gegenüber so dürfen wir Heuer von einem Anhalten dieser Stimmung berichten. Die für die Wirtschaftslage drS JahreS 1906 hervorstechendsten Momente find die fast durchweg« gegenüber dem Vorjahre gesteigerte Bautätigkeit und der gute Geschäftsgang in der Industrie. Leiderhaben jedoch an verschiedenen Plätzen Arbeiter streik- die Bauarbeiteu im Frühjahr beeinträchtigt und eine Grschäftshäufaog im Herbst verursacht, welche eine Ausnützung der guten Konjunktur nicht mehr, gestattete. AIS erfreuliche Beobachtung hebt der Bericht hervor, daß wenn auch die Steigerung der Roh- matrrialpreise, der Löhne und der eigenen Lebenshaltung die höheren Einnahmen deS lebhaften Geschäftsjahre- zum größeren Teil avfhrbe», doch Heuer erstmals in den Be­richten der grwrrbl. Vereine deS öfteren von einem gemein­samen Vorgehen bei Submissionen und merklichen Erfolgen bei Au-gabe einheitlicher Preislisten die Rede sei. AuS dem Anhang erwähnen wir neben einer interessanten graphischen Darstellung der Entwicklung der gewerblichen Organisationen und der Beteiligung an den Gesellen- and Meisterprüfungen eine Zusammenstellung der Zahl der Handwerker »ach OberamtSbezirken und BerufSarten. - !

* Einschneidende Aendrrnnge« im Gekephoniarif

sollen geplant und auf der im Oktober zwischen der RtichSPostverwaltung and den Postverwalt, uogen Bayerns uuLW ürttembergS stattfiadendeu Konferenz beschlossen werden. Es handelt sich dabei laut B. E. um nichts geringeres, als den gänzlichen Fort­fall der Panschelgebühr und die Erhebung von drei Pfennigen für jede- Gespräch. Dieser Satz soll von einer bestimmten GesPrächSzahl an auf 2 oder I V 2 Pfennig er­mäßigt werden.

* Wichtige versammlungsrechtkiche Entscheidung. Gegen einen Gauleiter drS ZentralverbaudeS deutscher Schmiede wurde kürzlich das Strafverfahren auf Grund der Paragraphen 1 und 12 drS BrreiusgesetzeS ringelritet. Nach Par. 1 muß von allen Versammlungen, in denen öffentliche Angelegenheiten erörtert oder beraten werden sollen, der Unternehmer mindestens 24 Stunden zuvor Anzeige bei der Ort-Polizeibehörde machen. DaS Schöffen- z grrtcht wie die Strafkammer zu Ratibor verurteilte den Au- geklagten. Nach ihrer Feststellung hat er au 60 Schmird- grsrllen in Ratibor und Umgegend ein Schreiben gerichtet, in dem er dem Wunsche Ausdruck gab, sie näher kennen zu lernen und sich mit ihnen za verständigen, es ereignet sich manches, was der Mitteilung wert sei. Ja dem Schreiben wurden die Adressaten aufgefordert, zur Zu- sammeukavst Arbritgeuosseu mitzubriugen. ES erschienen im ganzen 9 Prrsouea in der von dem Angeklagten be- zrichnetru Wirtschaft. Es entwickelte sich eine zwanglose Unterhaltung zwischen dem Angeklagten und den rrschirve- neu Schmiedgesrllen. Nachdem er fte nach ihren Lohnbr- zügeu gefragt hatte, äußerte er, die Zuschläger hätten einen zu geringen Verdienst, ihre Löhne müßten gesteigert werden. Zu etwas weiterem kam er nicht, da ein Polizribramtrr erschien und jede weitere Diskussion verhinderte. Der Polizribeamte nahm an, daß hier eine Versammlung im Sinne drS Par. 1 des BereiuSgesetzeS Vorgelegen habe - und demnach die Unterlassung ihrer Anmeldung zu Unrecht unterblieben sei. Dieser Auffassung war auch die Straf­kammer. Die gegen ihr Urteil von dem Angeklagten rin- i gelegte Revision hat der Strafsenat des KammergerichtS s zurückgewiesru. Er führte begründend auS: Zum Begriff der Versammlung im Sinne des BereiuSgesetzes ist nicht j erforderlich, daß rin besonderer Leiter für die Bersamm- s langen bestellt werde. Doch erfordert dieser Begriff des ^ Vorhandenseins einer an Zahl nicht zn klein bemessenen ! Personeomeuge, indessen ist die Frage, ob im einzelnen ^ Falle die Zahl brr Anwesenden auSreicht, am das Vor- ! haudensein einer Versammlung auzauehmeu, tatsächlicher! Natur und daher der Nachprüfung durch RevifiouSrichter ? entzogen. Aber wollte man auch diese nicht auuehme», ! so kommt doch in Betracht, von welcher Abficht der Ange­klagte bei der Einladung der Schmirdegrselleu zur Zusammen­kunft sich hat leiten lassen. Der Angeklagte hat sicherlich gewollt, daß eine größere Zahl von Personen sich zur Be­sprechung zusammrufiudrt. Es haben aber auch tu der Zusammenkunft öffentliche Angelegenheiten erörtert werden sollen. Es find nicht die Lohnvrrhältuisse eines bestimmten Betriebe-, sondern die eines unbegrenzten Bezirks besprochen worden. Eine solche Erörterung interessiert dir Gesamtheit deS Gemeinwesens. Die Versammlung hätte also äuge- meldet werden müssen.

