Die Berliner Reise-Ausstellung.

Soeben sind die Einladungen zur feierlichen Eröffnung derInternationalen Ausstellung für Reise- und Fremdenverkehr in Berlin" (vom 1. April bis 20. Juni 1911), unterzeichnet vom Herzog Adolf Friedrich von Mecklenburg als Ausstellungs-Präsi­dent, ausgegeben worden. Am Samstag, den 1. April, vormittags 1 l Uhr, findet die Eröffnungsfeier in dem mächtigen massiven Bau der Berliner Aus­stellungshallen beim Zoologischen Garten statt. Die beabsichtigt gewesene Vorbesichtigung durch den Kai­ser ist wegen dessen Korfureise weggefallen. Abends 8 Uhr versammelt sich die illustre Gesellschaft der Geladenen zum Festessen im Zoologischen Garten. Württemberg hat sich an der Ausstellung sehr wür­dig beteiligt, worüber noch besonderer Bericht für die Oeffentlichkeit erstattet werden wird.

RusLänditckes.

st Madrid, 28. März. Der Expreßzug Barce­lona-Madrid ist bei Tarrase entgleist. Dabei wur­den drei Personen getötet und 7 verletzt.

Ein Attentat auf einen deutschen Offizier.

st Konstantinopel, 28. März. Der in türkischen Diensten stehende Oberstleutnant v. Schlich­tin g ist heute vormittag von einem albanesischen Soldaten auf zwei Schritt Entfernung an ge­schossen worden. Oberstleutnant v. Schlichting schritt in Begleitung des Korpskommandanten die Wachmannschaft ab und richtete mit der Hand den Kopf des Täters gerade. Dieser glaubte sich ge­schlagen und feuerte eine Kugel ab^ die den Ma­gen und den Darm durchbohrte und die Wirbelsäule und das Rückgrat verletzte. Beide Füße sind gelähmt. Eine sofortige Operation im deutschen Hospital ge­lang- doch ist wenig Aussicht vorhanden, von Schlich- ting am Leben zu erhalten. Der Sultan und die Minister übermittelten dem deutschen Botschafter ihr Bedauern über den Vorfall. Der Mörder soll mor­gen erschossen werden. Nach einer weiteren Mel­dung aus Konstantinopel ist Oberstleutnant v. Schlichting seinen Verletzungen erlegen.

* Konstantinopel, 28. März. Der Kriegsminister, Generalissimus Mahmud Schefket Pascha, begleitet vom Divisionsgeneral Hassan Izzet und zwei Adjutanten, erschienen soeben beim deutschen Botschafter, um das tiefste Bedauern der türkischen Armee über das ver­hängnisvolle Attentat auf den deutschen Oberstleutnant v. Schlichting auszusprechen und die Versicherung zu geben, daß der Attentäter mit der ganzen Strenge des Ge­setzes bestraft werden wird.

Die Antwort der chinesischen Regierung.

st Petersburg, 28. März. Die Antwortnote der chinesischen Regierung ist eingetroffen und als befriedigend anerkannt worden. Dem rus­sischen Gesandten in Peking wurden entsprechende Instruktionen erteilt.

Die Brandkatastrophe in Newyork.

Die furchtbare Brandkatastrophe von Newyork, der 160 junge Menschenleben zum Opfer gefallen sind, darunter etwa 80 Mädchen deutscher Herkunft, hat aufs neue die Feuergefährlichkeit der ameri­kanischen Wolkenkratzer dargetan, deren Sicherheits­einrichtungen durchaus unzulänglich sind. Die Kata­

strophe ist eine in ihrem Ernst vernichtende Anklage der Newyorker Sicherheitspolizei. Hoffentlich xx. reichen es die entrüsteten Stimmen, die laut ge­worden sind, daß amerikanischer Nachlässigkeit und Leichtsinnigkeit jetzt ein Ende bereitet wird.

