Gesetzes in bezug auf die Gewohnheits-Tierquäler; für solche müßte das Strafmaß höher hinauf greifen. Außerdem sollte nicht vergessen werden, dem Gesetze eine Bestimmung anzuhängen, daß Eltern und Pfle­ger dafür verantwortlich sind, wenn sie die unter ihrer Aufsicht oder Gewalt stehenden Personen von der Begehung der Tierquälerei abzuhalten unter­lassen. Je schärfer und umfassender das Tierquä­lereigesetz gemacht wird, um so besser wird die Wirkung, nicht nur für die Tiere, sondern auch für die menschliche Gesellschaft sein, welche von der Humanität gegen Rohlinge und Strolche wahrlich keinen Vorteil hat.

Morgenländische Fabeln. Wir geben im folgen­den vier von R. K. Nsumann (Berlin) gesammelte und übersetzte Fabeln aus dem Morgenland wieder:

Der Schah-in-Schah Mehemed kam einst mit seinem Großwesir Dschafer in eine öde und traurige Gegend, in die die Schnelligkeit ihrer Pferde sie hatte gelangen lassen.

Warum wächst hier kein Gras?" fragte Mehe­med.

Weil es hier kein Wasser gibt, o Schah," ant­wortete der Wesir.

Warum gibt es hier kein Wasser?"

Das mag Gott wissen, o Schah," sagte der Wesir.

Sie ritten weiter; plötzlich fragte Mehemed, in dumpfes Sinnen versinkend:Warum lebt eigent­lich mein Vater nicht mehr?"

Weil er gestorben ist, o Schah," antwortete der Wesir.

Pause. Dann der Herrscher wie von einem Ge­danken gefoltert:Und_und warum bin ich

eigentlich König?"

Das mag Gott wissen, o Schah."

* *

Der Khalif Harun al Raschid ging eines Tages verkleidet durch Bagdad und bemerkte einen Bettler, der vor dem Hause eines Reichen stand und in die Küche blickte.

Hast Du Appetit?" fragte ihn Harun.

Was gibt es anderes auf der Welt für einen Armen wie mich!" sprach der Bettler.

-i- *

Ein Lastträger hatte sich dem Trünke er­geben, und als seine Mutter zu ihm kam und ihn bat, doch von seiner schlechten Gewohnheit zu lassen, willigte er ein, wenn auch der -Vater Schnaps trin­ken würde nur einmal!

Sein Vater war neunzig Jahre alt geworden, ohne jemals Branntwein getrunken zu haben, aber um seinen Sohn zu retten, willigte er ein. Der Lastträger veranstaltete ein großes Trinkgelage, zu dem er auch seine Freunde einlud, und bei dem sich sein Vater köstlich vergnügte.

Als der Vater am anderen Morgen erwachte, sprach er zu seiner Frau:Sage nur dem Jungen, er solle sich mit der Besserung nicht beeilen."

Handel und Verkehr.

' Tübingen, 17. Nov. Dem gestrigen Vieh markt waren zugeführt 239 Ochsen, 163 Kühe, 287 Kalbinnen und Rinder, 20 Kälber. Davon wurden verkauft 80 Ochsen, Preis 350600 M., 77 Kühe zu 200500 M., 181 Kal­binnen und Rinder, Preis 100500 M., 10 Kälber, Preis 70 M., je das Stück. Dem Sch weine markt waren zugesührt 34 Läuferschweine, 720 Milchschweine. Davon w irden 22 Läufer- und 660 Milchschweine verkauft. Der Preis stellte sich bei den elfteren auf 3055 M. pro Stück, bei den letzteren auf 4060 M. das Paar. Fett- vieb, Milchkühe, Kalbinnen und Schweine waren gesucht. In der Hauptsache war das Vieh zugetrieben aus den Ober- ämtern Tübingen, Herrenberg, Böblingen, Reutlingen, Nür- ringen, Urach, Rottenburg. Der Absatz erfolgte innerhalb Württembergs, der Hohenzollernlande, nach Bayern, Baden und dem Elsaß. Der Markt wäre wohl noch besser geworden, wenn das regnerische Wetter nicht eine erhebliche Beeinträch­tigung verursacht hätte.

