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Die Tagesausgabe rostet vierteljährlich !« Bezirk Nagold und Nachbarortsverkehr Mk. 1.25

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Die Wochenausgabe (Schwarzwälder Sonntagsblatt) lostet vierteljährlich 50 Pfg.

Unparteiische Tageszeitung und Anzeigeblatt, verbreitet in den Dberamtsbezirken Nagold, jreudenstadt, Calw u. Neuenbürg.

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Rr 248.

Verlag u. Druck der W. Rieker'schen Buchdruckerei (L. Laut), Altensteig.

Lorrnsrstag, ds« 28. Oktober.

Krut-blatt sir Psalzgraseuwetter

Wt8.

Die Gpielbank.

Die Bewohner des Spielbank Fürsten­tums Monaco haben, wie mitgeteitt, ebenfalls Revolution gemacht, und von ihrem Fürsten Albert, dem gelehrten Tiessee-Forscher, die Zusicherung er­halten, daß das bisherigeabsolute Regiment" auf­hören und für die Stadt Monaco mit den benach­barten Orten Cvndamine und Monte Carlo, aus welchen das ganze Ländchen besteht, eine eigene, von den Bürgern gewählte Selbstverwaltung eintre- teu soll. Bisher verordneten der Fürst, resp. die Spielbank durch die von ihnen berufenen franzö­sischen Beamten das Nötige. Die Spielbank, mit welcher der Fürst einen Konzessions-Vertrag abge­schlossen hat, zahlte dem Landesherrn einen Ge­winn-Anteil und trug alle Ausgaben des Staates Monaco, wobei sie doch noch ein glänzendes Ge­schäft gemacht hat. Die Bewohner des Fürstentums haben keine Steiler zu bezahlen; nur darin muß­ten sie sich fügen, daß sie lediglich am Geburts­tag ihres Landesherrn die Spielbank besuchen durs­ten, um nicht zu viel zu verlieren. Diese weise Vor­sicht wird wohl jetzt ancb ihr Ende finden. Schade, ewig schade, daß die guten Bürger von Monaco nicht die Gelegeilheit beim Schopfe genommen haben, die ganze Spielbank fürNational-Eigentum" zu erklä­ren: dann wäre doch Aussicht aus eine Beseitigung dieses Skandal-Tempels gewesen, dem alle Jahre Millionen in der niedrigsten aller Leidenschaften ge­opfert werden. Der Spielbankpächter Blanc hat fehl- hohe und einflußreiche Beziehungen, und nachdem jetzr die gute Gelegeilheit versäumt ist, wird wohl ia-lles beim Alten bleiben.

Die hohen Großmächte haben so viel mit Knt- turtaten im nahen und fernen Orient zu tun, daß sie den Zuständen bei der Spielbank von Monte Carlo keine Aufmerksamkeit haben widmen können. Vielleicht haben sie das ancli unterlassen, weil sie wußten, es sei ausgeschlossen, eine Aendernng her- Leiziisühren. Vom Fürsten Albert weist man, daß er geglaubt hat, die Spielbank-Konzession verlän­gern zu müssen, wenn er anders in seinem kleinen Ländchen bleiben wollte. Seine lieben Untertanen, die vorige Woche in dem Konstitutions-Trubel nach seiner Abdankung riefen, hätten gewiß langst sei­nen Thron gestürzt, wenn die Spielbank exmittiert worden wäre, sie also hätten Steuern zahlen müs­sen. Zu diesem Idealismus, die Bank des Herrn Blaue abzuschaffen, haben sie sich nicht aufgeschwun­gen, und man muß ein gestehen, daß von de n Frem­den, welche alle der Glückstempel anzieht, das ganze Fürstentum herrlich und in Freuden lebt. Wenn die Ortschaften des kleinen Landes nur Erhotnngsstät- ten wären, würden deren Bewohner bei Weitem nicht so anstreten können. Monte Carlo, das Para­dies des Teufels, wie es genannt wird, hat eine zauberhafte Lage, Natur und Kunst haben sich hier vereinigt, um ein Eden zu schaffen. Um so trau­riger ist es, daß die Selbstmorde und ruinierten Existenzen von Jahr zu Jahr wachsen. Die Lei­tung der Spielbank stellt das zwar kategorisch in Abrede, von andrer Seite wird es umso hartnäk- kiger behauptet. Jedenfalls würde die Bank nicht ihre hohen Gewinne haben, wenn nicht ansterordent lich stark von den Besuchern verloren würde. -

