ladung anzunehmen und der südafrikanischen Regie­rung den Dank hiefür sowie die besten Wünsche der portugiesischen Regierung auszusprechen.

ft New Orleans, 19. Okt. Das Geschäftsviertel von Saint Augustin in Florida ist von der Sturm- slut überschwemmt worden. Der DampferMer- cador" der Vaccaro-Lstne. ist, mit 60 Personen Sturm untergegangen, st Havanna, 19. Okt. Allein in der Provinz Piiiar del Rio wird der durch den Orkan ange­richtete Schaden auf Millionen geschätzt. Es wurde nicht nur die Tabakernte vernichtet, sondern auch die Tabakscheuern sind überall zerstört. Alle Ort­schaften haben schwer gelitten.

Zu Wellmanns Rettung.

* Newyork, 19. Okt. Wellmcpnn hatte viel Gasolin auswerfen müssen und nur so viel behal­ten, als zur Rückkehr nach dein amerikanischen Fest­land erforderlich schien. Ein Motor des Luftschiffes war gebrochen. Die größten Störungen und Schwie­rigkeiten wurden aber augenscheinlich durch den so­genanntenEquilibrator" verursacht, eine Art Schleppseil, das zunächst als Erdverbindung für die drahtlose Telegraphie und dann zur Aufrechterhal- tnng des Gleichgewichts des Ballons dienen sollte und das schließlich noch dazu bestimmt war, in be­sonderen Metallhülsen Gasolin mitzufördern. - Der Kapitän des DampfersTrent" telegraphierte noch einen langen Bericht über die Rettung, die in hoch­dramatischer Weise vor sich ging: Eine direkte Ueber- nahme der Luftschiffer vom Ballon auf den Damp­fer war unmöglich. DieAmerica" senkte sich also bis auf fünf Fuß! überm Wasser, worauf das Ret­tungsboot, in das Wellmann und Gefährten schon gestiegen waren, sich vom Luftschiff loslöste. In unmittelbarer Nachbarschaft warteten Rettungsboote desTrent", um nötigenfalls einzugreifen. Sobald her Ballon frei war, stieg .er sehr rasch in die Höhe und trieb mit einer Schnelligkeit von acht Knoten in der Stunde westlich.

Allerlei.

Kal

* Am kommenden Samstag wird die serin Auguste Viktoria 52 Jahre alt.

* Reichsbank-Präsident a. D. Robert Koch wurde, am Dienstag nachmittag in Berlin zur letzten Ruhe bestattet. Im Aufträge des Kaisers überbrachte Schloßhauptmann von Veltheim einen Kranz und im Namen des Reichskanzlers Geheim- rat Wahnschaffe einen solchen. Ebenso hatten alle großen Bankinstitute nicht nur Berlins, sondern Deutschlands des langjährigen Führers des ersten Bankinstituts noch einmal gedacht.

* Nach dem offiziellen Abschluß Flugwoche finden noch Probeflüge Aeroplanen stätt. Die allgemeine keit lenkt namentlich der Ingenieur sich, dessen Maschine auf dem Wasser, und in der Luft fahren kann. Im Frühling war er, wie erinnerlich sein wird, morgens durch Ber­lin auf dem Straßenpflaster gefahren.

der Berliner mit neuen Aufmerksam- Grawert auf auf der Erde

* Der sechste Verbandstag der deut­schen Frauenvereine vom Roten Kreuz tagt in München. Die Kaiserin begrüßte die Versamm­lung durch ein längeres Handschreiben. Die Ent­wicklung des Verbandes ist sehr günstig. Nachdrück­lich arbeiten die Vereine jetzt mit in her Tuber­kulose-Bekämpfung und. in der Säuglingspflege.

^ Nach München hat jetzt Berlin seine Caruso- Schwärmerei. Das Opernhaus, wo er austritt, ist von Billett-Liebhabern umlagert. Der Andrang war so groß, daß sich eine Menschenkette, zu vier Personeil in einer Reihe, um das ganze Gebäude herumzog. Ein Stehplatz kostet fünf Mark, der höchste 50 Mark.

* 2 0 Pfennig kostet das Pfund Rind­fleisch in . . . Rußland, Kalbfleisch gar nur 10 und Schweinefleisch 35 Pfennige. Bestätigen sich diese Angaben derDeutschen Fleischerzeitung", dann wird der Ruf nach Oeffnung der Grenzen zur Milderung der deutschen Fleischteuerung wie­der stärker laut werden.

* Von der Lemberger Filiale der Oesterreichischen Kreditanstalt wurden auf Grund eines gefälschten Briefes der Brünner Filiale 6 5 0 0 0 Kronen her­ausgelockt und an einen angeblichen Tuchreisen­den (gezahlt.

* In dem russischen Grenzdorfe Dombrowa hat die Menge an neun polnischen Burschen Lynch­justiz verübt, weil sie eine Kapelle zerstört hatten. Alle neun wurden getötet.

* In London begann der Prozeß gegen den Gattenmörder Dr. Crippen und seine Geliebte Miß Neve, die in Kanada auf der Flucht verhaftet wurden. Crippen leugnet nach wie vor, obwohl seine Schuld kaum zweifelhaft ist. Die Neugier ist ge­waltig.

