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Amtliches
Ten nachgenannten Feuerwehrmitgliedern ist durch Ministerialentschließung vom 30. v. M. das Ehrenzeichen für langjährige, treu geleistete Dienste in der Feuerwehr verliehen worden: Ehret, Johann Georg, Maurermeister, Frey, Johann Georg, Landwirt und Taglöhner, Götz, Heinrich, Maurermeister, Hauser, Karl, Landwirt und Fuhrman, Huß, Friedrich, Schreinermeister, Kemps, Christian, Gerber, in Berneck, Dölker, Christian, Bauer, Gutekunst, Wilhelm, Bauer, Kaiser, Jakob, Holzmacher, Kalmbach, Phil., Schindelmacher, Mast. Christian, Schreiner, Romann, Jakob, Holzmacher, Steeb, Johannes, Bauer in Bö sin gen, Bäuerle, Christian, Kaufmann, Bühler, Joh. Georg, Bauer, Seeger, Gottlieb, Fabrikarbeiter, Spitzenberger, Joh. Georg, Wollspinner in Rohrdorf, Hartmann, Joh. Michael, Holzhauer, Henßler, Joh. Georg, Zimmermann in Spielberg' Rentschler, Johannes, Korporatwnsstraßenwärter in Heselbronn, Theurer, Christian. Landwirt in Lengenloch, Wößner, Johannes, Landwirt in Zumweiler, Gde. U eberberg.
R ei ch s t a g s a b g. Naumann hat am Sonntag in Ebingen über ,,Deutschlands Politik" gesprochen. Er bezeichnete dabei das Zusammengehen der Nationalliberalen Partei und der Fortschrittlichen Voltspariei als erfreuliche Tatsache und begrüßte den Rat Bebels in Jena, bei den Stichwahlen dem liberalen Kandidaten die Stimme zu geben.
Wie in Belgien und Frankreich, wo das Temperament des romanischen Blutes manche Ueber- schreitungen der Grenzen des Normalen erklären mag, ist es nun auch in Wien zu Teuerungsunruhen gekommen, die einen teilweise revolutionären Charakter angenommen haben und auf jeden Fall, mögen sie sich in nächster Zeit wiederholen oder nicht, in der Bevölkerung eine' hochgesteigerte und vielleicht sogar gefährliche Erregung zu rück lassen werden. Sollten die Wiener Vorgänge dazu. beitragen, den verantwortlichen Regierungen die Augen zu öffnen und überall, wo sich dieselben Notstände zeigen, den nötigen Ernst und das nötige Tempo in der Schaffung wirksamer Maßregeln zur Erleichterung der allgemeinen Nahrungsmitteluot herbeizurufen, so würden sie, mögen sie auch an sich bedauerlich sein, doch wenigstens etwas Gutes bewirkt haben.
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Aus Südwestafrika wird im „Deutschen Kolonialblatt" über eine erfolgreiche Unternehmung im Sandfelde gegen den „Kapitän des Sandfeldes",, den früheren eingeborenen Soldaten Herero Kanjemi berichtet. Seit Anfang 1904 die Besatzung von Otjituo bei Grootfontein ermordet wurde, war seine Werst der Zufluchtsort vieler verdächtiger Eingeborener und die Eingeborenen der Farmer bildeten bei Diebstählen seine Helfershelfer. Der dichte Busch und der Wassermangel im Sandfelde hatten bisher alle Versuche kleiner Patrouillen, Kanjemis hab
hast zu werden, vereitelt. Erst die größere Unternehmung, die im Mai unter der Führung des Hauptmanns Holländer vom Gouverneur angeordnet wurde, hatte Erfolg. Ein aufgegrifsener Buschmann führte die Abteilung an die Werft. Hier wurde Kanjemi, der auf den Buschmann feuerte, nach dem Fall von drei Eingeborenen festgenommen. Außerdem gelang es, 75 Eingeborene aufzugreisen, die in den Polizeidepots Kupferberg und Waterberg zur Arbeit herangezogen werden sollen. Eine gründliche Durchstreifung der ganzen Gegend ergab, daß noch etwa 200 Eingeborene nicht Tausende, wie das Gerücht ging, zerstreut im Busch sitzen. Davon sind bereits lO Familien auf einer Farm zugelaufen, der Rest dürfte sich bald stellen, weil das Erscheinen von Weißen in dieser unzugänglichen Gegend großen Eindruck gemacht hat. Gegen Kanjemi und seinen Onkel ist das Gerichtsverfahren wegen Bandenbildung und Aufhetzung der Eingeborenen eingeleitet.
