministeriums des Innern wird in der Zeit vom 4.9. Dezember d. Js. an der Lehrwerkstätte für Hufschmiede in Ulm ein sechstägiger Fort­bildungskurs für geprüfte Hufschmiede abgehalten werden. Der Unterricht, welcher von dem Tierarzi, Stabsveterinär Dr. Lutz in Ulm und dem Lehrschmied Jehle daselbst erteilt wird, ist unentgeltlich. Außerdem wird jedem Teilnehmer ein Beitrag zu den Aufenihaltskosten in Höhe von 15 Mk., neben dem Ersatz der Kosten der Eisenbahnfahrt (Rückfahr­karte 3. Klasse), gewährt. Die Zahl der Kursteilnehmer ist auf sechs festgesetzt. Gesuche um Zulassung zu dem Kurs sind unter Vorlage des Prüfungszeugnisses, sowie eines Leumundszeugnisses spätestens bis 14. November d. Js. beim Sekretariat der K. Zentralstelle für die Landwirtschaft einzureichen.

Tagespolitik.

I u n g - D e n t s ch l a n d." Mit Zustimmung des Kaisers und nach Besprechung mit zahlreichen Autoritäten hat Generalfeldmarschall von der Goltz laut Bert. Tagebl. den Entschluß gefaßt, eine Ver­einigungJung-Deutschland" ins Leben zu rufen, die eine Zentralisierung aller bisher bestehen­den Bestrebungen zur Hebung der nationalen Eigen­schaften und Wehrhaftigkeit der deutschen Jugend darstellen soll. Es kommt hierfür die Jugend von 14 bis 19 Jahren in Betracht.

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Die Einigung Wer den letzten formellen Streit­punkt im Marokkovertrage steht noch immer aus. Die soeben in Berlin eingegangene neue Pa riser Note wünscht, daß auf deutscher Seite die For­derungen nach einer Aenderung der Bestimmungen über das Schutzbefohlenenwesen fallen gelassen wer­den, da diese ganze Angelegenheit künftig neu ge­regelt werden soll. Im französischen Kongo, von dem wir bekanntlich einen Teil als Kompensation erhalten sollen, sind übrigens Unruhen ausgebro­chen. Zwei französische Offiziere und eine Anzahl eingeborener Soldaten sind verwundet.

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* Das stempelsteuerfreie Kaiserbild. Das Berliner Stempelsteueramt hatte neulich be­kanntlich ein vom Kaiser der Stadt Berlin geschenk­tes Porträt für schenkungssteuerpflichtig erklärt, und die Stadtkasse hatte 800 Mark Schenkungssteuer zahlen müssen. Jetzt hat aber nachträglich die Ober­zolldirektion Berlin für diesen Fall die Steuerfrei­

heit ausgesprochen, und der Finanzminister hat das bestätigt. Berlin bekommt also seine achthundert Mark wieder.

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* Bedeutende Worte sprach nach der Voss. Ztg. Professor Altmann in Berlin über das Frauen­studium. Er warnte eindringlich junge Damen, das Universitätsstudium als Modesache zu betrachten. Nur wirkliche geistige Befähigung sollte zum Studium führen, nicht aber die Rücksichtnahme auf reiche Geldmittel.

Landrsnarhnchrrrl.

Aktenüeig. 3. Okibr.

j! Weinzuckerung 1911. Das Weingesetz läßt eine Zuckerung von aus inländischen Trauben ge­wonnenem Traubenmost oder Wein zu, um einem natürlichen Mangel an Zucker beziehungsweise Alko­hol oder einem Uebermaß an Säure insoweit abzn- helfen, als es der Beschaffenheit des aus Trauben gleicher Art und Herkunft in guten Jahrgängen ohne Zusatz gewonnenen Erzeugnisses entspricht. Da nun der heurige Herbst nach allen Berichten einen sehr guten, ja Ausstich-Wein liefert, so ist für dieses Jahr eine Zuckerung der aus inländ ischen Trauben gewonnenen Erzeugnisse unzu­lässig im Handel und Wirtsgewerbe. Für die Haus­trunkbereitung Privater ist Zuckerung selbstverständ lick auch Heuer erlaubt, dagegen haben Wirte und Wrinhändlee ih. en Haustrunk, wenn er gezuckert wer­den soll, bei Sem Ortsvorsteher vorher anzuzeigen, wenn sic sich nicht straffällig machen wollen.

