Jernsprechrr

Mr. Lk.

Lrschetnt Dienstag, MsakrSt., Lamstag im- Sonntag Wt her »Sch. Beilage »Der SonntagS-

veftellprei S das Vierteljahr t« Bezirk

iS. NachbarvrtSverkehr Mt. 1.18,

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Zllzleiiß -mli- nt ZiizeizMi! fir Merchweiler.

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1877.

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Dienstag, öen 4. Zrrni

Amtliche«.

Mannschaften aller Waffengattungen der Reserve, die zvm Dienst in Südwestafrtka bereit find, können sich bis einschl. 10. Juni ds. Js. Werktags» ormittags 9 Uhr beim Bezirkskormnavdo Calw melden.

Ks war alles sehr schön-

(Nachdruck verboten).

Unser Kaiser hat einmal gesprächsweise geäußert, daß ein Zeitungsmann eine Stellung und einen Einfluß ge­winne» könne, wie ein kommandierender General. Nun, wenn man gelesen hat, welche Reihe vou glänzenden Feier­lichkeiten die zum Besuch zu unS gekommenen englischen Journalisten, deren Ausflug auf deutschem Boden sich jetzt seinem Ende zuurizt, über sich ergehen zu lassen hatten, wie ihnen außer Ministern, Bürgermeistern und Würden­trägern auch das ReichS-Oberhaupt und der Kanzler des Reichs verbindliche Liebenswürdigkeiten erwiesen, dann kann mau wohl sagen, eine Versammlung von Exzellenzen und Generalen konnte nicht würdevoller und großartiger be­grüßt werden, wie diese Männer von der Feder. Der Name „Journalist" ist hier zu einem Ehrentitel geworden, den mau hoffentlich auch in Zukauft vorkommenden Falles in gleicher Weise estimieren wird. Denn die Presse ist in der Tat die „siebente" Großmacht, nur nicht überall eine anerkannte. Jetzt ist das geschehen von Weser und Elbe biS Isar und Main, die Wirkung davon mag fich lauge erhalten I

ES war Alle- sehr schöa I Die Speisen, dir Ge­tränke, die Reden, und tu keine einzige Veranstaltung ist ein Mißtou hiuetugefalleu. Die Deutschen habru England ge­feiert, als ob niemals britische Premierminister an den Wage« der^-eutschrn Reichs-Politik aagesahren wäre», und die Briten haben ihren Dank für den äußerst liebenswürdigen Empfang, für die deutsche Gastfreundschaft ausgesprochen und Alles bewundert und gepriesen, was sie gesehen haben. Nur mitunter haben fich i» die schwungvollen Reden ernstere Worte hiueivgefuadev, doch auch Liese haben Niemandem das Herz schwer gemacht. Also, eS war Alles schön, ge­rade so schön, wie im vorigen Frühjahr, als die deutschen Zrituugsleute znm Besuch in London und Umgebung waren und dort ebenso herrlich gegessen, getrunken und gesprochen wurde. Und weil dem so ist, wollen wir auch die minder schönen englischen ZrttuugS-Artikel nicht so tragisch nehmen, die in der Jahresfrist zwischen diesen beiden Feiern Wider Deutschland veröffentlicht wurden.

ES wäre sehr schös, gewiß, wenn mit solchen Jour- ualifleureisrn und auch mit Friedens-Kongressen alle Unzu­

träglich keil zwischen den Natiouen auS der Welt geschafft werden könnte. Wir haben ja nie mit England einen direkten und offenen Bruch gehabt, aber die Stimmung, daS Gehässigkeits-Gefühl, die fich in weite britische Bolks- krrise etugefresseu hatte«, die waren zuweilen schärfer, wie bei den Franzose« nach 1870/71. Warum das Alles, dar­über fiud wir Deutschen uus bis heute eigentlich nicht recht klar, und die Engländer find es stch, wenigstens nach den Reden ihrer Vertreter zu urteilen, auch nicht geworden. Alles, was gewesen, brauchte nicht zu sein; warum war eS dann aber trotz der himmelhohen, großen Liebens­würdigkeit der deutschen Politik? Hoffentlich merken es stch nun die verehrte« Berufs-Staatsmänner in London und Berlin und lassen bei neuen Wolken einen beiderseitigen Jourualisteu-Kougreß zusammen trete 2 . der wieder klare Bahn macht. Und ist das gelungen, dann kommt vielleicht auch der ideale Tag, au dem französische und deutsche Zeitrmgs- meuscheu einander gerührt in die Arme sinken. Heute war alles schon sehr schön, da 8 wäre aber der Gipfel des Erreichbare» I Die Welt wird schöner mit jedem Tag, mau weiß nicht, was noch werdeu mag...