Das Parlament der Insel Kreta tritt jetzt wieder zusammen, und es wird die Insel in einer ebenso unklaren internationalen Stellung finden wie nur je zuvor. Die Zukunst Kretas ist eines der merkwürdigsten Einzetprobleme der vielfältig verschlungenen Situation im näheren Orient. Die Kreter selbst betrachten sich eigentlich schon als Staatsangehörige des Königreichs Griechenland, obwohl kein Zweifel sein kann, daß ihre Insel formell noch immer als türkische Provinz anzujehen ist. Es lag gerade jetzt eine gewisse Möglichkeit vor, die kretische Frage wieder aufzurollen und so oder so eine endgültige Lösung zu versuchen. Das Mandat des Ober- kommissars Zaimis, der seinerzeit von: griechischen König ausgewählt und von den europäischen Schntz- mächten Kretas eingesetzt wurde, ist in diesen Tagen äbgelaufen und es fragte sich, ob man ihm einen Nachfolger geben solle. Das wäre für die Regierung der Insel ohne praktische Konsequenzen gewesen, denn Herr Zaimis hat schon seit zwei Jahren sein Amt nich. mehr ausgeübt und ein neuer Oberkommissar der europäischen Schutzmächte hätte sich vermutlich ebenso auf die Führung dieses schönen Titels beschränken müssen. Sicher hätte man aber mit der Ernennung die türkische Regierung vor den Kopf gestoßen, die Mitte August in einer Zirkularnote an die Kcetamächte erklärt hat, sie könne ebensowenig in die Erneuerung des Mandates für Zaimis wie in die Berufung eines Nachfolgers einwilligen. Bon der weiteren Mitteilung, daß „der gegenwärtige Augenblick der günstigste zur endgültigen Lösung der Kretafrage" sei, hat sich die Pforte Wohl selbst keinen unmittelbaren Erfolg versprochen. Da müssen die Schutzmächte doch schon etwas stärker beschworen werden, um an eine so heikle Aufgabe heranzugehen. Sie haben sich nun auf die einfachste Art aus der Klemme gezogen. In Griechenland und in Kreta selbst ist man einigermaßen zufrieden, den Oberkommissar nun auch formell los zu sein. Andererseits hat sich die Situation auch für die Türkei nicht verschlechtert. Nun bleibt abzuwarten, ob das jetzt wieder zusammentretende Parlament die Frage irgendwie einen Schritt vorwärts bringen wird.
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° Attensteig. IS. Sept.
st Für Beamtcndräute. Den aus Deutschland stammenden Bräuten von Reichsbeamten, die in unseren Kolonien angestellt sind, werden nunmehr staatliche Unterstützungen für die Ausreise dorthin gewährt und zwar wird der Betrag für die Dampferkarte, sowie für den Transport der Aussteuer vergütet. Man hofft durch diese Neuerung, die schon einigemal in Kraft getreten war, dem Mangel an Frauen in unseren Schutzgebieten einigermaßen ab- zuhelfeu. Die erwerbenden Stände, Farmer, Handwerker usw. sind also von dieser Vergünstigung wie früher ausgeschlossen.
Nagold, 18. Sept. Mit „Die Räuber" von chiller und dem „Studenten von Ulm", die gestern hier über die Bretter gingen, schloß das Gastspiel- Ensemble Beyschlag seine hiesige Tätigkeit. Die Aufführungen zeugten von richtiger und feiner Auffassung des Stoffes und künstlerischer Durcharbeitung und Wiedergabe und boten jo dem nieist zahlreichen Auditorium viel Genuß und geistigen Gewinn. Manch einer, dem die dramatischen Werke unserer älteren u. neueren Dichter sonst verschlossen geblieben wären, bekam auf diese Weise einen Einblick in diese Welt der Kunst und eine Freude für dieselbe. Die Künstlergruppe stellte zur Freude aller Kunstfreunde ein Wiederkommen und eine Wiederaufnahme ihrer Tätigkeit auf nächsten Sommer in Aussicht.
