GegrLsdrl 1877.
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„Schwarzwälder SoaatWdlatt."
«» 7».
Ausgabe in Altensteig-Stadt.
DisnStag, den SS. März.
Amtliches.
' Schutz der Vögel.
Verboten ist: 1. Das Zerstören und Ausheben von Nestern oder Brutstätten der Vögel, das Zerstören und Ausnehmen von Eiern, das Ausnehmen und Töten von Jungen, das Feilbieten und der Verkauf gegen dieses Verbot erlangter Nester, Eier und Jungen. 2. Jede Art des Fangens und der, Erlegung von Vögeln, soweit sie nicht zu den jagdbaren Vögel gehören und soweit nicht das Oberamt für gewisse Vogelarten hiezu Ermächtigung erteilt hat. 3. Dem Fangen im Sinne des Gesetzes wird jedes Nachstellen zum Zweck des Fangens oder Tötens von Vögeln, insbesondere das Aufstellen von Netzen, Schlingen, Leimruten oder anderen Fangvorrichtungen gleich geachtet. 4. Wer Vögel, welche unbefugt gsfangen worden sind, feilhält, verkauft oder ankauft, oder wer verbotswidrig feilgebotene Vögel oder verbotswidrig erlangte Eier oder Nester von Vögeln ankauft, ist strafbar und hat auf Verlangen der Polizeibehörde die gefangenen Vögel in Freiheit zu setzen. 5. Strafbar ist ferner, wer Hunde oder Katzen im Walde oder auf freiem Felde umherschweifen läßt. Da auch der Unfug häufig vorkommt, daß Hecken, die Nistplätze nützlicher Vögel, unbefugt ausgerodet oder Hecken und Gras an Grenzrainen, Straßen, Wegen oder Gräben in Brand gesteckt oder sonst unerlaubter Weife entfernt werden, wodurch die beste Gelegenheit zum Nisten den nützlichen Vögeln genommen und hiedurch zum großen Schaden für die Landwirtschaft und besonders den Obstbau eine Verminderung der nützlichen Vögel verursacht wird, so erhalten die Ortsbehörden vom Kgl. Oberamt den Auftrag, für die Erhaltung der Hecken tunlichst Sorge zu tragen und diesem Unfug nachdrücklich entgegenzutreten. Auch werden Eltern und Lehrherrn veranlaßt, ihre jungen Leute auf dieses Verbot aufmerksam zu machen, wobei bemerkt wird, daß nach Paragraph 832 des bürgert. Ges.-B. die zur Aufsicht über die Minderjährigen verpflichteten Personen nicht nur für den etwa ungerichteten Schaden privatrechtlich zu haßten ha beu, sondern auch nach Paragraph 361 Z. 6 des R.-St.-G.-B. strafrechtlich zur Verantwortung gezogen werden können.
Tagespolitik.
In der Budgetkom Mission des Reichstages machte bei der Beratung des Etats des Auswärtigen Amts, wie bereits mitgeteilt, der Staatssekretär des Auswärtigen, v. Kiderlen-Wächter, vertrauliche Mitteilungen über die Lage in Ma-, rokk o. Dann verbreitete sich ein Abgeordneter darüber, ob es richtig gewesen sei, die Algecirasakte aufzugeben. Ein anderer Abgeordneter führte aus, in französischen Kammerreden und Artikeln werde ständig davon gesprochen, daß Frankreich Marokko einstecken müsse. Der Staatssekretär bemerkt dazu: Von einer Aufgabe der Algecirasakte sei keine Rede. Die Akte sei gerade dazu da, um zu verhindern, daß Marokko von irgend einer Macht eingesteckt werde. Die Beobachtung der Bestimmungen dieser Akte sei die Forderung, die als roter Faden durch alle Besprechungen gehe, die über Marokko geführt werden.
