ein früherer Knecht vermutet, der zur Zeit der Diebstähle gesehen worden ist.

ff Tübingen, 27. Febr. Recht gesunde Bewohner scheint gegenwärtig unser Steinlachtal zu beherbergen. In dem nahen Dußlingen, das etwa 2000 Einwohner zählt, ist seit einen: halben Jahr nur ein einziger erwachsener Bürger gestorben.

ff Aus Franken, 27. Februar. Kurz vor ihrer kirchlichen Trauung fiel die Bauerntochter Sam in Großwallstadt eine Treppe herab und zog sich so umfangreiche Verletzungen zu, daß nach wenigen Stunden der Tod eintrat.

ff Karlsruhe, 27. Februar. Die Vorsitzenden und Sekretäre der Handwerkskammern Württembergs (4), Badens (4), Hessens (1) und Elsaß-Lothringens (1) trafen sich gestern nachmittag 2 Uhr im großen Rathaussaal in Karlsruhe, um über den engeren, freien, zwanglosen Zusammenschluß Süddeutschlands in Fragen einschneidender handwerklicher Richtung zu beraten. Die Beratung ergab ein positives Resultat, die Kammer Bayerns (8), des größten süddeutschen Staates, wurden zum Beitritt eingeladen.

ff München, 27. Febr. Der Staatsanwalt erhob An­klage wegen Körperverletzung mit Todessolge gegen den Schutzmann Schauer, der in der Nacht zum 21. Dezember in München den sich seiner Verhaftung widersetzenden Studenten Moschl erschossen hat.

' Berlin, 27. Februar. Die Sondergesandtschaft des Präsidenten Fallieres an den deutschen Kaiser ist heute unter der Führung des Majors Moll und des Unterstaatssekretärs im Kolonialministerium Duckftne hier eingetroffen und hat im Hotel Kaiserhof Wohnung genommen. Die Sonder­gesandtschaft, der noch die Herren Brussand und Michel vom Kolonialministerium und Hauptmann Cottes angehören, hat die Aufgabe, die endgültige Ratifikation der Grenz­regulierungsverträge bezüglich der Kongo- und Kamerun­grenze herbeizuführen, da die Verhandlungen zwischen den von der deutschen und französischen Regierung eingesetzten Kommissionen eine vollständige Uebcreinstimmung ergeben haben. Vor seiner Abreise von Paris wurde Major Moll zum Präsidenten der Republik beschieden. In Berlin finden die Sitzungen im Kriegsministerinm statt. Am Schluß der Beratungen wird die Gesandtschaft vom Kaiser in feierlicher Audienz im Schlosse empfangen werden. Der Aufenthalt

der französischen Mission in der deutschen Reichshauptstadt wird sich auf mehrere Wochen erstrecken.

ff Berlin, 27. Febr. Der Reichsanzeiger veröffentlicht das Gesetz betr. die Bestrafung der Majestätsbeleidigung. In der heutigen Sitzung des Bundesrats wurde dem Entwurf eines Gesetzes betr. die Aenderungen des Gerichts- verfaffungsgesetzes, der Zivilprozeßordnung usw. Zustimmung erteilt. In der Budgetkommisston des Reichstages wurde bei der Beratung des Etats für Ostafrika die Erhöhung des Steueransatzes der Hüttensteuer von 1,8 auf 2 Mill. Mk. angenommen.

ff Allenstein, 27. Febr. Die Zeugenvernehmung gegen die Frau Major v. Schönebeck wird voraussichtlich nicht möglich sein, weil sie infolge Geisteskrankheit für nicht ver­nehmungsfähig erklärt wurde.

Ausländisches.

ff Paris, 27. Febr. Eine offiziöse Mitteilung über den heutigen Ministerrat besagt, daß falls General d'Amade Verstärkungen verlangen sollte, dir erforderlichen Truppen schon jetzt bereit gehalten würden, damit dieselben ohne Verzug nach Marokko abgehen könnten.

ff Paris, 27. Febr. Von General d'Amade ist noch keine Antwort eingegangen. Admiral Philibert telegraphiert, daß der Gouverneur von Mazagan sich geweigert hat, seine Garnison Mulay Hafid zuzuführen. Hierauf hat dieser die fremdem Konsule in einem Rundschreiben ausgefordert, ent­weder dafür zu sorgen, daß die Truppen des Maghzen Mazagan räumen, oder daß die Ausländer sich vorsichts­halber in ihren Wohnungen aufhalten, da er beabsichtige, die Anhänger von Abdul Asts zu bestrafen.

Allerlei. Ueber ein Familiendrama wird aus Koburg berichtet: In seiner Wohnung erschoß ein Töpfermeister am Mittwoch seine drei jüngsten Kinder im Alter von vier Jahren, 1' Jahren und 8 Wochen und sich selbst. Seine Frau hatte auf kurze Zeit das Haus verlassen, der älteste Knabe war in der Schule. Der Beweggrund zu der Tat wird in Nahrungssorgen gesucht. Ein tüchtiger Notar. Der Notar Löwenzetto in Pola in Oesterreich ist nach Unter­schlagung von einer Million ihm anvertrauter Gelder flüchtig geworden.

