deutschen und italienischen Forderungen, die sich auf 17 27SOOO Bolivares belaufen, vollständig zu bezahlen und dann mit der Befriedigung der Ansprüche der Gläu­biger in Frankreich, Spanien, Belgien, Schweden, Norwegen, den Niederlanden, den Bereiuigteu Staaten und in Mexiko die sich auf 21 Millionen BolivarrS belaufen, zu beginnen. DaS ist ein ungemein löblicher Tun. Nur bleibt uoch die Frage zu beantworten, woher Präsident Castro daS Geld bekommt.-

Deutscher Wsichstag.

ZterN«, 13. Mai.

Im Reichstag teilte heute za Beginn der Sitzung Präsident Graf Stolberg mit, daß eine Vorlage etugegangeo ist, den Reichstag biS zum 1>. November zu vertagen. Ohne Debatte wurde hierauf die dritte Beratung des Weltpost- vertrags, ebenso die erst« und zweite Beratung deS Ver­trags zwischen Deutschland und Norwegen und dir dritte - Lesung des Zusatz Übereinkommens zum Handels- und Schiff- s fahrtsoertraz mit der Türkei angenommen. Der Allsliefe- , rangSvertrag zwischen Deutschland und Griechenland wurde ! von der Tagesordnung abgesetzt. Es folgte die zweite Be- ^ ratuug des Handelsabkommens mit Amerika. Kämpf > (frs. BP.) teilt mit, daß di« Kommission beantragt, dem Handelsabkommen znzustimmen. Einige Abgeordnete der Rechten sprachen sich gegen dir jetzige Gestalt des Provi­soriums auS. Schließlich wird der Vertrag gegen die Stimmen der Rechten angenommen. ES folgt die zweite Lrsnug deS Gesetzes betr. die Abänderung des Reichs- l bramteugesetzrS, deS Beamteohiuterbliebroea-Grsetzes und j deS Militärhiuterbliebeuen-Gesetzes. Die Kommission beantragt ! die Annahme beider Vorlagen und die Annahme einer Re- j solutiou betr. umfassende Revision deS Rrichsbeamtengesrtzes, > sowie eine Resolution dahingehend, daß die Wohltaten dess K 10 des Beamteuhinterbliebeuen-GrsrtzeS tunlichst bald tu j das FÜrsorgegesrtz aller Bundesstaaten übergehe». Erz­berger (Ztr.) begründet die Vorlage; es sei erreicht worden, was erreicht werden konnte. Staatssekretär Graf Posa- dowsky erklärt auf eine Anfrage ErzbergerS, ein Retchs- beamter bedürfe für den Reichstag keines Urlaubs, ein LaudtagSabgeordurter ebenfalls nicht für den Eintritt in den Landtag seines HeimatstaatS. Die Frage müsse beim i ReichSbeawtengrsetz neu geregelt werden. Die Vorlagen , und die Resolutionen wurden schließlich einstimmig an­genommen. ES folgt die dritte Beratung deS EtatS. Bebel (Soz.) kritisiert die Arbeiten des Blocks und dir Hal­tung der freisinnigen Parteien, die ein politisches Canossa darstelle. Ir der Politik BülowS heißt es, bemerkt Bebel: Deutschland in der Welt hintendran, Preußen in Deutsch, laud hintendran. Trotz der höchst traurigen Finanzlage des Reichs veranlasse BÜlow Ausgaben, die mindestens 100 Mill. Mark neue Steuern erfordern. Alle Ausgaben für Marine und Herr sollten durch eine Reichseinkommeu- steuer bestritten werben müssen, die allein die ganze Frage lösen könne. Bald steht man vor HnvgerSnotpreise». Wenn die Preissteigerung so writergeht, werden Sie etwas erleben, uamrutlich im Falle einer industriellen Krifis und starker Arbeitslosigkeit, daun find sie mit ihrer Weisheit za Ende. Gehen die Dinge so weiter, so muß der Reichstag zu einer außerordentlichen Session eiuberufev werden. Wir stud weit davon entfernt, Deutschland eine Niederlage zu wüu- scheu; wir betrachten den Krieg als größtes Unglück und werden stets den Versuch, einen Krieg hrrvorzurufen, mit allen Mitteln bekämpfen. Dem AbrüstungSgedanken stehe ich skeptisch gegenüber, Deutschland sollte aber der Erörte­rung nicht ferublribev. Dir Verhandlungen deS Flotten- Vereins sind nicht geeignet, im AuSlaude große- Vertrauen zur Friedensliebe Deutschlands zu erwecken. Haußmanu (D. Bp.) meint, auS der Rede BebelS habe der Zorn Über die Wahlniederlage der Sozialdemokratie herausgr-

