Engen, wurde ebenfalls mit Wucht auf die Straße geschleudert, wo er einige Minuten besinnungslos liegen blieb. Auch er trug Verletzungen an Ge­sicht und Händen davon.

* Vom Reinstal, l4. Mai. Der Stand der Fel­der und Gärten berechtigt zu guten Hoffnungen. Die Winter- und Sommersaat steht dicht und gleich­mäßig; Kleefelder und Wiesen zeigen einen kräftigen Ansatz. Die Obstbäume haben eine Blütenfülle, wie sie selten gesehen wird. Die rauhe Witterung der letzten Zeit hat wenig geschadet. '

!s Schorndorf, 17. Mai. Der württembergische Evangelische Bund hat beschlossen, seine dies­jährige Jahresversammlung in Schorndorf im September abzuhalten.

1 j Metzingen, 1 7. Mai. Am Samstag abend war ein alter Mann von Kohlberg so unvorsichtig, auf dem Heimweg von einer Erbschaftsteilung noch in Kappishäusern einzukehren und von seiner Erb­schaft zu erzählen. Zwei Stromer belauschten die Unterhaltung, überfielen später auf der Straße den alten Mann und raubten ihn aus. Das Geld soll 500 -600 Mark betragen haben. Die Landstrei­cher flohen mit dem Raub und sind bis jetzt nicht gefunden.

j! Geislingen a. St., 17. Mai. Gestern abend halb neun Uhr brach in Schnittlingen Feuer aus, dem das einstöckige Wohnhaus samt Scheuer des Bauern Bernh. Thierer zum Opfer fiel. Das Feuer entstand in einem neben der Scheuer befind­lichen Schuppen, angeblich wieder durch einen zün­delnden Knaben.

Zeppelin an seine Ulanen

Unserem gestrigen Bericht über die Huldigung der ehemaligen 19. Ulanen vor dem Grafen Zeppe­lin haben wir noch die bemerkenswerte Ansprache des Grafen Zeppelin nachzutragen, welche wie folgt lautete:

Liebe Kameraden! Ich kann nur aus tiefbeweg­tem -Herzen meinen Dank aussprechen für Ihr Kom­men. Wie währ diese Worte sind, wie Ihr Führer sagte, daß wir uns gefunden haben, empfinden Sie alle mit mir in dieser Stunde. Wie eine Familie, wie Vater und Söhne sind wir hier versammelt wie einst: nur alt sind wir geworden, unsere Be­ziehungen sind aber dieselben geblieben. Ich bin über Ihren Besuch tiefbewegt; ungeheuer wertvoll ist es mir. Sie in so stattlicher Zahl begrüßen zu dürfen. Die Zeit, die ich die Ehre hatte, an der Spitze unseres Regiments zu stehen, ist für mich die wert­vollste meines Lebens. In letzter Zeit arbeitete ich nur mit totem Material: es ist ein Zusammenfügen von Metall und anderen Dingen; früher war meine ,