Erschütternde Szenen spielen sich fortwährend in der Morgue ab, wo die Leichen untergebracht sind und das Schreien und Jammern ununterbro­chen tönt. 37 Leichen sind noch nicht identifiziert. Die Menschen warten stundenlang auf Einlaß. Vor­gestern waren 50 000 dort, von denen viele die ganze Nacht warteten, bis andern Tags die Morgue wieder aufgemacht wurde.

Allerlei.

Die elektrischen Bahnen im Staatsbe­triebe erobern sich mehr und mehr Terrain. Deutsch­lands zweitgrößter Bundesstaat, Bayern, ist auf die­sem Gebiet bahnbrechend vorgegangen und hat auf einzelnen seiner Staatsbahirlinien schon vor längerer Zeit elektrische Züge lausen lassen. In Preußen hat man lange und eingehende Versuche angestellt, deren Ergebnis anscheinend befriedigt hat. Die erste elektrische Vollbahnstrecke der preußischen Staats­bahnverwaltung, von Dessau nach Bitterseld, wird hoffentlich auch ein gutes finanzielles Resultat ha­ben. Im allgemeinen liebt ja das Publikum die elektrischen Züge, die einen ruhigen und gleichmäßi­gen Gang haben und trotzdem eine größere Geschwin­digkeit entfalten können als die Dampfbahnen.

* Von einem eigenartigen Unfall wurde ein Berliner Chauffeur betroffen. Als er den Mo­tor ankurbeln wollte, kam er unvorsichtigerweise mit dem Kopf der Kurbel zu nahe, die im Schwung begriffen, ihn dabei so heftig im Genick traf, daß er tot zusammenbrach.

* Am Münsterbach, unweit der Buschmühle bei Stolberg im Rheinland, wurden von einer Kölner Gesellschaft, die in letzter Zeit auch bei Malmedy Suchungen nach Gold unternahm, Schürfun­gen gemacht, die ein befriedigendes Ergebnis hatten. Es wurde festgestellt, daß ein Kubikmeter der aus- gehobenen Erde noch mehr Goldgehalt barg, wie dies bei Malmedy der Fall gewesen. Mehrere Fuh­ren der ausgehobenen Erde wurden nach Aachen gebracht, wo noch nähere Untersuchungen angestellt werden.

ß Eine Versicherung gegen das Gestohlenwerden.

Das Neueste auf dem Gebiete der Versicherungs­branche hat, wie aus Newyork berichtet wird, eine dortige Versicherungsagentur geleistet, bei der man jetzt seine Kinder gegen das G e sto h le n we e n versichern kann. Der erste Versicherte ist das Hun­dertmillionenbaby, der Sohn von Mr. und Mrs. Eduard Clean. Im vorigen Sommer wurde, wie er­innerlich fein wird, versucht, dieses Kind zu stehlen: seitdem wird der Knabe in einem Kinder­wagen, der mit Stahlgittern umgeben ist, gefahren und bei jeder Ausfahrt von drei besonderen De­tektivs bewacht. Die Prämie, welche die vorsich­tigen Eltern zu erlegen haben, beträgt 1 Prozent für gänzlichen Verlust des Kindes und einhalb Pro­zent für Erstattung des Lösegeldes, das die Räu­ber fordern würden, bis zur Höhe von 40 000 Dollars.

Handel und Verkehr.

- Calw, 28. März. Die Holzpreise sind in diesem Winter ziemlich hoch. Bei dem letzten städti­schen Verkauf wurden aus Laubholz- und Nadelholz­scheitern und Rollern 143 Prozent des Taxpreises, für Nadelholzwellen 157 Prozent dse Taxpreises erlöst: 2 Rm. eichen Holz, die zu 30 Mark ange­schlagen waren, kamen auf 48,5 Mark. Dagegen ist für Stangen gar keine Nachfrage. Biei einem zweiten Verkauf von 6000 Stangen wurden nur 70 Prozent geboten. Seit Mm Rückgang des Hopfen­baus werden wenig Stangenhölzer gesucht.

