Führer der Albanier verlangen ein Parlament. 5000 Albanier sind im Anmarsch gegen Uesküb. Sie werden eine halbe Stunde von der Stadt entfernt lagern und eine Antwort aus Konstantinopel abwarten.
« «
Präsident Castro h a t d e n nie d e rl ä n d is ch e n Gesandten Dereus ans gewiesen. Der venezolanische Minister des Aeußern sandte dem Gesandten seine Pässe mit einer Note des Inhalts, daß im Hinblick auf die Anschauungen, die Dereus in einem am 29. April ds. Is. an Castro gerichteten Schreiben zum Ausdruck gebracht hatte, dieser ihn für ungeeignet erachte, im freundschaftlichen Sinn als Mittelsperson bei den Beziehungen zwischen Venezuela und den Niederlanden zu wirken.
* *
Ter Gesundheitszustand des Kaisers von China ist unbefriedigend. Er leidet an Schwindsucht, aber wenn keine Verwicklungen eintreten, liegt keine unmittelbare Lebensgefahr vor. Trotzdem wird die Frage der Thronfolge vielfach erörtert. Anscheinend hat Pu Lun die meiste Aussicht. Der heutige 36. Geburtstag des Kaisers wird sehr still gefeiert.
Landesnachrichten.
Altensteig, 23. Juli.
* Besitzwechsel. Das Metzger Albert Kemp fische Anwesen hier ging um den Preis von 10,000 Mark in den Besitz von Frau Wilhelm Luz Wtw. über.
* „Der Unterbietungstermin" betitelt sich eine neue Erfindung auf dem Gebiete des behördlichen Submissionswesens, die laut einer Zuschrift an das „Berliner Tageblatt" in den Kreisen der Armeeverwaltung gemacht worden ist. Alljährlich hat gemäß der Verfügung der Kgl. Intendantur die Beschaffung der Lieferung von Eierzwiebackmaterialien, wie Kartoffelmehl, Zucker, Hefe, Eier und Milch, im Wege des „beschränkten Verdingungswesens" stattzufinden. Auf Ansuchen des Kgl. Proviantamts Stettin reichte ein Lieferant bei diesem sein schriftliches Angebot zu dem vorgeschriebeneu Termin ein, und zwei Tage nach diesem Termin wurde ihm mitgeteilt, daß nunmehr für die Lieferung seines Nahrungsmittels zwischen ihm und einer anderen Firma ein „Nnter- bietungstermin" stattfinden solle, nach dessen Ergebnis dem Billigsten die Lieferung zugesprochen werde. Als der Lieferant, der im Hinblick auf das Submissionsverfahren sein Angebot so wie so schon auf das äußerste Maß beschränkt hatte, der Aufforderung nicht nachkam, erhielt er eine zweite Aufforderung, sein letztes Angebot zum ,Unterbietungstermin" sofort einzureichen. Der Lieferant blieb jedoch fest und ermäßigte sein erstes Angebot nicht; selbstverständlich erhielt er auch den Zuschlag nicht. — Die neue Erfindung eröffnet, wenn sie von anderen Behörden ausgegriffen werden sollte, die schönsten Aussichten: Zunächst werden im gewöhnlichen Submissionsverfahren die Preise auf das Menschenmögliche herabgedrückt und dann wird noch ein Wettbewerb unter den Billigsten veranstaltet! Mehr kann man ja wohl kaum tun, um das Gewerbsschädliche des Submissionswesens in seiner ganzen Nacktheit darzutnn.
