X Menttinge«. 28. Jav. In der Dampffärberei und Appretnranßalt von Gebrüder Wendlrr ereignete sich gestern abend gegen 8 Uhr ein schwerer Unglücksfall. Der in der Fabrik beschäftigte Mechaniker Ernst Horrwarth stürzt« bet der Vornahme von Reparaturen im Kesselhaus etwa 5 w hoch ab und erlitt neben sonstigen Verletzungen einen Schädelbrnch. Er starb im BezirkskrankenhanS. Horrwarth war 25 Jahre alt und wollte sich demnächst verheiraten.

ss Penlliuge«, 25. Januar. Während im vorigen Jahr der Keuchhusten unter der Kiuderwelt sehr stark ge­wirkt hat, ist er dieses Jahr weniger verbreitet, nur ver­einzelt tritt er da und dort auf. Dagegen haben sich Schar­lach, DiPhtheritiS und sonstige Erkrankungen der AtmongS- werkzeuge (zum Teil mit Langeneotzüudung verbunden) eingestellt. Im großen und ganzen ist jedoch der Verlauf der Krankheiten gutartig.

ss Stuttgart, 25. Ja». Die Herzogin Wilhelm von Urach ist gestern glücklich von einem Knaben entbunden worden.

ss Stuttgart, 25. Jan. Der Bezirkslehrerverein hat sich kürzlich mit dem Entwurf einer Eingabe d:8 Württem- belgischen Voiksschnllehrervereivs an Regierung und Land­tag beschäftigt. Dabei entspann sich eine lebhafte Debatte über die Frage, ob die Bitte um Zulassung der Simultau- schule wiederum Aufnahme finden solle. Bet der Abstimm­ung waren mehr als 90 °/o der großen Versammlung für die Aufnahme dieser Bitte und für Zulassung von Simnl- tauschulev, da ja auch die höheren Schulen simultanen Charakter haben.

ß Die öffeuttiche« Sparkasse« in Württemberg. Die

vom Ministerium des Jsoern für das Jahr 1905 ange- stellten Erhebungen über den Geschäftsbetrieb und Brr- mözeosstaud der öffentlichen Sparkassen in Württemberg haben folgendes ergeben: DaS Einlageguthaben hat im > Jahre 1905 bei der Württ. Sparkasse um 31 063,072 Mk., bet de« Obrramtssparkassen um 61,134663 Mk., Ange­nommen; hierunter find an gutgeschriebeuen Zinsen 5.721,109 Mk. bezw. 6,420,048 Mk. und an neuen Anlagen 25,341,963 Mk. bezw. 54,714,615 Mk. enthalten. DaS Eiulageguthaben hat andererseits durch Zurückziehung von Einlagen (einschließlich gutgeschriebener Zinsen) abgeuommen bet der Württ. Sparkasse um 20,942,308 Mk., bei den OberamtSsparkassen um 50,335,200 Mk. Hienach beträgt der lleberschuß der im Jahre 1905 gemachten Ein­lage n über die Zurückziehungen im ganzen 20,920 227 Mark; es entfielen hievon auf die Württ. Sparkasse 10,120,764 Mk., auf die Oberamtssparkassen 10,799,463 Mk. Der VerwaltungSaufwand belief sich auf 274,749 Mk. bezw. 436,479 Mk. Das Aktiv-Vermögen betrug am Schluß deS Jahres 1905 bei der Württ. Sparkasse 170,991,032 Mk., bei den Oberamtssparkassen 225,770,917 Mk., das Passiv- Vermögen 162,272,792 Mk. beziehungsweise 214,380,001 Mk.

* Alfdorf, 25. Jan. Der 32jährige Holzhauer Fritz von Scheokhöfle Gde. Pfahlbrouu wurde beim Hslzhaueu von einem fallenden Stamm getroffen und erschlagen.

