daß noch nicht gar viele Jahre verstrichen sind, seit die Leiche hier ruht. Der Behörde mußte sofort Anzeige gemacht werden, und vielleicht gelingt es, Licht in den dunklen Fall zu bringen.
ss Aalen, 5. Dez. Gestern Abend um 11 Uhr wurde der Arbeiter Maier von hiervon dem von Ulm einlaufen- den Güterzuge Nr. 6465 überfahren und ihm der Kopf vom Rumpfe getrennt. Der Mann scheint die Tat in selbstmörderischer Absicht begangen zu haben.
' Gaildorf, 4. Dez. Aus ganz raffinierte Weise wurden dem Baumwart Münz im Brandhof, Gemeinde Altersberg, aus seinem ans Markung Seelach gelegenen Wald 2 0 0 größere Christ bäume entwendet. Für Ermittelung des Täters setzt das Schultheißenamt Altersberg eine Geldbelohnung von 20 Mk. aus.
! Ravensburg, 5. Dez. Beim Graben einer Höhle ist gestern in Winterbach die Seitenwand einer Straße eingerutscht und der Dienstknecht Hildebrand dabei verschüttet worden. Er ist heute seinen Verletzungen erlegen.
'" js Pforzheim, 5. Dezember. Gestern vergiftete sich in einer hiesigen Wirtschaft der 28 Jahre alte Goldarbeiter Gustav T a ch m a n n aus unbekannter Ursache mit Arsenik.
ss Bruchsal, 5. Dez. Der zu lebenslänglichem Zuchthaus begnadigte Mörder Hau ist am Dienstag nachmittag an die hiesige Anstalt abgeliesert worden. Um jedes Aufsehen zu vermeiden, hat man den Transport mit Vermeidung der Bahn in verdecktein Mietwagen gewählt, in dem der mit Handschellen geschlossene Verbrecher von zwei Kriminalschutzleuten bewacht wurde.
ss Aus Bayern, 5. Dez. Vor acht Jahren trug ein Mann in Götzes bei Lindau bei Raufhändeln einen Messerstich in die Brust davon, der bald wieder verheilte. Dieser Tage spürte nun der Mann an der Wundstelle Schmerzen. Er wurde operiert, wobei eine 6 ein lange Messerklinge aus der Brust entfernt wurde, die bei dem vor acht Jahren erhaltenen Stich in der Wunde sitzen blieb, ohne daß dieser Umstand bemerkt worden wäre.
js Mengen, 5. Dezbr. Der am Montag Abend beim Ueberschreiten der Geleise des Güterbahnhofes schwer verwundete Stationsarbeiter Thomas Spieler ist am Dienstag Abend unter gräßlichen Schmerzen gestorben. Spieler, der junger Ehegatte mar, wurden, wie gemeldet, von einer Rangierabteilring der rechte Arm und der rechte Fuß abgefahren.
' Köln, 5. Dez. In dem Anwesen des Wirtes Lehnhardt zu Halbach brach gestern Großfeuer aus. Infolge lebhaften Windes standen mehrere Häuser sofort in Hellen Flammen. Der Wirt verbrannte, seine Frau und sein Sohn konnten schwerverletzt aus dem brennenden Hause gerettet werden.
* Berlin, 4. Dez. Das Ergebnis der heutigen Beratungen der Fraktionen des Blockes läßt mit Sicherheit erwarten, daß morgen sämtliche Fraktionen der Mehrheitsparteien Erklärungen abgeben werden, welche die Fortsetzung der Block-Politik sichern und als V er t r a u en sk u nd g e b u n g für den Reichskanzler aufzufassen sein werden.
* Berlin, 4. Dez. Dem Gerichtsherrn der ersten Gardedivision, Generalleutnant v. Löwenfeld, haben sich die Grafen Hohenau und Lynar gestellt. Sie erschienen persönlich und wurden bereits vor dein zuständigen Divisionsgericht vernommen. Die Untersuchung führt Kriegsgerichtsrat Grünwald.
* Herbesthal, 4. Dez. Zwischen hier und Aachen hielt gestern morgen der Pariser Schnellzug plötzlich auf freiem Felde. Zwei Damen, die Insassen eines reservierten Abteils zweiter Klasse, hatten die Notbremse gezogen, als zwei schmutzige Männer in phantastischer Tracht bei ihnen eindrangen. Die Eindringlinge wurden vom Zugpersonal ergriffen; doch konnte man sich erst mit Hilfe eines Dol
metschers verständigen und erfuhr, daß es zwei Russen in Nationalkostüm waren, die aus der Suche nach dem Er- srischungswagen in ein falsches Coupö geraten waren und von den erschreckten Insassen für Räuber gehalten wurden. Gegen Hinterlegung von 30 Mark ließ man die Pseudoräuber ihre Reise fortsetzen.
