Bei dem Angriff auf Ziuat hat sich der frühere Stellvertreter Raisalis in Tanger, Bev Mausnr, besonders eifrig gezeigt. Cr soll erklärt haben, er werde heute früh iu die Festung eiudriugro. Es heißt, daß die AudscheraS, welche gestern dem Kampfe nur zusahev, sich heute an dem An- griff beteiligen wollen. Gefangene wurden gestern vor Ziuat nicht gemacht, doch fielen 2000 Hämmel and anderes Vieh in die Häude der Angreifer. Ein aus 100 Maultieren bestehender Muuitiouskouvoi hat heute Nacht die Mahalla erreicht.
ss Ganger, 6. Jan. Nach einer weiteren Meldung über den Kampf bei Ziuat soll Raisuli fich um 3 Uhr noch iu seiner Wohnung aufgehalteu haben. Mehrere Parteigänger hätten fich iu das Gebirge geflüchtet. Die Bewohner von Fahs und dir AugheraS haben an dem Kampf nicht teil- gevommru. Das Haus Raisulis ist nicht in Brand geschossen worden, nur einige Hütten und Strohhaufeu iu der Umgebung find in Flammen aufgegangen.
js Ganger, 6. Jan. Den letzten Nachrichten zufolge find von der Mahalla bei dem Kampf «m Ziuat 2V Man» gefalle«, während die Auzahl der Tote« a«f Seite« Raisulis 50 beträgt. Raisuli ist es ge- luogen, abends aus Ziuat, daS zerstört ist und iu Flammen steht, iu das Gebirge zu flüchten.
js Ganger, 6. Jan. Amtlich wird bestätigt, daß die Aeft««g RaisuliS zerstört ««d er i«S Gebirge geflohen ist.
Vermischtes.
Allerlei. In Graz erschoß fich der österreichische Oberleutnant a. D. Edler v. Kuuertsfeld wegen zerrütteter BermögeuSvrrhältnisse. Kurz darauf erschien der Geldbriefträger mit einer größeren Summe für ihn.
8 Krankenfnrsorge. DaS Ministerium des Innern hat an die Stadtdirektiou Stuttgart und au die Oberämter eiueu Erlaß gerichtet, wonach die Heeresverwaltung veranlassen wird, daß künftig militärischrrseits solche Leute, für die ein Eingreifen zur Verhütung von Krankheiten oder eine Heilbehandlung iu Frage kommt, den genannten Behörden namhaft gemacht werden. Die Mitteilungen sollen fich auf alle Kravkheitszustände beziehen, welche nach An
sicht deS untersuchenden Sanitätsoffiziers die Einleitung eines Heilverfahrens angezeigt erscheinen lassen, zumal solche, deren Bedeutung häufig den Kranken selbst nicht erkennbar ist. Es steht zu hoffen, daß auf diese Weise Namentlich eine Anzahl von Leuten mit beginnender Tuberkulose einer Heilbehandlung wird zugeführt werden können. Die Stadtdirektiou Stuttgart, bezw. die Oberämter haben daun zu prüfen, iu welcher Weise für den Kranken Fürsorge getroffen werden kann.
8 Ale Newegung z«g«»ste« des Kiuzelüekches schreitet fort. Das königlich sächsische Laudesmediziualkollegiam beschloß, bei dem evangelisch-lutherischen Landeskonfistorium die Einführung des Etozelkelchrs bet der AbeudmahlSfeier zu beantragen.
Literarisches.
