Kit von 34 Seemeilen erreicht. DaS find 63 Kilometer in der Stunde, eine Geschwindigkeit, die im Durchschnitt von guten Schnellzügen gefahren wird. Dieser Erfolg der Tur­bine eröffnet für die Verwendbarkeit deS Torpedos, der furchtbarsten und gefährlichsten Waffe im Seekrieg, eine un­geahnte Perspektive. Die Profefahrteu, die teilweise mit .äußerster Kraft" gefahren wurden, find ohne den geringsten Unfall und Materialschaden abgelaufev, und waS besonders wichtig ist: die Turbinen laufen so ruhig, daß im Vorder­schiff eine Bewegung überhaupt nicht wahrgeuommeu wird; es wird dadurch der Gefechtswert deS BootS außerordentlich gesteigert.

ss Kamönrg, 3. September. Die Apparate der hiesigen Haupftation für Erdbebevforschung haben gestern Nachmittag 5.03 Uhr ein heftiges Ferubeben von eiv- stüudiger Däner ausgezeichnet, dessen Herd Wahlschein- lich wiederum iu südöstlicher Richtung in einer Entfernung von etwa 9200 Xm von hier zu suchen sein wird. Die Hauptbeweguug begann gegen 6.40 Uhr. Mehrere der stärksten Stöße, dir, nach der Größe ihre- Ausschlags zu urteilen, zerstörende Wirkung gehabt haben müssen, wurden um 5.44 uud 5.53 Uhr mit Ausschlag von fast 20 will registriert. Das Erdbeben endete gegen 9 Uhr abends.

AusLändisches.

ss Budapest, 3. Sept. Seit 3 Tagen ist Fiume der Schauplatz lärmender Straßenkundgeb- nugev uud blutiger Zusammenstöße zwischen Fiumaueru uud den iu der Nachbargrmeiude Susak wohnenden Kroaten. Beim Einschreiten von Militär traf gestern ein kroatischer Feldwebel auS der Reihe einer Militärpatrouille uud wollte für seine Landsleute Partei ergreifen. Von einem anwesenden Offizier zur Ordnung gerufen, ant­wortete der Feldwebel tu drohendem Ton, darauf ver­setzte ihm der Offizier einen Säbelhieb uud ließ ihn ver­haften.

ss Baris, 3. September. Wie dirLiberte" aus Ma­drid meldet, soll die spanische Regierung entsprechend einem mit Frankreich geschlossenen Neberrivkommen den Entschluß gefaßt haben, Tanger, Tetuav, Larasch, sowie Ksa-el-Kebir militärisch zu besetzeu, um den Europäern dort Schutz zu gewähren, bis die marokkanische Polizei völlig organifirrt sein wird.

ss Baris, 3. September. Eiu erußeS Gefecht fand bei Casablanca statt. Die Marokkaner bei Taddert und Mzab find anSetuaudergetrieben. Die Kriegs­schiffeGloire" undGalydon" beteiligten sich mit etwa 60 Schuß aus Geschützen verschiedenen Kalibers.

* Aatwerperr, 2. September. Die Kohlen- uud Maschiuenarbeiter, sowie die Lastträger legten heute, dem gestern gegebenen Losungswort entsprechend, die Arbeit nieder. Die Streikenden sind furcht­bar erbittert.

ff Autwerpm, 3. September. Unruhen hielten bis zum Abend au. Die Polizei schritt verschiedentlich ein, um die Menge auseinanderzutreibeu und machte um 6 Uhr abends eiuen Angriff mit blankem Säbel, wodurch eine Panik hervorgerufeu wurde. Die Bürgergarde ist alarmiert worden.

ff Antwerpen, 3. September. Die Angriffe auf die Polizei dauern an. Durch einen Steinwurf wurde rin Schutzmann tödlich verletzt. Mehrere Baumwoll- ballru wurde» iu Brand gesteckt. Ansammlungen vou Per­sonen find verboten worden.

* Brtersvurg, 3. September. Die zum Tode verur­teilten Verschwörer gegen das Leben des Zaren, Naumov, Nikiteuko und SinjawLki alias Purkin, wurden heute ge­hängt. Nur die beiden letzteren verlangten geistlichen Bei­stand. SisjawSki war am Samstag gestattet worden, sich mit seiner Geliebten, einer Studentin, in der Gefäuguiskirche

trauen za lassen. AnS deren Verhältnis war ein 2^jähriges . Töttercheu hervorgegaugrn, dessen Legalifieruug gestattet wurde. AlS Trauzeugen fungierten GefäuguiSbeamte.

ff Alhe«, 3. September. Eine Division deS englischen Geschwaders unter dem Kommando des Prinzen v. Battenberg ist hier eiugrtroffeu und wird eiuen Aufenthalt vou etwa 8 Tagen nehmen.