Psalzgrafenweiler, 23. Juli. (Korr.) Die heute hier abgehaltene Bezirksschulversammlung nahm unter der Leitung des Bezirksschul-Jnspektor Walker einen äußerst regen Verlauf. General-Superintendent v. Hermann, Dekan Zeller, Oberamtmann Reg.-Rat Wiegandt und Bezirksschulinspektor Ott von Dornstetten hatten sich eingefunden. Ein Männerchor zum Anfang und eine zündende Ansprache des Vorsitzenden kennzeichneten die Stimmung der Versammlung. In längerer Ausführung ging Prälat v. Hermann auf die neue Schulvorlage ein, welche manche Aenderung auf dem
Gebiete des Schulwesens bringen werde. Was aber auch kommen möge, bleiben werde die Kindesnatur, die Persönlichkeit des Lehrers und vor allem der Geist der Schule. Den Hauptteil der Beratungen nahm der Schulbericht des Vorsitzenden ein. Für und wider galt besonders das Wort dem neuen Lehrplan und der neuen Prüfungsordnung. Die Statistik über das Volksschulwesen des Bezirks stellte fest, daß in 38 Gemeinden 33 ständige Lehrer, 6 Unterlehrer, 1 Lehrerin und 4 Amts-Verweser in 23 einklassigen, 8 zwei- klassigen und 1 vierklassige Schulen ihres Amtes walten, und der Stand der Schulen ein befriedigender genannt werden dürfe. Die Schülerzahl beträgt 1235 Knaben und 1340 Mädchen, gegen die Vorjahre ein Mehr von 86 Schülern. Die höchste Schülerzahl einer Klasse weist Schopfloch mit 124, die kleinste Schernbach mit 10 Schülern auf. Auf 1 Lehrer entfallen 59,8 Schüler. In 28 Fortbildungsschulen wurden 199 Söhne, 187 Töchter, in 15 Sonntagsschulen l2 Söhne und 191 Töchter unterrichtet. Sehr eingehend wurde der Stand der Schulhäuser des Bezirks beleuchtet und hervorgehoben, daß in den letzten Jahren an denselben viel getan wurde, daß aber noch viel zu bessern sei und in der nächsten Zeit viel gebessert werde. Mit Freude erfüllte die Lehrerschaft, daß der Bezirk in Reg.- Rat Wiegandt einen sehr warmen Freund der Schule gefunden habe. Ein ausführliches Referat von Schullehrer Gräßle führte „Dr. Wichern als Erzieher" lebhaft vor Augen, während ein weiteres Referat über den „Gesangs- Unterricht nach dem neuen Lehrplan" von Schullehrer Morlock der vorgeschrittenen Zeit wegen zurückgestellt werden mußte. Während des Mittagsmahles im Gasthof zum Schwanen, das der bewährten Küche des Herrn Bräuuing alle Ehre machte, herrschte, durch verschiedene Reden gewürzt, animierteste Stimmung. Am Donnerstag versammelten sich nochmals die ständigen Lehrer um Herrn Prälat v. Hermann zum üblichen Durchgang.
' Calw, 22. Juli. Von einem Herenbanner aus Möllingen, der seine Kunstfrömmigkeit und Erfolge ins Licht zu stellen weiß, sollte einer Hirsauer Frau, welche schwer krank darniederliegt, der Teufel ausgetrieben werden. Das Resultat der Beschwörung soll aber eine Mißhandlung der Kranken sein.
* Liebenzell, 20 Juli. An der Straße nach Monakam wird zur Zeit durch Architekt Elsäßer ein Sanatorium für Frauen erbaut.
* Nenbulach, 20. Juli. Eine große Seltenheit sind weiße Heidelbeeren. An einer Stelle im hiesigen Walde haben Kurgäste solche im durchaus reifen Zustande gefunden.
js Leonberg, 22. Juli. In dem unweit von hier gelegenen, beliebten Ausflugsort Glemseck ereignete sich ein bedauerlicher llnglücksfall. Das Dienstmädchen der Wirtschaft Glemseck goß Spiritus in das Bügeleisen, während sich noch in diesem brennende Kohlen befanden. Sofort schlug eine Flamme in die fünf Liter haltende Spiriluskanne, die dadurch explodierte. Das Mädchen wurde von dem brennenden Spiritus förmlich überschüttet und erlitt furchtbare Brandwunden, sodaß an seinem Auskommen gezweifelt wird.
* Stuttgart, 22. Juli. Der König hat dem Grafen Zeppelin die große goldene Medaille für Kunst und Wissenschaft am Bande des Ordens der Württembergischen Krone verliehen.
