Di« Wiederaufrichtrnrg der Berfasiung i« der Türkei.
jj Konstautinopel, 27. Juli. Die Aufhebung der Zensur gibt der türkischen Presse einen großen Aufschwung. Die Auflage der Preßorgane ist riesig gestiegen. Das Publikum streitet sich um die Nummern und zahlt sie zum vielfachen Preise. Die Wochenblätter Servetifunun und Mekteb wurden in Tageszeitungen umgewandelt. Mehrere neue Tagesblätter werden angekündigt. Sabah veröffentlicht «inen Leitartikel, in dem erklärt wird, man dürfe jetzt nicht seine Rachsucht zu befriedigen suchen. Alle möchten arbeiten, um die Zukunft des Landes zu sichern. Der Sultan habe die Verfassung 30 Jahre hindurch aufgehoben gelassen, um das Land vorzubereiten. Jkdam veröffentlicht einen Artikel über das Verhältnis des Islam zur Verfassung. Die türkische Presse begrüßt mit Begeisterung die Aufhebung der Zensur und der Geheimpolizei.
* Konstantinopel, 27. Juli. Die Zensur für Telegramme ist mit dem heutigen Tage aufgehoben. Durch ein Jrade wird die Instandsetzung und Ausstattung der Parlamentsräumlichkeiten auf Kosten des Sultans angeordnet. — Die vom Sultan erlassene Amnestie ist überall nur als für die Jungtürken gültig publiziert und ausgeführl worden. Wegen der übrigen politischen Gefangenen, Verbannten und Flüchtlinge herrscht Ungewißheit. Aus Saloniki und anderen makedonischen Städten wird gemeldet, daß die öffentliche Sicherheit zur Zeit nicht bedroht ist.
* Konstantinopel, 27. Juli. Den Blättern zufolge beglückwünschten die Vertreter der Mächte die Pforte zur Wiederherstellung der Verfassung. Der Großwesir war, als er gestern auf die Pforte ging und mit dem Minister des Aeußem von dort zurückkehrte, Gegenstand lebhafter Ovationen. Die lärmenden Manifestanten hörten infolge der amtlichen Aufforderung, die Kundgebungen einzustellen, sofort auf. Junge Leute, zweifellos Jungtürken, richteten an Soldaten und Gendarmen Ansprachen, worin sie Gehorsam gegen den Sultan empfahlen.
* Konstantinopel, 27. Juli. Die Jubelkundgebungen der Bevölkerung dauerten die ganze Nacht fort. Unbehindert von der Polizei wurden auf öffentlichen Plätzen Reden gehalten. Die V o l k s b e ge i ft erun g gipfelt in Hochrufen aufden Sultan. Türkischen Blättern zufolge erhielten die Provinzialbehörden den Befehl, künftighin nur mit der Pforte zu korrespondieren.
jj Konstantinopel, 27. Juli. Die Zeitung Sabah erklärt, jetzt müßten d ie Mä cht e ih r e R e fo r m akt io n aufgeben, da d i e Ve r f a ss u n g s i ch e re Reformen für das ganze Reich zu sichere.
Die Vorgänge in Marokko.
* Tanger, 27. Juli. Gegen alle Pariser Versicherungen, die frnnzösische Okkupation beschränke sich auf das Schauja- geüiet, gehen die Franzosen am lllmreba-Fluß, also in der Dukala-Provinz vor. Sie führen Baumaterial für Telegraphenlinien mit sich. Auf den Hügeln nördlich von Azemur ist eine französische Signalstation errichtet worden, die des Nachts mit dem französischen Konsulat in Mazagan durch Blinkfeuer in Verbindung steht. Die Azemur gegenüberstehcnden französischen Truppen ließen zur Bewachung der Telegraphenstation 12 Mann zurück und marschierten mit den an der Meeresküste stehenden 500 Mann nach Sibubeker, wo ein Heer von 2000 Mann konzentriert ist.