* Aerv-Vork, 2. Sept. Angebliche japanische For- schuugsreisende hißten die japanische Flagge auf der Pr ote us - Iusel iu der Nähe der Philippinen.

ff Sa« Irartsisko, 3. Sept. Bei einem von den hiesigen Gewerkschaften veranstalteten Umzug, wurde die Straßen­bahn, welche beu Zag durchbrach, vou den Gewerkschaftlern angegriffen. Die Bahnbrdieusteten schoßen mit Re­volvern. 2 Personen wurden verletzt. Polizei und Feuer­wehr stellten die Ruhe wieder her.

* Geyera«, 2. September. Trotz der Ermordung deS GroßwefirS herrscht einstweilen Ruhe. Der Mörder, der sich durch Selbstmord der Strafe entzogen hat, gehörte einer revolutionären Gesellschaft au. Er ist persischer Abkunft uud hat zuletzt in Baku gelebt. Ein Mitschuldiger, der den Mörder zu befreien suchte, wurde verhaftet. Briefe, die man bei ihm fand, zeigen, daß die Mörder auf Befehl deS revolutionären Komitees iu Baku gehandelt haben.

ff ßasavla«ca, 3. September. Eine Aufklärungs­abteilung verließ das Lager vorgestern 1 Uhr nachmittags uud stieß gegen 3 Uhr cuf den Feind; nachdem sie Ver­stärkung erhalten hatte, brachte sie den Marokkanern große Verluste bei, in deren Gefolge, wie unbestätigte aber glaubhafte Gerüchte besagen, die Mahalla von Taddert zerstreut worden. Die Franzosen hatten 6 Tote, darunter riueu Offizier.

Merkei. In München beginge« eiu 23jähriger Tischler uud seine Geliebte, eine 16jährige Näherin, auf offener Straße Selbstmord. Der Mann war so- > sort tot. Der Zustand deS Mädchrus, welches ihr Ge- ! liebter mit ihrer Einwilligung in den Mund schoß, ist nicht lebensgefährlich. Bei AllerSdorf wurde von einem Artilleristen eine nicht krepierte Granate aufgefuuden. Auf bisher nicht aufgeklärte Weise explodierte das Geschoß uud verwundete eine« Feuerwerker schwer. ES wurde ihm die eine Hälfte des Gesichtes abgerissen und auch am Unterarm erhielt er erhebliche Verletzungen.

Vermischtes.

§ Die Aeist««g eines Briefträgers. Anläßlich deS 25jährigrn DirnstjubiläumS eines Briefträgers wurde folgende ! Berechnung aufgestellt: Schätzungsweise legt eiu Postbote r täglich 32 Kilometer zurück. Da er nun jährlich etwa 335 ? Dievsttage zählt, so durchwißt er iu einem Jahre rund 1100 ' Kilometer. In 25 Dienstjahren beträgt mithin der vou ihm zurkckgelrgte Weg 275 000 Kilometer. Vergleicht man da­mit den Umfang der Erde, der am Aeguator 40000 Kilo­meter beträgt, so kommt man zu dem Ergebnis, daß der Briefträger etwa siebenmal die Erde umschritteu hat. Nimmt man ferner das Gewicht seiner Traglsst an Briefen, Zeitungen (die immer umfänglicher uud damit umso schwerer werden) «sw. mit 2025 Kilogramm au, so hat er in 25 Dievst- jahreu 200000 Kilogramm Papier in die Häuser seines DievstbezirkS geschafft.

