! Tuttlingen, 16. Oktober. Ein Hotel auf Aktien. Wie wir hören, interessiert sich ein Konsortium Schweizer Kapi­talisten für eine H o t e l g r ü n d u n g auf dem Witt- h o ch. Am Samstag fand eine Besichtigung des Terrains statt. Ob das Projekt, das die Gründung einer Hotel- Aktiengesellschaft vorsieht, auch zur Realisierung gelangt, das muß der Zukunft Vorbehalten bleiben.

" Stuttgart, 16. Okt. Das Bau Unglück in der Kleinen Königstraße mit all seinen traurigen Folgen wird begreiflicherweise aufs lebhafteste erörtert, und Vermutungen über die Ursache tauchen in Menge auf. Soviel aber von fachmännischer Seite versichert wird, sind auch die Sach­verständigen sich über die Ursache einstweilen noch nicht klar. Als das Wahrscheinlichste wird bezeichnet, daß die eisernen Träger nicht weit genug in das Mauerwerk ein­gelassen waren und unter der Belastung gewichen sind. Darauf soll auch die ganze Art, wie sich der Einsturz voll­zog, hindeuten. Bei dieser Gelegenheit sei erwähnt, daß die Berliner Firma den Bau zu einem Preise übernommen haben soll, zu dem unsere einheimischen Baumeister nicht arbeiten wollten. Von den 3 im Katharinenhospital liegenden Verletzten schwebt einer noch in Lebensgefahr; die beiden anderen, obwohl auch schwer verwundet, dürften mit dem Leben davon kommen.

' Stuttgart, 18. Okt. Tie ev. L an d e s s yn od e hatte sich in ihrer gestrigen Sitzung mit den Vorschlägen der Oberkirchenbehörde bezüglich der Wochen- und F ei erlag s go tt e sd i en ste zu befassen. Generell sprach sich dabei die Synode in Uebereinstimmung mit der Ober­kirchenbehörde dahin aus, daß eine den wirklichen Bedürf­nissen und den veränderten Verhältnissen Rechnung tragende Neuordnung des Wochen- und Feiertags - go t t e s d ie n st w e se n 8 eine unabweisbare Not­wendigkeit sei, daß aber ein völliger Bruch mit einer zum Teil Jahrhunderte alten Sitte nicht angezeigt erscheine und somit die Aendernngen als vorläufige zu betrachten und aus das unbedingt Nötige zu beschränken seien.

° Zu dem rätselhaften Tod der 12jährigen Sophie Hasenauer in Dürrmenz am 15. ds. Nits, wird noch ge­meldet, daß sich der Verdacht eines Verbrechens inzwischen noch verstärkt hat. Gestern mittag von 12 bis 3 Uhr fand die gerichtliche Leichenschau statt. Zwar ergaben sich keine Fingerabdrücke am Halse des Kindes oder sonstige unzweifel­hafte Spuren einer vor der Strangulation erfolgten Miß­handlung. Allein es liegt trotzdem die Möglichkeit, ja Wahrscheinlichkeit vor, daß das Kind von zweiter Hand mit einem Erntestrick erhängt wurde. Auch wurde durch Zeugen­aussagen erwiesen, daß das Kind von seiner Stiefmutter schon mißhandelt morden ist. Gerüchtweise verlautete auch, die Stiefmutter habe beim Weggehen aus das Feld ge­äußert:Bis ich heimkomme, muß das Kind gehängt sein!" Doch fanden sich für diese furchtbare Aeußerung keine Zeugen. Immerhin waren die Verdachtsgründe derart, daß außer dem bereits verhafteten Vater, Landwirt Gottlob Hasenauer, auch die Frau, die Stiefmutter der erhängten Sophie, nach erfolgter Sektion verhaftet wurde. Es bestätigt sich auch, daß die Sophie für tausend Mark in eine Sterbetasse ein­gekauft war. Es sind noch zwei Geschwister aus erster Ehe da, zwei Knaben von 56 Jahren. Tie Frau hatte vor ihrer Heirat mit Hasenauer zwei uneheliche Kinder, die jedoch gestorben sind. Die Eheleute Hasenauer sind nicht arm. Sie dürften ein Vermögen von ca. 5000 Wik. besitzen. Das Haus, iu dem sie wohnten, gehört ihnen. Es brannte vor drei Jahren ab und wurde dann neu gebaut. Damals standen die Hasenauers im Verdacht, das Haus angezündet zu haben, um die Versicherungssumme zu gewinnen. Es ließ sich ihnen aber nichts Nachweisen.