Charakteristisch für den Wahlkampf bei der diesmaligen bayrischen LaudtagSwahl war, daß diesmal Zentrum und Sozialdemokraten kein Kompromiß geschlossen hatten, sondern selbständig vorgiuge». Angesichts dieser Taktik ist das Anwachsen der sozialdemokratischen Mandate von 12 auf 20 zwar nicht überwältigend, aber doch alS ein gewisser Erfolg avzasehen. In Fürth und Erlangen, wo die Sozialdemokratie bei den letzten Retchstagswahleu unterlag, siegte sie bei den Landtagswahleu. Auch io Mün­chen und Nürnberg erzielte die Sozialdemokratie günstige Ergebnisse. Jmmerhiu wird im neuen Landtag ihre Be­deutung rin bescheidenes Maaß nicht überfteigeu.

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Die deutschen Kriegsschiffe .Ersatz Bayern" und »Ersatz Sachsen", die im Bau begriffen find, wer­deu das englische Riesevschiff .Dreadnongth" noch bedeutend Übertreff en, in seinen Abmessungen, in seiner artilleristischen Bestückung und in der Durchschlags­kraft der Granaten.

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Der vor kurzem gegründete Natioualverein für daS Deutsche Reich hält am 22.—24. Juni seine erste Tagung in Heidelberg ab. Wie bei der Gründung des Vereins hrrvorgehobeu worden ist, soll der Verein ein Zusammenarbeiten aller Liberalen und De-

Bekanntmachungen aller Art finden die er­folgreichste Verbreitung.

1907

«

mokrateu Deutschlands ermöglichen, um dadurch der künf­tigen Einigung des Liberalismus vorznarbeitev. Auf setueu Tagungen will der Verein die gemeinsamen Grundgedanken deS modernen Liberalismus heraus arbeiten und dadurch liberale GefiuuungSpflege großen Stils betreibe». Für die ersten Tage find drei große Themata in Aussicht genommen: Die allgemeinen Grundlagen deS Liberalismus, die Er- ziehaugsfrageu und die Arbeiterfrage.

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Di« Besetzung einzelner höherer RegierougS- ämter mit Persönlichkeiten liberaler und freige- sinnter Richtung steht nahe bevor. ES sollen Minister und ReichSbeawt« ernannt werden, durch welche die schon lauge geltend gemachten politischen Forderungen der linken Parteien befriedigt werden.

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Der feldgraue Anstrich der ueoeu Rohrrück­laufgeschütze ist u. a. bei den Gardebatterieu schon durchgeführt. Alltäglich kann mau fich jetzt in den Straßen Berlins bei den vom Exerzieren ans dem Kreuz­berg zurückkehrenden Artillerie-Truppenteilen davon über­zeugen, wie die zukünftige Grundfarbe der Armee auSfieht. Der auch für die Frldbekleiduug gewählte Farbeutou ist eia gedecktes Grau-Grün, daS Fahrzeuge und Mannschaften im Gelände für daS Auge selbst auf geringe Entfernungen sehr schwer sichtbar macht. Sämtliche Neuanschaffungen für die Armee werden schon seit einiger Zeit in der neneu

Tuchfarbe auSgeführt.

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Gegen den SeemauuSstreik wollen fich die inter­nationalen Reedereien zu gemeinsamer Abwehr zusammen- tun. Der Zentralvereiu deutscher Reeder iu Hamburg gibt bekannt, daß seitens der Reedrrvereiuiguagen vou England, Dänemark, Schweden und Norwegen darauf htugewirkt werde, daß während der Dauer deS Ausstau deS die Seeleute, die iu der Zeit nach dem ersten Mai den Dienst bei deutschen Reedereien aufgegeben haben, im

Ausland« nicht ««gestellt werdeu.

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Biele Südwrstafrikakämpfer haben wieder Auszeichnungen erhalten. ES fiud Offiziere, Aerzte, Beamte, ein Divifiouspfarrer, Unteroffiziere und Mannschaften, deren

Namen etwa fünf Spalten im ReichSauzeigrr füllen.

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Das Zentralkomitee für Deotsch-Süd- westafrika teilt mit, daß au daS Komitee jetzt dauernd große Anforderungen gestellt werdeu. Sollen doch wie bis­her viele hrimkehrende brave Krieger nach Bedarf in Zivil

W L-f.fxucht. W

Wenn sie zu dir sprechen: „Biegen oder Lrechen I"

Ruf: „Brechen eh' als biegen I" Gieb Acht, so wirst du siegen-

Felix Dahn.

IMchLig.

Roman von HaoS Wald.

(Fortsetzung.)