Vermischtes.

§ Wer durch unbegründete Anzeige grobfahrläfflg die Polizei oder das Gericht in Bewegung setzt, kann dafür belangt werden. Ein solcher Fall wurde soeben vor dem Stuttgarter Schöffengericht verhandelt. Ein dortiger Kauf­mann hatte die Frau eines Konkurrenten wegen Uebertretung der Straßenpolizeivorschriften bei der Polizei angezeigt. Gegen die Frau erging daraufhin eine polizeiliche Strafver­fügung, wogegen sie gerichtliche Entscheidung beantragte. Bei der Verhandlung vor dem Schöffengericht stellte sich heraus, daß die Anzeige sehr fahrlässig erstattet worden war. Die Frau wurde hierauf freigesprochen. Das Schöffen­gericht machte aber nun von der Bestimmung des Z 501 Gebrauch und legte dem Anzeigenden sowohl die der Staats­kasse als auch die der Beschuldigten erwachsenen Kosten ein­schließlich der Verteidigung auf.

§ Ein Luftrennen Turin-Rom. Gelegentlich der Türmer Ausstellung im Jahre 1911, die auch für Luftschiffe ausge­schrieben wird, plant man bereits jetzt ein Wettfliegen von Turin nach Rom und zurück.

Handel und Verkehr.

ff Heilbronn, 27. Febr. Am 24. und 26. Februar d. Js. wurde der dritte Pferdemarkt abgehalten. Obwohl die Witterung ungünstig war, konnte doch ein gutes Ergebnis festgestellt werden. An Pferden wurden zusammen 550 Stück zu Markt gebracht, von denen 217 mit einem Gesamterlös von 201 000 Mark verkauft wurden. Zur Lotterie wurden sechs Pferde und Fohlen im Gesamtwert von 5500 Mark angekauft.

Konkurse.

Herman Belser, Wirt und Fabrikant, zuletzt in Laufen a. N., nun mit unbekanntem Aufenthalt abwesend. Nach­laß der am 27. Dezbr. 1907 verstorbenen Marie Bauer geb. Mayer, Müllers Witwe in Oberensingen. Edmund Halter, Uhrenmacher in Jsny.

Magenleidenden

Bühner jun. in Sigmarswangen mit, wie er auf einfache Weise von seinem qualvollen und langen Magenleiden be­freit wurde.

Verantwortlicher Redakteur: Ludwig Lauk, Altcnsteig.

Mails eiim Gerdmi.

In der Konkurssache über das Vermögen des Rotgerbers Robert Luz Von hier, kommen die in Nr. 40 ds. Bl. speziell beschriebenen Ge­bäulichkeiten am

Samstag, den 7. März ds. Js.,

vormittags 9 Uhr,

auf dem hiesigen Rathaus zum zweiten und letztenmal zur öffentlichen Versteigerung.

Altensteig, den 26. Febr. 1908.

KonkrrrSverwalter:

Bezirksnotar Beck.

LteboobelpS.

Verßeiattmg m Molkerei-

Der Liederkranz Nagold wird sich am Sonntag, den 1. März nachmittags 4 Uhr im Gasthof zum grünen Baum mit der Nagolder Stadt­kapelle zur Nachfeier seines Scherzabends einfinden und ladet zu dieser musikalischen Unterhaltung die Mitglieder des Liederkranzes nebst Ange­hörigen herzlich ein

der Ausschuß.

»

In der Konkurssache über das Vermögen der Molkereigenossen­schaft Ueberberg, e. G. m. u. H. kommen am '

Montag, den 9. März ds. Js.

vorm 9 Uhr

in Ueberberg gegen Barzahlung zur öffentlichen Versteigerung:

1 Dampfpastemisirapparüt, l Pumpe. 1 Dampfmotor, 1 Zentrifuge, 1 Knetmaschine, 1 Butterfaß. 1 Flügel­pumpe. Muss rstanvsgläser, 1 Pumpst parator, 1 MM- vorwäruur, Maschinenriemen, Krsselrohre, 1 Milchwage, 1 Lrückenwage, Rabmüänder, Milcheimer, I Butter­wage, Schraubenschlüssel, Milchkannen, 1 Buttertisch, 1 Schreibtisch, Butterktsten u. verschiedene sonstige Ge­rätschaften.

Liebhaber sind eingeladen.

Altensteig, den 26. Febr. 1908.

Konkursverwalter:

Bezirksnotar Beck.

Egenhausen.

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sollen im Submissionswege vergeben werden.

Lusttragende Unternehmer wollen ihre Offerte verschlossen, mit ent­sprechender Aufschrift versehen, spätestens bis

Mittwoch, den 4. März, mittags IS Uhr, hier, und bis S Uhr in derSonne" in Fiinfbronn, einreichen.

Pläne, Voranschlag und Bedingungen sind bei dem Unterzeichneten zur Einsicht aufgelegt.

Zuschlagsfrist 8 Tage.

Altensteig, 27. Februar 1908. A. A.

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