Beschäftigung ungleich anders: es war das Ausbil­den der Menschen zu tüchtigen Soldaten. Ich er­innere mich wohl, wie ernst ich diese Aufgabe ge­nommen, um das Regiment zu einem tüchtigen Werk­zeug der Armee zu machen. Sie alle sind mir hie­zu entgegen gekommen und haben mir zur Er­reichung dieses Zieles geholfen. Dadurch aber wurde in Ihnen die Grundlage zum Gehorsam, treuer Pflichterfüllung und eigener Verantwortung gelegt, was Ihnen zum künftigen Leben wertvoll War. Ich selbst habe auch meine Pflicht sehr ernst genommen: Mein scharfes Auge hat jeden entdeckt (Zurufe: Stimmt! Bravo! Allgemeine Bewegung! auch im hintersten Gliede, der sich etwas zu schul­den kommen ließ; Sie verstehen mich heute aber: das Ganze zu fördern und den Dienst mit Freu­den tun zu lassen, war der Zweck auch eventueller Strafen. (Bravo!) Ich habe aber immer für Euch gesorgt, wie ein Vater für seine Kinder sorgt: Ich erinnere an das 200jährige Jubiläum des ruhm­reichen Regiments, wo ich bemüht war, jeden Ein­zelnen daran Anteil nehmen zu lassen, indem ich alle Regimentsdienste, Wache, Stall und Küche usw. von Mannschaften anderer Regimenter ausführen ließ. lBravo!) Ich erinnere Sie an die Divisions- Manöver auf den Fildern. Als wir damals morgens nach Echterdingen kamen und die Feldfrucht war noch nicht eingebracht, ritt ich zu den Landleuten hinaus, bedauerte unser frühes Kommen und ließ meine Leute ernten helfen. Ich sagte zu den Land­leuten, es sei doch besser, wir halten Uebung ab, um die Franzosen nicht über die Grenze kommen lassen zu können, und daß wir lieber über die Grenze reiten. Militärpflicht ist die erste Bürger­pflicht und beim Militär haben Sie Ihre Selbst­ständigkeit gelernt. Wenn ich Sie sehe in Ihrer stattlichen Erscheinung, sehe ich, daß es Ihnen allen verhältnismäßig wohl geht und Sie sich mit Freude der Dienstzeit erinnern. Ich möchte wünschen, daß Ihre Söhne denselben Weg ebenso gut durchlaufen, wie ihn der Vater gegangen ist. Nochmals ällerhdrz- lichsten Dank für Ihr Erscheinen und die lieben Worte Ihres Führers! Ich benütze die heutige Ge­legenheit, als Ihr alter Kamerad, Sie zu bitten, zu rufen: Seiner Majestät unserem König, dem Chef des Regiments, Seiner Majestät unserem Kaiser, unserem obersten Heerführer, ein dreifaches Ulanen- Hurra! Da stimmten die alten Krieger mit hell- jubelnder Begeisterung ein

>1 Beuron, >7. Mai. Heute mittag fand die Uebergabe des vom Kaiser Wilhelm der Erzabtei geschenkten Bronzekreuzes durch den Fürsten Max Egon v. Fürstenberg statt.

js Neues Palais bei Potsdam, 17. Mai ^>er Kaiser ist um sieben Uhr mit Gefolge von Sta,- tion Wildpark nach Blissingen abgereist.

Ausländisches.

is Saloniki, 17. Mai. Bei Prepolae wurde eine türkische Patrouille von Serben'be- fch offen. Ein türkischer Korporal wurde getötet und ein Soldat verwundet. Die Patrouille, die unter Führung eines Leutnants stand, begab sich nach der serbischen Grenze, um gegen den Vorfall zu protestieren.

Mlerlei.

* Durch einen Mädchenhändler wurden die­ser Tage die beiden 20 und l 7 Jahre alten Ge­schwister Wolfs aus Saarbrücken verschleppt. Als Onkel aus Amerika führte der Mädchenhändler sich bei der Familie Wolfs ein und wußte sie zu be-, stimmen, ihm die beiden Mädchen mitzugeben, da er in Amerika für sie sorgen wolle. Wohin sich der Entführer mit den Mädchen gewandt hat, weiß man nicht.

* InHeißen (Rheinland- versuchte abends eine Frau mit einem etwa einjährigen Kinde in den in der Abfahrt befindlichen Personenzug 479 ein­zusteigen. Dabei geriet die Frau unter die Räder und wurde getötet, während das Kind schwere Ver­letzungen davontrug. Die Personalien sind noch nicht festgestellt.

* In Ge witsch in Mähren wurde vorgestern die Einweihung eines Kriegerdenkmals für die in den Jahren 1813 und 1814 in den Gewitscher Feld­spitälern verstorbenen und dort begrabenen preu­ßischen, französischen und österreichischen Soldaten vollzogen.

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VoraneflchtliHes Wetter

am Donnerstag, den 19. Mai: Etwas wolkig uns gewitter­hast, kein ernstlicher Gewitterregen, warm.

Verantwortlicher Redatteur: t. Laut Altensteia.

Gewerbeschule Altensteig.

Alle Gewerbelehrlinge, die das 17. Lebensjahr nicht vollendet haben, mit Ausnahme der Bäcker-, Metzger-, Gerber- und Kaufmannslehrlinge, sind zum Besuch desZeichenuuterrichts verpflichtet und haben sich am Sonntag, 22. Mai 1 S 1 «, V Uhr vorm« im Zeichensaal des unteren oder oberen Schulhauses einzufinden.

Altenfteig, 18. Mai 1910.

Der Borstand:

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