stunde treuutrn sich Gäste und Schützen mit der Befriedigung, einen wirtlich schönen Anfang deS neuen Jahres erlebt zu haben.
HSttelfiuge«, 3. Jan. (Korr.) Wie alljährlich hielt auch diesmal der Gesangverein am Neujahrsfest in der Traube seine Christbaumfeier verbunden mit Gabeoverlosung ab. Schon vor Beginn war der Saal bis auf den letzten Platz dicht besetzt. Eingeleitrt wurde die Feier mit dem Lied: »Heil'ge Nacht, o gieße Da." Hierauf folgten verschiedene theatralische Aufführungen, die wirtlich sehr gelungen gegeben wurden, so daß allen Mitwirkeuden volle Anerkennung gebührt, besonders bei den beiden Stücken .Der Kegelobed' und „D'Majorsköche", wobei 3 mitwirkende Fräulein ihre Rollen wirtlich gut einstudirrt hatten. Die Zwischenpausen wurden durch gutgewählte schöne Lieder ausgefüllt. Die Zeit verrann zu schnell und mau trennte sich erst vollbefriedigt in früher Morgenstunde.
ff ßalw, 3. Jan. Der Militärverriu in Althengstett feierte sein 25jähriges Jubiläum, aus welchem Anlaß demselben eine Medaille vom König verliehen wurde. — Ja Deckenpfronu feierte der dortige Liederkravz im Rößle daS Fest seines 25jährigen Bestehens.
* Stuttgart, 4. Jan. Bei der gestern unter Leitung des Präsidenten, der Zentralstelle für Gewerbe und Handel, v. Mosthaf, im Landesgewerbemuseum staltgefaudeueu Vorschlagswahl für die Ernennung der Vertreter des Handel- und der Industrie zur Ersten Kammer, woran die Mitglieder sämtlicher 8 Handelskammern des Landes beteiligt waren, wurden sofort im ersten Wahlgang mit absoluter Mehrheit der abgegebene» 99 Stimmzettel gewählt: Kommerzienrat Melchior-Nürtingen mit 92 Stimmen, Geh. Hofrat Dr. v. Jobst-Stuttgart mit 77 Stimmen, Geh. Kommerzienrat Hägele-Getsliugeu mit 74 Stimmen und Geh. Kommerzienrat v. Hauckh-Heilbronu mit 67 Stimmen. Die Gewählten erklärten sich sämtlich zur Annahme im Fall einer etwaigen Ernennung bereit. Bekanntlich kommen zwei Vertreter von Handel und Industrie in die Erste Kammer, welche vom Köuig auS der Zahl der vorerwähnten vier Gewählten ernannt werden.
ff Wasseralfingen OA. Aalen, 3. Jan. Anläßlich der Pensionierung des hiesigen Schultheißen Sanier wurde dem Gemeinderat durch einen Erlaß deS kgl. Oberamtes Aalen nahe gelegt, der Frage der Vereinigung der Gemeinde Wasseralfingen mit der Obcramtsstadt Aalen näher zu treten und diese in ernste Erwägung zu ziehen. Die hiesigen Kollegien haben jedoch einstimmig beschlossen, sich auf Verhandlungen in dieser Sache nicht eiozulasfeu, weil 1) die steuerliche Veranlagung unserer OöeramtSstadt keia besonderer Lockvogel sei und 2) der weitaus größte Teil der hiesigen Einwohnerschaft der angeregten Eingemeindung äußerst unsympathisch gegenüberstehe. s
ff ßraiks-eim, 3. Jau. Die ^azst ist heute stark über ? die Ufer getreten und führt g e waltigeWassermassru zu Tal.
ff Alt«, 3. Ja». Von der hiesigen Deutschen Partei wird den Wählern deS DonaukreiseS vorgeschlageu, bei der Proporzwahl de» Namen des Oekonomierates Bantleon in Ulm 3 mal, den des Kommerzienrates Fischer in Reut-
Herru das Schließzeag ab. Sie find frei, Professor Lamp- recht, Sie können hingeheu, wohin sie wollen.'
.Ah!'