klungeo. Deshalb beurteile er (Bebel) die ReichStagstätig- keit abfällig. Man habe in der zwölfwöchigen Session ge­nug geschaffen. Für den Kolovialsekretär sei seine Partei schon früher eiugrtreten. Nachdem Redner daun noch gegen Bebel polemisiert, erkennt er die erzieherische Tätigkeit deS FlotteuvereiuS an. Was die Haltung Deutschlands in der AbrüstungSfrage anlauge, so halte er sie persönlich nicht für zweckmäßig. Auch Müller-Meiningen (frs. Bp.) weist die Vorwürfe BebelS gegen die Tätigkeit deS Reichskanz­lers zurück. Bebel habe sich nur au den Freisinnigen wie­der einmal reibe« wollen. Eugen Richter sei noch auf dem Totenbette von der sozialdemokratischen Presse ln der uv- flätigsten Weise beschimpft worden. Röficke (Baud der Landw.) drückt dem Reichskanzler sein Vertrauen auS und wendet sich gegen die Ausführungen BebelS. Nach wei­terer unbedeutender Debatte wird der Etat deS Reichskanz­ler- uod der Reichskanzlei genehmigt. Um 7 Vs Uhr tritt Vertagung ein. (Nächste Sitzung Dienstag. Tagesordnung: EtatSberataugeu uud dritte Lesuugtu.)

Zweite Kammer.

Sturt-ark, 14. Mai.

Bei der heutige» Weiterberaruvg de- Etats deS Innern in der Abgeordnetenkammer h andelte eS stch wiederum um Forderungen, die im Kap. 84 Zentralstelle für die Landwirtschaft eingestellt find. Zu Beginn der Sitzung schien es, olS ob auch die heutige Beratung sich wiederum zu einer allgemeine» Auseinandersetzung über agrarische nnd uichtagrarische Wirtschaftspolitik auSwachsen wollte. Präsident Patzer sah sich wiederholt veranlaßt, die Redner zu ermahnen, zur Sache zu sprechen. Zunächst drohte näm­lich eine lebhafte Debatte über die Forderuogsberechtigung deS Bauernbundes nnd dann hielt «S der Abg. Dr. Rüb­ling für notwendig, die Frage der Silberwähruug avzn- § schneiden. Diese Klipp:» der heutige» Verhandln»«» wurdrn aber schließlich dank dem entschiedenen Eiugrrifr» des Präsidenten umschifft und so konnte in dem Fahrwasser der Landwirtschaft glücklich weitergestmert werde». Zur Förderung deS landwirtschaftlicken Genossenschaftswesens - wurden die eingestellten 47 000 Mk. bewilligt. Minister v. Pischek betonte hierbei, daß er§ dem Genossenschaftswesen auch künftighin seine Förderung zvwruden werde. Für Zwecke deS BlehverficheruugSweses's sind 50000 Mk. eiu- stellt, die ebenfalls genehmigt wurden. Hierbei gelangte auch ein Antrag deS Zentrums zur Annahme, wonach die Regierung ersucht werden soll, einen Gesetzentwurf vorzu- lrgeu, durch welchen eine allgemeine durch StaatSzuschuß erleichterte Schlachtviehverncherung eingrführt werden soll zum Schutz gegen Verluste, welche durch Beanstandung de- Fleisches der Schlachttiere bei der Fleischbeschau ent­stehe». Für das FeldbrreiuigungS- und Meliorationswesen find SIS ISO Mk. eingestellt. Dir Deutsche Partei brachte hierzu eineu Antrag ein betreffend Aenderung des Gesetze- über die Felbbereiuigung vom 30. März 1886. Hiernach , soll die Aenderung der Neuavleguog von Feldwegen, ivS- ^ i besondere in den Weinbergen auch in de» Fällen ermög- , ! licht werde», in denen die beteiligten Grundstücke wegen s i Unzweckmäßigkeit oder Unzulänglichkeit der bestehenden - ! Zufahrt eine nach landwirtschaftlichen Grundsätze» voll- s ^ ständige Benützung bedeutend erschweren. Ein Zentrums- ; z a.itrag iu dieser Frage geht dahin: Durch sachverständige i Techniker unter Verwertung der Erfahrung in anderen > Ländern die Frage untersuche» zu lassen, in welcher Weise j die oberschwäbische» Torfmoore sich am besten nutzbar i machen lassen. Diese beiden Anträge wurden genehmigt, i Ebenso der Etat der Zentralstelle für die Landwirtschaft im s ' ganze». Zuvor gab eS noch eine kurze Auseiuandersetz-