! Stuttgart, 22. Juli. Der württ. Automobilklub veranstaltete gestern abend im Saal des Königin Olga-Baues zu Ehren der deutschen Erfolge in Dieppe und zu Ehren seines Ehrenmitglieds, des Grafen Zeppelin, eine Siegesfeier.
! Stuttgart, 22. Juli. An dem Ausbildungskurs für die Stellen von Gewerbelehrern nehmen in Karlsruhe zur Zeit 62 württembergische Volksschullehrer teil, 41 evangelische und 21 katholische.
>s Stuttgart, 22. Juli. Die Mitglieder des Brook- lyner Gesangvereins „ Arion" sind heute nachmittag
im Sonderzug, von München kommend, hier eingetroffen. Auf dem Bahnsteig hatte der Stuttgarter Liederkranz und die Musikkapelle des Jnf.-Regts. 125 Aufstellung genommen. Stürmische Hochrufe erschollen, als der Zug in die Halle einfuhr. Aus allen Fenstern des Zuges grüßten deutsche und amerikanische Fähnchen. Der stellvertr. Vorstand des ! Liederkranzes, Pros. Weng, hielt alsdann an die Gäste — s zusammen etwa 250 — eine Begrüßungsansprache. Den Liederkranz erfülle es mit hoher Ehre, seine Sangesbrüder aus Amerika hier begrüßen zu dürfen. Der herzliche Schwabengruß „Grüß Gott" werde den Gästen hier entgegengerufen. Was uns vereint, ist das deutsche Wort, das deutsche Lied, das deutsche Denken. Die Begrüßungsansprache schloß mit dem Wunsche, daß die Gäste sich glücklich fühlen möchten hier in Stuttgart, daß sie schöne Eindrücke mit hinüber nehmen über das große Wasser, daß ihnen auch ein voller, künstlerischer Erfolg hier beschieden sein möge. Lebhafter Beifall seitens der „Arion" folgte diesem Willkommgruß, der Liederkranz sang dann den Sängergruß und der Präsident der „Arion"-Sänger gab hierauf mit herzlichen Worten dem Dank für den überaus schönen und herzlichen Empfang Ausdruck. Nicht nur die Grüße aller Schwaben überbringe die „Arion" sondern aller, die drüben das deutsche Lied pflegen. Alsdann wurde der Abmarsch von dem Bahnsteig angetreten, unter Vorantritt der Musikkapelle. Unter den Klängen der Musik löste sich beim Hotel Marquardt der Zug auf. Im Stadtgarten fand adends eine Florentiner ! Beleuchtung statt. An vielen Stellen der Stadt zeugen auch amerikanische Flaggen von der Anwesenheit der Gäste „von drüben".
ss Stuttgart, 22. Juli. Die Deutsche Reichspost schreibt zu den Oberndorfer Landtagswahl: „Nach dem Verhalten der Volkspartei bei der jüngsten Landtagswahl — offene Unterstützung der Sozialdemokraten und gehässige Bekämpfung unseres Kandidaten Knapp — wird keiner unserer Gesinnungsgenossen und Freunde in Versuchung sein, dieser Partei seine ! Stimme zuzuwenden. Das verbiete die Selbstachtung."
* Stuttgart, 22. Juli. Die in Betrieben der Eisenbahn- und Tampfschiffahrtsvsrwaltung beschäftigten Arbeiter ! können nach mindestens 3jähriger Dienstzeit Urlaub unter Fortbezahlung des vollen Lohnes erhalten und zwar 3 Tage nach mindestens 3jähriger und 5 Tage nach mindestens lOjähriger Dienstzeit. — Von den: Erlös für Jubiläumsdienstmarken, die an das Publikum verkauft worden sind, ist dem Stiftungsvermögen der König Karl Stiftung für Angehörige der Württ. Post- und Telegraphenverwaltung der Betrag von 30 000 Mk. angewiesen worden.