* Teinach, l 9. Sept. Gestern abend 7 Uhr ent-« gleiste infolge falscher Weichenstellung ein Güter-« zug, der im Begriff war, auf die Station Teinach einzufahren. Hiebei wurde ein Triebwagen beschädigt und eine längere Betriebsstockung verursacht. Personen wurden nicht verletzt.
" Calw, l 9. Sept. Der Reichstagsabgeordnete Friedrich Naumann, Vertreter des Heilbrunner Wahlkreises, wird morgen Mittwoch abend Teinhalb Uhr im Bad. Hof über politische Fragen der Gegenwart sprechen. Es ist vorauszusehen, daß Naumann einen großen Zuhörerkreis finden wird.
st Weißenstein, 18. Sept. Eine bösartige Kuh, die auf die Weide getrieben werden sollte, rannte wieder heimwärts dem Stalle zu. Die Besitzerin wollte die Kuh aushalten. Die wilde Kuh ging auf die Frau los und richtete sie mit ihren Hörnern und Füßen so zu, daß die arme Frau bewußtlos und aus Mund und Nase blutend heimgetragen werden mußte. Der Arzt stellte fest, daß -die Unglückliche eine Gehirnerschütterung und schwere innere Verletzungen erlitten hatte. Sie ist ihren Verletzungen erlegen.
^ Herrenberg, 16. Sept. Die Kraftwagenlinie Haiterbach -Nagold Herrenberg wird bis auf weiteres beibehalten; wird sie nicht, um was zunächst petitioniert ist, staatliche Linie, so soll sich eine Gesellschaft mit beschr. Haftung bilden und an dieser sich die Stadt Herrenberg nach dem Maßstabe ihrer seitherigen Beteiligung auch ferner beteiligen -10 Prozent. Der Bezirk Nagold hat 66 Prozent, der Bezirk Herrenberg 34 Prozent auszubringen (Herrenberg Bezirk 8, Stadt 10, Ober- und Unterjettingen je 8 Prozent . Der Gesamtaufwand wird wohl 40 000 Mark betragen, hievon wird die Hälfte durch ein seitens der K. Postverwaltung in Aussicht zu nehmendes unverzinsliches Darlehen gedeckt.
st Stuttgart, 18. Sept. Der Wagenpark des Deutschen Staatsbahnwagenverbandes ist in den letzten Jahren ganz besonders stark vermehrt worden, auch sind die Eisenbahnverwaltnngen bestrebt, durch Einlegung von Sonderzügen und andere Maßnahmen den Wagenumlauf möglichst zu fördern. Gleichwohl besteh: zur Zeit ein empfindlicher Wagenmangel, der durch außergewöhnliche Umstände, wie Einstellung oder Einschränkung der Schiffahrt, Be förderung von Futtermitteln u. dergl. veranlaßt und durch Manövertransporte, sowie den auf den heißen Sommer zurückzuführenden früheren Beginn des Herbstverkehrs noch verstärkt worden ist. Infolge, dessen sind die Eisenbahnverwaltungen nicht immer in der Lage, den Anforderungen von Wagen aus den Bestelltag zu entsprechen, es kann vielmehr im ganzen Bereich des Deutschen Staatsbahnwagenverbandes die Zuweisung der Wagen nach den einzelnen Bedarfstellen nur im Verhältnis der Bestellungen zu dem Gcsamtvorrat erfolgen.
st Stuttgart, 18. Sept. Nach einem mit der Luftschiffleitung in Baden-Baden getroffenen Ab kommen wird, günstiges Wetter vorausgesetzt, das Luftschiff „Schwaben" am Sonntag den 1. Oktbr. mittags auf dem Cannstatter Wasen landen und die Passagiere auswechseln, worauf die Rückfahrt nach Baden-Oos wieder angetreten wird.
st Waiblingen, 18. Sept. Gestern nachmittag gegen 2 Uhr wollte auf der Straße zwischen Hegnach und Neckarrems der Gärtner Herzig, der bei
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