!> Frachtermäßigung. Am 2. Okt. d. I. tritt für den Versand frischer Seefische (ausgenom­men frische grüne Heringe) und frischer See mu­scheln äusgen. Austern) in Stückgutjendnngen und in Wagenladungen von deutschen Seehäfen nach den bayerischen, württembergischen und badischen Sta­tionen unter teilweiser Aufhebung bestehender Aus- nahmetarife ein neuer A n snahmetarif in Kraft, der bei größeren Entfernungen bis aus die Hälfte der regelrechten Frachten heruntergeht. Vom 2 . Okt. 191! bis zum 3l. Dezember 1912 werden für die genannten frischen Seefische und Seemuscheln in Wagenladungen an Gemeindebehörden und gemein­nützige Organisationen, die diese in Ausübung ge­meinnütziger Tätigkeit sowie für Wagenladungen an gewerbliche Unternehmer, die diese an eigene Ange­stellte zu oder unter den Selbstkosten zum Selbstver­brauch abgebcn, die Frachtsätze des vorgenannten neuen Ausnahmetarifs unter den im Tarif ange­gebenen Bedingungen um 2.0 Prozent ermäßigt.

js Schwäbischer Gedenktag. Am 10. Oktober l 805 ereignete sich in Kocherstetten eine Köpenickiade, indem einige wackere Hohenlohe-Kirchberg'sche Krie­ger fick als Franzosen ansspielten und unter Droh­ungen Vorspann verlangten. Die Kocherstettner Bür­ger waren aber keine Köpenicker, sie durchschauten den Schwindel, verprügelten die tapferen Hohen­loher Krieger, sperrten sie über Nacht in den Schloß türm und lieferten sie andern Tags ihrer Behörde in Kirchberg zur Bestrafung ab.

" Calw, 3. Okt. Am Samstag, den 28. Okt., Feiertag Simonis und Judä, vormittags halb neun Uhr, findet aus dem Brühl vom Landwirtschaftlichen Bezirksverein Calw eine Jungviehprämierung statt, wobei Preise zu 25 Mk., 2 fi Mk.z 15 Mk. und 10 Mk., im Gesamtbetrag von 500 Mark zur Verteilung gelangen. Zugelassen wird nur Jung­vieh, männliches und weibliches, welches Mitglie­dern des Vereins gehört und tvenigftcns 3 Monate tu deren Besitz ist. Dasselbe muß dem roten oder dem Fleckvieh angehören, mindestens 9 Monate alt und im Besitz sämtlicher Milchzähne sein. Anmel­dungen zur Jungviehprämierung spätestens bis 15. Oktober d. I.

Freudenstadt, 2 . Okt. Wie der Gr. hört, hat die Teerung der Straße zwischen Friedrichstal und Baiersbronn nicht befriedigt. Seitens des Staats werden keine weiteren Strecken mehr geteert werden.

js Stuttgart, 2. Okt. Der italienisch-tür­kische Krieg macht sich auch bet uns bem ert­lich. Am letzten Samstag, an dem die Banken ohne­hin durch die Ultimoreguliernng sehr stark in An­spruch genommen waren, war die Auszahlung in Gold nahezu ststiert. Angesichts des starken Metatlbestandes der Reichsbank braucht dies jedoch keine Beunruhigung hervvrzurufen. Das Institut dürste sich dem etwa in Frage kommenden Gold­export völlig gewachsen zeigen. Zahlreiche italie­nische Arbeiter, sowie auch die hier weilenden Türken haben Einberufungsordre erhalten und sind zum Teil schon abgereist. Die in Oberndorf wei­lende türkische Gewehrabnahmekommission hat ge­stern die Heimreise angetreten.