DasKasino von Monte Carlo,", wie der offi­zielle Name ist, hat die ganzen angrenzenden fran­zösischen Bezirke verseucht. In Nizza wird beinahe noch mehr gespielt, wie in Monaco, das städtische Spielkasinv bringt alljährlich eine gewaltige Summe ssin. Die Regierung in Paris, die als Hüterin der öffentlichen Ordnung und Tugend sich proklamiert, hätte doch unzweifelhaft die moralische Verpflich­tung, so weit sie könnte, für Beseitigung dieses Ui: si-'gs zu- sorgen. Aber geschähe das, würde es dort unten eine Revolution im Kleinen geben, die Leute wüßten dann viel mehr Stenern zahlen und weit mehr arbeiten, und zum ersteren haben sie wenig Lust, znm andern gar keine. Sv bleibt es denn beim Alten, aber nicht Schönen, es bleibt eine Pri- bilegierte Gegend vorhanden, wo ungestraft getrie­ben werden kann, was allüberall mit schweren Stra

sen vom Gesetz geahndet wird. Auch die Revolution von Monaco hat nichts daran geändert, denn über die Freiheit geht noch das Geld. Es ist aber für jeden Menschen, der sich mit unseren Zeitereignissen beschäftigt, von Interesse, zu verfolgen, lote un­haltbar sein sollende Zustände zu traditionellen.« Ueberlieferuiigen gemacht werden, von denen es heißt, cs muß damit gerechnet werden, es ist nichts dagegen zu tun. Viele Deutsche sind alljährlich dort, zuweilen hört man mehr deutsch, wie fran­zösisch oder italienisch sprechen. Und manche deutsche Million hilf: die Dividende der Spielbank aus- bessern.

Landesnachrichten.

Alt«nst-ig. 20. Oktober.

(Korr.) Nächster Tage wird sich an verschiedenen Orten des Bezirks Gelegenheit bieten, eine in evan­gelischen Kreisen weithin bekannte Persönlichkeit sprechen zu hören, den Lizentiaten der Theologie Pfarrer Bräunlich aus Halle a. Saale. Es dürfte nur wenige geben, die in dem Mast wie er Deutsch­land im Dienst der evangelischen Sache nach allen Himmelsrichtungen durchzogen und dabei Gelegen­heit gesunden haben, mit der evangelischen Bevöl­kerung aller deutschen Gaue Fühlung zu nehmen. Seit 12 Jahren befindet er sich beinahe unnnter- brSchen ans Reisen. Ans ihnen hat er nicht bloß/ die meisten europäischen Länder, sondern auch man­ches Gebiet anderer Erdteile kennen gelernt. Im Jahr 1900 wurde er, als er in Oesterreich sür die evang. Sache tätig war, von der Polizei ver­haftet, gefangen gesetzt und des Landes verwiesen, ohne daß ihm ein Verstoß gegen die Landesgesetze nachgewiesen »vorder: wäre. Er ist jetzt General­sekretär der größten evang. Bolksvereinigung Deutschlands, des an 400000 Mitglieder zählenden Evangelischen Bundes und einer der besten Kenner der evangelischen Bewegung in den ver­schiedenen Ländern. Er wird sprechen: am 22. Okt. in Walddor s, am 23. in A 1 t en steig und Ber - neck, am 24. in Effringen, am 2a. in Wild­berg und am 23. in Sulz und Gültlingen. Die Vorträge rechnen besonders ans rege Beteili­gung der evangelischen Männer.

-Korr. Der Gerber Welker geriet letzte Woche vor seinem Hause wegen junger Hunde mit zwei ! vorbeilanfenden Taglöhnern aus Pfalzgrafenweiler in einen Wortwechsel und wurde von einem der Widersacher derart niedergeschlagen, daß er be­wußtlos von der Straße aufgehoben werden mußte und jetzt an einem Schädel- und Rippenbrnch Aarniederlieg!.

st .Herrcnberg, 10. Okt. Dieser Tage hat ans dem Bahnhof Gärtringen bei einem leichten Zu­sammenstoß eines Personenzuges und eines Güter­zuges ein Postschaffner einen Rippenbruch erlitten. Im übrigen hatte der Eisenbahnunfall keine ernste Folgen. Bei der letzten Treibjagd im Stadtwald erhielt ein Schütze von einem Jagdgenvssen einen Schrotschuß in den Unterschenkel. Die Ledergemasche hatte die Macht der Geschosse gebrochen, sodaß nur unbedeutende Verletzungen herauskamen.

si .Herrenberg, l 9. Okt. Einen ivenig zärtlichen Abschiedsbrief erhielt eine wegen Mißhandlung von ihrem Ehemann in Rohran wcggegangcne und in die Heimat Nufringen gezogene Frau. Noch schlim mer war aber die Entdeckung, daß der Mann die drei Kühe und Schweine versilberte, auf das An­wesen eine Hypothek ausgenommen hat und mit den: Gelde verschwunden ist.

