auf Sontheimer Markung, aus denen er stahl, was des Mitnehmens wert war. Die Diebstähle führte er aus, um, wie er angibt, wieder ins Gefängnis zu kommen, da er anderweitig keine leichtere Arbeit finden könne. Die Strafkammer tat dem Tagedieb den Gefallen und schickte ihn wegen schweren Diebstahls wieder auf drei Jahre an den Ort seiner Sehnsucht. — Wenn die leichte „Gefängnisarbeit" so verlockend wirkt, so sollte man sie durch ordentliche tägliche Prügel erschweren, sonst verfehlt sie ja völlig ihren Zweck.
Landwirtschaft und Märkte.
Tabakbau. Die Zahl der Tabakpflanzer ist im Jahre 1911 um 934 auf 5493 gestiegen, dre bebaute Fläche hat um 59 Hektar (jetzt 379 Hektar), die Erntemenge insgesamt um 1205 Dz (7755 Dz.) zugenommen. Dagegen war die Erntemenge auf einen Hektar berechnst um 0,01 Dz. geringer als 1910. Der Wert ohne Steuern belief sich auf 359 179 Mk., das sind 150 743 Mk. weniger als im Vorjahr. Der mittlere Preis für einen Doppelzentner dachreifen Tabak ist von 77,84 Mk. im Jahre 1910 um 31,53 auf 46,31 Mk. im Jahre 1911 gefallen.
Marbach a. N., 19. Juli. Bei dem gestrigen Viehmarkt wurde die Wahrnehmung gemacht, daß eine größere Anzahl Jungvieh für Bayern aufgekauft wurde und zwar zu Zuchtzwecken. -Früher war das Gegenteil der Fall. Daraus ist einmal zu schließen, daß in Bayern keine Futterklemme bevorsteht, andererseits, daß die hier angestrebte Veredlung der einheimischen Viehzucht zur Geltung kommt.
Vermischtes.
Luther und die Briefpost. In der Vorhalle des neuen Postgebäudes in Wittenberg ist eine Inschrift angebracht, die, so deutlich und auffallend sie auch ist, doch den wenigsten der auf der Post Verkehrenden bekannt ist, weil diese ihre Aufmerksamkeit naturgemäß mehr auf die Schalter als auf den Schmuck der Vorhalle richten. Diese Inschrift lautet:
Wenn man auch weit von einander ist mit dem Leibe, doch kann man mit Briefen
und Schreiben gegenwärtig sein und Einer mit dem Andern
reden und sein Herz anzeigen.
Martin Luther."
So spach Luther zu einer Zeit als eben Fray von Taxis 1516 die erste Postlinie zwischen Wien und Brüssel eingerichtet hatte, aller übrige Vriefverkehr aber auf Gelegenheiten angewiesen war. Was würde er heute zu unserem Postverkehr sagen?
Letzte Nachrichten und Telegramme.
Alpirsbach OA. Freudenstadt, 20. Juli. Da die Automobilplage in diesem Sommer wesentlich zugenommen hat und die Kraftwagen mit rücksichtsloser Geschwindigkeit die Murrorte (nicht nur diese, auch andere! d. R.) durchfahren, sind von der hiesigen Polizei Posten aufgestellt worden, die in unauffälliger Weise die Geschwindigkeit der Wagen zu kontrollieren haben. So konnten am letzten Sonntag binnen weniger Stunden 33 Autos dem Oberamt
wegen zu schnellen Fahrens angezeigt werden. Da die Ueberwachung den ganzen Sommer über an- dauert, steht zu hoffen, daß künftig statt der üblichen 30 Kilometer Geschwindigkeit bei der Fahrt durch den Ort die vorgeschriebene von 15 Kilometer eingehalten wird.
Leutkirch, 20. Juli. In dem Anwesen des Bäckermeisters Prinz brach Feuer aus, das in den auf dem Speicher liegenden Holzvorräten reiche Nahrung fand. Die Feuerwehr löschte den Brand. Der Dachstuhl wurde zerstört. Menschenleben kamen nicht in Gefahr, aber durch das Wasser ist eben viel vom Feuer Verschontes auch zugrunde gegangen. Der Schaden ist teilweise gedeckt, die Ursache der Entstehung des Feuers noch nicht nachgewiesen.
Köln, 20. Juli. (Telegr.) Im Rheinland ist eine umfangreiche Metallarbeiterbewegung ausgebrochen. Allein in Mühlheim haben schon 5 große Metallarbeiterversammlungen stattgefunden zwecks Verkürzung der Arbeitszeit. 20 000 Arbeiter kommen in Betracht.