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Die reichsten D i a m a u t f e l d e r von D e u ts ch f üd w e st a fr i k a sollen die Pomonafelder sein, die sich am Fuße des Pomona-Tafelberges hinziehen. Diese werden aber noch nicht abgebaut, da der Streit um die eigentlichen Besitzrechte noch nicht entschieden ist. Dieses Gebiet gehörte früher den Bethänierhottentotten, von denen es ein englischer Unternehmer erstand, um Erzbergbau.zu betreiben. Das Bergwerk kam aber durch irgendwelche Zufälligkeiten gar nicht in Gang, und man verlor das einsame Gebiet allmählich ganz aus den Augen. Als aber nach den Lüderitzbuchter Funden auch andere Gegenden nach Diamanten eifrigst durchforscht wurden, entdeckte man schließlich auch den ungeheuren Reichtum des Pomonalandes. Hier winkt, wenn'
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erst der.Rechtsstreit entschieden ist, ohne Zweifel ein großer Erfolg. Vorläufig liegen die wertvollen Kristalle unberührt im Wüstensaude; und es sind Wächter angestellt, die den kostbaren Schatz vor Diebeshänden schützen. Diese Beamten führen wahrscheinlich kein beneidenswertes Dasein. Sie müssen Tag und Nacht ihre Patrouillen in dem öden weg- und steglosen Wüstensande hin- und herreiten. Proviant und Trinkwasser müssen ihnen tagemärscheweit zugebracht werden. Auch das Klima ist rauh und unwirtlich, kalte Nebel und rasende Sandstürme sind oft schlimme Gäste.
Zur italieui s ch e n I u b i l ä u m s f e i e r, die jetzt ihren offiziellen Anfang genommen hat, schreibt die Nordd. Allg. Ztg. im Aufträge der Reichsregierung: „In keinem Lande kann ein tieferes Verständnis für die italienische Jubelfeier obwalten als in Deutschland. Sind doch die beiden großen Nationen jenseits und diesseits der Alpen durch eine denkwürdige Fügung der Geschicke nahezu gleichzeitig aus Zerrissenheit und Schwäche zur Einheit, Unabhängigkeit und Macht geführt worden. Dort wie hier waren es feste Ziele, deren Erreichung die Staatskunst nachstrebte, deren Erfüllung die nationale Sehnsucht erwartete. Hier wie dort hat die Zusammenfassung der nationalen Kräfte die Voraussetzungen geschaffen und gesichert, auf denen eine reiche Entfaltung der von Jahrhunderte alten Fesseln befreiten natürlichen Gaben sich vollziehen konnte."
Landrsnschrichten.
Aktenst«ig, 28. Mari.
* Der Schneeschuhverein Altensteig kann mit Befriedigung auf sein am Sonntag abend im „Grünen Baum" stattgefundenes «Stiftungsfest zurückblik- ken. denn es war eine Veranstaltung, die siüi sehen lassen konnte und die alle Teilnehmer an derselben hoch befriedigte. Das Wetter, das am Blumentag viel Anlaß zur Klage gab, war den Schneeschuhvereinlern willkommen, denn sie waren ja in ihrem Element, als der Schnee so massenhaft fiel und ihnen am Sonntag morgen nochmal Gelegenheit
«mtttlatt siir Psalzgrafenweiler.
1911.
