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168. Amts- und Anzeigeblatt für den Oberamtsbezirk Calw. 87. Jahrgang.

Erscheinungsweise: 6mal wöchentlich. Anzeigenpreis: Im Oberamls- bezirk Calw für die einspaltige Borgiszeile 10 Pfg., außerhalb desselben 12Pfg.. Reklamen 25 Pfg. Schluß für Jnserarannahme 10 Uhr vormittags. Telefon 9.

Amtliche Bekanntmachungen.

An die Schulvorstände, ersten und einzigen Lehrer.

DieHeimatkunde vom Oberamt Calw",

verfaßt von Herrn Hauptlehrer Mönch in Röten­bach, ist nunmehr erschienen. Das reichhaltige Werk umfaßt 208 Seiten. Es enthält abgerundete, lebensvolle Bilder aus der Geschichte von der Urzeit bis zur Gegenwart; die landschaftlichen Schönheiten, die dem Bezirk eigenen Naturobjekte, sowie Sitten und Gebräuche werden äußerst ansprechend dargestellt.

Ganz besonderen Gefallen werden die vielen prächtigen Illustrationen finden. Das Buch ist von kulturhistorischer Bedeutung und stellt nicht nur für die Schule sondern auch für das Haus eine wert­volle Gabe dar. Daher werden die Lehrer ersucht, dafür zu sorgen, daß dieHeimatkunde" in die Hand eines jeden Schülers des 4.7. Schuljahrs gelangt, und es auch den Erwachsenen warm zu empfehlen und zu vermitteln. Bei der Herausgabe der Heimatkunde" handelt es sich um kein geschäftliches Unternehmen; der Verfasser hat sich in selbstloser Weise in den Dienst der Sache gestellt. Da von seiten der Amtskörperschaft ein ziemlich hoher Bei­trag gewährt wurde, kann das schöne Buch an Schüler zu dem außerordentlich mäßigen Preis von 50 Pfennig abgegeben werden, während für Er­wachsene der niedere Satz von 80 Pfennig angesetzt wurde. Die Herren Lehrer werden gebeten, in Bälde dem Bibliothekar der Lehrerlesegesellschaft, Herrn Vin?on-Calw, mitzuteilen, wieviel Exem­plare sie bedürfen.

Nagold,

Neuenbürg,

den 19. Juli 1912.

Die BeMsschulamter Nagild u. Neuenbürg:

Schott. Baumann.

Eine BiertelmilliardeUeberschuß".

Wir finden in der Wochenschau derNational­liberalen Blätter" folgende beachtenswerte Aus­führungen:

Der Abschluß des Reichshaushalts für das Rech­nungsjahr 1911 ist nunmehr in seiner Endziffer be­kannt: Der Ueberschuß beträgt fast eine Viertel­milliarde, genau 249131174,91 Mk. Das ist ge­wiß ein glänzendes Ergebnis! Freilich, für den, der in unserer Finanzpolitik der letzten Jahre zuhause ist, reduziert sich diese Summe gewaltig, wenn man den Ueberschuß auf seinen Inhalt untersucht. Vor allem stehen ihm etwa 180 Millionen an Ausgaben im außerordentlichen Etat gegenüber, die nicht wer­bend sind und die also nach soliden Finanzgrundsätzen in den ordentlichen Etat genommen werden müßten. Statt daß nun diese 180 Millionen ausgeglichen werden können, fordert die für die Wehrvorlaae be­schlossene Deckung ihr Recht; 138 Millionen werden bereits 1912 von dem Ueberschuß abgehen und der Rest mit 111 Millionen bleibt der Reichskasse zur Verfügung. Nach allem, was man jetzt schon sieht, werden diese 111 Millionen auch sehr notwendig ge­braucht werden; denn darin ist man allgemein einig, daß das Jahr 1912 nicht den günstigen Ueberschuß bringen wird wie sein Vorgänger, der (infolge der Dürre) besonders hohe Zolleinnahmen und eine sel­ten günstige Konjunktur zu verzeichnen hatte; letz­tere scheint allerdings auch noch für 1912 anzu­dauern, auf der andern Seite sind aber die Ein­nahmen durch die nachträgliche Korrektur um 70 Millionen bereits höher angesetzt, als dies Herr Wermuth verantworten zu können glaubte. Bei dieser Sachlage kann natürlich von Schuldentilgung gar nicht die Rede sein; im Gegenteil,daß die Ent­nahme aus den Überschüssen", so sagt in einem sehr viel erwähnten Artikel in derDeutschen Revue"

Samstag, den 20. Juli 1912.

