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1877.
v»e TLStSauSgabe '^stet «terteljS-rlich j» vrztrk Ragold und rkachbarortSverkehr Mk. 1L5
tuhrrhalb Mk. 1.S8.
die WochenanSgabe (GchnxnzwLlder SsnntagSblatt) kotzet skrtrljährlich d0 Pfg.
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Amtsblatt für
Allgemeine 5 Än^ttge^
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Fernsprecher Nr. 11.
Anzeigenpret»
bei einmaliger Einrückung 10 Pfg. die einspaltige Zeile; bet Wickerholunge» entsprechender Rabatt.
Reklamen 1» Pfg. die Lextzeile.
Unparteiische Tageszeitung und Anzeigeblatt, verbrettet in den Dberamtsbezirken Nagold, Freudenstadt, Lalw u. Neuenbürg.
«r. 181
Su-gabeort Sltevstrig-Stadt.
Freitag, der» 87. Rai.
Amtsblatt skr Pfalzgrafeuwetler.
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Amttiches.
Bestätigt wurde die patronatische Ernennung des II. Stadtpfarrers lic. theol. -Lchönhuth in Freudenstadt auf die evangelische Stadtpfarrei Lan- genburg und ihm zugleich das Dekanaiamt daselbst übertragen.
Unterrichtskurse in Obst- und Gemüseverwertung für Frauen und Mädchen.
An der K. Weinbauschule in Weinsberg und am Pomologischen Institut in Reutlingen werden im Laufe dieses Sommers sechstägige Unterrichtskurse, in welchen über Ernten, Sortieren, Verpacken und Dörren von Obst und Gemüse, über Herstellung von Marmeladen, Gelees, Pasten, Obstsäften, Konserven usw. praktische und theoretische Unterweisung erteilt wird, abgehalten werden. Die Kurse finden statt a) in Weinsberg in den Wochen vom 25. bis 30. Juli, vom l. bis 6. August, vom 15. bis 20. August und vom 22. bis 27. August, b) in Reutlingen in den Wochen vom 25. bis 30. Juli, vom l. bis 6. August, vom 29. August bis 3. September und vom 5. bis 10. September. Der Unterricht in den Kursen ist für Württembergerin- nen unentgeltlich. Die Teilnehmerinnen, welche das 16. Lebensjahr zurückgelegt haben müssen, haben für Wohnung und Kost während der Dauer des Kurses selbst zu sorgen. Gesuche um Zulassung zu Liesen Kursen sind bis spätestens 8. Juli ds. Jrs. einzusenden: a)- für Weinsberg an die K. Weinbergschule daselbst, b) für Reutlingen an den Direktor des Pomologischen Instituts, Herrn Oekonomierat Lucas in Reutlingen.
Tagespolitik.
Am heutigen Freitag wird im preußischen Abgeordnetenhause die Entscheidung über die Wahlrechtsvorlagc erwartet, eine Entscheidung, der nicht nur in der Monarchie, sondern im ganzen deutschen Reiche, ja weit über dessen Grenzen hinaus, mit der denkbar größten Spannung entgegengesehen wird.
König Friedrich August von Sachsen hat auch anläßlich seiner diesjährigen Geburtstagsfeier eine umfassende Amnestie erlassen. Unter den Begnadigten befanden sich auch zwei Personen, die zu lebenslänglicher Zuchthausstrafe verurteilt waren und davon schon vierzig Jahre verbüßt hatten.
lieber die Vertretung deutscher Interessen im Ausland durch das Auswärtige Amt urteilt recht hart die Geraer Handelskammer jn ihrem Jahresbericht. ' -^Sie spricht u. a. von der stets nachgebenden, zurückweichenden Handelspolitik ^Deutschlands und meint: „Das Gefühl, daß die ^deutsche Regierung mit derselben Energie für deutsche Rechte und den Schutz der Deutschen ,im Auslände eintritt, wie das von seiten Englands,, Frankreichs, Amerikas und anderen Staaten hinsichtlich ihrer Staatsangehörigen als selbstverständlich gilt, ist leider bei den Industriellen und Kaufleuten nach verschiedenen Vorkommnissen nicht vor Händen."
Ein besonderes deutsch-französisches Abkommen ist aus der freundschaftlichen Londoner Begegnung des deutschen Kaisers mit dem französischen Minister des Auswärtigen Pichon natürlich nicht hervorgegangen. Auch war der Zweifel an der Mitteilung vollauf berechtigt, der Herrscher hätte die Bildung eines europäischen Staatenbundes zur Erhaltung des Friedens empfohlen. Dagegen sind zwischen Deutschland und Frankreich dieser Tage zwei Arrangements zustande gekommen, von denen
sich das eine auf Marokko, das andere auf Kamerun und Frauzösisch-Kongo bezieht. Beide Abkommen entbehren einer größeren politischen Tragweite.