* Tanger, 27. Juli. Die marokkanische Regierung ließ einen im Dienste der deutschen Gesandtschaft stehenden Marokkaner verhaften, angeblich wegen persönlicher Beziehungen zu dem hafidischen Pascha von Alkassar. Tatsächlich steht der Mann den politischen Vorgängen fern. Der deutsche Gesandte hat noch in dersellren Nacht die Freilassung des Verhafteten durchgesetzt und die Bestrastung der
marokkanischen Soldaten verlangt, die den Marokkaner unter Schimpfreden gegen Deutschland ins Gefängnis brachten.
js Tanger, 27. Juli. Die hiesige französische Presse hatte das Gerücht verbreitet, daß der deutsche Dampfer Riga kürzlich 50 Tonnen Kriegsmaterial in Tetuan gelandet habe. Telegraphisch bei der Reederei Oldenburg eingezogene Erkundigungen ergaben, daß der Dampfer keine Ladung gelöscht, sondern nur Passagiere gelandet habe. Die Depeche marocaine hat den Sachverhalt in ihrer heutigen Nummer entsprechend berichtigt.
Allerlei. In der Nähe der Jocheralm bei Kochel stürzte ein 39jähriger lediger Mann, der Alpenrosen pflücken wollte, ab' er war sofort tot. — Infolge ehelicher Zwistigkeiten hat der Arbeiter Max Otte in Görlitz mit einem Revolver seine Frau tödlich verletzt und dann sich selbst erschossen. — In der Nähe von Neuß fuhr ein mit großer Schnelligkeit daherkommendes Automobil bei dem Versuche, einem Kinde auszuweichen, gegen einen Baum. Das Kind wurde getötet, einem Automobilinsassen der Brustkorb eingedrückt, einem andern eine schwere Kreuzquetschung zugefügt und der Chauffeur am Bein verletzt. — Bei einer Kahnfahrt auf dem Inn stieß ein mit fünf Personen besetztes Boot auf einen Brückenpfeiler bei Brixegg und sank. Alle Insassen ertranken. Die Leichen konnten noch nicht geborgen werden. — Infolge einer Klage des Polizeipräfekten in Paris hat der Kriegsminister im Jnteresse der öffentlichen Sicherheit die Flugversuche auf dem Manöverfelde von Jssy untcrsagt.
Vermischtes.
tz Bismarck-Anekdoten. Fürst Bismarck arbeitete einst auch beim Stadtgericht in Berlin. Eines Tages nun hatte er einen richtigen Berliner zu vernehmen, welcher durch Unverfrorenheit die Geduld Bismarcks so erschöfte, daß dieser plötzlich aufsprang und jenem zurief: „Herr, menazieren Sie sich, oder ich werfe Sie hinaus!" Der anwesende Gerichtsrat, als Chef Bismarcks, klopfte diesem, seinem obersten Auskultator, freundlich auf die Schulter und sagte beruhigend, doch wohl auch im verweisenden Sinne: „Herr Auskultator, das Hinauswerfen ist meine Sache!". Daraufhin wurde die Vernehmung fortgesetzt, es dauerte aber nicht lange, so geriet Bismarck über die Dreistigkeit seines Jn- kulpaten abermals in H:-,e, erhob sich erregt vom Stuhle und donnerte jenen mit c.-n Worten an: Herr, menagieren Sie sich endlich, oder ich lasse Sie durch den Herrn Stadtgerichtsrat hinauswerfen!" Gegen diese scharfe Logik Bismarcks konnte auch sein Vorgesetzter nichts einwenden. — Es wird erzählt, daß König Wilhelm den Fürsten Bismarck beim Beginn des französischen Krieges gefragt habe: „Was machen wir nun mit Frankreich?" „Wir spielen mit ihm Sechsundsechzig", soll dessen lakonische Antwort gewesen sein. — Gelegentlich der Prägung von Zweimarkstücken machte ein Witzbold den geistreichen Vorschlag, diese noch mit der Bezeichnung „Bis-Mark" (bis, lateinisch zweimal) einzuführen. Die Vorteile dieser Benennung würden in einer alle Parteien befriedigenden Weise bestehen. Denn die Nationalliberalen hätten dann Bismarck in der Tasche, die Sozialisten sähen ihn geschlagen, die llltramontanen könnten ihn nach Belieben wechseln und die Polen verjubeln. De^ Bismarck'sche Einfluß würde somit auch nach des Fürsten Rücktritt noch maßgebend sein. — Als Fürst Bismarck nach der Ablehnung seines Abschiedsgesuches, die von seiten Kaiser Wilhelms l. mit dem bekannten Worte: „Niemals" erfolgte, wieder Audienz bei dem Kaiser hatte, äußerte sich dieser, veranlaßt durch das durch Kränklichkeit und Alter motivierte Abschiedsgesuch, wörtlich dahin: „Ich bin viel älter als Sie und reite sogar
noch." Worauf Bismarck erwiderte: „Ja, Majestät, der Reiter hält es,immer länger aus, als das Pferd."