Prinz Karneval ist ins Land eingezogen und überall, wo er mit seinem Schrllenstab erscheint, herrscht ein buntes Maskentreibev. Da wird oft die Frage nach einem kleidsamen Kostüm laut,- daS mit nicht zu großen Kosten selbst hergestellt werden kan». Reizende Vorbilder zu den Mannigfaltigsten Trachten und Phantafiekostümen für Erwachsene und Kinder bietet mit genauen Beschreibungen und anerkannt guten Schnittmustern die soeben erschienene Nummer 7 der .Modenwelt', Verlag FravzLipperheide, Berlin 35. Besonders das farbige Maskevpanorama dürfte vielen eine willkommene Anregung sein. Auch der Modenbericht gibt eine Reihe guter Ratschläge für Maskenkostüme und Kopfputz. Ferver zeigt die Nummer viele einfache und vornehme Modelle für Besuchs-, Ball-, Straßen- uud Hauskleider, sowie die neusten Abeudmäutel und Kiudrrkleider. Sehr willkommen dürfte der Artikel über Frisuren mit erläuternden Abbildungen sein. Im Hand- arbeitSteil ist ein sehr hübsches Zimmer für ein junges Mädchen abgebildet. Hier find mit viel Geschick schöne Handarbeiten in den verschiedensten Techniken angebracht. Für anregende Unterhaltung sorgen Romanbeilage und Leserkreis. Diese sehr empfehlenswerte, reichhaltige Zeitschrift ist im vierteljährlichen Abonnement zu 1,25 Mk. durch die W. Riekersche Buchhaudlnng, L. Lauk, zu beziehen.
Wagold.
Haudel ««d Verkehr.
X Stuttgart, S. Jan. Die Lebensmittclpreise in Stuttgart stellten sich am 5. Januar 1907 wie folgt: Fleisch: Ochsenfleisch 82, Rindfleisch 1. Qual 75 Pfg., 3. Qual. 70 Pfg., Kalbfleisch 1. Qual. 85 Pfg., 3. Qual- 60 Pfg., Schweinefleisch 80 Pfg., Hammelfleisch 70 Pfg.. Schaffleisch 60 Pfg.; Wildpret- und Geflügel: Rehschlegel 4-6 Mk., Rehziemer 6-7 Mk., Gänse 4.50-5.50 Mk., Enten 3k5 bis S Mk., Tauben 40-60 Pfg.: Flußfische: Barben 60 - 70 Pfg., Karpfen 60 Pfg, Hechte 1.30 Mk., Rotaug n 50 Pfg., Weißfische 45 bis 50 Pfg., Schupfische 50—60 Pfg-, Seefische: Schellfische 35—40 Pfg., Kabliau 35 Pfg., Bratschollen 45 Pfg, Merlans 35 Pfg. per Pst.; Gemüse: Rotkraut 30—36 Pfg., Weißkraut 30-30 Pfg., Blumenkohl 30—50 ^fg„ Rosenkohl 15—30 Pfg. per Stück.
Verantwortlicher Redakteur: Ludwig Lauk, Altensteig.
Ki« Verein zur Iie-rü«drm- ländlicher Keimstätte« ist i« Stuttgart, von Anhängern der Bodeureform uud uaturgemäßeu Bodeubearbeituug im November begründet worden. Derselbe beabsichtigt absolut keine Bodenspekulation, er will auch kriue Gartenstadt gründe», sondern für Minderbemittelte riues jedeu Staubes uud Gewerbes, Mänoer auch Frauen, riue, wevu auch bescheidene, so doch freie und gesicherte Existeoz auf dem Lande schaffen, wofür je nach Umständen zu Anfang die Summe von 4000 bis 6000 Mk., später noch weuiger Kapital genügt. Im Anschluß au die Größenverhältmsse des kleinbäuerliche« Besitzes sollen diese ländlichen Heimstätten iu Gruppen von je 5 bis 6, zu Genossenschaften vereinigt, überall im Laude erstehen, um dort Obst- uud Gemüsebau zusammen za treiben, zuerst iu der Nähe der größereu Städte. Ein jedes WohuhauS soll Woho- uud Schlafzimmer, Küche, Keller, , Veranda rc. enthalten, wozu ein Terrain von 30 bis 125 Ar Laad gehören soll, je nach Lage, Bodenart und Bodeu- preis verschieden groß. Es handelt fich hier also um kein ! Phautafigebäude, sondern um ein wirklich ausführbares, i gewinnbringendes Unternehmen, an welchem Jeder fich be- s teiltgrn kann. Adressen für Anfragen: Wilh. Krieger, j 1. Vorsitzender des Vereins, Reinsburgstr. 182 uud Walther von Gizyckt, Schriftführer Johauuesstraße 10III, für Geldsendungen : Heivr. Pfähler, Schwareubergstr. 44 (alle in z Stuttgart). Jährlicher Miuderbeitrag für ordeull. Mit- ! glieder 5 Mark, Aufnahmegebühr 2 Mark. Für außerordentliche nur 2 Mark allein.