Für die Schriftleitung verantwortlich: Paul Kirchner. T ruck und Verlag der A. Oelschläger'schen Buchdruckerei.
Reklameteil.
l fün^indek'unäXl'Snste
Amtliche und Privalanzeigen.
P. Amtsgericht Calw.
In das Güterrechtsregister wurde eingetrageu, daß die Ehegatten
Ayasse, Johannes, Bäcker in Althengstett und Katharine, geb. Kömpf,
durch Vertrag vom 16. Juli 1912 die Gütertrennung, wie dieser Eüterstand im Bürgerlichen Gesetzbuch geregelt ist, vereinbart haben.
Den 17. Juli 1912.
Oberamtsrichter:
Hölder.
Im Auftrag der Frau Katastergeometer Joos Wwe. in Calw bringe ich deren Nadelwald, Markung Schmieh, P.Nr. 176/2 2 Ku 38 u 27 gm im Brunnentalberg
am Jomrsiai, dea rs. Ms., abends 8 Ahr,
auf dem Rathaus in Teinach zum 2. und letztenmal öffentlich zur Versteigerung.
Liebhaber sind eingeladen.
Den 19. Juli 1912.
Bezirksnotar Krayl in Calw.
Der vlnkel-krttag
von 42 sr Acker bei der Schafscheuer (Seiz'scher Acker) kommt am Dienstag, den 23. Juli, vormittags 11 Uhr, auf der Stadtpflege zur Versteigerung, wozu Liebhaber eingeladen werden.
Der Dinkel kann durch Feldschütz Weimert vorgezeiqt werden. Den 20. Juli 1912.
Stadtpflege:
Dreher.
G Drge« Haaisg, tarmittrg; 11-11 Adr, «
(dsi Aünsti^er WittemnZ)
8 AalltzarteiiKolirerl. z
Am Sonntag, den ri. 3«li ML,
- Beginn 2 Uhr. -
beäner: Missionar flüdnle. Inäien, unä Missionar «ödring, Kamerun.
Alle Missionsfreunde von nah und fern werden herzlich eingeladen.
Mitte.
Der Unterzeichnete nimmt die am lö. Juli ds. Is. im Gasthaus zum Adler hier gegen Michael Lörcher gemachten beleidigendenAeußerungen mit dem Ansdruck des Bedauerns zurück.
Oberkollbach, den 18. Juli 1912.
Heinrich Schwimmle.
I. B.:
Schulth. Schnürte.
Gefärbte
LMM.
1,65 m lang, empfiehlt billigst
E. L. Schlotterbeck,
Seiler und Bürstengeschäst.
altes, sehr gutes Instrument (",), für Anfänger, wegen Entbehrlichkeit preiswert zu verkaufen.
Von wem, sagt die Geschäftsstelle ds. Bl.
Calw, den 20. Juli 1911.
Todes-Anzeige.
Verwandten, Freunden und Bekannten teilen wir mit, daß mein lieber Gatte, unser treubesorgter Großvater
Friedrich Springer. Tuchmacher, Freitag abend 10 ^ Uhr im Alter von 86 H 2 Jahren sanft verschieden ist.
Die trauernde Gattin: Ernstine Springer stiit ihren 3 Enkeln. Beerdigung Sonntag Nachmittag 5 Uhr.
luasiloairrdigmt,
ortssruope LsI«.
Mit Rücksicht auf die für Sonntag wieder in Aussicht zu nehmende Hitze findet der Ausmarsch morgen Sonntag, den 21. Zull 1912, morgens 7 Uhr, statt. Mit äugendkapelle. Sammlung auf dem Brühl, Rückkehr gegen Mittag.
Für diejenigen, welche sich am Dormittagsausflug nicht beteiligen können, Sammlung mittags 4 Uhr auf dem Brühl (Ballspiele usw.).
Der Ausschuß.
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Wer, sagt die Geschättsstelle ds. Blattes.
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Friedr. Schuhmacher, Fuhrmann.
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Unsere Mitglieder und Freunde in Stadt und Bezirk werden zu einer am Montag, den 22. Juli, abends 8 Uhr in der Brauerei Dre iß stattfindenden
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dringend eingeladen. Tagesordnung: Landtagswahl.
Der Ausschuß.
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gegen 4°/oige Verzinsung bei zmonatlicker Kündigung.
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