zur Ausübung ihres Sports gab. Das machte Stim- . mung auch für den Abend, an dem sich die Mitglieder des Vereins und die geladenen Gäste zahlreich im Saal des Gasthofs z. grünen Baum einfanden. Dieser war aufs schönste geschmückt und fast in einen Tannenwald umgewandelt, der kräftigen Waldesduft zu atmen gab. Es war der richtige Rahmen geschaffen für das, was der festgebende Verein schönes zu bieten in der Lage war. Eingeleitet wurde der Festabend durch Vorträge der Tübinger Militärmusik, die den.Musikfreunden im Laufe des Abends manchen Genuß verschaffte. In einer mar> kigen Ansprache gedachte Werkmeister Marquart, der Vorstand des Schneeschuhvereins und Leiter der Veranstaltung, des Schneeschuhvereins und desseü Leistungen in der kurzen Zeit seines Bestehens, sowie im Anschluß daran Aes Landesvaters und der Landesmutter und schloß mit einem begeistert aufgenommenen Hoch auf das Jubelpaar. Musikvor- träge, Gesänge und Ansprachen folgten in anregender Abwechslung. Frau Finanzamtmann C'lauß erfreute mit einigen hübschen Solovorträgeu, wie „Mein Heimatland", „Zigeunerleben" usw., Frau Postsekretär Theurer und Fräulein Stokinger mit dem Duett: „Maiglöckchen und die Blumen". Als gewandte Klavierbegleiterin zeigte sich Frl. A. Kaltenbach. In einer Zuschrift, die von Ingenieur Jllenberger verlesen wurde, pries der leider nicht anwesende Pfarrer Schott-Altensteig- Dörf in poesievoller Weise den «Lchneeschuhsporr und munterte zur Ausübung desselben auf. Große Heiterkeit verursachte das prächtige Lustspiel „Die Vei- gelestante" von Schwegelbaur, das vorzüglich gespielt wurde. Hauptlehrer Böhmler trug von ihm verfaßte humoristische Knittelverse vor, insbesondere über seine Erlebnisse als Schneeschuhläufer und über seine sonstigen Beobachtungen auf dem Gebiete des Lchneeschuhfports. Finanzgehilfe Kant fand mit einem Gesangswalzer' lebhaften Beifall. Im Laufe des Abends dankte Hauptkassier Rieker dem fesh- gebenden Verein für die Einladung der Museumsmitglieder und Postmeister Krämer dankte den Blumenfräulein und den mitwirkenden Damen, Hugo B öcki n g-Schernbach dem Vorstand Werkmeister Marquart, Stadtwundarzt Vogel den übrigen mitwirkenden Herren. Erst in vorgerückter Stunde war der offizielle Teil des Stiftungsfestes, das zugleich; einen schönen Abschluß des Blumentages bildete, beendet.
* Das Ergebnis des Blumentags ist fast allerorts ein sehr erfreuliches und hat vielfach die Erwartungen weit übertroffen. . Es wird aus dem ganzen Lande eine stattliche Summe Zusammenkommen. InNagold hat man durch allerhand Veranstaltungen am Blumentag große Anstrengungen gemacht, um einen stattlichen Erlös zu erzielen. Es wurden dort 7000 Nelken und l 500 Karten verkauft und insgesamt über 2000 Mark erlöst. In Freudenstadt hat man ebenfalls durch zahlreiche Veranstaltungen alles aufgebvten, um ein gutes Ergebnis zu erzielen. Der Ertrag wird dort etwa 2400 Mark ausmachen. In Neuenbürg wurden 000 Mark zusammengebracht. Erlöst wurden in Horb 774 Mk., in Sulz 3100 Nelken und 600 Postkarten verkauft. Herrenberg verkaufte 5200 Nelken und 2220 Postkarten und erzielte einen Erlös von 1000 Mark. Erlöst wurden ferner in S chram berg 3000 Mark, in Tuttlingen mit 20 000 Nelken und >3000 Postkarten ebenfalls 3000 Mark, in Ebingen 2500 Mk., in Böö* längen mit 12000 Nelken und mehrere Tausend Postkarten 1500 Mark, in Vaihingen a. F. 820 Mark. In Reutlingen wurden ca. 60000 Nelken verkauft und 1 2 000 Postkarten, in Heilbro n n wurden 100 000 Nelken und etwa 40 000 Postkar teu verkauft und etwa 15 000 Mark erzielt.
* Bei der diesjährigen Aspiranlenprüfung in Eßlingen waren auch 17 Prüflinge vertreten, die. Hauptlehrer Dürr von Ueberberg vorbereitet hatte. Von diesen bestanden 1 2 die Prüfung und zwar wa- reu einige davon mit unter den ersten. Da 4lO junge Leute die Prüfung machten und nur die Hälfte