js Gmünd, 17. Okt. Ein eigentümlicher Vorfall hält die Gemüter in Aufregung. Ein Illjähriges Ladenmädchen ist gestern mittag plötzlich gestorben. Als Ursache für

- -L-sefrucht. M

Kommt ein Lichtgedanke dir,

Laß ihn nicht entschweben,

Eh' du ihm die Helle Zier Klarer Form gegeben.

Treue um Treue.

Ein Roman aus Transvaal von Ferdinand Runkel.

(Fortsetzung.) (Nachdruck verboten.)

Marij Hatto hastig die Zeilen überflogen, dann blieb ihr Blick an dem schönen Gesicht der Prinzessin hasten, und dann sah sie dem noch vollständig fassungslosen Rieneck in das er­blichene Antlitz. Er starrte vor sich hin, theilnahmslos und geistesabwesend. Ta trat sie leise nahe an ihn heran, legte ihm ihre weiche Hand auf die Ltirn und flüsterte ihm ins Ohr:Armer Woldemar, nun weiß ich Alles."

Ein schwerer Seufzer löste sich von seiner Brust, er griff nach der Hand, die auf seiner Stirn ruhte und zog sie an seine Lippen.

-sie sind gnt, Marij, sehr gut."

Tamit brach der starke Mann in ein leidenschaftliches Schluchzen aus und sein Kops siel vorn auf die Tischplatte, so daß seine Thränen das Bild der Heißgeliebten und nun für ewig Verlorenen benetzten.

Marij saß still dabei. Auch ihr waren die Thränen in die Angen gestiegen, nnd es war ein doppelter Schmerz, der sic quälte. Jetzt wußte sie, daß der Mann, den ste mit ihren: ganzen Herzen ersehnte, nnt seinem Herzen eine Andere suchte, und wiederum leuchtete in den Schmerz, den ihr diese Ent­deckung bereitet hatte, ein Hoffnungsstrahl hinein: Dis Andere war ihm ja für immer verloren, denn Woldemars ganzes Wesen war nicht danach, daß er, ein Idealist, sich um unerreichbarer Tinge willen abhärmte, im Gegentheil, es stand zu hoffen, daß seine kräftige Natur sich von dem Schlag erholen und sich einer neuen Neigung zuwenden würde. Das

den raschen Tod des jungen Mädchens wird angegeben, daß sie zu viel Trauben genossen habe.

jj Weikersheim O-A Mergentheim, 17. Oktober. Gestern abend ereignete sich auf den: hiesigen' Bahnhof beim Ran­gieren ein Unglücksfall. Ein mit Hammeln beladener Vieh­wagen entgleiste, fiel um und sperrte die Hauptgleise. Die Türeu des verunglückten Wagens konnten zwar sofort geöff­net werden. Trotzdem mußte eine größere Anzahl der Tiere notgeschlachtet werden. Die Nachtzüge hatten meist große Verspätung. Bei Tagesanbruch war die Strecke wieder fahrbar.

* Karlsruhe, 17. Oktober. Heute fanden in Walds- Hut-Säckingen und Lörrach-Land L a n d t a g s n a ch w a h l en statt. Gewählt wurden die seitherigen Abgeordneten, Land­gerichtsdirektor Birkenmayer (Ztr.) und Landgerichtsdirektor Obkircher (natl.)

* München, 17. Oktober. In Oberhausen bei Augsburg ist eine F a lsch münz e rw e rksta t t entdeckt worden. Zwei Personen wurden verhaftet.

* Berlin, 17. Oktober. Dein Vernehmen der Kreuz- zeutuug zufolge hat der evangelische Oberkirchenrat die Kon­sistorien angewiesen, in den Kirchen ihrer Aufsichtsbezirke eine kirchliche Fürbitte für die glückliche Entbindung der Frau Kronprinzessin im nächsten Hauptgottesdienst abhalten zu lassen.