Alle eingeschriebenen Mitglieder sowie auch alle sonstigen Anhänger der deutsch-konservativen Partei nnd des Bundes der 8andlvirte in unserem Bezirk erlaubt man sich zu ersuchen, den von der beiderseitigen Parteileitung in Stuttgart wohlüberlegten, heute dm Wählern zugeschickten Proporzwahlzettel des obigen Parteibundes
am Wahltag (Mittwoch) rechtzeitig in die Wahlurne zu legen.
Das Wahlkomitee
des deutsch-konservativen Bezirks-Vereins Nagold.
Statt besonderer Anzeige.
Stuttgart, 7. Januar WO?.
Teilnehmenden Verwandten, Freunden uud Bekannten machen wir die schmerzliche Mitteilung, daß eS dem l. Gott gefallen hat, unseren geliebten unvergeßlichen Gatte», Vater, Groß- uud Schwiegervater, Bruder, Schwager und Onkel
Georg Dürr. Restaurateur
im Alter von 66 Jahren durch eiueu sanften Tod zu fich zu uehmrv.
Um stille Teilnahme bitten
die tieftrauerndeu Hinterbliebenen:
Aostne Dürr, geb. Kaltenbach
Emilie Roosrnarm, geb. Dürr
mit Gatte und Kindern
Louise Metsch, geb. Dürr mit Gatte
Marie uud Philipp Dürr
Friederike Klöpser, geb. Dürr
Beerdigung Mittwoch, de« S Januar, «achmittagS 2 Uhr, auf dem Pragfriedhof.
Tra«erha«S Torstratze IS.
I
A« dir Kiene« Züchter!
Der Vorstand des LandrS-Bienen- züchtervereius, Herr Oberlehrer Wandel in Kirchheim «. T.,
ist von der Deutschen Partei auf ihren Proporzwahlzeltei gesetzt. Jedes Mitglied unseres Vereins kennt diesen verdienstvolle» Manu ans der .Bienenpflege", viele auch Persönlich von der Stuttgarter Landesausstellung für Bienenzucht. Imker! gebt bei der Proporzwahl am Mittwoch von euren k Herrn Wandel 3 Stimmen.
Mteustrig, 7. Jan 1907 Schwarzwald- vie«e«züchterverei«.
I. A.^des Ausschusses
der Vorstand Hehring.
Altensteig.
Frisch gewässerte
Stockfische
von jetzt bis Ostern empfiehlt
_Seifensi eder Ste!«er.
Alteosteig.
Am Mittwoch, de« S. Ja«.
Melrel- srrppe
Seeger zum Ochsen.
Altensteig, 7. Januar.
Tsder-Anzeige.
Schmerzerfüllt teile« wir Verwandte», Freunden und Bekannten mit, daß eS Gott dem Allmächtige» gefallen hat, unsere liebe treubesorgte Mutter, Schwester, Schwägerin und Tante
Marie Malz
Maurermeisters Witwe
nach mehrwöchiger Krankheit im Alter von 49 Jahren gestern abend durch einen sanften Tod iu das bessere JevseitS ab- znrufeu.
Um stille Teilnahme bitten
die tikstrauerudm Kinder
Die Beerdigung findet am Mittwoch «achmittag 3 Uhr statt.
Altensteig.
Tsder Anzeige.
Tieferschüttert teilen wir Verwandten und Bekannten mit, daß unsere liebe treubesorgte Gattin uud Mutter
Luise Welker
geb. L«z
Samstag abend plötzlich sanft entschlafen ist. Um stille Teilnahme bitten
die tilftkamndm Kintttdliebknen.
Beerdigung Die«Stag mittag ^3 Uhr.
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