wühlte die Erde am ganzen südlichen Teil von Douglas auf. Die Bewohner von Douglas blieben, um ihr Leben nicht zu gefährden, in den Häusern. Eine Kompagnie der Staatsmiliz von Arizona hat Befehl erhalten, sich hieher zu begeben.
Newyork, 17. April. Nach einem Telegramm aus der Stadt Mexiko an die „Newyork Times" ist in allen mexikanischen Staaten das Schwinden der Macht der Bundesregierung deutlich erkennbar. Daß der Aufruhr im Wachsen begriffen sei, zeige sich in dem Auftauchen zahlreicher Banden, die das Land brandschatzen, aber nicht zu den Anhängern Maderos gehören. Die Bundesbehörden seien unfähig, den Räubereien Einhalt zu tuu. Die Lage einiger abgetrennt liegender Teile des Landes sei unzweifelhaft bedenklich.
js Newyork, 17. April. Nach einem Telegramm aus Chihuahua hatten die Aufständischen in einen, Gefecht bei Santa Clara vierzig Tote und über 100 Verwundete. Von den Regierungstruppen wurden vier Mann getötet.
ss Mexiko, 17. April. Die Regierung erließ einen allgemeinen Aufruf an Freiwillige zur Ableistung eines sechsmonatigen Militärdienstes.
js Newyork, 17. April. Ein Telegramm aus Los Angeles ' Kalifornien: meldet, daß die gesamten Streitkräfte der Regierungstruppen und Aufständischen bei Agua Prieta seit heute früh 6einhalb Uhr in eine große Schlacht verwickelt sind.
Vermischtes.
Forellen in einem pfälzischen Eisenbahntunnel
Man schreibt aus der Pfalz: Ein bemerkenswerter Fang wurde vor kurzem in einem Eisenbahntunnel der zweigleisigen Hauptbahnlinie Landau-Zweibrük- ken-Saarbrücken gemacht. Der Tunnel liegt in einer Wasserscheide des inneren Pfälzer Berglandes zwischen den Stationen Hinterweidental-Kaltenbach und Münchweiler. Durch ihn fließt ein Gebirgsbach, der in den Salzbach einmündet und der „Walch" ge nannt wird. In diesen, Bache, der innerhalb des Tunnels dnrch starke Felsquellen Zuwachs erhält, wurde kürzlich eine Forelle gefangen, die eineinhalb Pfund wog und ein völlig bleiches, fahlweißes Aussehen hatte. Es handelt sich offenbar um eine Forelle, die im Tunnelwasser aufgewachsen ist, oder aber längere Zeit darin gelebt hat und daher infolge Lichtmangels der buntschillernden Farbe ihrer Gattung entbehrt. Es wäre sehr interessant, genau zu wissen, ob die Forelle von der Brut her im Tunnel gelebt oder später hineingelangt ist, bezw. ob ihre Farbe von Jugend an fahlweiß war oder
erst infolge längeren Aufenthalts im Tunnel so geworden ist. Da der Tunnel schon eine Reihe von Jahrzehnten existiert, sind beide Möglichkeiten gegeben. Die Forelle, die in Kaltenbach aufbewahrt wird, erinnert an die Höhlenmolche in den unterirdischen Gewässern der Adelsberger Tropfsteingrotte, die ebenfalls infolge Lichtmangels weiße Farbe zeigen.