* Augsvurg» 25. Jan. Uebergroße Be trügereiev, durch die der Postadjunkt Böckl den PostfiskuS um etwa 180 000 Mk. schädigte, berichtet die Münch. Allg. Ztg.: Böckl ist der einzige Sohn eines verstorbenen OberexpeditorS und besitzt einiges Vermöge». Mit diesem errichtete er als Leutnant Scharrer bei einer Münchener Bank ein Depot, daS er nach und nach verstärkte, indem er in Schwab- müuchen, wenn er Dienst hatte, durch einen Burschen Post­anweisungen über kleine Beträge au dir Münchener Bank aufgebeu ließ und sie vorschriftsmäßig behandelte. Durch Anfügung von 2 Nullen verhundertfachte er die Summe, ergänzte daS Porto entsprechend und sandte sie so nach München, wo die Auszahlung anstandslos erfolgte. In der letzten Zeit zog er von dem Geld große Summen zurück, welche für Leutnant Scharrer postlagernd einltefeu und mit welchem Namen er sie quittierte. Diese Quittungen erregten die Aufmerksamkeit der Vorgesetzten; Böckl glaubte sich schon entdeckt und ging am Montag zu Fuß nach Türk­heim ; von dort ließ er sich nach Miudelheim fahren, wo er verhaftet wurde. 12 000 Mk. trog er bet sich. Böckl ist 24 Jahre alt und huldigte noblen Passionen. Seine Mutter lebt in Schwabmüncheu, doch wohnte er nicht bei ihr. Er hatte für die nächsten Tage um Urlaub gebeten, jedenfalls, weil er mit dem Geld verschwinden wollte. Bon den veruntreuten Postgeldern worden 100 000 Mk., die der Betrüger in eivem Koffer versteckt »ach München geschafft und dort in einem MöbelaufbewahrungSgeschäft deponiert hatte, polizeilich ermittelt und beschlagnahmt.

* ßyeruuih, 24. Jav. Ja Chemnitz eröffnet der Laft- schiffer, Paul Spiegel Anfang Mai dieses JahreS die erste deutsche Luftschifferschule und verbindet damit die Fabri­kation von Luftfahrzeugen. Ein ähnlicher Unternehmen ist zur Zeit nur in Paris vorhanden. Spiegel selbst gilt ulS Autorität auf dem Gebiet des LuftschtffahrtswesenS und hat im Lauf von 26 Jahren viele Hunderte von Auf­fahrten gemacht.

* Aertt«, 25. Jan. Die Wahlbeteiligung in den inneren Bezirken Berlins und den Vororten war eine außerordentlich starke. Die Sozialdemokraten ließen gleich nach Mittag einen umfangreichen Schlepper- dieust in Aktion treten. Allein im zweiten Wahlkreis waren zu diesem Zweck an 3000 Mann auf den Beinen. Ja Potsdam erregte es nicht geringe Heiterkeit, daß bereits um 11 Uhr vormittags zur Beförderung von unsicheren Kantonisten ein Rollwagen benützt wurde.

* Merlin, 25. Jav. AuS Emden wird der Bosfischen Zeitung gemeldet: Der Norderneyer Passagier­dampferDeutschland" ist mit zahlreichen Fahr­

gästen, die wegen der Wahlen daS Festland aufsucheu wollten, im Treibeis festgeraten.

* Merlin, 25. Januar. Nach einem Telegramm der Bosfischen Zeitung find in den letzten Tagen in Schlesien IS Menschen erfroren, in Ostpreußen S, t« West- Preuße« S, in Posen 8 uad in Pommer« 4 Per­sonen.

Ausländisches.

* Iuuskruck, 25. Jan. Ja Meran und Trient herrschte heute scharfe Kälte. Jo Bregenz und Lindau drohen dir Häfen znzufrieren.

ss Tonkor», 25. Januar. Eine heftige FeuerSbruust zer­störte in dem Viertel De la Rode 20 Häuser und mehrere Fabriken. Etwa 20 Personen erlitten Verletzungen. Zahl­reiche Arbeiter find arbeitslos geworden.

ss Metersvurg, 25. Jav. Die Regierung hat beschlossen, den durch daS Abkommen mit Japan betr. Zurückziehung der russischen Trappen auS der Mandschurei festgesetzten Termin biS 15. April nicht abzuwarten und die Mand­schurei schon jetzt von Truppen zu räume». Die für die Durchführung der Truppen erforderlichen Maßnahmen wer­den bereits zur Ausführung gebracht, so daß die Zurück­ziehung der Truppen bioueu kurzem beendet sein wird. Die Regierungen von China und Japan find von diesem Beschluß durch die dortigen Vertreter Rußlands in Kennt­nis gesetzt worden.

