Franzosen hatten fünf Verwundete. Der Vormittag verlief ruhig.
Ein chinesisches Parlament.
ff Peking, 2. Sept. Ein Edikt ist heute veröffentlicht worden, in welcher der Entwurf der beabsichtigten chinesischen Verfassung dargelegt und die Zeit angegeben wird, bis zu welcher das Parlament einberufen werden soll.
' Allerlei. Die Voff. Ztg. meldet aus Mailand: Die Polizeibehörde entdeckte in der hiesigen lithographischen Anstalt Cartotechnica Jtaliana eine großartig eingerichtete Bank- -notenfälscherwerkstatt. Die Direktoren, ein Werkführer und 50 Arbeiter wurden festgenommen. Weitere Verhaftungen stehen bevor. —Aus Charbin wird telegraphiert, daß Blättermeldungen zufolge bei der Station Nikolskaja an der chinesischen Ostbahn ein Personenzug böswillig zum Entgleisen gebracht worden sei. Zahlreiche Personen seien tot oder verwundet. Unter den letzteren befinde sich General Ose- rowski. — Nach einer in London eingegangenen Meldung ist das englische Segelschiff Amazone an der Küste von Wales gescheitert. 26 von den 28 Mann Besatzung sind zu Grunde gegangen.
Vermischtes.
8 Trotz aller Klagen über Dienstbotenmangel giebt es doch noch eine recht stattliche Armee davon. Nach der Magdeburger Zeitung hat Berlin: 68 466 Dienstboten, Breslau: 22 400, Frankfurt a. M.: 22 078, Nürnberg : 10446, Düsseldorf: 9762, Hannover: 12 892, Stuttgart: 14 873, Chemnitz: 4657, Magdeburg: 8363," Charlottenburg bei Berlin, das als die reichste deutsche Stadt gilt: 20 479, Essen: 5578, Stettin: 7124, Königsberg: 9594, Bremen: 9453. Man ersieht unschwer, daß in industriereichen Bezirken die Dienstbotenzahl geringer ist, wie in solchen, wo die Industrie hervortritt.
8 Azorl als Vliratti. Mcnschreibt den Münch. N. N. aus Paris: „Azorl war ein braver Hund in Paris, der einer Falschmünzerbande gehörte und alle ihre Schicksale teilte, und zuletzt sogar mit seinem Herrn in einem Geschäft mitverhaftet wurde, als dieser wieder einmal ein falsches Fünf-Frankenstück an den Mann bringen wollte. Der Herr weigerte sich natürlich, den Schlupfwinkel der Bande anzugeben, aber Azorl war leider nicht schlau genug, dasselbe zu tun. Die bösen Polizisten sperrten ihn erst ein paar Stunden ein, worauf sie ihn freiließen und der brave, ordnungsliebende Hund schlug natürlich den Weg nach Hause ein, wo die Polizei alsbald die drei Helfershelfer des Falschmünzers verhaftete."