8 Der alte Boppel. Wenn auch die Zahl der bis zu einer sehr hohen Altersgrenze gelangenden Leute in Deutschland ziemlich groß ist, so dürfte doch ein Alter von 105 Jahren bemerkenswert sein. Dieses hohe Alter erreicht am 24. Juni d. Js. der sogenannte „Alte Boppel" aus Obermoschel in der Nordpfalz. Der alte Herr, welcher mit seinem richtigen Namen Jakob Boppel heißt, ist jetzt noch imstande, bei halbwegs guter Witterung seinen Spaziergang zu machen, und vermag noch zu lesen und zu schreiben. Im vorigen Jahre schrieb er noch längere Briefe. Das Gehör, sowie die Augen haben allerdings in den letzten Jahren etwas gelitten. Bon Beruf war er ursprünglich Wagner, soll jedoch später längere Zeit Notariatskutscher gewesen sein. Zahlreiche Kinder des Greises leben in Amerika. Er selbst wohnt bei einem Sohn in Obermoschel. Der „alte Boppel" ist der älteste Mann der Pfalz. Er erinnert sich noch lebhaft der Zeit, als (1812/13) die Franzosen durch die Pfalz kamen. „Die Militärmusik ist keine schöne gewesen", sagt er, „sie bestand nur aus Querpfeifern." Tief in der Nacht verlangt der alte Herr noch mitunter seinen Wein zu trinken, und am Essen läßt er es dann auch nicht fehlen. Als ihm vor etlichen Jahren der Gesangverein Neustadt a. H. ein Ständchen brachte, bedankte er sich und meinte: „Lebt so wie ich, eht so wie ich und trinkt so wie ich, dann werdet ihr auch so acht wie ich!" Die Eltern des Boppel sind beide über 90 Jahre alt geworden.
Z Einpflanzung von Haaren. Ein französischer Chirurg nameus Carnot will der „Revue Scin- tifique" zufolge gefunden haben, daß die Einpflanzung von Haaren die Bildung neuer Haut in unerwartet hohem Grade befördere. Es ist bekanntlich, namentlich bei umfangreichen Brandwunden, eine große Schwierigkeit, die Neubildung der Haut her- beizusühren, wovon unter Umständen die Wiederherstellung des Verunglückten in erster Linie abhängt. Man hat daher zu dem gewaltsamen Mittel gegriffen, ganze lebende Hautstücke, die entweder von gesund gebliebenen Körperfüllen des Patienten oder von andern gesunden Menschen genommen werden, auf die Wunde anfzupflanzen. Der Erfolg dieser
heiklen Operation ist aber selbst bei der größten Sorgfalt und Geschicklichkeit nicht immer sicher, und der Chirurg entschließt sich meist nicht gern dazrL Da wäre denn das weit einfachere Verfahren nach Dr. Carnot, seine Zuverlässigkeit vorausgesetzt, ein Fortschritt von nicht zu unterschätzendem Wert. Dieser Arzt ging von dem Gedanken aus, daß die Haar-- zellen und insbesondere das Wurzelgewebe der Haare aus der Oberhaut entspringen und sich möglicherweise in gewöhnliche Hautzellen zurückverwandeln könnten. Auch der Umstand, daß die Zellen der Haare eine hohe Widerstandsfähigkeit besitzen und auch nur eine geringe Ernährung beanspruchen, ließ einen Versuch als aussichtsvoll erscheinen. Dieser ist denn nun schon in zahlreichen Fällen gemacht worden und hat, wenigstens zuweilen, angeblich einen guten Erfolg gehabt. Die Operation ist sehr einfach: man reißt mittelst einer Pinzette dem Patienten selbst oder einem andern einige Haare aus. Diese werden nahe der Wurzel in feine Teilchen geschnitten, auf die Wundfläche gestreut und diese mit einem geeigneten Verband versehen. Etwa nach einer Woche erscheinen im Fall des Gelingens auf der bestreuten Fläche weiße Flecken, die allmählich an Ausdehnung zunehmen, sich weiterhin verdicken und sich schließlich zu einem gesunden Hautgewebe vereinigen. Dr. Carnot selbst erhebt nicht den Anspruch darauf, in seinem Verfahren ein unfehlbares Mittel gefunden zu haben. Da es aber so einfach ist, sollte es - meint er in jedem Fall versucht werden, ehe man zu dem Mittel der Hautüberpflanzung schreitet.
Handel und Verkehr.