Herr Wermuth,gleichbedeutend ist mit der nach­träglichen Verwertung des unbenutzt gebliebenen Anlehenkredits für 1911 oder mit einer Neubegebung bereits getilgter Schulden und daß man mithin eben­sogut neue Anlehen für 1913 bis 1917 aufnehmen könnte, will ich nicht nochmal schildern". Wie 1911, wo die zur Schuldentilgung angesetzten 89,7 Mil­lionen zunächst im außerordentlichen Etat zur Dek- kung der Ausgaben figurierten, so kann auch für 1912 die Schuldentilgung nur vollfllhrt werden, wenn, wie Wermuth weiter darlegt, der Bestand des außerordentlichen Etats mit über 100 Millionen Mk. durch Ueberschüsse in gleicher Höhe aufgewogen werden kann. Nach dem Etat sind dies 61 Millionen Schuldentilgung und 44 Millionen Anleihe, zusam­men 105 Millionen Mk. Soviel müßte also das Jahr 1912 zunächst einmal Ueberschuß ergeben, wenn von einer Schuldentilgung überhaupt gesprochen wer­den kann. Dazu besteht aber nach den nachträglich um 70 Millionen bereits heraufgesetzten Einnahmen wenig Aussicht. Wie gesagt: Wir haben noch keinen Anlaß, über unsere Reichsfinanzen Jubellieder anzu­stimmen. Ohne neue Einnahmequelle geht es auf keinen Fall, und daß diese diesmal beim Besitz auf­gemacht wird, darüber besteht doch wohl kein Zweifel mehr. Lasten wir vorläufng das Rätselraten, wel­cher Art diese Besitzsteuer sein wird. Was darüber verlautet, sind doch mehr oder weniger Vermutungen, die freilich meist insofern etwas Richtiges in sich haben werden, als die Auswahl unter den verschie­denen Möglichkeiten nicht gerade groß ist.

Stadt, Bezirk und Nachbarschaft.

Calw, 20. Juli 1912.

8t. Ordensverleihung. Dem Oberbahnwärter Fessele hier wurde anläßlich seines Ausscheidens aus dem Dienst die silberne Verdienstmedaille verliehen.

sob. Mutmaßliches Wetter. Die Depression zieht langsam nach Nordosten ab. Der unter ihrem Ein­fluß entstandene Wetterumschlag wird daher nicht lange dauern. Für Sonntag und Montag ist daher noch zeitweilig trübes und strichweise regnerisches, aber bereits wieder aufheiterndes Wetter zu er­warten.

Wetterregeln für Ausflügler und Reiselustige.

Wenn die Sonne heiter untergeht, geht sie heiter auf, wenn der Mond weiß leuchtet, wenn die Milchstraße abends recht deutlich zu sehen ist, wenn die Eulen nachts schreien, die Feldmäuse am Abend lustig her­umlaufen, wenn die Wolken morgens oder abends von Ost nach West ziehen, die Kerzen ruhig brennen, der Rauch des Schornsteins zum Himmel steigt, die Mücken nach Sonnenuntergang noch lustig tanzen dann kommt Sonnenschein. Wind verkünden uns der rotaufgehende Mond und die Sonne, wenn Sonnen­gewebe herumfliegen, die Sterne schießen. Liegt der Froschlaich im Wasser, so gibt es einen trocknen, liegt er am Ufer, einen feuchten Sommer. Die Spinne aber ist die treffliche Wetterprophetin, besser und sicherer als das Barometer und sagt so viele Tage voraus, was letzterer nur so viele Stunden voraus­sagt. Spinnt sie recht lange Fäden, so darf man auf zehn bis vierzehn Tage schön Wetter rechnen, spinnt sie schwach und wenig, auf veränderliche Witterung, spinnt sie gar nicht, versteckt sie sich und zeigt uns den Rücken, so kommt sicher Wind und Regen.

Ziehungen. Bei der heutigen Ziehung der Groß- gartacher Kirchenbaulotterie fielen die Hauptge­winne auf folgende Nummern: 15 000 Mk. auf 79 538, 5000 Mk. auf 64 697, 2000 Mk. auf 29961, je 1000 Mk. aus 77 086, 73 703, je 500 Mk. auf 89 268, 83 220, 99 480, 70 051. Bei der Ziehung der Eesellschaftslotterie des Württemberg. Krieger­bundes fiel der Gewinn von 500 Mk. auf Nr. 65 278, je 250 Mk. fielen auf 69 464, 113 419, je 100 Mk. auf 3318, 54 593, 90978, 95 512, 134 453. (Ohne Gewähr.)

Bezugspreis: In der Stadt mit Trägerlohn Mk. 1.25 vierteljährlich. Post­bezugspreis für den Orts- und Nachbarortsverkehr Mk. 1.20. im Fernverkehr Mk. 1.30. Bestellgeld in Württemberg 30 Pfg.. in Bayern und Reich 42 Pfg.

