vor kurzer Zeit annahm. Birnen haben durchweg schön angesetzt.
Göppingen, 20. Mai. Die neueröffnete Gmünder Bahn ist natürlich, wie jede Nebenbahn, eine Staatseinrichtung, an welcher das Volk seine Spottlust zu befriedigen sucht, namentlich an Sonntagen. So sind, wie der „Hohenstaufen" berichtet, gestern beim Krettenhof zwei Leute aus dem „in voller Fahrt befindlichen Zug" ausgestiegen und haben den Zug geschoben, der dort eine Steigung zu überwinden hat, die größer ist, als die der Eeißlinger Steige. Die Fahrgäste schrieen natürlich „Halloh", halfen aber den beiden barmherzigen Samaritern nicht, trotz deren wiederholter Aufforderung. Der Zugführer zeigte indessen kein Verständnis für diese christliche Hilfsbereitschaft, sondern führte die beiden Albtouristen in Wäschenbeuren dem gestrengen Stationsvorstand vor. Wie man munkelt, soll ein Verfahren wegen Verächtlichmachung von staatlichen Einrichtungen gegen sie eingeleitet werden. — Die 72jähr. Frau, die der Ministerpräsident von Weizsäcker in Birenbach zur Beteiligung an der Festfahrt bei der Bahneröffnung einlud, hat sich äußerst befriedigt über den Verlauf der Fahrt und die Verpflegung in Göppingen geäußert. Sie sprach sich bei ihrer Heimkehr hochentzückt darüber aus, daß sie „glei der nächst nach em König" zur Fahrt einlud und erzählte, in Göppingen habe sie „alles Gute kriegt, was uff der Welt geit und noch Eigwickelts derzu".
Aus Welt und Zeit.
Friesack i. d. Mark, 20. Mai. Prinz Georg Wilhelm von Cumberland und sein Kammerherr von Ereve sind einem schweren Automobilunfall zum Opfer gefallen. Der Prinz saß selbst am Steuerrad des Wagens. Das Automobil fuhr mit einer Geschwindigkeit von 90 bis 100 Kilometern in die frischgepflasterte jedoch noch nicht gewalzte Chaussee hinein. Der Wagen wurde in den Chausseegraben geschleudert. Der Prinz schlug vornüber mit dem Kopfe auf das Vlechgehäuse des Motors. Sein Kopf war vollständig zermalmt. Das Steuerrad hat ihm den Brustkorb eingedrückt. Kammerherr v. Greve hat bei dem Unfall das Genick gebrochen. Der Prinz und sein Begleiter waren auf der Stelle tot. Dem Chauffeur wurde der linke Arm zerschmettert. Die beiden Leichen wurden in eine nahe Kirche übergeführt.
Windhuk, 21. Mai. Eine Resolution des Landrats befürwortet im Falle gesitteter Lebensführung die Anerkennung der bis 1905 geschlossenen Mischehen, bittet aber für die Zukunft jede Ehe zwischen Weißen und Eingeborenen strengstens zu verbieten. Der Landesrat sieht in einer Heiratserlaubnis eine schwere Gefahr für das Deutschtum und befürchtet eintretendenfalls die Abwanderung der besten Kolonisten aus Deutsch-Südwestafrika.
Landwirtschaft und Märkte.
Stuttgart, 20. Mai. Landesproduktenbörse. Die Stimmung auf dem Eetreidemarkt hat sich in abgelaufener Woche wieder etwas ruhiger gestaltet, da die Ernteaussichten nicht nur Deutschlands, sondern auch von Rußland und Rumänien recht günstig beurteilt werden und auch Amerika eine Besserung seiner Saatenberichte meldete. Die Abladungen von Argentinien waren stärker als in der Vorwoche und die Angebote billiger. Die Kauflust ist immer noch schwach, da für nahe gute Weizen hohe Preise verlangt werden und auf spätere Lieferung niemand etwas unternehmen will. Das gleiche Bild zeigte sich auch auf unserer heutigen Börse, wo nur vereinzelte Abschlüsse hauptsächlich in Landware zustande kamen. Die nächste Börse findet am Dienstag, den 28. Mai statt. Wir notieren:
Weizen, württ.
24.50
bis
25.—
„ srünk.
24.50
,,
25 —
„
„ Rumänier
25.50
,,
26.—
„
„ Ulka
25.75
,,
26.25
„
„ Saxonska
25.75
,,
26.25
„
„ Azima
25.75
„
26.25
„
„ Laplata
24.50
„
25.50
„
Kernen,
24.50
„
25.—
„
Futtergerste, russ.
. 20.25
„
20.50
„
Hafer, württ.
22.25
„
22.75
„
Laplata
21.—
„
21.50
„
Mais, Donau
18.75
„
19.—
„
Tafelgries
35.50
36-
„
Mehl 0
35.50
„
36.—
„
1
84.50
35.—
2
33.50
34.—
3
32 —
32.50
„
4
28.50
„
29.-
Kleie
13.50
„
14.50
(ohne Sack netto Kassa).