- 11 . Kvyanse«, 23. September. Die Gurt- u. Baud- fabrik v. H. Schickhardt, die vor 14 Jahren neu aufgrbaut worbe, wird gegenwärtig wesentlich er- weitert, sodaß fast noch einmal so viele Webstühle auf- gestellt werden können in den Fabrikräumeu als das seither möglich war. ES ist erfreulich, daß H. Schickhardt so namhafte GrschäftSaufträge von überall her erhält, daß er sich entschließen konnte, seinem Fabrtkanweseu bedeutend erweiterten Umfang za geben. Dank der günstigen Witterung und der regen Arbeit der beim Bau beschäftigten konnte derselbe so gefördert werde», daß mau gestern schon den Dachstuhl aufzusetzen imstande war. Wünschen wir H. Schickhardt, daß sein Unternehmen ihm uud der hiesigen Gemeinde jederzeit Nutzen bringen möge.

jf Füviuge«, 21. September. Böse Streiche spielt den Behörden ein wegen Diebstahls inhaftierter Gefangener Gipser Fischer von Nruheugstett. Da er im Reutlirger Gefängnis uicht zu bändigen war, wrrde er iuS LandgerichtZgrfäsgniS hierher versetzt. Doch auch hier spielte er den wilden Manu uud schlug olles kurz und klein. Er wurde nun in die Psychiatrische Klinik versetzt dort für gesund erklärt uud in die Arrestzelle zurückverbra ht. Hier wiederholte sich das alte Spiel.

ff Tübingen, 22. September. Anläßlich deS laud- wirtschaftl. Bezirks- uud GaufesteS wurde ein farbenprächtiger Umzug mit vielen Wagen veranstaltet. Der Nachmittag war der Volksbelustigung in den Alleen gewidmet. Der Besuch war enorm.

ff Hverndorf, 21. September. In diesem Monat find 100 Jahre dahiugrgangen, daß in Oberndorf rin eigene- Kamrralamt errichtet wurde, während «S vorher dem in Rottweil unterstellt war. Erster Kameral- verwalter war I. W. Nooffer.

I Wo« de« Alldem, 21. September. Der Ruhm deS Filderkrautes ist in Gefahr. Auf den Fildern herrscht große Aufregung. Die in den letzten Jahren wie Pilse auS der Erde geschossenen Filderkrautfabrikeo be­ziehen ihr Kraut kaum mehr von den Fildern, sondern ! lassen vielfach minderwertige- Kraut von Ostpreußen ! kommem Der Preis dieses KrauteS ist trotz der teuren ! Fracht billiger alS der deS rechten auf de« Fildern pro- duziertru spitziger» Krautes; die Qualität de- oßpreußischen runden Kraute- ist jedoch länge nicht so gut wie die der rechten Fildrrkrauthäuptle. Trotzdem fällt es keiner der in Betracht kommenden Fabriken ein, von ihren Etiketten daS Wort .Fildrr zu streichen, denn ist das Kraut zwar auch nicht auf den Fildern gewachst», so ist eS doch dort fabriziert. Die Filderbaueru aber werden dadurch ge- zwangen, unter großen Unkosten mit ihrem Kraut hausieren zu gehen uud der Ruf des Ftlderkrauts, der wichtigsten Nahrungsqnelle für die Filderebeue, kommt ernstlich in Gefahr.