8 Lebeuszähigkeit. Während die höher organisierten Lebewesen gegen geringe Veränderungen in ihren Lebensbedingungen sehr empfindlich sind, ist es ganz erstaunlich, was für Einflüsse niedriger organisierte Pflanzen und Tiere ohne Schaden ertragen, was für Stoffe sie beispielsweise einatmen oder verdauen können. Einige interessante Beispiele über die Lebenszähigkeit von Tieren veröffentlicht im „Kosmos" Dr. K. Thesing. So scheint z. B. der gemeine Igel einen sehr guten Magen zu haben, denn eine Kreuzotter mit samt ihren Giftdrüsen verdaut er ohne weitere Beschwerden. Ein kleiner Käfer, Haltica Atropae, verspeist als Lieblingsnahrung das Laub und die Früchte der Tollkirsche, auf der er seinen beständigen Aufenthalt hat, während doch bekanntlich alle größeren Tiere vor der Tollkirsche einen nicht unbegründeten Respekt haben. Eine ganz eigenartige Widerstandskraft zeigt ferner eine Mückenart Corethra, deren Larve im Wasser lebt. Diese Larve ist im Stande, tagelang in dem stärksten Konservierungsmittel der Zoologen, in reinem Alkohol und Osniumsäure zu existieren, ehe sie den Wirkungen
des Giftes erliegt. Sehr seltsam ist es ferner, daß sich viele kleine Lebewesen in manchen Chemikalien, deren Schärfe allen andern den Aufenthalt unmöglich macht, geradezu wohl fühlen. So schwimmen z. B. die bekannten kleinen Essigälchen in dem Speiseessig, der ihr eigentliches Lebenselement ist. Wenn man bei der Desinfektion so außergewöhnlich hohe Hitzegrade anwendet, so liegt das an der Widerstandskraft vieler Pflanzen und niedrigen Tiere gegen hohe Temperaturgrad. Dr. Thesing beobachtete, wie in Neapel in den warmen Quellen von Albano und der Solsatara bei einer Temperatur von 60 Grad kleine Krebse und Insektenlarven tapfer herumschwammen und zwar inmitten einer ganzen Flora einfacher Gewächse. In den Abflüssen des Karlsbader Sprudels fand er bei 70 Grad noch einfache dunkle Fadenalgen, Oseillarien. Und die heißen Quellen des Jollowstone Parks mit ihrer Temperatur von 75 Grad wimmeln von Algen und Bakterien. Auch gegen Kälte sind manche Tiere ziemlich unempfindlich und die Fälle, daß Tiere beim Einfrieren nicht zu Grunde gehen, sind gar nicht so selten. Eine ganz eigenartige Leidensgeschichte erzählt Erber von einem Molch. Der Molch lebte unter einer Glasglocke und, als plötzlich. Nachtfröste eintraten, fand man ihn eines Morgens unter seiner Glocke in einem Eisblock eingefroren. Da man ihn für tot hielt, setzt man ihn aus den Herd, um ihn aufzutauen und in Spiritus zu tun, und erst als das Wasser sich auf eine ziemliche Temperatur erwärmt hatte, bemerkte man, daß die „Leiche des Molchs" nach Herzenslust umherzappelte. Weder die tiefe Abkühlung, noch die unmittelbar darauffolgende starke Erwärmung hatten seine Lebenskraft erschüttert
8 Zeitungen aus schwarzem Papier empfehlen einige Papierfabrikanten des amerikanischen Staates Wisconsin als besonders zweckmäßig. Die Zeitungen sollen nicht, wie bisher, schwarz auf weiß, sondern mit weißer Druckfarbe aus schwarzem Papier hergestellt werden. Dies ist insofern ganz vernünftig, als bedrucktes weißes Zeitungspapier, von dem sich die Druckfarbe ja nicht entfernen läßt, nicht wieder als Zeitungspapier verarbeitet werden kann, sondern nur ein graues Papier liefert. So muß immer neues Holz zu Zeitungspapier verwendet werden, was kostspielig ist und außerdem die Wälder ausrottet. Verwendet man dagegen schwarzes Papier, auf dem mit weißer Farbe gedruckt würde, so wäre diesen beiden Mängeln mit einem Schlage geholfen; überdies ließen sich billigere, gefärbte Holzarten verwenden, die man nicht bleichen kann. Die Verfechter dieser neuen Art von Druckpapier scheinen, wie das „Börsenblatt für den deutschen Buchhandel" einwendet, nicht bedacht zu haben, wie schwer undurchsichtige weiße Farbe herzustellen ist, die aus schwarzem Papier ein leserliches Schriftbild ergibt. Auch müßte das Papier tief schwarz gefärbt sein, was sich schließlich wohl eben so teuer stellen würde, wie die Verwendung vom frischem Holz, das zu neuem Zeitungspapier verarbeitet würde.
Gemeinnütziges.