Wer über andre Schlechte- hört,

Soll es nicht weiter noch verkünden.

Gar leicht wird Menschenglück zerstört; Doch schwer ist Menschenglück zu gründen.

IlÄchLig.

(Fortsetzung.)

»Und waS Du damals nur gefürchtet hast, mein liebe- Kind," versetzte Rotteutal mit anscheinend freundlicher Herzlichkeit,würde sich jetzt vollziehen, wenn Du mit Deinem hübschen Köpfchen unnötigerweise durch eine harte Wand reuueu wolltest. Mag ich Deinem Manne nicht ge­fallen, daS tut wenig zur Sache. Mir liegt daran, daß mir dir junge reiche Amerikanerin geneigt ist, uud da glaube ich nicht zu irren. WaS meinst du Wohl, wie viel elegante Persöhulichkeitrn zwischen Monte Carlo uud Nizza einen großen Namen zur Schau tragen, deren Wiege ihren soge- uanuteu Ahvrvfitz nie schaute? Laß doch Stephan Baron von Rottental sein, waS er will, wenn nur niemand ahnt, daß er eigentlich Stephan Rottberg heißt. Erführe daS der Chef deS Hamburger HandelShauseS Berkhanseu und dein Gemahl, daun allerdings, fürchte ich . . ."

AgneS hatte wenigsten- «inen Teil ihrer früheren Kraft wiedergewonnea und sie unterbrach ihn rasch. .Nun gut, ich will schweige» um meine- Mannes willen, der mich liebt. WaS liegt an mir? Ich sehr «S, nachdem ich ihm zur rechten Zeit die volle Wahrheit verhehlt, gibt es für mich keinen Rückweg «ehr zu ihr. Aber eins vernimm, Stephan, bevor wir unS trennen: .Kann «ein Schweigen nicht mehr Dein Reden verhindern, kennst Du keine Schonung, daun kenne auch ich keine. Der Herrgott im Himmel verzeihe mir die Sünde, aber iu der Minute vergesse ich, daß Du mein Bruder bist, daun bringe ich eS fertig, Dir für immer den Mand zu schließen.'

Ohne seine Antwort abzuwarteu, entfernte sie sich, während Rottrntal io peinlicher Stimmung zmückblirb. ! .Man kennt sich io den Frauen doch nicht aus !' murmelte er düster vor sich hin.

Ein schmucker Gärtchen hinter einem kleinen, Weißen Hause, einen Büchsenschuß von der Ostsee eutfrrat. Voller, warmer Borfrühlings-Sonnrnschein spielt mit den leichten Kämmen der Wellen, die in ruhiger Beschaulichkeit nach all' den harten Wintrrfiürmen dem Strande eutgegeurollev. ES ist der erste schöue Tag im jungen Lenz und unter den Sonnenstrahlen reckt sich'- uud streckt sich'- io den grünen Blatthüllen der Knospen der Sträucher. Ja einem gegen Wind und Wetter besonders geschützten Winkel zeigen sich schon die ersten zarten Blättchen, und ihr Erscheinen beweist, daß der Frühling nun ernstlich gesonnen ist, seine Rechte gegenüber dem Winter geltend za machen uud nicht mehr zurückweichrn will.