Ausländisches.
* Wien, 5. Dez. Die ungarische Zeitung „Nav" meldet: Der mexikanische Gesandte in Konstantinopel hat dem mexikanischen Gesandten in Wien mitgeteilt, er habe am 27. November 4 Individuen ein Attentat auf Kaiser Franz Joseph und auf den Thronfolger verabreden hören. Dieselben sind dann abgereist. Der mexikanische Gesandte benachrichtigte das auswärtige Amt. Die Budapester und Wiener Polizei sucht seither mit größter Umsicht nach den Beschuldigten, ohne bisher etwas entdeckt zu haben.
* London, 4. Dezember. Die Abendblätter melden, die „Patrie" sei auf einer Farm in England niedergefallen.
js Washington, 5. Dez. Im Senat wurde ein Gesetzentwurf cingebracht über die Ernennung einer Kommission zur Verbesserung und zum Ausbau derWasserstraßen des Binnenlandes. Nach diesem Entwurf ist die Bewilligung einer Forderung von 50000 Dollars vorgesehen, die der Präsident von Zeit zu Zeit durch Verkäufe von Aktien wieder erneuern kann.
* Monaco, 4. Dezbr. Das Ehepaar Go old, das im August dieses Jahres die Schwedin Emma Lew in ermordete und beraubte, kam heute vor dem hiesigen Schwurgericht zur Aburteilung. Die Ehefrau Goold wurde zum Tode und ihr Mann unter Zubilligung verminderter Zurechnungsfähigkeit zu lebenslänglichem Zuchthaus verurteilt.
Allerlei. Dem „Lokalanz." zufolge ertränkte sich vor ihrem Hochzeitstage die Näherin Anna Rosendahl in Gelsenkirchen an der Ruhr, weil sie sich mit ihrem Bräutigam erzürnt hatte. — In Berlin wollte ein Schutzmann am Mittwoch morgen einen Bettler feststellen. Dieser flüchtete und wollte sich dadurch retten, daß er in die Spree sprang. Hierbei ist er elend ertrunken.
Vermischtes.
8 Unfreiwilliger Humor in der Predigt wird der Köln. Ztg. aus Karlsruhe mitgeteilt. Ein evangelischer Hilssgeist- licher erklärte in einer Leicheirpredigt, infolge ärzlicher Hilfeleistung sei der Kranke gestorben. In der Presse berichtigte er sich dann dahin, daß er „trotz ärztlicher Hilfeleistung" habe sagen wollen. Bei dem Gottesdienst zur Eröffnung des badischen Landtags rief Hofprediger Fischer den Abgeordneten den Bibeltext zu: „Ringet darnach, daß Ihr stille werdet, und das Eure schaffet!" (1. Thess. 4, 11.)
8 Ein Slandalprozeß in Bonn. In Bonn steht ein Skandalprozeß bevor. Nach dem „Messagero" handelt es sich uin eine internationale Agentur für anormale Zwecke (Paragraph 175), die unter der Maske eines „Kunstphotographischen Instituts" von deutschen „Kunstphotographen" (eine andere Meldung nennt den deutschen Photographen Pluskow) jahrelang in Rom betrieben wurde. Eine große Anzahl Personen der „besten Gesellschaft", besonders Deutschlands, aber auch Englands, Frankreichs und Rußlands soll bloßgestellt sein. Aus der beschlagnahmten Korrespondenz geht hervor, daß das Institut mit männlichen italienischen Prostituierten nach aller Welt schwunghaften „Handel" trieb. Hundert sogenannte Modelle im Alter von 16 bis 18 Jahren sind als Belastungszeugen geladen.
8 Ein Erlebnis Roseggers. Peter Rosegger teilt im Heimgarten folgendes mit: In einem Orte unweit Wiens, den nicht zu nennen ich gebeten wurde, war ich zu einer.
