Gegründet
1877 .
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Ausgabe .SchMkMSlder SanntagMlt.'
ADW. 218 ! Ansgabe in Altensteig-Stadt.
Montag, de« 18. September.
«wtsblatt für Pf»l,gr»fe»«eUer.
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Amtliches
Vom Kgl. Evang. Oberschukral ist am Io. September eine ständige Lehrstelle in Vaihingen, Bez. Stuttgart-Amt, dem Hauptlehrer Armbrust er in Beihingen, Bez. Altensteig-Dorf übertragen worden.
LsndrsnÄchrichten.
Aktenklsig. 18. Sepk.
* Der gestern vom Tchwarzrvatdbezirksverein Stuttgart über Hohennagold-Ebhausen Berneck hie- her unternommene Ausflug war zwar vom Wetter sehr begünstigt, aber die Teilnehmerzahl entsprach nicht dem Stuttgarter großen Bezirksverein. Mit etlicher Verspätung trafen die Teilnehmer des Ausflugs, zu denen sich Mitglieder des Ebhausener Bezirksvereins gesellt hatten, hier im ,,grünen Baum" ein, um das Mittagessen einzunehmen und- auch in Gesellschaft hiesiger Vereinsmitglieder die Stunden bis zur Abfahrt in gemütlichem Beisammensein zu verleben. Reden und humoristische Vorträge verkürzten den Aufenthalt.
Walddorf, 18. Sept. (Korr. Samstag, den 16. September wurde die Iungbiehweide in Unterschwan darf für dieses Jahr geschlossen. Auf der Weide befanden sich im laufenden Sommer 26 Fohlen, 27 Rinder und 2 Farren. Die Tiere waren in einem sehr guten Ernährungszustand. Die burchschnittliche Gewichtszunahme pro Stück betrug 61 Kilogramm. Nennenswerte Erkrankungen kamen nicht vor. Angesichts dieser guten Erfolge wäre sehr zu wünschen, daß die Landwirte des Bezirks diesem Unternehmen in Zukunft mehr Interesse entgegenbringen würden, als dies bis jetzt der Fall war.
Ebhausen, 17. Sept. (Korr. Am gestrigen Sonntag hielt der landwirtsch. B e zi r ks v e r e i n Na gold seine Hauptversammlung im Gasthaus zur Traube hier ab. Der erste Punkt der Tagesordnung war eine Resolution gegen Aufhebung der tierärztlichen Hochschule. Die von Land wirten und Freunden der Landwirtschaft zahlreich besuchte Versammlung war einstimmig für Beibehaltung der tierärztl. Hochschule, denn es sei ein Unrecht, ein derartiges der Kultur dienendes In stitut aufzuheben. In der Begründung wurde noch besonders hervorgehoben, daß bei Abschaffung derselben die angeführte Ersparnis nicht zutreffend fei, auch müßte unbedingt an Stelle der tierärztl. Hochschule ein Tierseuchen-Jnstitut treten, so daß man nichts halbes und nichts ganzes hätte. Ferner habe sich im Laufe der Jahre gezeigt, daß der „Ackerbau staat" Württemberg ohne Schaden auf eine derartige Einrichtung nicht verzichten könne, ja, es wäre sehr zweckmäßig, wenn in jedem Oberamt künftig mehrere Tierärzte angestellt würden. Doch soll die tierärztliche Hochschule aus praktischen, theoretischen und finanziellen Gründen nach Tübingen verlegt werden. Der Neufestsetzung des Bereinsstatuts zwecks Eintragung des Vereins ins Vereinsregister wurde zngestimmt. Den dritten Punkt der Tagesordnung bildete ein Bortrag des Landwirtschaftslehrers
