war um einviertel vier Uhr in der Halle unterge- bracht. Das Luftschiff hatte auf der ganzen Fahrt in allen seinen Teilen tadellos funktioniert. Trotz­dem das Luftschiff einer starken Sonnenbestrahlung ausgesetzt war, war die Hülle bei der Landung noch ganz straff; es zeigte sich keinerlei Senkung.,' Die Fahrt wurde eigentlich nur mit den vorderen Maschinen bewerkstelligt, mit denen eine Geschwin­digkeit von wenigstens > 2 Sekunden-Metern erzielt wurde.

st Straßburg, 23. Jan. Der Kaiserliche Statt­halter Graf von Wedel hat zur Linderung des Notstandes eines großen Teils der Wein­bau treibenden Bevölkerung Elsaß- Lothringens laut Erlasses vom heutigen Tag aus seinem Dispositionsfonds eine Summe von 25 Gm Mark gestiftet.

Ter zweite Moabiter Krawallprozetz.

st Berlin, 23. Jan. Im Moabiter Kra­nial tproze st wurde heute abend das Urteil ver­kündet und zwar erhielt Trau neun Monate Ge­fängnis wegen schweren Aufruhrs, Bracher 9 Mo­nate Gefängnis wegen schweren Landfriedensbruchs, Bonnet vier Wochen Haft wegen groben Unfugs, Pfitzner 3 Monate Gefängnis wegen einfachen Auf­ruhrs, Zofta 3 Monate Gefängnis wegen Wider­stands gegen die. Staatsgewalt, Luksch 6 Wochen Haft wegen groben Unfugs, Cieslist 3 Wochen Haft wegen Werfens mit Steinen, Kasimir und Jakob Adamski 1 Jahr Gefängnis wegen schweren Auf­ruhrs, Rode 4 Monate Gefängnis wegen Sachbe­schädigung, Albrecht 6 Wochen Haft wegen groben Unfugs, Scharfenberg tt Wochen Haft wegen Anstif­tung zu grobem Unfug, Minor 6 Wochen Haft wegen groben Unfugs. Die Angeklagten Jank, Borowiak, Schadowsky und Marquardt wurden freigesprochen. Den Angeklagten wurde die Untersuchungshaft an­gerechnet.

Das Metzer Garnisonslazarett in Flammen.

st Metz, 23. Jan. Seit 3 Uhr nachmittags steht der D a ch st u h l des hiesigen Garnis onsla- zarettes in Flammen. Die Feuerwehr be­schränkt sich daraus, die Nachbargebäude, zu schützen, da sie an die Brandstätte selbst nicht herankommen kann.

Ausländisches.

st Wien, 23. Jan. Der Kaiser empfing eine Abordnung unter Führung des Fürsten zu Fürsten­berg, die den schriftlichen Bericht über den Erfolg der Jagbausstellung überreichten, deren vorläufiges Reinerträgnis 700 000 Kronen beträgt. Der Kaiser sprach den Erschienenen seine Anerkennung für die Verdienste um die Ausstellung aus. Das Reinerträg­nis soll zu einer Stiftung für Kinder von Berufs­jägern verwendet werden. Bei der Audienz über­brachte Fürst zu Fürstenberg dem Monarchen hie Grüße des deutschen Kaisers sowie seine Glückwünsche dazu, daß der Kaiser sich vollkommen erholt habe.

!s Paris, 23. Jan. Der deutsche Botschafter- Freiherr v. Schön übermittelte heute dem Minister des Aenstern Pichon den Dank der kaiserl. Regie­rung und der deutschen Marine für die Anteilnahme, die Präsident Fallieres und die französische Regie­rung aus Anlast des Unglücks auf dem Unterseeboot U 3 Ausdruck verliehen.

st Rouen, 23. Jan. Zwei Erdarbeiter, die seit l leinhalb Tagen infolge eines Erdrutsches in einer Mergelgrube in Venesville e in g e s ch l o s s e n waren, sind heute früh l Uhr lebend befreit wor­den. Es konnten ihnen Lebensmittel zugeführt wer­den, die es ihnen ermöglichten, solange auszuhaltem