Vorlesung geladen. Bei meiner Ankunft am Bahnhofe zur bestimmten Stunde fiel es mir auf, daß der vom Komitee zugesagte Wagen nicht da war. So mußte mich erst das Plakat belehren, in welchem Lokal die Vorlesung stattfinden würde, und in welchen: für mich auch ein Zimmer bestellt war. So ging ich in dieses Hotel, aber da hieß es: „Kein Zimmer zu haben. Alles besetzt!" — Aber für mich muß doch eines reserviert sein?" — „Werter Name?" — „Rosegger." — „Ah — Rosegger," sagte der zerstreute Portier, „der ist schon aus seinen: Zimmer, ersten Stock, Nr. 3". — Rosegger schon auf seinem Zimmer? Das interessierte mich. Möchte seine Bekanntschaft machen. Ich ging nach Nr. 3 und klopfte an. Kam eff: Stubenmädchen: „Bitte, Herr Rosegger läßt niemanden vor. Er will Ruh' haben." Aber der Rosegger bin ich ja selbst! wollte es mir schon entfahren, dachte dabei: Da ist etwas dahinter. Laß' es sich entwickeln. „Haben Sie nicht für mich ein anderes Zimmer?" Da wurde ich in eine dunkle, frostige Hofkammer gebracht. Dort wartete ich nun auf die Stunde der Vorlesung. Sie nahte, ich sah durchs Fenster die Leute durch den Hof in den Saal strömen. Es schlug sieben Uhr, da die Vorlesung beginnen sollte. Aber niemand erschien bei nur, um mich wie üblich, in den Saal zu führen. Bin ich doch neugierig, wer jetzt die Vorlesung hält, dachte ich und wollte hingehen als Zuhörer. Auf der Treppe begegneten nur aufgeregte Komiteemitglieder, starrten mich einen Augenblick an: „Ach — sollten — Entschuldigen, sind Sie vielleicht —? Wir suchen den Herrn Rosegger." — „So?" sagte ich, „na, da ist einer. Wenn er der Recht wäre?" Also die Vorlesung mußte ich doch halten. Lösung des Rätsels: Mit einen: Zuge früher als ich war im Hotel ein Herr erschienen, der sich mit meinem Namen vorstellte und also auf das für mich bereitete schöne und wohldurchwärmte Zimmer geführt wurde, wo er es sich behaglich machte, zur Jause kalten Aufschnitt und Rotwein kommen ließ und vor der Vorlesung — verschwand.
8 Die Ausstattung einer Dollarprinzessin. Jüngst ver nahm man mit Erstaunen, daß die Ausstattung der Prinzessin Marie Bonaparte, der Braut des Prinzen Georg von Griechenland, 1200 000 Mk. koste. New-Aorker Blätter verkünden nun stolz, daß die Ausstattung einer Dollarprinzessin noch kostbarer sei. Gemeint ist die Ausstattung der Millionenerbin Miß Gladys Vanderbilt, der Braut des ungarische:: Grafen Ladislaus Szehenyi. Die aufgewandte Summe wird auf 1 400000 Mk. angegeben, ohne Schmuck. Der kostet ein besonderes Vermögen.
Handel und Verkehr.
fl KorS, 4. Dez. Der gestrige sogen. Monats- Vieh- und Schweinemarkt war schlecht befahlen und der Umsatz gering. Dazu mag der im benachbarten Herrenberg abgehaltene Jahrmarkt betgetragen haben.
* Kerrerrverg, 3. Dez. Auf dem heutigen Mehmarkte waren zugeführt: 164 Ochsen, 379 Kühe und Kalbinnen und 183 Stück Jungvieh, was gegen den letzten Markt ein Mehr bedeutet, bei den Ochsen von 63 Stück, bei den Kühen und Kalbinnen von 65 Stück, beim Jungvieh von 23 Stück. Von den Händlern waren zugeführt 100 Stück. Ter Verkauf ging ziemlich gut. Die Preise waren gegen letzten Markt etwas fallend, infolge Futtermangels. Erlöst wurde für ein Paar Ochsen 850 -13 0 Mk., eine trächtige Kuh 300 bis 350 Mk., eine Milchkuh 300-350 Mk., eine Kalbin 300-450 Mk., ein Jungrind oder einen Stier 150—240 Mk. Begehrt waren besonders fettes, sowie trächtiges Vieh und Mlchkühe. — Auf den Schweinemarkt waren zugeführt: 460 Stück Milchschweine; Erlös für das Paar 18—24 Mk., 248 Stück Läuferschweine; Erlös für das Paar 40—96 Mk. Der Verkauf war ordentlich.
Voraussichtliches Wetter
am Samstag, den 7. Dezember: Anhaltender Regen bei ziemlich milder Temperatur.
Verantwortlicher Redakteur: Ludwig Lauk, Altensteig.
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