ss Stuttgart, 23. September, lieber.das Zeppe­lin'sch e Luftschiff wird gemeldet: Graf Zeppelin beginnt am DienStag in FriedrichShafeu mit Brr- suchSfahrtev. Sie sollen alS Vorbereitungen zu einer großen Fernfahrt nach Berlin diene».

ff Heisli«ge«, 22. September. I» dem nahen Hofstrtt- Ennobuch wurden ca. 550 Mark, worunter 4 Einhandertmarkschriue, gestohlen. Der Dieb konnte bis jryt noch nicht ermittelt werden.

I Alm, 22. September. Der Zentral verband christlicher Textilarbeiter Deutschlands hielt dieser Tage hier die dritte BezirMouferrvz der Agitation-- kommisfiou für Württemberg. Verirrten waren die Orts­gruppen Dovzdorf, EiSlkgen, Göppingen, Heidenheim, Rottrnacker, Skilach und Schelklisge». Der Vorsitzende der Agitationskommisfiou Wimmer erstattete den Geschäftsbericht. Demselben ist zu entnehmen, daß seit der letzten Konferenz wieder recht lebhaft in die Agitation eiugetreten wurde. In Württemberg sei noch rin großes Feld zu bebauen. Hierauf erfolgten dir Berichte der OrrSgrrppev, die durchweg ein günstiges Bild ergäbe». Jedoch wurde von allen Dele­gierten bemängelt, daß rin frcigestrllter Beamter für Württemberg fehle. ES wurde der Hoffnung Ausdruck ge< gebe», daß durch daS Entgegenkommen de? Zeutralvorstauds io Bälde ein solcher ausgestellt werde.

ff Wom Wade«fee, 22. September. DaS wegen deS Morde- tu Güttingen mitasgeschuldigte Fräulein Zapf ist nun auch im Frsuenfeld ringrtroffcn. Sie wurde i gestern nach Kreuzliugeu transportiert. Fräulein Zapf, die ! auS Trttuaug ist, ist eine Waise. Sie ist von kleiner rm- ! scheinbarer Natur, blassem Gesicht und hinkt.

Werschiedeues. In Stuttgart wurde vor einigen Tagen der virlbestrafte Christian Langenbucher Zimmrrmauu ! von Hrrbrechtiugen festgeoomme», der mehrerer in den Be- , zirkro Ulm, Hrideuheim und Geislingen verübter Eiubruchs- diebstähle beschuldigt ist. Der 48 Jahre alte Schueider- ^ gehilfe Friedrich Urff aas Frankfurt a. M. hat sich der hiesigen Polizei gestellt und Ängrräumt, daß er in der Nacht vom 18. bis 19. August d. I. in Feckenhausen, O.-A. Rottweil, die Scheuer deS Bauern Tomas Ritter in Brand gesteckt habe. Den Braud habe er gelegt, weil der Bauer bei einer Unterhaltung am Biertisch sich abfällig über Ge- wrrkschaftsorganisation geäußert habe. In Arnbach brannte es in diesem Jahre zum fünften Male. Diesmal fielen dem Feuer die Schulscheuer uud das Feuerwehrmugazin zum Opfrr. Braudßiftavg wird vermutet. Vom Täter fehlt jede Spur. JuNnterjettingen ist Wohnhaus und Scheuer des Schuhmachers Eeeger abgebrannt. JaFe1d - renn ach ist das Anwesen des Bauern Gänger und seiner Mutter uirbergebrannt und nur das Vieh konnte gerettet werden. Ein Schwein wurde förmlich geröstet auS dem Stall gezogrv. Mau vermutet denselben Brandstifter wie in Arnbach. In Reutlingen geriet die tu 50er Jahren stehende Ehefrau des Drahtwebers Mandel unter ein Fuhr- ! werk uud erlitt schwere innere Verletzungen, die auf dem ^ Transport iuS Krankenhaus ihren Tod zur Folge hatten.