8 Die Perlen der Gräfin Wartensleben gesunde«.
Der Rechtsanwalt der Gräfin Wartensleben war mit der nunmehr wieder verhafteten ehemaligen Kammerfrau Sieger in Verbindung getreten. Er sicherte ihr 10 000 Mk. zu und daß kein Strafantrag gestellt werde, falls sie den Dieb stahl eingestehe und das Versteck der Perlen angebe. Da sie darauf nicht einging, übernahm später ein Privatdetektivinstitut die Regelung der Angelegenheit. Seiner Mittelsperson gelang es, mit den genannten Versprechungen ein Geständnis zu erzielen. Die Perlen befanden sich in Watte verpackt auf der Außenseite des Hauses der Gräfin in einer Mauerspalte unterhalb des Fensterbrettes. Die Kriminalpolizei konnte selbstverständlich die von privater Seite angewandten Mittel nicht zur Anwendung bringen.
8 Die Nachforschungen nach Swen Hedin. Der
schwedische Gesandte in London teilte dem Minister des Aeußern mit, daß, nach Nachrichten des Maharadscha von Nepal an ihn, man vor drei oder vier Monaten in einem Orte an der Nordgrenze Nepals gewußt habe, daß Swen Hedin kurze Zeit vorher bei Diagotsch, möglicherweise Schig atse, gewesen sei. Er habe die Absicht gehabt, über Gjan gtse Indien zu erreichen, sei aber von den tibetanischen Behörden gezwungen worden, auf dem gleichen Wege, den er gekommen ist, wieder zurückzukehren. Der Maharadscha habe versprochen, sich um weitere Nachrichten über Swen Hedin zu bemühen.
Handel und Verkehr.
jj Stuttgart, 25. Juli. (Schlachtviehmarkt.) Zuge trieben: 29 Ochsen, 16 Bullen, 175 Kalbeln und Kühe, 194 Kälber, 479 Schweine. Verkauft: 20 Ochsen, 13 Bullen, 116 Kalbeln und Kühe, 194 Kälber, 445 Schweifte. Erlös aus s/g Kilo Schlachtgewicht: Ochsen: 1. Qualität, a) ausgemästete von 81 bis 82 Pfg., 2. Qualität b) fleischige und ältere von — bis — Pfg.; Bullen (Farren): 1. Qual, s) vollfleischige von 65 bis 67 Pfg., 2. Qualität b) ältere und weniger fleischige von 63 bis 64 Pfg.; Stiere und Jungrinder 1. Qual, s) ausgemästete von 81 bis 83 Pfg. 2. Qualität b) fleischige von 79 bis 81 Pfg., 3. Qualität c) geringere von 76 bis 78 Pfg.; Kühe 1. Qualität ») junge gemästete von — bis — Pfg., 2. Qualität b) ältere gemästete von 59 bis 70 Pfg-, 3. Qualität o) geringere von 39 bis 50 Pfg., Kälber: 1. Qualität s) beste Saugkälber von 89 bis 92 Pfg., 2. Qualität b) gute Saugkälber von 85 bis 88 Pfg., 3. Qualität o) geringere Saug kälber von 79 bis 84 Pfg.; Schweine 1. Qualität a) junge fleischige 66 bis 68 Pfg., 2. Qualität b) schwere fette von 63 bis 65 Pfg. 3. Qual. <) geringere von 55 bis 57 Pfg. Verlauf des Marktes: Schweine lebhaft, sonst mäßig belebt.