Kr eh von Leonbcrg über „Maßnahmen gegen den Futter- und Streumangel." Derselbe führte in seinem wohldurchdachten Vortrag ans, die Landwirte sollen weder gleichgültig noch zu ängstlich der bestehenden Futternvt gegenüberstehen. Unter keinen Umständen sollen dieselben jetzt ihr Vieh zu Schleuderpreisen absetzen. Lieber knapp durch den Winter bringen, als jetzt verkaufen und im Frühjahr mit Verlust einkanfen. Was jetzt noch zu finden sei, solle man verfüttern, z. B. Disteln, Futler im Wald- Kastanien, Kürbisse, Hopfenlaub re. Auch solle man die Tiere auf die Weide treiben, denn sie vermögen die Futtervlätze viel gründlicher abzugrasen, als das mit der Sense möglich sei. Ueberdies komme bei der heurigen guten Qualität das Stroh als wichtiges Futtermittel in'Betracht. Für den Winter heiße es eben sich zu orientieren über seinen Futtervorrat und einen Plan zu machen über die täglichen Rationen, wobei zu unterscheiden sei zwischen Erhaltungsfutter idas Stück bekommt soviel, daß es leben bleibt und nicht abnimmt, und Produktionsfutter, welches etwa für Jungvieh, Milchkühe und Mastvieh in Betracht käme, wobei man natürlich noch mit Kraftfuttermitteln eingrerfen müßte. Ferner soll für zeitiges Frühjahrssutter Sorge getragen werden, indem Wintererbjen und Wicken und jetzt jchon Joh.- Roggen und zwar in reichlicher Menge in das diesjährige Sommerfeld gesät wird. Auch kann den Kleefeldern und Wiesen durch Eggen und natürliche und künstliche Düngung jetzt schon aufgeholfen werden. Durch diese intensive Ausnützung der zu Gebote stehenden Futtermittel erhebt sich die Frage, was soll man streuen'? Hier käme in Betracht Torfmull von Schussenried oder aus Holland, Kartoffelkraut, Sägmehl, trockene Erde, Waldstreu wie Laub, Gras, Moos, Tannenreisig u. endlich auch noch Stoppeln, was nach Erfahrungen einiger Anwesenden vorzüglich sein soll. Der interessante Vortrag wurde mit Beifall ausgenommen, und da es den Landwirten Heuer ja nicht an Zeit fehlt, so darf man wohl hoffen, daß mancbe der gehörten Vorschläge auch prak tisch erprobt werden.
* Calw, 15. Sept. Um der Mäujeplage ent- gegcnzntreten, werben auch hier Bertilgnngsversuche mit vergiftetem Weizen gemacht werden. Die Gemeinde wird, wie im vorigen Jahr, 2 Zentner Strychninweizcn anstchasstn, der unentgeltlich an die Grundbesitzer abgegeben wird.
st WildLad, 16. Sept. Der Buchdruckereibesitzer und Verleger der „Wtldbader Chronik", Albert Wildb rett, ist im Atter von 44 Jahren in Stuttgart im Karl Olga-Krankenhaus, wo er Heilung von seinem Leiden suchte, gestorben.
st Aldingen, l 6. Sept. Nachträglich wird bekannt, daß der Versicherungswert der abgebrannten Häuser rund 112 006 Mark und der Wert des vernichteten Mobiliars etwa 80 000 Mark beträgt. 15 Familien sind obdachlos, doch ist für ihre Unterkunft bei Verwandten und Bekannten im Orte selbst gesorgt.
st Stuttgart, 17. Sept. Der Gewerbe- und Handelsverein Cannstatt (E. B.), gegründet als Gewerbeverein im April 1861, zum Gewerbe- und Handelsverein erweitert im Mai 1903, beging heute das Fest seines 50jährigen Bestehens durch ein gemeinschaftliches Mittagessen im Hotel Concordia und ein Festbankett im Kursaal.
II Stuttgart, 17. Sept. Im Cafe Aßfald in Cannstatt wurde am 14. September -ein schwerer Hausdiebstahl verübt, wobei dem Dieb 900 M. in Silber und Gold, sowie 500 M. Papiergeld in die Hände fielen. Der Polizeihund „Lux" verbellte ein Dienstmädchen und wollte nicht mehr aus dem Hause. Die Polizei fand auf der Hausschwelle in einem leeren Zementsack 200 Mark in Silber, 340 Mark in Gold wurden bei der Leerung der Abortgrube gefunden. Nun soll auch noch auf den dieser Tage aus dem Abort gedüngten Feldern nach dem Papiergeld gesucht werden, da man annimmt, daß es ebenfalls in die Abortgrube geworfen wurde.
st Stuttgart, 46. Sept. Gestern vormittag stürzte! in Cannstatt ein 52 Jahre alter Arbeiter, der mit Reparaturarbeiten ans dem Dach des städtischen Krankenhauses beschäftigt war, ab. Er zog sich schwere Verletzungen zu, denen er nach kurzer Zeit erlag.