!s Stuttgart, 19. November. (Schlachtviehmarkt.) Zuge­trieben : 10 Ochsen, 10 Bullen, 279 Kalbeln und Kühe 285 Kälber, 565 Schweine. Verkauft: 7 Ochsen, 6 Bullen, 227 Kalbeln und Kühe. 285 Kälber, 565 Schweine. Erlös aus Z? Kilo Schlachtgewicht: Ochsen I. Qualität, -) ansgemästete von 81 bis 83 Pfg., 2. Qual. l>) fleischige, und ältere von bis Pfg.; Bullen (Farren) 1. Qual, -ft vollsleischige. von 68 bis 70 Pfg., 2. Qualität b) ältere und weniger fleischige von 66 bis 67 Pfg.; Stiere und Jungrinder 1. Qual. -ft ausgemästete von 80 bis 82 Pfg, 2. Qualität O fleischige von 77 bis 79 Pfg., 3. Qualität o) geringere von 74 bis 75 Pfg.; Kühe 1. Qual, a) junge gemästete von bis Pfg., 2. Qualität d) ältere gemästete von 57 bis 68 Pfg., 3. Qualität o) geringere von 37 bis 47 Pfg., Kälber: l. Qualität s) beste Saug­kälber von 92 bis 95 Pfg.. 2. Qualität b) gute Saug­kälber von 87 bis 90 Pfg., 3. Qualität o) geringere Saug­kälber von 80 bis 85 Pfg.; S ch weine 1. Qualität a) junge fleischige 79 bis 80 Pfg., 2. c..ualität b) schwere fette von

77 bis'78 Pfg, 3. Qualität c) geringere von 70 bis 74 Pfennig.

* Nürtingen, 15. Nov. Schafmarkt. Zu Markt wurden gebracht 3114 Stück. Als verkauft wurden ange- eigt 1500. Preise pro Paar: für Hämmel 5864 M., für Lämmer 3953 M., für Göltschafe 4854 M., für Brackschafe 4049 M., für Mutterschafe 5055 M. Handel lebhaft.

* Mostobstmarkt auf dem Nordbahnhof in Stuttgart«

(Marktamtlich sestgestellt.) Am 18. November waren aufge­stellt 167 Wagen, davon Neuzufuhr 68 Wagen, und zwar: 60 aus Frankreich, 7 aus Italien, 1 aus Oesterreich. Nach auswärts sind abgegangen 31 Wagen. Preise für 1 Wagen st 10 000 Kg. Obst aus Frankreich 700750 Mark (7 Wagen Birnen), aus Italien 600650 Mk., aus Oesterreich 670 Mk. Im Kleinverkauf für 50 Kg. 3,304,20 Mk. Markt­lage: Ruhig.

Briefkasten der Redaktion.

Abonnent hier. Wir danken Ihnen für Ihre freundliche Mitteilung, aber es ist nicht unsere Auf­gabe, die Sache zu untersuchen und festzustellen, auf welche Weise dieWasserpest" in die Nagold kam und welche Strecke zuerst von ihr heimgesucht wurde. Uns trifft die vorgestrige nach nahezu 3 Mo­naten erfolgte Berichtigung in keiner Weise. Wir hatten gar keinen Grund, den Inhalt des genannten Artikels zu widerrufen, denn 1. sagten wir fr. Zt. ausdrücklich, daß wir diesen demStuttg. N. Tagbl." entnehmen, also selbst keinerlei Verantwortung da­für übernehmen und 2. geht auch unsere Meinung dahin, daß der in der Berichtigung erwähnte spätere Artikel dienatürliche Erklärung" absolut nicht mit Sicherheit gibt.

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Nachlaß des fl Mcmrermeistecs Christian Klink in Freudenstadt. Konkursforderungen sind bis 8. Dez. 1909 anzumelden.

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