' Ulm, 27. Juli. Dem Schweinemarkt wurden 286 Milchschweine und 12 Läufer zugeführt. Der Handel war flau, die Preise gingen deshalb zurück. Es kosteten Milch schweine 18—25 Mk., Läufer 50—60 Alk. pro Stück.
Voraussichtliche» Wetter
am Mittwoch, den 29. Juli: Gewitterschwül, vereinzelte Entladungen aber vorwiegend heiter und trocken.
Konkurse.
Hermann Jung, Schneidermeister in Stuttgart, Marienstraße 38. — David Bauer, Malermeister und Gemeindera: in Honau. — Andras Ohnmacht, Inhaber einer mechau. Schreinerei in Schwenningen.
Redaktion, Druck und Verlag von L. Lauk in Alten eig.
Und pflichtschuldig mußte der Adjutant dem Rufe folgen, wie > ungern er vielleicht auch sein kaum begonnenes Gespräch mit Astrid Lind Holm ab brach. ^
Es kostete ihn Mühe, den Bemerkungen Seiner Hoheit soviel Aufmerksamkeit zuznwenden, daß er nicht Gefahr lief, sich in seinen Antworten eines Verstoßes schuldig zu machen, und so - oft es nur auf schickliche Art geschehen konnte, warf er eine» i raschen Blick nach jener Seite, auf der sich die junge Dame be- ! fand, als fürchte er, daß sie das Atelier verlassen könnte, ehe i er noch einmal Gelegenheit gefunden hätte, ein Wort an sie zn ! richten. i
Aber Astrid entfernte sich nicht, und als der Prinz sich nach ! Beendigung eines, kleinen Rundganaes wieder der marmornen ! Lorelev zuwandte, die doch für diesmal von allen Schätzen der ! phantastisch geschmückten Künstlerwerkitatt die meiste AnziehungS- j kraft auf ihn übte, fügte es ein von ihr gewiß nicht geahnter ! Zufall, daß die beide« Herren ihr blondes Köpfchen fast in der- , selben Haltung und fast mit demselben Gesichtsausdruck sahen. ' vir es sich im steinernen Abbild so anmutig und holdselig auf den weißen Schultern der Nbeinmre erhob.
„Jetzt erst nehme ich wahr, mein lieber Lindholm, wie leicht rin gütiges Schicksal es Ihnen gemacht hat. Ihrer Lorelev das reizendste Antlitz zu geben, das je eines armen Sterblichen Herz betört hat. Die Aehnlichkeit mit Ihrem Töchterchen ist ja ein« geradezu frappante."
Astrid war bei diesen Worten des Prinzen hoch errötet und batte sich rasch abgewendet, wie um ihm die Möglichkeit weiterer Vergleiche zu entziehen. Horst von Kainach aber verfolgte jede ihrer Bewegungen mit so leuchtendem Blick, daß es wahrlich keines Wortes ausdrücklicher Bestätigung aus seinem Munde bedurfte, um erkennen zu lassen, wie vollständig er die Meinung ! keines hohen Vorgesetzten teilte. j
„Wenn ich reich genug wäre, um mir so kostspielige Lieb- I babereien gestatten zu dürfen", fuhr der Prinz fort, „so würde ! tch ohne Besinnen auf Ihr jüngstes Meisterwerk Beschlag für !
mich legen. Aber wenn ich mir die Erfüllung eines derartigen Wunsches auch leider versagen muß, hoffe ich doch, mich an dem Anblick Ihrer Loreley noch recht oft erfreuen zu können. Der Kultusminister wird eS mir hoffentlich nicht allzu sehr verübeln, wenn ich ihm ein wenig in die Obliegenheiten seines Amtes hineinpfusche und Seiner Majestät über die Ergebnisse meiner heutigen Entdeckungsfahrt unmittelbaren Vortrag halte. Ich weiß einen Platz in unserm Museum, auf dem sich diese unschuldige Unboldin da ganz prächtig ausnehmen müßte."