js Laufsen a. N., 2 . Okt. In dem Anwesen des Heinrich Fischer zurFischerstübe" brach ein Brand ans, der das ganze Anwesen vollständig einäscherte.

j> Mergentheim, 2 . Sept. Als der in dem Kali­werk von I. Weigand u. Co. beschäftigte Arbei­ter Ditter aus Steinbach Katksteinrnassen in den fast ausgebrannten Kalkofen hinabstoßen wollte, verlor er das Uebergewicht und stürzte in den Schacht. Die aus seine Hilferufe herbeigeeilten Arbeiter konnten ihn nicht mehr retten. Er wurde von der glü h e n - den Gesteinmass e förmlich vergra ben. Das Gericht, das alsbald zur Stelle war, konnte nur noch die Ueberreste des Bedauernswerten bergen.

js Schwäbisch Hall, 2. Okt. Als die 4 und 8 Jahre alten Kinder des Aufsehers Jehle sich an einen Sandwagen hingen, kam das 4jährige Bübchen zu Fall, wurde überfahren und getötet.

ss Schöttlingen, 2 . Okt. Vergangene Nacht wurde im Hause des Schreinermeisters Karl Glöckler hier eingebrochen und 507,10 Mark gestohlen. Der Dieb drang durchs Fenster ins Wohnzimmer ein, wo das Geld im Schreibpult aufbewahrt war. Der Täter, der mit den Verhältnissen bekannt gewesen sein must, ist bis jetzt noch nicht ermittelt. 10 Mark liest er zurück. > :

js Friedrichshofen, 2 . Okt. Der für die Militär­behörde bestimmte neue ZeppelinkreuzerL. Z. 9" ist heute nachmiltag unter Führung des Grafen Zep­pelin zu seiner ersten Probefahrt um 3.30 Uhr aufgestiegen. Nach verschiedenen Uebungen und Manövern über dem See ist das Luftschiff nach dreiviertelstündiger wohlgelungener Fahrt um 4.15 Uhr wieder glatt gelandet. Die zur Abnahmekom­mission hierher beorderten Offiziere haben an der Fahrt noch nicht teilgenommen. 7

js Vom Bodensee, 2 . Okt. Der Wasserstand des Bodenjees ist innerhalb 2 Tagen um 8 Zentimeter gestiegen. Die auf gestern nachmittag angesetzte erste Versuchsfahrt mit dem neuen LuftschiffL. Z. 9" konnte infolge des Sturmes nicht ausgez- führt werden.

Nus dem Reiche.

js Jmmendingen, 2 . Okt. (Eisenbahnunfall.) Am Samstag abend vor 7 Uhr stieß in der hiesigen Station ein rangierender Zug aus die Wagen eines vvr ihm sich bewegenden Zuges ans. Es entstand ein beträchtlicher Materialschaden, Menschen wur­den nicht verletzt. Der nach 7 Uhr fällige Perso­nenzug nach Stuttgart konnte infolge des Unfal­les erst mit dreiviertel Stunden Verspätung crb- sahren.

js Breslau, 2 . Okt. Im ganzen Riesenge­birge fällt andauernd bis auf 300 Mir. herab starker Schnee. Bei der Hampelbaude erreicht die Höhe des Schnees bereits 25 Zentimeter.

* Berlin, 2. Okt. Der Reichstagspräsident be räumte die erste Reichstagssitzung auf den t 7. Oktober, nachmittags 2 Uhr an.

jj Berlin, 2 . Okt. Wie die Nordd. Aklgem. Ztg." mitteilt, fand heute im Reichsamt des Innern die Eröffnung der neuen Unterrichtsckurse für die Konsularanwarter des Auswärti­gen Amtes statt, zu der eine Reihe der hervorragend­sten Vertreter von Handel, Finanzen und Wissenschaft, zahlreiche Mitglieder des Reichstags, Vortragende