* Nicht allein der Sport ist international, auch die Justiz. Das hatl der frühere Pstinz Her- m ann von Sachsen - Weim a r erfahren, der auf seinen Titel und seine Rechte verzichtet hatte, um in London eine italienische Schauspielerin heiraten zu können. Er lebt jetzt in Paris und ist dort voM Gericht verurteilt, einem Londoner Juwelier 31000 Frks. Restschuld für ein Perlen-Kollier zu zahlen.

* Unter dem TitelDie wunderschöne M i ß" ist der Liebesroman des Herzogs der Abbruz- zen, Vetters des italienischen Königs, mit Miß El- kins zu einer Operette ausgeschlachtet. Die Musik schrieb der Komponist Mw' Ringer. In Rom soll die erste Aufführung erfolgen.

Prozeß erster Instanz einschließlich der Zwangs­vollstreckung vertreten hatte. Der Wert des Streit­gegenstands betrug 86,30 Mark. Davon mußte der glückliche Gewinner seinen Anwalt 30,20 M. au Gebühren abtreten. Die Firma meint mit Recht, das sei etwas viel für Leute, die eine Menge sol­cher Geschäftsprozesse^ unumgänglich führen müßten. Sie mache dem Anwalt, der durchaus gesetzmäßig: liquidiert habe, keinen Vorwurf. Die Ursache der Verteuerung erblickt sie vielmehr in der neuesten Errungenschaft der Pauschsätze die uns die in diesem Jahre in Kraft getretenen neuen Gebühren­ordnungen gebracht haben. Diese Pauschsätze für Schreibgebühren sind sehr bequem, da sie mit der kleinlichen Berechnung jedes Blättchens Papier auf- ränmen. Daß sie aber unter Umständen eine Be­zahlung von Papier, Tinte und Feder bedeuten, die den wirklichen Wert dieser Dinge, der doch ledig­lich der Bemessung der Schreibgebühr zugrunde zu legen ist, um das Hundertfache übertrifft, zeigt der berichtete Fall, da in ihm nicht mehr als sechs kurze Mitteilungen des Anwalts an die Partei mit 12 Mark bezahlt werden mußten. Die Nichtjuristen im Reichstage seien sich über diese Wirkungen wohl nicht klar gewesen, da man ja eine Verteuerung der Rechtspflege bei dieser Gelegenheit keineswegs beabsichtigt habe.

Z Line Verteuerung der Rechtspflege. Man kann darüber verschiedener Meinung sein, ob eine Er­schwerung der Rechtsverfolgung durch Verteurung der Kostensätze neben den auf der Hand liegenden Bedenken nicht auch große Vorzüge hat, da sie mit Sicherheit einen erheblichen Bruchteil der gewissen­losen Parteien aus den Gerichtssälen fernhalten wird, lieber die Schattenseiten der Sache teilt eine Firma die Kostenrechnung eines auswärtigen Rechtsanwaltes mit, der sie in einem Bagatell-

Handel «vis Verkehr.

' Schopsloch, 18. Okt. Viehmarkt. Zugeführt 50 Kühe, 55 Stück Jungvieh, 38 Paar Stiere. Handel lebhaft bei gleich hohen Preisen. 100 Milchschweine, verkauft zu 2038 Mk. das Paar und 30 Läuferschweine.

* Feldrenuach, 18. Okt. Der heutige Monatsvieh­

markt war befahren mit 81 Kühen und Kalbinnen, 26 Ochsen und Stieren, 73 R udern, zusammen 196 Stück. Trotzdem die israelitischen Händler wegen Festzeit ausblieben, war der Handel recht lebhaft. Die Preise durchweg un­verändert hoch. .

Herbstnachrichten.

st EWngen, 19. Okt. Heute früh wurde, wie üblich, der Herbst angeschossen. Die Weingärtner beklagen sich über das massenhafte Eindringen der Stare und Amseln in die Weinberge, der ohne­hin spärliche Ertrag werde durch sie noch bedeu­tend geschmälert.

' Untertnrtheim, 18. Oktober. Heute Lese begonnen. Manches verstellt ohne festen Kauf.

* Höpfigheim, 18. Okt. Weinlese hat gestern begonnen. Offizielle Anzeige erfolgt nicht. Ertrag ca. 100 Hl. Käufe sind noch nicht abgeschlossen.

* Neckarsulm, 18. Okt. Lese im Lauf. Die Menge fällt klein aus, doch sind immerhin mehrere Eimer zu haben. Die Gesellschaft verkauft ihr Erzeugnis voraussichtlich am Freitag nachmittag.

Voraussichtliches Wetter

am Freitag, den 21. Oktober: Bewölkt, regnerisch, kühl. '

«erentwortlicher Redakteur: 9. Lau*, Nltenllels.

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Sonntag vormittags Freihandzeichnen und Projektionslehre.

Beginn des Unterrichts: Am Montag, 24. Oktober haben sich alle Schulpflichtigen um Uhr im unteren Schulhaus einzufinden.

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