* Berlin, 17. Oktober. Wegen Beleidigung des Reichskanzlers Fürsten v. Bülow ist Herrn Brandt die Anklage zugegangen. Die Anklage stützt sich aus den Vorwurf der Homosexualität des Fürsten v. Bülow, der den Strafantrag gestellt.

' Hamburg, 17. Oktober. Als heute Vormittag Fürst Bülow in einer Miet-Automobildroschke zum Hamburger Bürgermeister Dr. Stammann fahren wollte, um diesem einen Besuch abzustatten, überfuhr das Automobil in der Nähe von Ottensen eine die Chaussee kreuzende alte Frau. Ter Reichskanzler ließ sofort halten und wartete, bis ärztliche Hilfe kam. D i e F r a u st a r b inzwischen.

Ausländisches.

* Haag, 17. Oktober. (Amtlich.) Die Expedition nach der Insel Flores begegnet vielfachem Wider­stand. Mehrere befestigte Dörfer wurden eingenommen. Der Feind hatte 198 Tote. Alle Führer aus der Gegend des Rokkaberges, uw der Widerstand jetzt gebrochen ist, haben sich unterworfen.

* London, 16. Oktober, lieber die gemeldete Ex­plosionen bei Fontanct werden folgende Einzelheiten aus New-Iork telegraphiert. Gestern früh flogen die S p reu gst o fs - F a b r i k e n Dupont bei Fontanet (Indiana) in dieLuft und zerstörten sämtliche Gebäude im Umkreis von einer halben Meile. Die Hitze der brennenden Trümmer brachte 10 000 Faß Pulver in einem benach­barten Magazin zur Explosion. Nach den letzten Schätz­ungen wurden 80 Personen getötet nnd 600 verletzt. 1200 Personen wurden obdachlos. Das etwa eine Viertel Meile von den Pulverfabriken entfernt liegende massive Schulgebäude, in dem sicki 200 Kinder befanden, stürzte ein. Eine andere, zwei Meilen entfernte Schule zu Coal-Buff begrub einen Lehrer und 90 Kinder unter ihren Trümmern. Der Bahnhof in Fontanct wurde schwer­beschädigt und in einem vier Meilen entfernten Zuge zer­sprangen alle Fensterscheiben und verletzten die Passagiere. Die ersten Explosionen in der Duponter Pulverfabrik und im Magazin tüteten viele darin beschäftigten Angestellten. Hieraus flogen in Zwischenräumen von wenigen Sekunden zwei andere Fabriken in die Lust. Die Arbeiter irr einigen Fabriken hatten bei der ersten Explosion die Flucht er­griffen, wurden aber von umherfliegcnden Trümmern ver-

Weib in ihr erwachte in diesem Augenblicke zu vollem Leben; vor sich hatte sie einen Unglücklichen, dessen Wunden sie zu heilen, dessen Schmerz sie zu lindern bestimmt war.

13. Kapitel.

In der Villa des Fürsten Philipp Ludwig, die bei Kairo hoch auf dem Djebel Mokattam lag, herrschte um die Mitte des Augusts ein lebendige Geschäftigkeit. Diese hatte zweierlei Gründe. Ter eine davon war die Ankunft des Fürsten von Birkenau mit seiner Gemahlin, der nunmehrigen Fürstin Beatrix, und der andere das Befinden des leidenden Souve­ränes. Kein Mensch konnte sich mehr darüber täuschen, daß das Leben Philipp Ludwigs in den nächsten Wochen zu Ende gehen mußte.

Der Fürst selbst sah diesem Ausgange mit großer Ruhe entgegen. Er war außerordentlich klug und vollkommen modern gebildet, sodaß er sich keiner Täuschung hingab. Des­halb rief er eines Abends den vertrauten Hofmarschall zu sich, der in strammer militärischer Haltung die Befehle seines Souverains erwartete:

Seien Sie nicht förmlich, lieber Echter, es thut mir wohl. Sie in meiner Nähe zu wissen und in den Armen meines ältesten Freundes sterben zu können."