ss Stuttgart, 22. Juli. Auf den württembergischen Staatseisenbahuen wurden im Monat Juni d. Is. 6 613 00V Mark vereinnahmt, 569 000 Alk. mehr als im gleichen i Zeitraum des Vorjahrs. Auf den Personenverkehr entfallen i 2 788 000 Mk., 630 000 Mk. mehr als im Vorjahr, auf den Güterverkehr entfallen 3 420 000 Mk., 61 000 Mack ^ weniger als im Vorjahr. Die Mehreinnahme aus dem - Personenverkehr ist in der Hauptsache dem in den Berichts- mvnat fallenden Pfingstverkehr zuzuschreiben. i
js Bopfingen, 22. Juli. In Kirchheim a. R. ist der ! Bauer und Kirchengemeinderat Kaspar Vikele während eines ! Gewitters vom Blitz erschlagen worden. Er hat ein Alter , voir 59 Jahren erreicht. !
js Ulm, 22. Juli. Ueber den Raubmörder Bay wird! unS noch folgendes geschrieben: Nach seinem in Eltingen j verübten Einbruchsdiebstahl, durch den er sich in den Be- ! sitz eines Sparkassenbuches und eines Anzuges setzte, wandte : sich der Mörder Ulm zu und hielt sich denn auch vom ^ Donnerstag bis Samstag im Weißen Roß auf. Das ganze Zuhältergelichte war kurz nach seinem Eintreffen von seiner! Anwesenheit in Kenntnis gesetzt und die Polizei mochte ^ vielleicht auch schon etwas gemerkt haben. Sie forderte ^
Vermischtes.
Das Schloß der Katzen. Während vor wenigen Jahren noch von den Farmern, die im Westen Amerikas ihrem Berufe leben, ansehnliche Belohnungen für sogenannte Katzentöter ausgesetzt wurden, für Leute, deren einziger Beruf es war, die die Höfe umschleichenden Katzen zu töten, ist in letzter Zeit der Haß gegen die Mäusefresser gewichen, und heute spielt in Amerika das Züchten von allen Arten Hauskatzen sogar bereits eine ansehnliche Rolle. Als man im vergangenen Jahre in Boston und New-Iork die beiden großen Katzenausstellungen besuchte, konnte man mit Erstaunen wahrnehmen, auf welch hoher Stufe die amerikanische Katzenzucht sich befindet und welch prächtige und kostbare Exemplare dort ausgestellt waren, in Amerika gezüchtete Tiere, die nicht nur Hunderte von Dollar kosteten, sondern deren Preis in einigen Sonderfällen sogar in die Tausende aufstieg. Eine der berühmtesten Katzenfarmen ist die von Frau H. G. Dykhouse aus Grand Rapids in Michigan. In wenigen Jahren hat sie außerordentliche Erfolge errungen, und wenngleich sie die Aufzucht von Katzen mehr aus Sport und Liebe betreibt, als um des Verdienstes willen, so blickt ihre Farm doch auf gute finanzielle Erfolge zurück. In einem anmutigen Garten hat Mrs. Dykhouse ein reizendes kleines zweistöckiges Häuschen errichten lassen, ein veritables kleines Schloß, in dem ihre Katzen Hausen und alle Bequemlichkeiten genießen. Man betritt zuerst einen kleinen Empfangsraum, der mit allerlei Trophäen und Ausstelluugs- diplomen, mit Zeichnungen und Photographien preisgekrönter Katzen geschmückt ist. Im großen Saale stehen dann die Käfige, ihrer 14 an der Zahl, in der Anlage dem Muster der zoologischen Gärten sich anschließend, denn jeder Käfig hat einen Ausgang ins Freie und hier einen geräumigen Hof, wo die Tiere sich tummeln dürfen. In der ersten Etage aber ist das Hospital, die Räume für die Mutterkatzen
und besondere Räume, in denen die kleinen jungen Tierchen mit ihren Ammen sich tummeln. Denn wenn eine der kostbaren und seltenen Katzen, vielleicht das Exemplar einer Rasse, die nur schwer aufzutreiben ist, Mutterfreuden erlebt, so läßt es die sorgende Farmbesitzerin nicht zu, daß das kostbare Tier selbst die Mühen und Sorgen der Aufzucht der Kleinen übernimmt; um jeden Preis muß es vermieden werden, daß die Schönheit des Tieres gefährdet wird, und so übernimmt denn eine andere Katze als Amme die mütterlichen Pflichten. Wie schon hier das Beispiel menschlicher Sitten sich spiegelt, so tritt es auch in die Erscheinung in den Standesunterschieden, die innerhalb der Katzengesellschaft aufs strengste eingehalten werden. „Mesalliancen" können natürlich nicht geduldet werden, und auch wenn diese oder jene vornehme Rassenkatze im Frühling durch die rührende Serenade eines verliebten gewöhnlichen Hauskaters gerührt wird, so gibt's kein Erbarmen, die Eisengitter lassen sich nicht so leicht durchbrechen, wie bei den Menschen die Sitten.