* Sofia, 25. Jav. Nach dreitägiger Debatte nahm die Sobradje unter lebhaften Protestrufeu der Opposition das Gesetz über die Schließung der Universität und die Entlassung der Professoren an.

Verantwortlicher Redakteur: Ludwig Lauk, Altensteig.

Erklärung.

Die Behauptungen des Kalisyndikates, der Verein derIhomas- phosphatfabriken mache unsachliche und unwissenschaftliche Propaganda, entsprechen nicht den Tatsachen. Die Propaganda, welche für die Entwickelung des Düngerverbrauches und für die Steigerung der landwirtschaftlichen Produktion von großem Segen war und auch in Zukunft noch sein wird, ist früher eine Zlltlang gemeinsam ausgeübt worden. Dann aber Hai das Syndikat es vorgezogen, eine besondere und teilweise einseitige Kalipropaganda zu machen, zweifellos um Ab­satz für die immer neu entstehenden Werke zu schaffen. Die Behaupt­ung, daß der Verein gemeinschaftliche Propagandaeinrichtungen zu Unrecht für sich ausgenutzt hätte, erweist sich schon dadurch als voll­ständig hinfällig, daß die Propagandaeinrichtungen des Vereins und seine Organisation schon Jahre lang vorher und zuerst bestanden hatten und später von dem Kalisyndikat nach erlangter Kenntnis der­selben in gle!cher oder ähnlicher Weise zur Anwendung gebracht wurdm. Gegen die einseitige Kalireklame Stellung zu nehmen, war unsere Pflicht, und jeder Landwirt, der Wert darauf legt, das objektive und sachliche Propaganda gemacht wird, wird unsere Stellungnahme bil­ligen, ohne sich durch anonyme oder nicht-anonyme Angriffe beeinflussen zu lassen. Im übrigen ist diese Erklärung die letzte, welche wir in der durch das Kalisyndikat hervorgerufenen Preßfehde zur Zeit abgeben.

Verein der Thomasphosphatfabriken.

Kbershardt.

KiM- mi> SlMMklNis.

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werden ans dem Gemeindewald auf hiesigem RathauS im öffentlichen Anfstreich zum Verkauf gebracht:

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Abt. 1 und 4 183 Tt. Langholz IV. V. Kl. 47 Festmeter haltend Scheidholz 6 .

LoS 2 vom hohen Egart Abt. 3 und 4 84 Festmrter meist Forchen Los 3 von Allmavfichtea Abt. 15 und 16 53 Feftmeter meist Forchen.

Offerte wollen für jedes LoS gesondert eiagereicht werden.

Den 24. Januar 1907.

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73

8

90

'28

Erzgrube.

Wegsperre.

Der Vicinalweg Nr. 5 im Stutztal ist wegen Korrektion sselben vom 28. Januar ab bis auf Weiteres

gesperrt.

Schul'lheißeriarnk:

Bahnet.

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am Sonntag, den 27. Januar 1907

nachmittags 2 Uhr

in derKrone" in Wildberg.

Bortrag deS Herrn Rüdiger von Stuttgart über die Ernähr­ung der landwirtschaftlichen Kulturpflanzen.

Die BereioSmitglieder und sonstige Interessenten werden zu zahl­reichem Besuche frdl. eingeladeu.

Nagold, den 21. Januar 1907. f

Der Wereinsvorstand:

- - Obergmtmanq. Hitter. - - «>

»MWMMWWMsSWWSWWg Id« IlrsEtilLsII»^

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Telefon Nr. 11.