^ «WchW der ei Kirche i« MMfrumiltt.

! Wfalzgrafeuweiler, 21. Sept. (Korr.) Uiter überaus zahlreicher Beteiligung von nah uud fern konnten wir s heute bei wunderbarer sonniger Witterung daS Fest der ? Einweihung unserer nun nmgebauteo, in ! neuem Gewände erstandenen Kirche begehe». ! Hell und voll drang der Ruf der Glocken hinaus über daS

- im Festschmuck prangende Dorf und rief die frend- und ! dankerfüllte Gemeinde mit ihren lieben Gästen zum ersten ' Festgottesdienst. Es war ein erhebender Augenblick, als ! der stattliche Zug am Portal der Kirche aukam und jedes i eivstimmte iu das Lied: »Tut mir auf die schöne Pforte, ! führt in Gottes HauS mich ein". Nach einer Ansprache deS

- Erbauers, Hr». Architekt Müller, Stuttgart, übergab dieser ' dev Schlüssel dem Ortsgeistlichen. Hru. Pfarrer Sigel.

Unter Dank- und SegrnSworteu öffnete dieser das Portal und dir Gemeinde zog ins neue Gotteshaus ei», das als­bald bis auf deu letzten Platz gefüllt war. Die Feier er- öffuete drr Kirchenchor mit der stimmungsvollen Komposition:

.Ich will deu Herrn loben allezeit." An Stelle deS zur Zeit abwesenden Hr». Dekans Zeller, Freudrustadt, hielt nun Hr». Stadtpfarrer Schöohut, Freudenstadt, die Weihe- rrde, welcher er den Text von Joh. 4 zu Grunde legte. Die Predigt hielt hierauf der Ortsgeistliche über die, eben­falls für diese Feier trefflich gewählten Worte: »Denn au welchem Ort ich meine- NameuS Gedächtnis stiften werde, da will ich zu dir kommen und dich segnen." Dank- oud SrgenSworte sprach hierauf Herr Prälat von Hermann. Damit war die Feier drS Vormittags beendigt. Za einem gemeinsamen Mahl um 12^/, Uhr versammelten sich die Festgäste im .Schwanen", während für die Haud- werkSlrute der Tisch im Gasthaus zum .Lamm" und .Eagel" gedeckt war. Eine Reihe von Reden und Toasten würzte daS Festmahl, das dem Hause .Schwanen" alle Ehre machte. Sr. Majestät König Wilhelm-, deS Förderer- slleZ Gute», gedachte Herr Prälat v. Hermann. Des zur Zeit abwesenden Herrn DrkauS Zeller, der für daS Zu­standekommen dieses Werkes sich große Verdienste erworben hatte, sowie der Obrrkirchrubehörde und ihres heute an­wesenden Vertreters Herrn Prälat v. Hermann gedachte in ehr-udru Worte» Herr Stavtpfarrer Schöohut. AlS Ver­treter drS Kgl. Oberamts brachte Herr Amtmann Bullivger der Gemeinde seine Segenswünsche uud dem Herrn Pfarrer Sigel für seine treffliche Mühewaltung während des Baues den wohlverdienten Dank dar. Die zahlreich herbetgreilteu FestMe feierte in einem Hoch Herr Schultheiß Decker, uud Herr Pfarrer Sigel weihte unter herzlichen Daukesworten dem Architekten Müller, ferner der Ober­leitung, dem Herrn Obrramtsbaameister Schäfer und srineu Werkmeistern Wenger uud Orrtlr, sowie ollen Handwerks­meistern uud Gesellen und den Mitarbeitern der geistlichen uud weltlichen Behörden sein Glas. Da- letzte Hoch des Herrn Pfarrers Burger von Spirlberg galt der mit einem nun so wunderschönen Gotteshause beglückten Gemeinde und ihrem Vorstand, Herrn Schultheiß Decker. Um 3 Uhr begann der GrsangSgotteSdirnst. Stimmungsvolle Orgrl- vorträge, eindrucksvoll gesungene Mäunrrchöre und Borträge des Kirchenchors, sowie der Vortrag eines SopransoloS (Fräulein Aaua Bitzer, Freudrustadt), eiueS TenorsoloS (Schullehrer Schmidt, Nntrrifltugen) und die Aufführung eine- Konzerts von Bach für Orgel mit zwei Violinen (Pfarrer ZieZele, Tumlingev, und Werkmeister Oertle) wechselten miteinander ab. .Diese AvdachtSstimmnug wurde noch erhöht durch dir dazwischen gelegten, von Herzen zu Herzen gedruvgrueu Ansprachen des Herrn Vikars Dauber von Baiersbronn, der im vorigen Jahre noch in der Ge­meinde tätig war. Nach diesen genußreichen Stunde», die uns der Vormittag und Nachmittag geböte», zogen die Frstteilnrhmrr der Heimat za, während sich die Erwachsenen des Festortes am Abend noch einmal zu einer geselligen Unterhaltung zusammenfande», bei welcher in gemnischaft- lichea Gesäuge», in Vorträgen deS LtederkrauzeS, in Sols- grsävgru und Bioliovorträgen der allgemeinen Festfreude Ausdruck gegeben wurde. Dieser schöne und bedeutungs­volle Feiertag der Gemeinde wird Erwachsenen und Kindern zeitlebens in Erinaervug bleiben uud allen Bewohnern des Festorts ein Mark- uud Denkstein für alle Zeiten bleiben. Möge der Gemeinde aus diesem schönen Werk viel Segen erblühen!