Dringende Bitte an alle Eltern und Erzieher.

Mit den großen Ferien beginnt für unsere Jugend die schöne Zeit, in der sie, frei von den Pflichten der Schule, den ewigen Wohnungen und Straßen der Stadt entfliehen kann, um sich draußen in Wald und Feld zu tummeln und dort Raum zum Spielen, frische Luft und Sonne, und Gelegenheit zum Ver­kehr mit der Natur zu finden. Wer wie häufig wird von Kindern wie von Erwachsenen die schöne Ge­legenheit, sich an der Natur zu erfreuen, zu allerlei häßlichem Unfug mißbraucht! Gibt es doch unter den Knaben viele, deren Hauptinteresse bei den Aus­flügen darauf gerichtet ist, unschuldige Tiere zu fangen oder zu töten und Pflanzen mutwillig zu verstümmeln. Solch verrohendem Gebühren sollten alle Erwachsenen mit Entschiedenheit entgegentreten und den Kindern sagen, welche Folgen ihr unver­ständiges Treiben hat: daß die Natur mehr und mehr ihrer Schönheit und ihres lebendigen Schmuckes be­raubt wird, daß die Zahl der Singvögel, der Schmet­terlinge und vieler andern kleinen Tiere von Jahr zu Jahr abnimmt, daß die Bewohner namentlich der Großstädte doppelt Veranlassung haben, den natür­lichen Reichtum ihrer Umgebung zu schonen, daß wir in unverantwortlicher Weise die Natur verwüsten und veröden, daß jede Roheit den Täter schändet. Wch das Sammeln von Tieren und seltenen Pflanzen soll man Kindern nicht gestatten, weil es immer zu Quälereien und zur Verrohung der Samm­ler führt. Die meisten Knaben verstehen weder die Tiere richtig zu pflegen, noch schmerzlos zu töten; kommt es doch vor, daß sie Schmetterlinge oder Käfer auf eine Nadel spießen und viele Stunden lang schreckliche Qualen erdulden lasten. Eltern, die ihre Kinder nicht von Tierquälereien abhalten, versündi­gen sich an ihnen; denn sie lassen die edlen Keime des Guten: Mitgefühl und Güte verkümmern. Aber nicht die Belehrung ist die Hauptsache, sondern das eigene Beispiel. Wenn die Kinder merken, daß Vater und Mutter jede Roheit verabscheuen und von ihrem Mitleid und Gerechtigkeitsgefühl auch die stummen und wehrlosen Geschöpfe nicht ausschließen, daß sie sich an der Natur erfreuen, ohne zu Hetzen, zu töten und zu verwüsten, so wird es gar nicht vieler Ermahnungen und Vorwürfe bedürfen, daß die Kinder ähnlich so denken und handeln. F. Bloh.

uc. Ansichtskarten. Die Hochsaison der An­sichtskarte beginnt. Leider werden jährlich viele tausend dieser bunten Kärtchen nicht befördert, weil die in clolce jubilo lebenden Reisenden die Adresse zu schreiben vergessen! Tausende von Ansichtskarten wieder sind für den Empfänger ein Gegenstand des Aergers, weil der Absender die Marke aufzukleben vergaß und nun nachträglich 15 Pfg. für einen nicht immer allzu wertvollenGruß aus der Ferne" bezahlt werden müssen! Auch an der Deutlichkeit der Adressen fehlt's recht oft. Wer also eine An­sichtskarte abschickt, frage sich: Sind auch meine schönen Grüße mit 5 Pfennigen frankiert! Sind sie ohne Krähenfüße ordnungsmäßig adressiert?

b. Eine falsche Annahme. Bei der Zwangs­versteigerung von Häusern und Feldgrundstücken ist das Publikum vielfach der Meinung, es finde, wie bei freiwilligen Verkäufen, ein zweiter Aufstreich statt. Diese Annahme ist irrig. Nur ganz aus­nahmsweise kann ein zweiter Aufstreich stattfinden. Es ist deshalb durchaus unklug gehandelt, wenn etwaige Liebhaber zum ersten Aufstreich nicht kommen, in der Meinung, es werde ein zweiter Aufstreich abgehalten werden. Da Zwangsverstei­gerungen auch sonst ganz anders vor sich gehen als freiwillige Verkäufe, so empfiehlt es sich für die Beteiligten stets, wenn sie sich über die richtige Wahrung ihrer Interessen vorher erkundigen.

Von den Giftpflanzen. Die liebe, schöne Som­merszeit bringt mancherlei Gefahren für unsere