Miß Ellen ließ bei den letzten Worten deS BaronS vou Rotteutal ihre klugen Augen von einem der beiden Männer zum andern wandern, und iu ihren Blicken lag so viel verwundertes Staunen, daß es Barou Rotteutal bemerkte. Ein heftiger Aerger stieg tu seiner Brust empor. Kam dieser Herr ihm schon jetzt so, drohte er wohl gar seine, RotteutalS Hoffuungeo auf Miß ElleuS Hand und Vermögen zu ver­nichte»? Nun, da mußte AgueS gezwungen werden, auf ihren Manu eioznwirkeo, und nötigenfalls mußte Franz Brrkhauseu erfahren, wer der Barou Rotteutal war, wie nahe er seiner Frau, und damit ihm selbst stand.

Die kurze Begegnung war schnell beendet, dann folgte die Verabschiedung iu der stch Frau AgneS aber standhaft weigerte, di« von Mr. BurnS für sie im Spiel gewonnenen tausend Dollars aoznnehme», ein Streit, der vou Franz und Miß Ellen damit geschlichtet wurde, daß der Betrag einer deutschen Heilanstalt au der Riviera überwiesen werben sollte, nud d-rrauf fuhren Berkhausen's iu ihr Hotel zurück. Von seine» kurzen Unterhaltungen mit der Gräfin OrbauSky und dem Barou Rottental schwieg Franz zu seiner Frau. Warn« sollte er graue Bilder in den heiteren Verlauf dieses TageS hiueiubriogeu?

Währenddem hatte Baron vou Rotteutal den Salon betreten, in dem fich noch die Gräfin Valeria OrbauSky

befand. Die schlechte Laune, die fich seiner iu Folge der frostigen Behandlung durch den junge« Hamburger Kauf­mann bemächtigt hatte, hatte ihn gereizt gemacht, und so hatte er auf de« scherzhaften Gruß der Polin eine kurze, angebuudeue Antwort.

Ueberrascht hob fich Valeria Orbansky vou ihrem Platze: „Ich will nicht hoffen, won obsr, daß au Stell« unseres Friedensschlusses und BüuduiS-Vertrages aufS Neue ein Kriegszustand treten soll.' Die Polin blickte ihn herausfordernd au.

Aergerlich zuckte der Baron die Achseln. „Torheit, Baleria I Wie kommen Sie auf solchen Gedanken? Ich dächte, ich hätte Ihnen gezeigt, daß ich mein Wort zu halten weiß."

„Aber auch, daß Sie Ihren Vorteil zu wahren wissen," antwortete die Gräfin scharf. „Im übrigen würde» Sie gut tun, iu den Spiegel zu sehen und Ihre Gefichts- züge ein wenig zu ändern. Wer so iu der Welt umher- waudert, wie Sie, mit dem Gesicht, der muß unbedin . Aufsehen erwecken."

Rottental ging verdrießlich iu d^. as^

ab. .Seien Sie verständig, Valeria, und reizen nicht noch. Ich bin wirklich nicht iu der Sti- «ich

gleichmütig zu ertragen. Wer hätte ^ daS

können," setzte er unwillkürlich hinzu. ^ voraussrheu

.Sind Ihre Bemühungen um . n

Nt K E btt Ln°U ".Und Vdmf

drksfig geworden fiud. Wenn ich mich iu d' ,oh

heit zurückversetze, hätte ich daS eigentlich ' audig gehalten." -w Berge

DaS schöne Weib sprach diese W «um für « zarten Empfinden iu ihrer Stimm heiße Liebessehnsucht ans früh,' ^ mit einem se ihr erwacht. Aber Barou R ' ^ sei wirklich

Erfahrungen hinter fich, .otteutal b?»? Neuer ,ch°ft ,» d,.s« g-m - M "S -I»-l

neulich klar gemack war erlosch" 2? ' Le! war eS ein V und auch ' - er Baleria s

wirkungslos -ersuch, ib« , -'s erneute Komödie.

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,- ly-« aueiu Ellen Bur»

. «tusr,^ -«lvueu bringen. Lauae bätt,

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Erreichung dieses sich nach Ruhe. Un

. sein Schwager ' Aaues n^^^ °"ch s'?- Schwester /beitragen; ihm selbst nickt uob,

' ihn d?ch sehr erh bttch be?in«uZ hatte W

j die Hand der iunae» t und in seinem Verla

wichtige» Angrleaeubrit ^ 3? einer

ein SchäferstüüdLe-i in ^Al^eo, aber nicht,

Ihren Arm bitten?" ^ *grheu. 3ch darf also woh!

auS ihren *Augea^"der^ibn^» Neuartige

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