* Horb, 17. April. (Hohe Holzpreise.) Beim Langholzverkauf in Untertalheim wurden im Einzelveikauf 137,4 und im Submissionsverkauf 13'>,7 Proz. der ärmlichen Taxe erzielt, ein Ueberangebot, das seil vielen Jahren nicht mehr erreicht worden war.
Konkurse.
Wilhelm Eberbach, Inhaber eines Zigarrengeschäfts ev gros Stuttgart, Silberburgstr. 163. — Albert Junginger, Küfermeister in Heidenheim a. Brz. — Jakob Pfrommer, Sägwerksbesitzer und Holzhändler in Dennach. — Friedrich Löffler, Kutscher und Kundenmetzger in Trossingen.
Voraussichtliches Wetter
am Mittwoch, den 19. April: Warm, Gewitter und Gewitterregen.
Versa.vorütLer Redakteur: L. L auk, Alteusteig.
Druck u- Verla« der D. Rkker'schen Buchdruckeret, !. Lauk, Altenfieig.
kerbank Menstei
E. G. m. u. H.
Kilimz pro 31. Drzembrr 1910
Aktiva.
Passiva
Kassenbestand
Mk.
29 363.52
Geschäftsguthaben der Mitglieder
Mk.
305 546.60
Wechsel
140 981.27
Anlehen
932 089.93
Effekten
19 830.—
Schulden in laufender Rechnung
„
388 595.20
Guthaben in laufender Rechnung
1315 616 93
„ bei Banken und Genossen-
„ bei Banken
3 091.91
schaffen
56 255 80
„ in Vorschüssen
216 696.50
Vorauserhobene und noch zu zahlende
Anteile bei der Zentralkasse
7 000.—
Zinsen
21 176.20
Rückständige Zinsen
147.40
Vorausempfangener Diskont u. Spesen
1 258.45
Immobilien
25'00.—
Reservefond
40 446.35
Mobilien
1 700.—
Reingewinn
-
14059--
Mk.
1 759 427.53
Mk.
1 759 427.53
Gesamtumsatz Mk. 11 805 083.—
Mitgliederzahl am 1. Januar 1910: 645, eingetreten 26, ausgeschieden 24. Stand am 31. Dezember 1910: 647.
Altensteig, im April 1911.
Vorstand. Auffichtsrat
Garrweiler.
Die Gemeinde verkauft am
Donoersiao, den 20. A-ril
nachmittags 8 Uhr
_ auf hiesigen Rathaus
81.04 Keftm 1. dir S. Klasse aufbereitetes und ca «8 bis 78 Keftm. noch ftehenbeS RottanneneS Langholz
welch letzteres in der Schälzeit gehauen wird.
! Ferner
106 Stück I. und II Klasse Baustange» s
136 Stück I. und II. Klasse Hagstangen 33 Stück II. Klasse Hopfen- und 36 Stück Reisstangen
aus ihrem Gemeindewald an den Meistbietenden nach dem Reoierpreis.
Das Langholz wird auch losweise in 3—4 Losen (die Stangen sortenweise) abgegeben.
Das Holz wird von Waldschütz Schaible auf Verlangen vorgezeigt.
Gei»reivst«rat.
Altensteig.
Bei hohem Lohn finden
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^ Beureu-Hornberg. ^
Lvvbr-ils-LivIftäiulz.
Zur Feier unserer ehelichen Verbindung beehren wir uns, Verwandte, Freunde und Bekannte auf
Donnerstag, den 30. April ds. Js. in das Gasthaus zum „Hirsch" in Hornberg
freundlichst einzuladen.
Mod Mich
Sohn des
Jakob Blaich, Bauers in Hornberg.
Christine Sceger
Tochter des Jakob Seeger, Bauers in Beuren.
Kirchgang um 11 Uhr in Hornberg.
Wir bitte«, dies statt jeder besonderen Einladung entgegennehmen zu wolle«.