js London, 23. Jan. Wie das Reutersche Bureau erfährt, ist China von einem ernsten Aus­bruch der Pest bedroht, die sich von Char­din aus verbreitet. Die chinesische Regierung hat eine Zirkularnote an mehrere Mächte erlassen, in der diese gebeten werden, an der Feststellung der Ursachen der Epidemie mitzuarbeiten, Maßregeln zu finden, um dem Ausbruch der Seuche entgegenzutre­ten und wissenschaftliche Untersuchungen am Orte anstellen zu lassen. Die chinesische Regierung hat diese Regierungen gebeten, Pestexperten und Aerzte zu bestimmen, die sofort nach China gehen kön­nen. Die chinesische Regierung verpflichtet sich, alle Auslagen einschließlich der Reisespesen nach China und zurück zu tragen. Der hiesige chinesische Ge­sandte hat dem Reuterschen Bureau mitgekeilt, daß nach Nachrichten, die er erhalten habe, die in China auftretende Pest nicht die von Ratten verursachte Art ist. Sie scheine vielmehr durch Bären oder andere Tiere aus der Nachbarschaft von Wladiwostok eingefchleppt zu sein.

js Prf«, 23. Jan. Als heute nachmittag der Flieger Cobianchi mit dem Kommandanten der in Pisa liegenden Brigade, General ZHchaurand, als Passagier einen Flug mit feinem Zweidecker unter­nahm, stürzte das Flugzeug aus etwa 100 Meter- Höhe infolge eines Windstoßes plötzlich. ab. Der General zog sich leichte Gesichtsverletzungen zu, Co- bianch: brach das linke Bein.

st Hankau, 23. Jan. Die Lage ist jetzt wieder ruhiger geworden. Seeleute und Freiwillige sind Tag und Nacht alarmbereit. Wie berichtet, sind 12 Chinesen getötet und 13 verwundet worden. Von den Fremden ist niemand verletzt worden. Die Vertreter aller fremden Nationen haben telegraphisch um Bei­stand ersucht. ^

st Kairo, 23. Jan. Der Vorsitzende der egypti- tischen Nationalpartei, Mohamed Ferid, wurde we­gen Veröffentlichung des Vorworts zu einem auf­rührerischen Gedicht zu 0 Monaten Gefängnis ver­urteilt.

Newyork, 22. Jan. Wie manche andere, so hat die Zahl der Opfer des Box-Sports in den Ver­einigten Staaten wenn man beim Preisboxen überhaupt von einem Sport reden kann, im abge­laufenen Jahr Rekordhöhe erreicht: Sechzehn Tote und eine Anzahl fürs Leben Verstümmelte. Das ist um so bemerkenswerter, wenn man bedenkt, daß! das Preisboxen mit wenigen Ausnahmen im ganzen Lande gesetzlich verboten ist.

st Newyork, 23. Jan. Aus Presidio in Texas wird gemeldet, daß etwa 100 Mann mexika­nische R e gieru n gs trupp e n in einem zwei­tägigen Kampf mit den Revolutionären gesal-, len sind. '

Vermischtes.

Z Guten Appetit! Aus Paris wird gemeldet: Der Maire einer kleinen Ortschaft in Hochsavoyen verordnete folgendes: ,,Jn Erwägung, daß die Kar­

toffeln in diesem Lande wie anderweitig ver­dorben sind, daß; das Elend groß und die Kartof­felkrankheit ein großes Uebel ist, in Erwägung, daß ich im allgemeinen Interesse meine Schweine die ganze Woche damit fütterte und selbst davon>. um zu erfahren, ob der eine oder andere dadurch geschädigt würde, in Erwägung, daß die Akademie von Lyon es in der Zeitung sagt, die ich erhalte, und daß auch der Maire von Chambery sich mit verdorbenen Kartoffeln nährt, ohne krank davon zu werden; in Erwägung also, daß die verdorbenen Kar­toffeln nicht ungesund sind, ordnen wir allen Ein­wohnern, Kühen, Ochsen, Pferden und Schweinen unserer Gemeinde an, verdorbene Kartoffeln zu es­sen, denn sie sind nicht schädlich."

8 Das Wettschwimmen der Stadträte. Man schreibt aus Heidelberg: Bei einem heute hier ab­gehaltenen Schwimmfest wurde ein Jnterrnezzo, nicht gewöhnlicher Art improvisiert. Als Vertreter der Stadt waren drei Stadträte und außerdem der Obmann des Stadtverordnetenkollegiums an­wesend. Der Obmann, der gerne seinen Sarkasmus spielen läßt, äußerte im Laufe der Veranstaltung: ,,Jch gäbe 100 Mark dafür, wenn ich einmal die Stadträte um die Wette schwimmen sehen könnte." Er hatte sich aber in der Unternehmungslust der rüstigen Stadtväter getäuscht, denn sie nahmen ihn sofort beim Wort, stürzten sich in die Fluten und schwammen unter stürmischem Beifall eine Einlage nummer, deren Preis nun einem guten Zweck zuslie- ßen wird.