In den Augen des Grafen Echter von Mespelbrunn schimmerte es feucht, und er antwortete mit gefaßter Stimme:

O, Königliche Hoheit werden nicht sterben, Sie haben ja die heißen Tagen auf unserer herrlichen Höhe so schön überstanden, ich hoffe, Ihre Brust wird ganz gesunden."

Philipp Ludwig schüttelte den Kopf, und ein weh- müthiges Lächeln erhellte seine seinen vom Leiden nur noch durchgeistigter gewordenen Züge.

Nein, mein lieber Echter, ich täusche mich weder selbst, noch sind Sie in der Lage mich zu täuschen, es ist das Ende, was mir naht, und ich bin auch ganz ruhig darüber. Meine geliebte Beatrix weiß ich versorgt, sie muß in diesen Tagen kommen, vielleicht bleibt sie bei mir, bis es zu Ende ist. Un­ruhig bin ich nur über unfern Friedet. Sehen Sie, Echter, Sie sind eine treue Seele", und er reichte ihm die schlanke Weiße Hand, die der ehrliche Soldat unter Thränen erariii

letzt. Die Einwohner der Stadt Fontanct stürzten aus den Häusern und retteten sich so vor der Gefahr, unter den Trümmern begraben zu werden. Eineinhalb Stunden nach der Explosion flog das einige hundert Nieter entfernte, in einer Senkung, gelegene Pulvermagazin in die Luft, wobei mehrere der an: Rettungswerk Beteiligten verletzt wurden. Die Erschütterungen hierbei waren die furchtbarsten von allen. Ein in der Nähe der Pulverfabriken stehender Güter­zug geriet in Brand. Die brennenden Trümmer machten die Bergungsarbeiten der unter dein Schutt liegenden Per­sonen unmöglich. A ch tz e h n s ch re ckl i ch ver ft ü in melte Leichen sind in der Leichenhalle aufgebahrt. Ueberall liegen Verletzte umher. Alan sorgt für sie, so schnell es geht. Die Wände und Dächer vieler Häuser sind sortgeriffen und die Einrichtungen in alle Winde zerstreut. Aus dem 20 Kilometer entfernt liegenden Orte Brazil eilten Aerzte und Pflegerinnen im Automobil herbei. Andere kämen im Extrazug von Terre-Haute, wohin viele Verletzte geschasst wurden. Die Retter vollsührten ihr heroisches Werk unter ständiger Lebensgefahr. Sie wurden oft von den Flammen zurückgetrieben und mußten Verletzte verbrennen sehen. Die Erschütterungen der ersten Explosionen wurden in dem 109 Kilometer entfernten Indianapolis deutlich wahrgenommen, ebenso in Cincinnati, wo man sie für ein Erdbeben hielt.

* London, 17. Okt. DieTimes" meldet in ihrer zwei­ten Ausgabe: Der Sultan von Marokko hat, um die zurzeit in Berlin weilende Gesandschast des Gegensultans Muley Hasid zu bestrafen, die Weiber und K Inder der beiden Gesandten grausa in in Handel i: und e r m orden lasse n.

* St. Petersburg, 17. Okt. In Kiew wütet die Cholera aus das heftigste. Alle Krankenbaracken sind überfüllt. Täglich werden durchschnittlich 8>> Erkrank­ungen gemeldet. Es herrscht Mangel an Krankenwagen. Unter dem Militär sind gestern 20 Fälle vorgekommen.

* Lodz, 17. Okt. Heute früh wurde der Kassierer der Warenstation der Lodzer Eisenbahn, der von Kurieren und 2 Kondukteuren begleitet war und 2 2 0 0 0 Rubel mit sich führte, um sie bei der Lodzer Handelsbank abzuliesern, von 15 Bewaffneten überfalle n. Tie Rüuber n a h m en dem Kassierer das Geld ab; einer von ihnen wurde getötet, ein Polizeibeamter schwer verwundet.

"Teheran, 16. Oktober. Der Gouverneur von Kerman depeschierte, der Pöbel der Stadt habe ihn angegriffen. Er habe ihn jedoch zurückgeschlagen. Infolge der Wahlen zum Provinziairat seien Unruhen ausgebrochen.