Nur gedankenschnell huschte der Ausdruck einer wilden Freude über das Gesicht des Professors, da hob Breitschwert schon wieder die Hand und Kluge stand seinem Meister zur Seite.
.Wir wollen doch nicht so schnell handeln.'
.Aber ich begreife auch gar nicht, Freund Breitschwert, wie können Sie den Manu fretlassru, ich Erhebe Einspruch."
.Lieber Rechenbach, Sie haben versprochen, sich nicht in meine Handlungen zu mische». Ich weiß schon, was ich zu tun Habe und ich bitte Sie, daran zu denken, was Sie zu tun haben, nämlich gar nichts. Aber, Kluge, wir wollen doch lieber eine kleine Haussuchung halten, bevor wir den Professor Lamprecht fretlasse». Sie wissen ja ganz genau, wir man solche Höllenmaschinen herstrllt, es find einfache Bomben, die durch einen elektrische» Draht mit einer Weckeruhr verbunden find, nicht wahr? Wir haben ja solcher Dinger schon manche zusammen unschädlich gemacht. Diese Weckeruhr wird eingestellt und wenn der Zeiger den betreffenden Punkt erreicht hat, wird der Strom , zwischen der Batterie und der Bombe geschlossen und die Explosion erfolgt. Also Sie haben das HauS genau abzüspürev, ob Sie nicht das lese Ticktack einer Weckeruhr hören, suchen Sie besonders genau in Spiudeu und so weiter nach. Ich werde mttkommrn, aber wir Wollen zur Borficht dem kühnen Professor auch Fußfessrlu anlrgev, wir haben doch welche hier?'
»Selbstverständlich, Herr Doktor, die ganz neue Konstruktion, wobei er keinen Schritt machen kann.'
»Sie, Rechenbach bleiben zur Bewachung hier. Sind Sie vertraut mit dem System der Mauserschru Rückstoß- Pistole? Sonst will ich's Ihnen zeigen."
Damit nahm er die wundervolle Waffe vom Tisch, entlud ste und erklärte dem Staatsanwalt die Konstruktion.
»Sollte etwas Passieren, wogegen Sie allein machtlos find, daun bitte Schnellfeuer als Alarm und zwar zum Fenster hinaus. Sollte der Herr Professor" — ein ironischer Seitenblick traf dev gefesselten Anarchisten —' »irgend etwa- unternehmen, so machen Ste ihm rin Loch durch, den Schädel, daß ihm Sonne und Mond durch- scheinen: Nehmen Sie keine Rückficht auch nicht die Rückficht auf die Gegenwart der Dame."
(Fortsetzung folgt.)
1v«r?
die Zeitung „Aus den Tannen" für das I. Quartal 1907 (Januar-März)
jetzt «och
bestellt, erhält die seither in diesem Quartal erschienenen Nummern der Zeitung
„AuS de« Tannen"
M: mit -em Wandkalender
nchnjl »Melitfell!
fingen 2mal und den des Handelskammersekretärs Dr. Kehm in Mm, des Schreiuermeitzers und Handwerkskamwrrvor- fitzendeu Uebel iu Biberach, sowie des Ooerlehrers Wandel > in Krrchheim je Imal avf den Zettel zu setzen.
Verschiedenes. In Stuttgart ist ein am 1. d. M. beim Schlittenfahren auf der Haseobergstrige verunglückter Kaufmann am gleichen Tage noch, abends 7 Uhr, seinen Verletzungen erlegen. Er hatte einen Schädelbrnch erlitten. — Zwei schwere UaglückLfälle ereigneten sich in Rent - liugev. Der verheiratete Elektrotechniker Peter Schmidt wollte im Aufträge seiner Firma iu einer Maschinenfabrik ein auf zwei verschiebbaren Krahneu ruhendes Gerüst auf- richteu, ein anderer Arbeiter verschob ein Brett und Schmidt stürzte in die Tiefe und brach beide Beine. — Dem iu den 50er Jahreu stehenden Meister Widmaier wurde iu der > Gminderscheu Fabrik auf der Säge ein Arm und ein Fuß abgeschlagen. — Eiu Arbeiter der Ziegelei von Clemens n. Decker aus Uuterjestngeu hatte sich vor einigen Tagen derart berauscht, daß er seiner nicht mehr mächtig war and bei nacht nicht »ach Hause kouute. Ein Neben- arbeiter, der sich seiner auuahm, verbrachte ihn iu den leerstehenden Ziegelbrenuofen und legte ihn dort hiu. Am ander» Morgen wurde derselbe in jämmerlich verbrühtem Zustaude tu dem Ofeu aufgefuudeu und mußte in die chir. Klinik überführt werde», wo er nun in Lebensgefahr schwebt. Derselbe ist wahrscheinlich au die heiße Waud gelegen und hat sich hiedurch die Verbrühuugen zagezogen.