8 Johannis- und Heidelbeerwein. Von fachmännischer Seite wird uns hierzu folgendes geschrieben: Der Saft wird aus Beerenobst am besten derart gewonnen, daß man die Beeren zerquetscht, den austretenden Saft sammelt und den zurückgebliebenen Brei mit dem zur Verdünnung des Saftes bestimmten Wasser mehrmals auslaugt. Die Flüssigkeit wird sodann mit dem früher ausgequetschten Safte vereinigt. Da nun der Säuregehalt bei Johannisbeeren 1,5—2,5 Prozent, bei Heidelbeeren 1,3—2 Prozent, der Zuckergehalt bei Johannisbeeren 4,8—7,7 Prozent und bei Heidelbeeren 4,8 bis 5,3 Prozent beträgt, der Säuregehalt also sehr hoch ist, so würde die Gährung sehr träge vor sich gehen und man bekäme einen sehr sauren Wein von geringem Alkoholgehalte und geringer Haltbarkeit. Um dem vorzubeugen, muß man den Säuregehalt durch Wasserzusatz auf 0,7—0,8 Prozent Herabdrücken und den Zuckergehalt durch Zusatz von Zucker
so weit erhöhen, daß die Flüssigkeit wenigstens 12 Prozent Zucker enthält. Da die Hefearten, welche an dem Beerenobste haften, einen langsamen Verlauf der Gärung veranlassen, so ist es gut, die Säfte nicht der freiwillig eintretenden Gärung zu überlassen, sondern dieselbe mit Weinhese in Gärung zu versetzen. Infolge übermäßigen Gerbstoffgehaltes findet nach Verlauf der Gährung eine sehr rasche Klärung der Weine statt, weshalb man nicht versäumen soll, dieselben von der Hefe abzulassen und in spundvoll zu haltende Fässer abzuziehen. Bei kleinen Versuchen kann man die Flüssigkeit auch in stärkeren Glasflaschen der Gährung überlassen. Sobald der Wein ausgegärt hat, kann er zu jeder Zeit verbraucht werden. Selbstverständlich tritt das Aroma des Weines bei längerem Lagern stärker hervor.
8 Behandlung der Butter im Sommer. Bezieht man auch im Sommer Butter von auswärts, so sollte man sie sofort nach dem Auspacken mit Wasser auswaschen, in dem doppeltkohlensaures Natron aufgelöst wurde. Dann, nachdem sie gut durchgeknetet ist, legt man sie in Steintöpfe ein und streut auf jeden eine fingerdicke Lage feinen Zucker, um die Luft vollkommen abzuschließen. Butter, welche einen unangenehmen, strengen Beigeschmack hat, der auf das Futter der Kühe zurückgesührt werden muß, wird wohlschmeckender, wenn man sie eine bis zwei Stunden in Brunnenwasser legt, in dem 30 Gramm Salpeter aufgelöst sind. Butter, die zum Kochen und Backen verwendet und länger aufbewahrt werden soll, schmilzt man sm besten ein. Man zerläßt sie auf langsamem Feuer, ohne sie zu bräunen, schüttet sie behutsam vom Bodensatz ab, kocht sie noch einmal auf und läßt sie wieder gerinnen. Butter für den täglichen Tisch wird am besten in einer Dose aus Porzellan oder Steingut, serviert. Nach dem Gebrauch stellt man sie sofort wieder: in den Eisschrank oder, wo ein solcher mangelt, in den Keller oder in ein Gefäß mit kaltem Brunnenwasser.