Vor dem Reichsgericht zu Kopenhagen begann der Sensationsprozeß gegen den früheren dänischen Ministerpräsidenten Christensen und den ehemaligen Minister des Innern Berg. Der Prozeß wird etwa vier Wochen dauern. Die Anklage lautet gegen beide Angeklagten auf grobe Pflichtverletzung. Christensen wird beschuldigt, daß er trotz aller Mitteilungen, die seinen Verdacht gegen den früheren Justizminister Alberti, den großen L-chwindler, hätten erregen müssen, nichts getan habe, um Alberti an dem Mißbrauch des Amtes zu seinem eigenen Vorteil in mehreren Fällen zu verhindern. Berg wird vorgeworfen, daß er versäumt habe, die nötige Aufsicht über Alberti auszuüben und eine eventuelle Untersuchung vorzunehmen.
Landesnachrichten.
Att«rrst«ig. 27. Mai.
* Verband württeurbergischer Gewcrbevereine.
Der Verband nahm im vergangenen Jahr um 7 Vereine aus insgesamt 181 zu. Die Mitgliederzahl stieg dementsprechend von 23 290 auf 24 493. Von letzterer Zahl gehören 16 200 Mitglieder (66 Proz. > dem Handwerkerstande an. Unter allen Landesverbänden Deutschlands steht der württem belgische jetzt an zweiter Stelle. Bor ihm kommt mit nicht ganz 30 000 Mitgliedern nur der sächsische, während der badische Landesverband, der noch im Jahr >908 an dritter Stelle stand, heute bereits um >50 Mitglieder überholt worden ist. In ganz Deutschland gibt es l 449 Gewerbe- und Handwerkervereine mit 97 485 Mitgliedern.
* Für Auswanderer. Es werden immer wieder Fälle bekannt, aus denen hervorgeht, daß die von der Deutschen Kolonialgesellschaft errichtete, unter der Oberaufsicht des Reichs stehende, Zentralauskunstsstelle für Auswanderer in Berlin W., Schel- lingstraße 4, noch nicht genügend bekannt ist. DU Stelle und ihre Zweigstellen erteilen auf mündliche oder schriftliche Anfragen auswanderungslustigen Personen unentgeltlich Auskunft über die Auswanderungsziele und über sonstige Auswanderungsangelegenheiten. Es ist den zur Auswanderung entschlossenen Personen nachdrücklich anzuraten, nicht eher anszuwandern, als bis sie bei einer dieser Stellen sich über die Verhältnisse des Ortes oder Landes, nach dem sie auswandern wollen, erkundigt haben.
* Simmersfeld, 27. Mai. Gestern nachmittag entlud sich zwischen drei und vier Uhr über unse rem Ort und der Umgebung ein schweres Gewitter. Zwischen hier und Enztal fiel reichlicher Ha gel, sodaß der Wald weiß war.
-n. EbHausen, 26. Mai. Mit dem 9 Uhr-Zug morgens kam unser neuer Seelsorger Pfarrer Wall, seither in Voll, hier mit seiner Familie an. Zu seiner Begrüßung hatte sich der Ortsvorsteher Schultheiß Dengler, der Kirchengemeinderat und die Lehrer eingefunden. Die Schüler der Oberklasse sangen: „Befiehl Du Deine Wege". Pfarrer iPall dankte gerührt für den freundlichen Empfang im neuen Wirkungskreis. Während er in festlichem Geleite mit seiner Familie das obere Dorf entlang zun, Pfarrhaus ging, wurde mit sämtlichen Glok- ken geläutet. Möge die Wirksamkeit des neuen Geistlichen eine gesegnete sein in hiesiger Gemeinde.
* Calw, 26. Mai. Gestern fand hier -die staatliche B e zi rks r i n d v i e h s ch a u statt. Es waren 18 Farren und 44 Kühe zugeführt, von denen 10 Farren und 12 Kühe Preise im Gesamtbeträge von 1320 Mark erhielten. Ein 1. Preis kam nicht zur Verteilung. (Einen 4. Preis mit 60 Mark erhielt u. a. die Gemeinde Martinsmoos für einen Farren.)