" Tanger, 17. Oktober. General Trude hat ein Edikt erlassen, d a ß a l l e M a r o k k a n e r im F alle von Vergehen, auch gegen die Schutzgenossen anderer Nationen, inierimi st i s ch keiner Geri ch t s b arkeit unterstehen. Tie betreffenden Konsulate würden nur eine Benachrichtigung erhalten. Das Edikt wird als ein offenbarer Ueb ergriff ausgefaßr und hat in Tanger- großes 'Aufsehen erregt.

Vermischtes.

8 Bon einem gemütlichen Polizeidiener wird Folgendes berichtet: Ein Polizeidiener aus der Gegend von Freiburg hatte dieser Tage einen etwa 24jährigen Burschen zu trans­portieren. Aus dem Wege zur Bahnstation hatten die beiden mehreren Wirtschaften Besuche abgeftattet und kamen infolge­dessen ziemlich benebelt auf dem Bahnhofe an. Plötzlich raffte sich der Bursche zusammen und nahm Reißaus, dem Torfe zu. Dies Ereignis hatte auch den Polizeidiener etwas ernüchtert, und so gut ihn seine schwerfälligen Füße zu tragen vermochten, sprang er dem Burschen nach. Es war ihm auch vergönnt, ihn endlich beim Schopfe zu fassen und 'Arm in Arm mit ihm nach dem Bahnhof zurückznkehren. Hier

und an die Lippen zog.

Bei Gott, Euer Königliche Hoheit, das weiß der Himmel. Könnte ich meine geradezu unanständige Gesundheit für Euere Königliche Hoheit geben, ich würde es gern thun."

Ich weiß es, Echter, aber das ist gar kein Vorzug, Sie theilen ihn mit jeden: meiner llntertheinen, jeder würde sich gern für seinen Fürsten opfern. Der Vorzug ist vielmehr, daß Sie mir in meinem Leiden beigestanden haben, daß Sie nie gemurrt über die Launen ^ des Kranken, und daß Sie mir stets ein theilnehmender Freund waren."

Euer Königliche Hoheit haben mir das Amt sehr leicht gemacht. Ich habe nie einen geduldigeren und freundlicheren Kranker: kennen gelernt."

Ach, mein Freund, die Krankheit macht uns schon ge­duldig, das Bewußtsein, daß bald alles aus ist, macht uns freundlich, warum soll ich meine Getreuesten quälen, oder gar sie belästigen mit meinem Leiden? Nein, aber lassen wir das. Ich will heute von etwas anderem mit Ihnen sprechen, Echter. Ich habe es schon angedeutet. Ermfried macht mir Sorge, und ich wollte das ihm feindliche Kabinet Weißlingen nicht entlassen, aber wenn ich todt bin, geben Sie mir Ihr Wort, Sie mein ehrlichster und bester Freund, treten Sie an Ermfrieds Seite, bilden Sie ihm ein Kabinet aus bewährten Kräften. Ermfried ist gut, er ist edel, aber er ist noch sehr jung. Seien Sie ihm, was ich ihm leider nicht mehr sein kann und was Sie mir Zeit meines Lebens waren. Als treuer alter Freund stellen Sie ihm Ihre Kraft und vor allem Ihre Ehrlichkeit zur Verfügung. Ermfried war so ein gutes Kind. Er ist zum Bösen und zum Guten zu beein­flussen. Die Jntrigue des Burggrafen haben wir ja glück­lich abgeschlagen, so schlau sie auch eingefädelt war, er wollte io aarnicht Fürst werden, als Grafregent hätte er das Land für seinen ältesten Sohn verwaltet und auf diese Weise unsere Linie vom Thron gestoßen. Das ist nun glücklicherweise vorbei. Und nun hören Sie meinen geheimsten Wunsch. Telegraphiren Sie sofort an Ermsried, daß er so schnell wie möglich zurückkommen soll, und zwar von Suez direkt nach Kairo. Ich darf nicht eher sterben, mein Freund, bis Erm­fried an meiner Seite ist, wenigstens darf man in Deutsch-