* Obertal, 1 3. Okt. Heute abend 6 Uhr brannte das große dem Fuhrmann Bernhard Schleeh, den: Taglühner Michael Fahrner und der Witwe Karo line Möhrlc gemeinsam gehörige Wohn und Oeko- nomiegebäude vollständig nieder. Der Schaden be­trägt etwa 2ö000 Mark.

h Bittelbronn, 19. Ott. Das Wohnhaus des Gemeinderechners Joses Kost ist bis auf den Grund N ie d e r g e b r a n n k.

si Rottcnburg, 49. Okt. Flotter Schülergesang ertönt abendlich mit Einbruch der Dunkelheit aus den Straßen. Es sind unsereFeldjäger", die von der Mäusejagd heimkehren. Die Stadt zahlt für jede getötete Maus 4 Pfennig. Die Knabenwelt macht sich diesen Umstand zunutze, und zwar mit dem Erfolg, daß seit 1. Oktober bis jetzt mehr» als 40 000 Stück abgeliesert wurden. Ein Beweis, in welch unheimlicher Zahl die kleinen Nager die Felder bevölkern, und wie sehr Heuer die Saat ohne energische Gegenmaßnahmen gefährdet wäre.

jj TinLelsingen, OA. Böblingen, 49. Okt. Die 89jährige Rosine Widmaier verunglückte dadurch, daß, während sie am Ofen saß, ihre Kleider Feuer singen. Haus- und Nachbarsleute eilten zu Hilfe und löschten das Feuer. Die Verunglückte ist aber nach qualvollen: Leiden ihren Verletzungen erlegen.

st Stuttgart, 19. Okt. Ueber den Besuch der Tierärztlichen Hochschule sind in letzter Zeit mehrfache Mitteilungen in die Presse gelangt, die, lediglich aus Vermutungen gestützt, jetzt schon wis­sen »vollen, daß man im laufenden Wintersemester nur auf öl», im nächsten Sommersemester nur noch auf etwa 10 Studierende rechnen könne. Selbst­verständlich läßt sich vvrerst, d. h. vor Abschluß der ordentlichen Immatrikulation, über die Zahl und Art der im eben begonnenen Wintersemester die heinrische Hochschule besuchenden Studenten eine sichere Angabe noch nicht machen. Es »nag sein, daß die Zahl 60 nicht wesentlich überschritten wird. Der Abzug einer größeren Anzahl der bisherigen studierenden, wie er durch die übereinstimmenden Beschlüsse der beiden Ständetammern vom 30. Juni bezw. l 4. Jul: d. I. veranlaßt worden ist, und der zweifellos geringe Zuwachs an neuen, insbe­sondere erstsemestrigen'Studierenden muß die Be­sucherzahl notwendigerweise aufs ungünstigste beein­flussen. Wenn aber jetzt schon von einem Rückgang derselben bis ans etwa 10 für den kommenden Som­mer gesprochen wird, so erscheint diese Erwartung als durch nichts begründet. Sollte die Zahl von 60 Studierenden im Laufe des Wintersemesters nicht wesentlich überschritten werden, so ist, falls bis zum kommenden Semester keine außergewöhnlich große Abwanderung stattfindet, bei einer Zahl von etwa Kandidaten, die in: künftigen Sommersemester in die tierärztliche Apvrobationsprüfung eintreten werden und dann nicht mehr zu den Studierenden zählen, doch immer noch mit 30 40 Studierender: zu rechnen, ganz abgesehen von denen, die von anderen Hochschulen kommend, hier noch ein oder ein paar Semester verbringen wollen. Nicht bloß ihrethalber, sondern vor allem auch derjenigen Stu­dierenden wegen, die ihre Studien Hierselbst be­gonnen haben und den Prüfungen nahestehen, wird man die Tierärztliche Hochschule, wie auch schon seitens des K. Ministeriums des Kirchen- und Schul­wesens in Aussicht genommen ist, zum mindesten über die kommende Finanzperivde zu erhalten die moralische Pflicht haben. «

2 Stuttgart, 19. Okt. Ein geisteskranker Kauf­mann, der vorgestern vom 3. Stock eines Hauses der Silberburgstraße in den Hof hinabsprang, ist gestern abend seinen Verletzungen erlegen.

Eßlingen, 19. Okt. M e i ch s st e m p e lach- gäbe. Bezüglich der Reichsstempelabgabe hatte der 7. Zivilsenat des Reichsgerichtes entschieden, daß die Abgabe Tarifnnmmer l Id auch dann zu er­heben sei, wenn die Urkunde über das Veränße rnngsgeschäft Vertrag schon vor dem Jnkrafkreten des Gesetzes am 1. Angint 1909 errichtet worden ist, die Auslassung aber erst nach diesen: Zeitpunkt statt gesunden hat. Diese Entscheidung wird für alle die­jenigen, welche vor den: l. ÄnglOt >909 einen Kaufvertrag schlossen, und erst nachher die Ans laming Vornahmen, eine Enttäuschung bringen, denn inan nah»»: allgemein an, daß die mit'Vorbehalt be­zahlte Ttempelabgabe »nieder zurückerstattet werde, da die Entrichtung der Abgabe bei der unklares Fassung der betr. Bestimmungen in Fachkreisen als unzulässig bezeichnet »vurde.

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