Gute Behandlung der Milchkühe. Milchkühe soll man niemals aus irgend eine Weise stark in Aufregung versetzten; Kinder dürfen sie von und nach der Weide nicht treiben und jagen und am allerwenigsten sollen die Kühe durch Hunde getrieben und belästigt werden. Man soll Kühe niemals ohne Not und wenn es sich verhüten läßt, Kälte, Stürmen und kalten Regengüssen aussetzen. Niemals schlage und stoße man die Kuh mit dem Melkschemel, dem Forkenstiel oder, behandle sie überhaupt in einer heftigen unliebsamen Manier, ganz gleich was sich die Kuh zuschulden kommen läßt, wie „unpassend" sie sich benimmt. Eine gute Milchkuh hat in der Regel ein aufgeregtes nervöses Temperament und man soll sich hüten, die Aufregung noch mehr zu steigern; es hat ungünstigen Einfluß auf die Milchabsonderung und
die Milchhergabe; ungewöhnliche Erregung während der Melkzeit veranlaßt die Kuh, die Milch zurückzuhalten.
Handel und Verkehr.
' Tübingen, 2. Sept. Obstbericht. Kelternplatz 1 Ztr. Aepfel 1.50—1.80 Mk., 1 Ztr. Birnen 2 Mk. Zufuhr 36 Sack.
' Eßlingen, 1. Sept. Auf dem Güterbahnhof standen 2 Wagen Mostobst. Preis 2.20 Mark per Ztr.
* Kirchheim u. T., 31. Aug. Der heute abgehaltene Obstmarkt zeigte bei einer Zufuhr von zirka 1500 Ztr. ein reges Leben, da für je 50 Kg. nur 1.30—1.50 verlangt wurden.
* Göppingen, 31. Aug. Mit außerordentlich niedrigen Mostobstpreisen dürste in diesem Jahre zu rechnen sein. Hier wird heute reifes, saures Mostobst mit 1.25 Mk. der Zentner angeboten. Aehnlich so liegen die Verhältnisse in Geislingen, wo heute gutes Mostobst mit 1.50 Mk. der Ztr. feilgeboten wurde.
jf Stuttgart, 1. September. (Schlachtviehmarkt.) Zugetrieben: 26 Ochsen, 9 Bullen, 352 Kalbeln und Kühe, 302 Kälber, 614 Schweine. Verkauft: 26 Ochsen, 6 Bullen, 246 Kalbeln und Kühe, 302 Kälber, 589 Schweine. Erlös aus stz Kilo Schlachtgewicht: Ochsen 1. Qualität, a) ausgemästete von — bis — Pfg., 2. Qualität b) fleischige und ältere von — bis — Pfg.; Bullen (Farren): 1. Qual,
a) vollfleischige von 66 bis 68 Pfg., 2. Qualität b) ältere
und weniger fleischige von 63 bis 65 Pfg.; Stiere und Jungrinder 1. Qual, a) ausgemästete von 82 bis 84 Pfg. 2. Qualität b) fleischige von 79 bis 81 Pfg., 3. Qualität v) geringere von 75 bis 78 Pfg.; Kühe 1. Qualität a) junge gemästete von — bis — Pfg., 2. Qualität d) ältere gemästete von 59 bis 69 Pfg., 3. Qualität v) geringere von 39 bis 49 Pfg., Kälber: 1. Qualität a) beste Saugkälber von 84 bis 86 Pfg., 2. Qualität b) gute Saugkälber von 80 bis 83 Pfg., 3. Qualität o) geringere Saugkälber von 75 bis 79 Pfg.; Schweine 1. Qualität a) junge
fleischige 70 bis 72 Pfg., 2. Qualität b) schwere fette von 66 bis 69 Pfg. 3. Qual, v) geringere von — bis — Pfg. Verlauf des Marktes: belebt.
Konkurse.
Adolf Fleischmann, Kaufmann in Eßlingen.
B-ra«rfichtttch-K Wetter
am Freitag, den 4. Sept. Heiter, trocken, mäßig warm. VeiautsortUcher Redakteur : Ludwig Lauk, Altenstetg.