* Horb, 27. März. Es wird offiziell bekannt gemacht, daß die 4prozentigen neuen Türken-Staatsobligationeu in solch außerordentlich starkem Maße überzeichnet worden sind, daß die Zeichner, sofern sie keine besondere Bevor­zugung genießen, keine freien Stücke, sondern nur Sperr­stücke zugeteilt bekommen.

* Rentlinger Fruchtschranne vom 25. März. Dinkel Mk. 8.8.60, Dinkel, Alber Mk. 7.407.60, Gerste 9 bis 12.50, Haber Mk. 8.70 -9.50.

* Uracher Fruchtschranne vom 25. März. Dinkel Mk. 7.608.10, Haber Mk. 8.609.20, Gerste M. 10.90 bis 11.10.

Is Stuttgart, 28. März (SchlachtviehmarkL.) Zugrtriebe» 225 Großvieh, 178 Kälber, 867 Schweine.

Erlös aus Hz Kilo Schlachtgewicht: Ochsen 1. Qual. ») ausgemästste von 92 bis 96 Psg., 3. Qual, b) fleischige und ältere von bis Psg.; Bullen (Farren) 1. Quak, u) vollfleischige, von 86 bis 88 Pfg., 3. Qualität b) ältere und weniger fleischige von 84 bis 86 Pfg., Stiere und Jungrinder 1. Qual, a) ausgemästete von 94 bis 97 Pfg., 3. Qualität d) fleischige von 91 bis 93 Pfg., 3. Qualität W geringere von 87 bis 91 Pfg.; Kühe I.Qual. s) jung? gemästete von bis Pfg., 2. Qualität b) ältere gemästete von 66 bis 77 Psg., 3. Qualität v) geringer« von 46 bis 56 Psg., Kälber: 1. Qualität ») beste Saug­kälber von 109 bis 113 Pfg., 3. Qualität b) gute Saug­kälber von 101 bis 108 Pfg., 3. Qualität o) geringere Saug, kälber von 92 bis 100 Pfg. Schweine 1. Qualität a) jung« fleischige 62 bis 64 Pfg., 3. Qualität b) schwere fette von 60 bis 63 Pfg., 3. Qualität o) geringere von 54 bis 56 Pfg.

Kurzer Getreide-Wochenbericht der Preisberichtsstelle des deutschen Landwirtschaftsrats

vom 21. März bis 37. März 1911.

Es stellten sich die Preise für inländisches Getreidr am letzten Markttage in Mark pro 1000 Kg. je nach Qualität, wobei das Mehr. (->-) bezw. () Weniger gegen­über der Vorwoche in ( ) beigesügt ist, ivie folgt:

Weizen Roggen Hafer

Frankfurt a. M. 302stck1'/^) 160(1's) 175(Z-5) Mannheim 207hj>() 162 Hst-) 173'/s()

Straßburg 205(i 167Ve(-) 170()

München 218() 178() 180()

Konkurse.

Karl Kunz, Wirt zum Hans Sachs in Reutlingen. Josef Kaußner, Schuhmachermeister, Inhaber eines Schuh­warengeschäfts in Stuttgart, Böblingerstraße 33. Martin Knapp, Inhaber einer Spezerei- und Manufakturmarenhand­lung in Betzingen.

Verantwortlicher Redakteur: L. Lauk, Altensteig.

Druck und Verlag der W.Ricür'schen Buchdruckerei, L.Lauk, Altenstetg.

Ticfbetrübt geben wir Verwandten, Freunden und Bekannten die traurige Nachricht, daß unser lieber Vater, Schwieger- und Großvater

Mich. Aeid

nach kurzer Krankheit im Alter von 75 Jahren sanft in dem Herrn entschlafen ist.

Um stille Teilnahme bitten

Christine Geid, geb. Schwenk Andreas Lenk, Schultheiß

und Rosine, geb. Seid

Joh. »ras, Küfer

und Maria, geb. Seid.

Herzogsweiler, den 38. März 1911.

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