AuS dem weißen Hause lugt eine Weiße Katze hervor, reibt stch unter der Sormruwärme am Türpfosten uud schreitet dann gravitätisch auf der etwas erhöhten Veranda im Vordergründe des sauberen Gärtchens auf uud ab. Bou da kann mau hinaus auf die blauen Wogen des Meere- schauen, auf denen sich weiße Segel blähen. Auch die stelle» FrühlingSzeichru dar.

Eine schlanke, feine Frauengrstalt folgt jetzt der Katze und atmet tief die milde Luft ein. Der Scheitel der Frau glänzt silberfarben, sie selbst hält sich gebeugt. Sie hat Wohl kaum die Fünfzig erreicht, aber in ihren zarten Zügen liegt viel aufgrsprtchrrt, WaS von Sorgen uud Tränen uud schlaflosen Nächten erzählt. Die feinen Finger zeigen, daß sie die unermüdliche Tätigkeit de- Nähen- nicht scheuen, obwohl eS für die gerötete» Augen wohl besser wäre, sie brauchten uicht so lange die Stiche auf der Handarbeit u verfolge». DaS ist Frau Edith Rottberg, die Witwe es Dr. Nottberg, eines iu der ganzen Gegend hoch-

ung zwischen den Abg. Körner und Mayer-Ul«. Der ersten meinte, die Zuziehung von RechtSauwälteu zu Feld- berrinigungSverhandlungeu sei nur geeignet die Sache zu ver­zögern. Demgegenüber betonte der ALg. Mayer-Ulm, er wisse nicht woher Körner seine Weisheit gezogen habe. Körner wolle die Bauern iu solche» Fälle», wo sie Rechts­hilfe braucheu, schutzlos machen. Die Beratung wurde so- daou abgebrochen uud auf Mittwoch vertagt.

LomöesnalchrichLen.

* Akleustekg 15. M«'. I« seiner letzten Sitzung hatte sich der hiesige Gemrinderat mit der Wahl eines Stadt- pflegrrS zu befassen, de der seitherige Stadtpfleger Heußler, welcher dieses Amt seit 18 Jahren iu Treue verwaltete, auS G:sm:dheitSrückfichten gezwungen ist, zurückzutrete». Der Grmeirrderat entschloß sich, für diesen wichtige» Posten, auch mit Rücksicht auf die Armenpflege, einen ältere» erfahrene» Mann zu gewinnen, und da sich Privatier E. W. Latz zur Verfügung stellte, wurde dieser auch einstimmig zum Stadtpfleger gewählt. C. W. Lutz wird am 1. Juni sein Amt antreteu.

* Atteusteig, 15. Mai. Aufgrund einer unter den Baodesregieronge:: getroffenen Verständigung werde» im Regierungsblatt neue Bestimmungen über de« Rad- fahrverkehrin Württemberg bekanntgegeben, die am 1. Januar 1908 in Kraft treten sollen. Danach hat jeder Radfahrer eine auf seinen Name» lautende Radfahr­karte bei sich zu führen, die ans Verlangen dem zuständigen Beamten vorznzeigen ist und für den Umfang des Deutsche» Reiches gilt. Auf den Haltruf oder daS Haltzeichen eiueS Polizribeamten hat jeder Radfahrer aozuhalteu. Die Fahr­geschwindigkeit ist jederzeit so einzvrichtev, daß Unfälle und Verkehrsstörungen vermieden werden; insbesondere darf innerhalb geschloffener OctSteile nur mit mäßiger Ge­schwindigkeit gefahren werden. Auch muß auf unübersicht­lichen Wege», in der Dunkelheit, uei Straßenkreuzungen usw. so langsam und vorsichtig gefahren werden, daß daS Fahrrad nötigenfalls auf der Stelle zum Hrlteu gebracht werde« kann. I« all' diese« Fälle», sowie beim Bergab- fahren ist es verboten, beide Hände gleichzeitig von der Lenkstange oder die Füße von den Pedalen zu nehmen. Der Radfahrer hat entgegenkommende, zu überholende, die Fahrtrichtung kreuzende Menschen, insbesondere die Führer von Fuhrwerken, Biehtreiber usw. durch deutlich hörbares Glockenzeichen aufmerksam zu mache». Das Abgedeu deS GlockerzeichevS ist sofort eivzustrllen, wenn Tiere dadurch unruhig oder scheu werden. Merkt der Radfahrer, daß ein Tier vor dem Fahrrad scheut, so Hot er langsam zu fahren uud erforderlichenfalls sofort abzusteigen. An unübersicht­lichen Stellen der Straßes ist daS llrberholen verboten. Bet Benützung der Bankette und Fußwege darf der Ver­kehr der Fußgänger nicht gestört werden; bei Annäherung an Fußgänger hat der Radfahrer die Bari kette rechtzeitig zu verlassen, sofern dies aber uicht möglich ist, hat er- zustetgen. Das Wettfahrrn auf öffentlichen Wegen uud Plätzen ist nur mit Genehmigung des Ministeriums deS Inner» gest ttet.