§ per Akeischvervra«ch i« zweite« Huartak 1907. Noch immer bewegen sich die Fleischpreise auf einer Höhe, die eine kräftige Steigerung deS Fleischverbrauches nicht auf- kommeu lassen. Nach der Statistik der Vieh- und Fleisch­beschau hat fich während des zweiten Quartals des lanfeudrn JahreS im Vergleich zum zweiten Quartale deS Vorjahres ^ nun die Zahl der Schweiueschlachtuugeu kräftig gehoben; «

sonst waren mit Ausnahme vou Ziegen nur Abnahmen zu konstatieren. Die Zunahme der Schwemeschlachtuugeu ist allerdings so erheblich, daß bei der Berechnung der Ge- wichtsmenge ein PluS gegenüber dem Vorjahre entsteht. Um beu Fleischverbrauch, abzüglich der HaaSfchlachtuugeo, zu ermitteln, muß zu der festgrstellteu Menge auch die Mehr­einfuhr vou Fleisch hivzugezählt werden. Die Mehreiufuhr ist nach zahlenmäßigen Feststellungen gegen 1906 sehr er­heblich zurückgezogen. Trotzdem ergibt sich gegen daS zweite Quartal 1907 immer noch ein Mehrverbrauch von Fleisch gegen die VergleichSzest 1906. ES betrug nämlich die zar Verfügung stehende Flrischmeuge im zweiten Quartal 1906 nur 534 691 Tonnen, dagegen 568 686 im Jahre 1907. Berechnet man für die verschiedenen Flrischarten den Verbrauch Pro Kopf der Bevölkerung uud berücksichtigt da­bei die seit 1906 eingrtreteue Zunahme der Bevölkerung, so erhalten wir folgendes Resultat. Auf deu Kopf der Be­völkerung kamen während deS zweiten Quartals Kilogramm Fleisch: 1906 190?

Rindfleisch . . . 3,83 3.41

Kalbfleisch . . . 0,84 0,77

Schweinefleisch. . 4,02 4,81

Hammelfleisch . . 0,18 0,15

Ziegenfleisch. . . 0,04 0.04.

Zugeuommeu hat also nur der Schweiuefleischverbrauch, während für die übrigen Flrischarten ein Fleischrückgang frstzustellru ist. Der Gesamtvrrbrauch an Fletsch pro Kopf der Bevölkerung betrag demnach pro zweites Quartal 1906 8.91 KZ. 190? dagegen 9,18 Xg. ES ist eine Steigerung um 0,2? Xx oder um ca. V- Pfund Pro Kopf eingetreteo. Diese Zunahme ist freilich noch ungenügend. Selbst im zweiten Quartale 1905 wäre der Verbrauch pro Kopf mit 9,24 XZ noch etwas höher als im laufende« Jahre. Erst im Halbjahre 1907 stellte fich der berechnete Durchschnitts» kousum Pro Kopf der Bevölkerung auf 18,87 LZ gegen 18,41 im entsprechenden Zeitraum 1906 und 19,23 im ersten Semester 1905.

Getreide-Wochenbericht

der PreiSberichtSstelle des Deutschen Landwirts chaftsratt vom 27. August biS 2. September 1907.

Es stellten fich die Preise für inländisches Getreide am letzten Markttage in Mark pro 1000 Kg. je nach Qualität, wobei das Mehr (->-) bezw. Weniger () gegenüber der Vorwoche in Klam­mern () beigefugt ist, wie folgt:

Frankfurt a. M- 316 (-X3V-) 186 (>1) 310 (-)

Mannheim 333 (-f-2) 30b (-f-5) 191 (-)

Stuttgart 320 (-^ü) 198 (-j-3) 195 (->-5)

Straßburg 333 (-f-s) 300 (->-10) 300 (-)

München 332 (-) 192 (-) 194 (-)

Handel «ud Berkehr.

ScHrarnberg, 3. September. Die Apotheke in Schtltach (Besitzer Scholl) wurde von Apother Weiß, Inhaber einer Drogerie hier, um 95 000 Mark gekauft.

* Kerrerrberg, 3. September. In letzter Zeit wurde hier ziemlich viel Stroh und auch Oehmd verkauft und zwar Stroh zum Preise vcn 1.30 bis 1.40 Mk. und Oehmd zu 2.30 Mk. per Ztr.

X Stuttnar«, 3. September. Auf dem heutigen Gro ßmarkt kosteten Preiselbeeren 30 24 Pfg., Zwetschgen 8 Pfg., Birnen 10-30 Wg, Aep'el 10-32 Pfg., Trauben 30-33 Mg., Pfirsiche 3035 Pfg., Mirabellen 1530 Mg, per Pfund. 100 Stück kleine Einmachzucken 45 - 50 Pfg,

'X Stuttgart, 3 September. Kartoffe lg rotzmarkt auf dem Leonhardsplatz. Zufuhr 550 Ztr. Preis 3 Mk. 40 3.50 per Ztr. Krautmarkt auf dem Marktplatz. Zufuhr 1000 St. Preis 30 33 Mk. per 160 Stück.