* Wo« der Mairra«, 21. September. Im Befinden de- ernstlich erkrankten GroßhrrzogS von Baden ist noch keine Besserung za verzeichnen. Der hohe Patient ist matt und schlummert viel. In deu Körper­funktionen machen sich die Folgen der unzureichenden Herz­tätigkeit geltend.

sj München, 23. September. Vor dem hies. Schwur­gericht begann am heutigen Montag derPr 0 zeß gegen den ehemaligen Zirkusuuteroehmer Nieber- hofer wegen Ermordung und Beraubung dr- Kommerzieuratsohu- Hendschel. Dieser war Plötzlich verschwunden, später wurde seine Leiche eiogegraben aufgefunde». Niederhofer leugnet die Tat und rechtfertigt den Verkauf von Schmucksachru des Ermordeten damit, daß ste ihm von seinem Freunde, eben dem Ermordeten, geschenkt worden seiev. Das große Münchener Volksfest, das zugleich landwirtschaftlichen Interessen dient uud vom Prinzregrnten Luitpold besucht zu werden pflegt, daS sog. Oktoberfest, hat begönne». Am Sonntag bildete der Zag der Zimmerstvtzeaschützeu »ach der OktobrrfestWiese die Ein­leitung.

! Leipzig, 21. Srptember. Der Eigentum-Vor­behalt an Maschinen. DaS Reichsgericht hat wieder­holt entschieden, daß ein Maschinevfabrikant stch nicht da- Eigentum an der von ihm gelieferten Maschine usw. bis zur völligen Zahlung des Kaufpreises Vorbehalten könne, weil dir Maschine durch die Einfügung in den Betrieb deS KäaferS auf Grund der Bestimmungen de- »B. G.-B." mit rechtlicher Notwendigkeit in das Eigentum deS Käufers übergeht, sodaß zum Beispiel im Konkurse deS Käufers der Maschinellfabrikant kein AussondrrnngSrecht an der noch nicht bezahlten Maschine hat. So wurde vom Reichsgericht der Eigentum-Vorbehalt au einer Lokomobile für ungültig erklärt, welche mit der Arbeitsmaschine nur durch einen jederzeit zu entfernenden Treibriemen verbunden war. Die Lokomobile stand zudem auf dem Nachbargruudstück. Diese Eatscheibuugen des Reichsgerichts haben von vielen Seiten so großen Widerspruch erfahren, daß das Reichsjustizamt fich mit einem Fragebogen zum Zwecke der Erhebungen über diese Angelegenheit bei de» Interessenten audieEiozel- regirrungeu gewandt hat. Dieser Fragebogen lautet: 1. Ist die Besorgnis gerechtfertigt, daß die Entwicklung der Maschiueuindustrie durch die Rechtssprechung de- Reichs­gerichts gefährdet werde, wonach der Eigeutumsvorbrhalt au Maschinen wirkungslos ist, sofern diese rimm Gebäude