st Eßlingen, 17. Sept. Die Herbstverjammlung des württ. Weinbauvereins fand heute unter sehr zahlreicher Beteiligung unter dem Vorsitz von Stadt Pfleger a. D. Warth hier statt. In der allgemeinen öffentlichen Versammlung führte der Vorsitzende Warth aus: Ein interessanter Sommer liege hinter uns, der für die Weinbauern wie eine gute Arznei gewirkt habe und nun nach dem befruchtenden Regen die Herzen noch höher schlagen lasse. Der Weinbau sei seit Jahren von zweifüßigen Feinden, den Weinpantschern und vierfüßigen Kernen Feinden, de« Heu- und Sauerwürmern umstellt. Gerade die letzteren Feinde seien zur Geißel des Weinbaus geworren und müßten entschieden bekämpft werden. Gem- Rat Schwarz machte über den Weinbau von Eßlingen und Umgebung Mitteilungen. Professor Dr. Meißner-Weinsberg hielt einen Bortrag „über die Bekämpfung des Heu- und Sauerwurms auf Grmrd der neuesten Erfahrungen."
II Obereßlingen, >6. Sept. Als der 12 Jahre alte Knabe des Fuhrwerksbesitzers Ernst Münzenmaier in dem Stall seines Vaters ein vorübergehend eingestelltes Pferd tränken wollte, wurde er von diesem so unglücklich an den Kopf geschlagen, daß er seinen schweren Verletzungen erlag.
st Biberach, 16. Sept. Das Befinden der beiden durch den Flugapparat Taube schwer verletzten Soldaten Brücker und Grindler hat sich glücklicherweise derart gebessert, daß Lebensgefahr vorüber ist. Der König ließ sich gestern nach dem Befinden der verunglückten Kanoniere erkundigen. Das Manöver spielte sich gestern im Ehinger Oberamt ab. Sowohl die blaue als auch die rote Armee kämpften in dem Gelände zwischen den Orten Og- gelsbeuren, Stadion, Grundheim, Sauggart, Die- terskirch, Ruppertshofen und Willenhosen. Von der Anhöhe zwischen den beiden letzteren Orten konnte das ganze Gefecht übersehen werden. Es war geplant, daß die beiden Kämpfenden die Nacht über biwakieren sollten, wegen des eingetretenen Regen - Wetters aber wurden Notquartiere bezogen.
st Ravensburg, 16. Sept. (Manöverunfälle.) Brigadeadjutant Hauptmann Schnitzer ist beim Ueberspringen eines Grabens mit seinem Pferde gestürzt, das sofort tot war, während er mit einem Armbruch davonkam. Auch einige Soldaten erlitten in dem moorigen Gelände des Oberlandes Verletzungen, besonders an den Füßen. Ins hiesige Krankenhaus wurde ein Soldat übergeführt, der plötzlich an einer schweren Blinddarmentzündung erkrankte.
Die neuen Sportelu.
Mit dem 20. August ist das erweiterte würlt. allgemeine Sportelgesetz in Kraft getreten. Es ent hält u. a. folgende Bestimmungen, deren Kenntnis und pünktliche Einhaltung notwendig ist, weil das Gesetz in Artikel 44 bis 17 nicht nur das Unterlassen der vorgeschriebenen Anzeigen, sondern auch das verspätete Einreichen derselben ebenso unter Strafe stellt, wie unrichtige und unvollständige An gaben in denselben; überdies setzt es in Tarif Nr. 95 für verspätete Bereinigung öffentlich rechtlicher Ansprüche eine Sportel fest, sofern in deren Folgen ein Zahlungsbefehl oder eine Vollstreckungsverfügung seitens staatlicher Behörden erlassen werden muß.
Sportelpflichtig sind unter anderem:
1 . Rach Tarif Nr. 8: Alle aus Bahnhöfen oder an anderen öffentlichen Orten und Plätzen oder in Gast- und Schankwirtschaften, sowie an offenen Ver kaussstellen ausgestellte Automaten jeglicher Art.
Der Eigentümer bezw. Benützer eines Automaten hat spätestens innerhalb eines Monats nach dem Tage der Inbetriebsetzung des Automaten und für
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