X Niederstetten, 3. September. Am gestrigen Viehmarkt hielt der im Viehgeschäft bestehende gedrückte Geschäftsgang an und mußten die Preise infolge der großen Zufuhren, bei allen Vieh- gattungen wiederholt etwas weichen. Demgemäß war der Umsatz nur gering. Am Schweinemarkte kostete das Paar 1830 Mark.

Verantwortlicher Redakteur: Ludwig Lauk, Altensteig.

H«rir-rneiE»k«riitiire<- Rerrtttitgerr.

Gewerbliche ZachierWige.

Zum Zweck der außergerichtlichen Erledigung vou Streitigkeiten iu gewerblichen Angrlegruhetteu, insbesondere über Feststellung und Be­gutachtung deS Umfanges, der Güte und deS Werte- gewerblicher Leistungen und Erzenguisfe, hat die Handwerkskammer für die meisten Berufe

bestellt, die vom zuständigem K. Amtsgericht allgemein beeidigt wurden.

Wir bringen diefe Einrichtung zur öffentliche» Kenntnis mtt dem Anfügen, daß die Handwerkskammer durch die erwähnten Sachverständigen Gutachten in Streitigkeiten der genannten Art au Jedermann gegen Ersatz der Selbstkosten abgibt und ersuchen zur Vermeidung von kostspieligen Prozessen, eintretendenfalls von der gebotenen Möglichkeit Gebrauch zu macheu.

Anträge auf Erstattung von Gutachten find der Handwerkskammer schriftlich einzureichrn oder im Bureau derselben zu Protokoll zu geben. Dabei find der Streitgegenstand, der Streitwert uud die zu begutachtende« Fragen genau zu bezeichnen, auch anzugebeu, w» uud wenn die in Be­tracht kommenden Objekte vou dem Sachverständigen ev. iu Augenschein genommen werden können.

Die näheren Vorschriften über die Einrichtung deS Sachverständigen- Instituts werden ans Wunsch an Jedermann portofrei verabfolgt.

Neutliuge«, den 3. September 1907.

Chr. Fr. Fischle. H. Freytag.

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- , - befindet fich im Neberrzimme

des Gasthanfe- z.vad". Zutritt haben nur Kurgäste und Mil gliedrr des Schwarzwald- uud FremdeuverkrhrSverriuS.

Kei« Triukzwaug.

K. Jorstaml Kkostrrreicheuöach.

Stange«- u. Beig- Holz-Bcrkanf

am Dienstag, de« 17. Sept.,

vorm. 10 Uhr im .Lamm" iu Klosterreichenbach aus StaatSwald sämtl. Distrikte:

Rm.: Buche«: 8 Scheiter, 6 Prügel, 27 Anbruch, Krle«: 2 Roller, 4 Anbruch, Birke« 2 Roller, 11 Anbruch, Kiche«: 1 Anbruch, Nadelholz: 3 Spälter, 34 Scheiter, 33 Prügel, 1027Au- krach, 221 Brermrivde. Aus Ailwsld: 52 fichtrne Bau- uud Hagstavgeu.

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schöne Ware, g«t versch«itte», verkauft am Samstag BrnderhauS Göttelfi«ge«. Alteusteig.

»M- Selbstgemachte

Girrrrrrdel» Wk Griesmehl

empfiehlt bestens

«arl Steeb, Bäckerei.

Landl». BMDereiil Ragild.

Versteigerung der in der Schweiz ausgekausten Farreu.

Es wird zur allgemeiueu KeuntoiS gebracht, daß die Bersteige- r««g der i« der Schweiz arrfgrkaufte» Karre« am

nächste» Wontag, dm S. ds. Mts.

vormittags 9 Uhr

a«f de« Stadtacker i« Nagold stattfiadet

Diejenigen Gemeiudeu und Privaten, welche Farreu bestellt habe«, werden auch hierdurch noch benachrichtigt.

Die Landwirte des Bezirks werden zu der Versteigerung der auf- gekauften Tiere hiermit noch besonders eiugeladen.

Nagold, deu 31. Au-ust 1907.

Der Vereinsvorstand:

Reg.-Rat Nitter.

P6IN

knZflig swmstisef^

in

Dpigi'nak-

Mipgekungen

/lüsimges^mpoi-kuv

j i'Ä-ickSli- ' Stuttgsm.

Zu haben bei Aritz Alaig» Covditorri, Alteusteig.