Die Comanches-Jndianer, die wegen ihrer kriegerischen Tüchtigkeit und ihrer Ritterlichkeit bekannt find, haben sich ihre körperliche Kraft und Rüstigkeit, die Schärfe der Sinne und die geistige Elastizität am längsten und ungeschwächtesten erhalten unter allen nordamerikanischen Eingeborenen, weil sie sich, im Gegensätze zu den Apaches, Sioux und andern Jndianerstämmen, der Einführung des Alkohols und anderer Genußgifte der Kultur hartnäckig und standhaft widersetzten. Dieses einfache Naturvolk gibt uns modernen Kulturmenschen eine eindringliche Lehre. Es zeigt uns durch sein lebendiges Beispiel, welchen gewaltigen Einfluß die Lebensweise auf unsere Gesundheit und Leistungsfähigkeit hat. Die Mahnung, eine naturgemäße und vernünftige Lebensweise zu führen, alles Schädliche zu meiden und namentlich gesunde Getränke zu genießen, ist heutzutage aktueller und zeitgemäßer den« je, aber auch praktisch aussichtsreicher. Denn mir haben in der Tat für Alkohol usw. durchaus gesunde und wohl­schmeckende Ersatzgetränke, wie z. B. den Kathreinerschen Malzkaffee, der heute schon in allen Kulturländern der Erde getrunken wird.

Handel und Verkehr.

* Herrenberg, 21. Jan. Auf den heutigen Sch weine - markt waren zugeführt 114 Stück Milchschweine, Erlös pro Paar 2540 Mk.; 60 Stück Läuferschweine, Erlös pro Paar 50^-100 Mk. Verkauf gut.

Konkurse.

Karl Wilhelm Storz, Kaufmann in Cannstatt. Josef Hyneck, Eisenwarenhandlung in Laupheim. Robert Priemet, Maurermeister in Höfen a. Enz. Jakob Nill, Maurer in Nehren. Nachlaß des Georg Ulrich Stotz, gew. Löwenwirts in Hirsau.

Verantwortlicher Redakteur- L. L auk, Altensteig.

Ebhausen.

Am nächste« Montag, den 30 Januar d. I., nachm. 4 Uhr

wird aus dem Gemeindewald Hardt auf dem Rathaus im Snbmissionstveg verkauft -.

Los

Langholz

darunter Forchen

Nr.

1

II.

III

IV

V

VI

I

I!

III

IV

V

Vl

I

St.

Fm.

St.

Fm.

St.

Fm.

St.

Fm.

St.

Fm.

St.

Fm.

St.

St.

St.

St.

St.

St.

160

4

13,00

34

52,17

14

13,80

6

1,88

3

34

11

6

Sägholz

1

2,32

1

0,85

1

II

61120

10

27,74

33

49,43

15

13,83

2

1,40

5

28

14

2

III

121180

8

18,42

37

55,09

13

12,80

1

0,86

1

0,20

7

35

10

1

1

IV

181256

3

8,11

40

62,78

28

26,14

4

2,34

1

0,23

2

36

27

4

1

Offerte wollen für jedes Los besonders ausgedrückt eingereicht werden. Ebhausen, den 23. Januar 1911.

Echnltheitzenqnst: Jusler.

' K. Forstamt MWafkumiler.

Am Samstag, den 4. Februar

- vorm, s'zio Uhr in Pfalzgrafeuweiler !im Schwanen aus Staatswald Abt.

45 Obr. Buchmiß, 46 Obr., 60 Untr. Birkwies, 77 Neugreut, 78 Hintr. Teichweg, 79 Hintr. Kohl­platte, 106 Erzgrubersteige, 108

Härdtle, 109 Brandigsteig, 118 ! Baumberg, 119 Heidelbeermiß, 150 ,! Reuttersteig.

j Rm. Buchen: 1 Spälter, 478 ; Scheiter, 1017 Anbruch; Nadel- '! holz 51 Anbruch.

i Losverzeichniffe unentgeltlich vom ; Forstamt.

. . . . ,.. .

! Gesucht wird zum baldigen -Eintritt in besseren Gasthof ein ' tüchtiges

! AWdeSftrr

- das selbständig kochen kann und etwas ! Hausarbeit übernimmt.

« Bon wem ? sagt die Exp. d. Bl-