Im Banne des Scherifen, von Alfred Funke,
mit 8 Vollbildern und 6 Kopfleisten, nach Zeichnungen von Johs. Gehrts, in vielfarbigem Prachtband 5 Mk. 2. Auflage. 240 Seiten. Diese Erzählung beruht auf authentischen Auszeichnungen Dr. Jannaschs, des Führers einer deutschen Handels-Expedition nach Marokko, und führt uns im Rahmen einer spannend fortschreitenden Handlung nicht nur Land und Leute Marokkos mit ihren Sitten und Gebräuchen vor Augen, sondern macht uns insbesondere auch mit verschiedenen Personen bekannt, die heute die Hauptrolle bei den marokkanischen Wirren spielen, so mit dem Sultan Abdul Asis und mit seinem ersten Berater, dem Kaid Mc. Lean. Die Erzählung schließt mit dem Besuch unseres Kaisers in Tanger im Jahre 1905. Zu beziehen durch die W. Riekersche Buchhandlung, L. Lauk in Altensteig.
Krstelluugr«
auf unsere Zeitung „Aus den Tannen" werden fortwährend entgegengenommen.
drückte, fielst Du in eine tiefe Ohnmacht und die Frauen mussten ^ sich um Dich bemühen. Der Vater aber, der keine einzige Träne > vergossen und nur immer starr vor sich hingeblickt haste, nahm mich bei der Hand und führte mich schweigend hinaus. Er nahm > mich mit in sein Zimmer und ging wohl zehn Minuten lang I auf und nieder, ohne ein einziges Wort zu sprechen. Plötzlich ! blieb er vor mir stehen, sab mich mit einem Blick an, der mir , damals schrecklich erschien und sagte: ^
„Hebe Deine Hand auf und schwöre! — Schwöre, daß Du ! niemals einen Menschen zum Zweikampf berausfordern und nie- ! mals eine Herausforderung annehmen wirst — gleichviel, ob die sogenannte Standesebre es Dir zur Pflicht zu machen scheint > oder nicht. Niemand vermag Deiner Ehre Schaden zuzufügru. i außer Dir selbst. Wer Dich eines andern belehren will, »er , lügt — und wer Dich zwingen will, Dein Leben hinzuwerfe». ! wenn es dem ersten besten Raufbold so gefällt, der ist nicht ! besser als ein Mörder. — Die Standesebre! — Verflucht sei das - unselige Wort, und tausendmal verflucht, wer es erfunden!' — l
„Ein Kind habe ich diesem Moloch opfern müssen, aber das zweite wenigstens soll er mir nicht entreißen! — Denke an Deinen toten Bruder da drinnen, mein Sohn — denke an Deine unglückliche Mutter — und schwöre, was ich oon Dir verlangt habe, wenn Du mich retten willst vor Verzweiflung!"
»Und ich dachte an die letzten Worte des Erschossenen. Mutter — ich dachte an den herzzerreißenden Schrei, mit dem Du neben seiner Leiche »usammengebrochen warst — ich sah in meines Vaters brennende, tränenlose Augen — und ich leistete den Schwur, den er begehrt hatte. — Später bat er mit mir nie mehr über diesen Gegenstand gesprochen; aber als drei Jahre 'Väter einmal in unserer Gegend von einem unglücklich verrufenen Duell die Rede war, sah er mir mit einem bedeutsamen ' blick in die Augen, wie wenn er mich daran mahnen wollie, n eines Gelöbnisses eingedenk zu bleiben. Und denselben Blick ächtete er auf mich noch von seinem Totenbette aus. als der schlaganfall. dem er erlag, ihm bereits die Fähigkeit geraubt
hatte, zu sprechen. Ich bin gewiß, daß er auch da an den Schwur dachte, den ich ihm an dem schwersten Tage seines Lebens hatte leisten müssen. — Glaubst Du. Mutter, daß es nach alledem meine Pflicht ist. diesen Schwur zu halten?"
Leise weinend hatte die Matrone das Gesicht an seiner Brust geborgen, und nun, da er geendet, antwortete sie mit vom Schluchzen erstickter Stimme: ... 7 -
„Kannst Du mich darum noch befragen, Horst? — Warum aber rufst Du diese Erinnerungen herauf? Man hat Dich doch nicht gefordert — nicht wahr? Du hast ja keinen Feind, den danach verlangen könnte, sich an Dir zu rächen."