Stuttgart, 21. Mai. Schlachtviehmarkt. Zugetrieben: 217 Stück Großvieh, 320 Kälber, 1106 Schweine. Ochsen 1. Qual. 100—104 Mk.; Bullen
1. Qual. 91—94 Mk.; Bullen 2. Qual. 86—90 Mk.; Stiere 1. Qual. 101—104 Mk.; Jungrinder 2. Qual. 97—99 Mk.; Jungrinder 3. Qual. 94—96 Mk.; Kühe 2. Qual. 68—78 Mk; Kühe 3. Qual. 48—58 Mark; Kälber 1. Oual. 114—118 Mk.; Kälber 2. Qual. 103—112 Mk.; Kälber 3. Qual. 90—112 Mark; Schweine 1. Qual. 75—76 Mk.; Schweine
2. Qual. 74—75 Mk.; Schweine 3. Qual. 67—69 Mark. Verlauf des Marktes: mäßig belebt.
Nagold. 18. Mai. Dinkel 8.80 8.70 8.60, Weizen 13.—, Roggen 11.50, Gerste 11.50, 11.—, 10.50, Haber 11.50, 11.40, 11.20.
Letzte Nachrichten und Telegramme.
Wildbad, 22. Mai. (Telegr.) Die aus dem 16. Jahrhundert stammende Marktbrunnenfigur, die seit längerer Zeit unbeachtet in einer städtischen Remise lag, aber hohen Kunst- und Altertumswert besitzt, ist von einem Stuttgarter Bildhauer wieder aufgefrischt worden und soll noch im Laufe des Sommers als Krönung eines Röhrenbrunnens in den Kuranlagen der König Karl-Straße Aufstellung finden. Die Mittel sind der Stadt von Frau Kommerzienrat Liebig zu Ehren ihres verstorbenen Mannes zur Verfügung gestellt worden.
Neuenbürg, 22. Mai. (Telegr.) In Calmbach ist ein angelehnter Schnappkarren umgefallen. Dabei geriet das 4jährige Söhnchen eines Schneidermeisters unter den Wagen. Es wurde so schwer verletzt, daß das Kind nach kurzer Zeit starb. Seine Spielkameraden kamen mit leichten Verletzungen weg.
Schramberg, 22. Mai (Telegr.) Wie wir hören, hat Schreinermeister Ganter hier, der von der Vertrauensmännerversammlung der sozialdemokratischen Partei als Kandidat für den Bezirk Oberndorf aufgestellt wurde, die Kandidatur endgültig abgelehnt. An seiner Stelle wird wohl Uhrenarbeiter King aufgestellt werden.
Für die Schriftleitung verantwortlich: Paul Kirchner. Druck und Verlag der A. Oelschläger'schen Buchdruckerei.
Amtliche und Privatanzeigen.
Aichelberg.
Mgspem.
Der Fußweg vom Kleinenztalsträßle ab nach Meistern (sog. Meistern-Steige) wird wegen Langholzfällens bis auf Weiteres gesperrt. Fuhrwerke und Fußgänger, von Agen- bach nach Meistern verkehrend, haben den sog. „Hennenbachweg" über den „Zumtobel" zu benützen.
Den 20. Mai 1912.
Schultheitzenamt:
Frey.
Güttlingen.
Die Straße nach Eechingen ist vom nächsten Donnerstag an für Fuhrwerksverkehr 2 Wochen lang beim Fuchtbach
gesperrt.
Den 21. Mai 1912.
Schultheitzenamt:
Kern.
Schönbronn OA. Nagold, 21. Mai 1912.
Todes-Än;eige.
Teilnehmenden Verwandten, Freunden und Bekannten machen wir die schmerzliche Mitteilung, daß mein l. Gatte, unser guter Vater, Bruder und Schwager
Gottlieb Schill,
Lindenwirt,
heute nachmittag V-2 Uhr im Alter von 50 Jahren von langem schwerem Leiden durch den Tod erlöst wurde.
Um stille Teilnahme bittet im Namen der trauernden Hinterbliebenen
die Gattin:
Katharine Schill geb. Dingler
mit ihren 2 Kindern.
Beerdigung Donnerstag nachm. 2 Uhr.
Althengstett, 22. Mai 1912.
Danksagung.
Für die vielen Beweise herzlicher Teilnahme, die wir bei dem Hinscheiden unseres lieben Gatten, Vaters, Bruders, Schwieger- und Großvaters
Christian Straile,
Kaufmann,
erfahren durften, für die trostreichen Worte des Hrn. Dekans, für den erhebenden Gesang des Liederkranzes und des Schülerchores und für die schönen Blumenspenden sagen wir innigsten Dank.
Die trauernden Hinterbliebenen.
TuMMii EM.
Turnzeiten im Vereinsbetrieb:
Für die aktive Turnerschaft und für Zöglinge: Dienstag, Donnerstag und Samstag abend 8—9Vs Uhr.
Für die Damenabteilung: Mittwoch abend 8—9 Uhr.
Kürturnen: Sonntag von 8—11 Vs Uhr vormittags.
Die Erhaltung und Erwerbung von Kraft und Gesundheit ist für die Jugend, insbesondere in der Zeit der stärksten Entwicklung, eine Frage von höchster Bedeutung. Dieses Ziel wird am sichersten erreicht durch regelmäßiges Turnen. Wir bitten deshalb alle Eltern und Lehrherren, die ihnen anvertraute Jugend zum Besuch der Turnübungen anzuhalten.
Anmeldungen werden in jeder Turnzeit von den Leitern der Uebungen entgegengenommen.
Der Turnrat.
Bad Liebenzell.
Einer verehrlichen Einwohnerschaft von hier und Umgebung bringe mein
in empfehlende Erinnerung. Durch Einkauf großer Posten bin ich in der Lage, meiner werten Kundschaft ganz bedeutende Vorteile zu bieten.
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wurde eine goldene Damenuhr. Stadtschultheißenamt Calw.
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