Jur MeichslagswahQ
ff Aagokd, 3. Jau. In Wahlsachru ist es im Bezirk noch sehr ruhig, doch hört mau bezüglich der Reichstags- Wahlen von einem Kompromiß zwischen Deutsche Partei und Konservativen za guusteu der evtl. Aufstelluug eines Kandidaten iu der Person des Oekonomierat Adlung, Sindlingen gegen den bisherigen Abgeordneten Schweickh"rdt.
ff KeidenHeim, 3. Januar. Der BezirksvolkSvrrrin Heidercheim hat in der auf Neujahr eiuberufeueu Ber- trauenSmänuerversammlnug als Kandidaten für den 14. ReichstsgswahlkreiS (Heideoheim-Mm-GeiSlingru) Rechtsanwalt Storz hier aufgestellt. Die Deutsche Partei und der Bauernbund, das Zentrum und die Sozialdemokratie werden zweifellos ebenfalls Kandidaten aufstellen. Die Wähler unseres Kreises haben somit 4fachr Auslese.
Ja einer in LudwigsVmg abgehalteneu VertrauruS- mänuerversammlnng der Deutschen Partei des 2. württ. ReichstagSwahlkreifes (Cannstatt, Ladwigsburg, Waiblingen, Marbach) wurde einstimmig der seitherige -Abgeordnete Dr. Hieber wieder ausgestellt und zwar von seiten der Deutschen Partei, der Juugliberaleu und deS Bauernbundes mit Unterstützung der Bolkspartei.
Ja Keisöron« hat eine Mitgliederversammlung der Devtscheu Partei mit Mehrheit beschlossen, die Kandidatur Naumann zu unterstützen unter der Voraussetzung, daß weder er noch die in seinem Wahlausschuß vertretenen Parteien in der Stichwahl Parole für den Sozialdemokraten aus- gebeu werden.
Die Sozialdmokratie hat jetzt in sämtlichen 17 württembergischen Reichstagswahlkreiseu Kandidaten ausgestellt; es find dies im 1. Wahlkreis Abg. Hildeubrand-Stuttgart, im 2. LaudtagSabg. Keil-Stuttgart, im 3. Redakteur Feuerstein-Stuttgart, im 4. Gemrinderat Sperka-Stuttgart, im 5. Gemrinderat Schlegel-Eßlingen, im 6. Gewerkschaftsbeamtrr Schlicke-Stuttgart, im 7. Goldarbeiter Oster-Stnttgart, im 8. Schriftsetzer Kowald-Stuttgart, im 9. Arbeitersekretär Mattntat-Stuttgart, im 10. Land- tagSabg. Dr. Lindemann-Degerloch, im 11. Kasfrnbeamter Krüger-Hall, im 12. Gemeinderat Wirth-Laugeubnrg, im 13, LaudtagSabg. Fischer-Stuttgart, im 14. Gemrinderat Dietrich-Stuttgart, im 15. Maler Göhring-Ulm, im 16. LaudtagSabg. Htldenbraud-Gtuttgart, im 17. Schreiner KrauS-Raveusbnrg.
Schreiuermetster Georg Wieland hat die ihm von der Deutschen Partei und der Volkspartei deS 10. Wahlkreises (Göppingen nsw.) augebotene Kandidatur angenomiddü. Der Bauernbund soll zur Unterstützung der Kandidatur Wieland eiugrladeu werben.