jf Kirsau, 15. Mai. Während der Fahrt eines Braut­paares vou Reicheubach nach Hirsau scheute das Gespan» des jungen Bmrrn auS Oberkollbach, der mit seiner Braut die Vorbereitungen zur Hochzeit iu der Umgegend traf. Die Braut sprang aus dem Wagen und fiel so unglücklich auf den Kopf, daß sie daS Genick brach. Auch der juuge Bauer soll schwer verletzt sein.

Kerreualö, 15. Mai. (Berichtigung.) Bei dem Be- richt über die Hauptversammlung des Württ. Schwarzwald- vereinS io Herresalb haben stch bei der telefonischen Auf­nahme deS Berichts leider eiuige Unrichtigkeiten eiugeschlicheu. Bei Aufzählung der vertrrteneu Bereise maß es uicht

j verehrten ArztrS, der mitten iu seinem verdieustvollea s Wirken starb. Die Leute sagten, an Uebrraustreugung, da ! sich der wackere Mann weder Tag noch Nacht Rahe im Dienst seiner Patienten gönnte. Dafür hatte eS aber, so sagten die Leute weiter, der Himmel gut gemeint mit seiner schönen Tochter, daß sie die Frau de- reichen Hamburger Handelsherrn Franz Birkhausen geworden war. Boa dem Sohn deS Doktors, der ein lockerer Bursche gewesen uud in die weite Welt gegangen war, erzählte mau sich ja ! allerlei, da war die Frucht weit vom edles Stamme ge­fallen. Doch daS Gerede davon nahm ein Eade, deuu Stephan Nottberg war verschollen. Sprach irgend eine ^

Bekannte zu Frau Edith Rottberg über ihren Sohu, dann folgte stet- dieselbe leise Antwort: .Er hat seit Jahren nichts mehr von sich hören lassen, wir wissen nicht?.'

Seitdem AgneS Rottberg Frau Berkyauseu geworden war, hatte zum Glück der Himmel dafür gesorgt, daß der einsamen Witwe wieder rin Stück Sonnenschein in- stille Häuschen gekommen war, daS war Helga Rottberg, die bloude Tochter eine- Landschullehrers auS der RendSburger Gegend, der ein entfernter Verwandter deS verstorbene«

Dr. Nottberg gewesen war. DaS lebhafte, lustige jaoge Ding war der au ihrer Tochter sanfte- Wese» gewöhnten Witwe im Anfang etwa- zu unruhig gewesen, aber nach­gerade erkannte Frau Edith selbst, wie gut ihr daS Queck­silberne im Wesen deS lieber» jungen DingeS bekomme.

Das huschte wie Wirbelwind durch's HaaS uud ließ keine Trübsal aufkommeu, und wenn eS Helga bei ihrer Küchen- tätigkeit einmal Passirrte, daß ihr rin Teller oder eine Tasse iu Scherben givgeu, dauu machte sie ein so komisch- betrübteS Gesicht, daß die ernste Dame, die oaS Lachen zeitweise ganz verlernt zu haben meinte, gar uicht zu einem Verweise kam.

' (Fortsetzung folgt.)