* Freudenstadt, 26. Mai. Am Dienstag den 24. und Mittwoch den 25. Mai fand hier eiich Methodistenprediger-Konferenz statt, an der etwa 140 Prediger der Methodistenkirche, hauptsächlich aus Süddeutschland, teilnahmen.
* Tübingen, 26. Mai. (Strafkammer.) Wegen Unterschlagung, Untreue und Urkundenfälschung hatte sich zu verantworten der vormalige Darlehenskassier Moritz Wittel, Bauer in Kiebingen. Er war beschuldigt, vom Frühjahr 1908 bis Ende Januar 1910 Gelder, die dem Darlehenskassenverein gehörten, in Höhe von 1120 Mk. unterschlagen und in eigenem Nutzen verwendet, sodann zur Verdeckung dieser Unterschlagungen Schuldscheine aus den Namen von Kassenmitgliedern fälschlich angefertigt und falsche Prolongationen ausgestellt zu haben. Der Angeklagte, dessen Vermögensverhältnisse gerade nicht ungünstig sind, machte geltend, er habe niemals für eigene Zwecke Gelder aus der Bereinskasse genommen, die ihm zur Last gelegten Unterschlagungen rühren davon her, daß er immer die nicht aufgeklärten Kassenabmängel habe damit decken müssen. Dieses Schutzvorbringen des Angeklagten ließ sich ihm mit hinreichender Sicherheit nicht widerlegen, dazu kam noch der Umstand, daß er seiner Stellung als Kassenrechner von vornherein nie ganz gewachsen war. Aus diesen Gründen wurde Wittel von der Anklage der Unterschlagung, zusammentreffend mit Untreue, freigesprochen, dagegen wurde er eines fortgesetzten Verbrechens der erschwerten Privaturkundenfälschung schuldig gesprochen und Hiewegen zu 4 Monaten Gefängnis und entsprechender Kostentragung verurteilt. - Bei dem Wirt Adam Müller in Nehren hatte der Gerichtsvollzieher einen Wagen gepfändet und diese Pfändung durch Ankleben einer Pf and marke ersichtlich gemacht. Müller entfernte bald nachher die Pfandmarke und wurde deshalb wegen Verstrickungsbruchs vom Schöffengericht Rottenburg zu 10 Tagen Gefängnis verurteilt. Seine hiegegen erhobene Berufung wurde unter Kostenfolge verworfen.
st Tübingen, 26. Mai. Ein schwerer Unglücksfall ereignete sich gestern abend in der Rümelin--. straße, wo das zweieinhalbjährige Töchterchen des Malermeisters L. Gunzert von einem Fuhrwerk überfahren und so schwer verletzt wurde, daß es auf dem Transport in die Klinik starb. Den Fuhrmann soll keine Schuld treffen.
* Stuttgart, 27. Mai. Morgen ist in Groß- Stuttgart der Verkaufstag der Blume der Barmherzigkeit. Den für das Volkswohl so wichtigen Einrichtungen der Säuglings- und Wöchnerinnenfürsorge gilt es außerordentliche Mittel zu gewinnen. In einer bisher nur in großen Städten des Auslandes erprobten Form wird dies geschehen. Eine in Naturtreue hergestellte Blume (hier wurde die weiße Marguerite gewählt wird in Hunderttausenden von Exemplaren als ein Sinnbild helfender Nächstenliebe von über tausend hilfsbereiten Frauen und Mädchen Stuttgarts zum Kauf dargeboten werden. Durch ein Opfer von IO Pfennig kann ein jeder sich damit schmücken.
st Stuttgart, 25. Mai. Die Frühjahrs-- möbelmesse, die wegen anderweitiger Verwendung der Gewerbehalle in der städtischen Turnhalle in der Forststraße abgehalten wird, ist gut befahren. Nachfrage war hauptsächlich nach einfachen Möbeln. Im übrigen sind die verschiedenen Gattungen vertreten: Schlafzimmereinrich.tungen, Büffets, Kommoden, Weißzeug und Kleiderschränke in einfacher und reicher Ausführung, sodann Sitzmöbel und Galanteriewaren. Während der ersten Marktstunden rekrutierten sich die Käufer hauptsächlich aus auswärtigen Wiederverkäufern. Auf dem Garnisonskirchenvorplatz werden Küblerwären und Leitern feilgeboten.
st Stuttgart, 26. Mai. Verurteilung eines Schreinermeisters wegen fahrlässiger Körper- Verl e tz u n g durch Außerachtlassung einer Gewerbepflicht 'Paragraph 120a der Gewerbeordnung für das Deutsche Reich und Paragraph 230 des Deut-
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