„Auch ich lebte noch vor wenig Stunden in diesem Glauoen — aber es scheint, daß ich mich täuschte. Unvermutet bin ich vor die Wahl gestellt worden, mich entweder auf die denkbar schwerste Art gegen die Ehrbegriffe meines Standes zu versündigen oder meinem toien Valer d e Treue zu brechen. Em Mensch, den ich kaum kenne, obwohl ich zugeben muß, daß auch er mir widerwärtiger ist als irgend ein anderer, verfolg: mich mit seinem Haß und ist offenbar entschlossen, um jeden Preis einen Streit herbeizuführcn, der mich ihm auf der Mensur gegenüberstellt. Er ist Offizier wie ich. und cs gäbe keinen Vorwand für mich, seine Forderung abzulebuen, selbst wenn mein Stolz mir gestattete, nach einem solchen Vorwand zu suchen. Ich könnte mich lediglich auf eine grundsätzliche Abneigung gegen dev Zweikamps berufen, und was solche Abneigung für einen Offizier bedeutet, wirst Du auch ohne meine Erklärung wissen. — Du sagtest vorhin, Dein Mutterherz würde Dich das Rechte finden lassen. Nun wohl, ich habe mich an Dein Mutterherz gewendet, und seiner Entscheidung will ich mich unterwerfen."
Die Präsidentin trocknete ihre Tränen. Jetzt, wo sie imstande war, die ganze Größe des Unglücks zu übersehen, kamen ihr auch Fassung und Standhaftigkeit zurück.'
„Wer ist cs, der Dich herausgesordert bat?" fragte sie. .Du sagst, er sei Offizier; aber es ist sicherlich keiner von Deinen Kameraden?"
' „Ich darf Dir seinen Namen nicht nennen, liebe Mutter.
, und ich versichere Dir. daß derselbe für den Verlauf der An- gelcgeubcit obne alle Bedeutung ist."
! „Du darfst ihn mir nicht nennen: aber Du wirst mir nicht ! verwehren können, ihn zu erraten. Er ist der Verlobte de?
! Fräulein Lindholm — nicht wahr? — Und die Eifersucht macht ! ihn zu Deinem Feinde? — Nun. gleichviel, ich will Dich durch ^ meine Fragen nickt in einen Widerspruch bringen mit Deinen ! Pflichten: denn mich für mich ist es am Ende obne Bedeutung,
^ wer dieser Erbärmliche ist. Natürlich wirst Du das Duell verweigern — und keiner Deiner Kameraden soll darum schlechter ! oon Dir denken. Das erste Gesetz der Ehre lamet ja, daß ein ! gegebenes Wort unverbrüchlich sei; man muß im Offizierskorps Deine Weigerung gutheißen. wenn man erfahren bat, worauf sie ! fick gründet."
! „Aber man wird das eben niemals erfahren, liebe Mutter! j Dir ro nnte ich cs anvertrauen, doch auch nur Dir allein! L-elvst ! in den Augen des Vorurteilslosen haftet auf dem Tuellverweigerer j der Makel der Feigheit, und es wäre verlorene Müde, meine i Standesgenoffen durch Vernunftgründe oder durch die Berufung , auf göttliche Gebote von der Sinnlosigkeit einer mittelalterlichen j Barbarei überzeugen zu wollen. Man gibt diese ia im Prinzip ! überall ohne weiteres zu: aber man hält die Frage in der j Praxis nichtsdestoweniger für vollständig nndiskutierbar. Wenn ich vor -iner Versammlung von Offizieren meinen ablehnende» Standpunkt stundenlang mit allen Mitteln einer glänzenden Beredsamkeit gerechtfertigt hätte, so würde am Schluffe ihr einstimmiges Verdikt ohne Zweifel lauten: „Er bat vollkommen recht, aber er ist nichtsdestoweniger ein Feigling!" — Willst Du nun. daß ein Teil von diesem Schimpf auch auf das Andenken meines toten Vaters falle? — Soll ich nicht nur in den Augen der Welt, sondem auch in meinen eigenen zum jämmerlichen Feigling werden, der einem Toten die Verantwortung aufbürdet für sein Sandeln? —
(Fortsetzung so.