Reimar Lindholm sab sehr glücklich aus. Er wußte, baß eine derartige Verheißung aus dem Munde des Prinzen fast gleichbedeutend war mit der Gewißheit ihrer Erfüllung, und alle seine Hoffnungen waren, als er dies Bildwerk schuf, darauf gerichtet gewesen, es neben den herrlichsten Schöpfungen deutscher Kunst im Nationalmuseum aufgestellt zu seken. So sprach er denn mit all der feurigen Lebhaftigkeit, in der seine Künstlernatur trotz des ergrauenden Haares noch immer aufflammen konnte, dem hoben Besucher seinen Dank für die großmütige Absicht aus, und erbat sich als eine besondere Gunst, daß Seine Hoheit das Bildwerk noch einmal in Augenschein nehmen möge, sobald er selbst es für vollendet gelten lassen könne,
„Ich verspreche es Ihnen unter der einzigen Bedingung", meinte der Prinz Egon lächelnd, „daß mir auch dann Gelegenheit gegeben werde, die Kopie mit dem Original zu vergleichen. Wohl nehme ich heute eine gesteigerte Bewunderung für Ihre Kunst mit mir hinweg. Verehrtester Meister, aber ich verlasse Ihr Atelier zugleich mit der Ueberzeugung, daß auch Ihr großen Künstler recht übel daran sein würdet, wenn Euch nicht die Natur so freigebig die allerschönsteu Bilder schüfe."
Er küßte Astrid ritterlich die Hand, und während er dann, von dein Bildhauer geleitet, der Tür zuging, sagre der Bremier- leutnaut von Kainach, indem er sich zur Verabschiedung gegen die junge Dame verbeugte, mit gedämpfter Stimme:
„Auf Wiedersehen also am künftigen Donnerstag, Fräulein Lindholm! — Ich bitte, verraten Sie den Siegberts nicht, daß
Ich mich mit Rücktritts ged anken trug; denn ich würde es jetzt sehr schmerzlich empfinden, wenn man mich meines Amtes als Regisseur wieder entheben wollte."
Mit einem schelmischen Blick nickte sie ihm beruhigend zu; denn zu einer anderen Antwort wäre nicht mehr Zeit genug gewesen, da Kainach sich beeilen mußte, dem Prinzen zu folgen. Als die beiden Herren drantzen wieder in den Seidenpolstern des mit dem königlichen Wappen geschmückten Wagens saßen, meinte die graubärtige Hoheit mit einem kleinen Anflug von gutmütigem Spott:
„Ich habe gefunden, lieber Kainach, daß Sie sonst einen viel wärmeren und beredteren Kunstenthnsiasten abgaben. Sollte diesmal die lebendige Schönheit der toten etwa eine zu gefährliche Konkurrenz bereitet haben?"
Horst von Kainach bemühte sich, seine Verlegenheit zu verbergen.
„Was hätte ich der Anerkennung noch binzufügen können, die Eure Hoheit dem prächtigen Kunstwerke zollten!" erwiderte er. Prinz Egon aber drohte lächelnd mit dem Finger.
„Nehmen Sie sich in acht vor der Loreley, mein junger Freund! — Diese verführerischen Nixen sind nicht weniger gefährlich, auch wenn sie von der Lindholmschen Gattung sind, und in ihrer holden Unschuld keine Ahnung haben von der verderblichen Macht, die ihnen inuewohntl" '
Trotz ihrer launigen Form schien diese Warnung nickt bloß scherzhaft gemeint zu sein. Der Adjutant aber, der ihren Zweck und ihre Bedeutung nicht reckt verstand, blieb dem Prinzen die Antwort schuldig, und schon wenige Minuten später waren sie in einem Gespräch über ganz andere Dinge.
(Fortsetzung folgr.)
Splitter. Mancher hört das Gras wachsen: aber dcn Gesang der Drossel und das Rauschen der Wipfel vernimm: er nicht.