* Köln, 3. Jau. Einem Berliner Telegramm der Köln. Ztg. zufolge ließ der Gouverneur a. D. von Bennigsen wegen der iu drrKolouialbrofchüre ErzbergerS
enthaltenen, mit seinem Namen in Verbindung gebrachten Ausführungen g egen Erzberger daSBerfahre» wegen verlenmderischerBeleidigung einleiteo.
AusLänbitches.
* Jarsttnb (Norwegen), 3. Jan. Auf dem Dampfer „Lindholmeu', der heute vormittag von Heirven Westwärts abgiug, entstand Feuer im Schiffssalon. Da es sich als unmöglich erwies, den Brand zu löschen, steuert« ,maa ans Ltster zn. wo das Schiff auf Grund gesetzt wurde. Wed er d aS Sch iff u o ch die Ladung sind zu retten. Eiu Kellner und zwei Passagiere werben vermißt. Man nimmt an, daß alle drei verbrannt find. Auch die gesamte Post ist verbrannt.
* Uetersöurg, 3. Jan. Während der Einweihung des Instituts für Expertmentalmedizin wurde auf de« Stadt» hauptmau« vo« der Launitz ei« ««schlag verübt. Ein neben dem Stadthauptmaun stehender unbekannter Manu feuerte einen Revolverfchvß auf ihn ab, der die Schlagader traf. Bald darauf verschied der Stadthauptmaun.
* St. Uetersömg, 3. Jan. lieber die Ermordung des Stadthauptmanns von der Lannitzwerdeu noch folgende Einzelheiten gemeldet: Nach Beendigung deS Gottesdienstes verließ der Stadthauptmaun als erster die Kirche. Ja diesem Augenblick näherte sich ihm eiu gut- grkletdetrr junger Mann und gerb anS nächster Nähe auf ihn einen Schuß ab. Der Stadthauptmaun fiel mit dem Gesicht in den Schnee. Der Unbekannte feuerte weitere 6 Schüsse auf ihn ab, von denen einer den Nacken traf und an der Schläfe herauskam. Durch einen Schaß iu den Mund tötete sich der Mörder selbst und fiel neben dem Stadthanptmanu nieder. Der diensthabende Offizier versetzte dem Mörder mehrere Säbelhiebe. Der Stadthauptmaun wurde in die Kirche getragen, wo er nach kurzer Zeit verschied. In der Menge Warden zwei Verhaftungen vorge- uomme». Man vermutet, daß der Mörder aus Tambow stammt, wo der ermorderte Stadthauptmaun große Besitzungen hatte.
ff Tanger, 3. Jan. Die Armee des Sultans hat ihr Lager abgebrochen und ist bei guter Haltung durch Tanger durchmarschiert und wandte sich alsdann za der Stelle, wo Anhänger RaisuliS einen portagistschen Schutzbefohlenen angegriffen haben. Mau glaubt, daß Gebbas morgen früh iu Ziuat etutreffeu wird.
«erfrischtes.
Allerlei. Internationale Einbrecher raubten ans einer Pfandleihe in der Nähe des Stettiner Bahnhofs in Berlin 10 000 Mark bar und 5000 Mark in Papier, sowie goldene Uhren und Kostbarkeiten. Die Verbrecher gelangten durch ein über der Pfandleihe gelegenes Hotel, in dem ste ein Zimmer mieteten, zu den Kasfenräumen. — Bei einem Brande iu Klutschau in Schlesien kamen Mutter und Tochter in den Flammen um. — Ein Lager von mehr als 300000Ztr. Kohlen brennt in der Gasanstalt in Rrxdorf bei Berlin. Zur Abtragung des Stapels find 125 Soldaten des Eisrv- dahmegimests kommaudtert worden. — Ja Berlin wurde eine Frau von eiuem Automobil überfahren und totgeqnetscht. — Ja Nlederkir» in Luxemburg wurden einem Ehepaar die Kehlen durchschnitten. Der Mörder schlitzte außerdem der Frau deu Unterleib auf. — Die deutsche Arzneitaxe für 1907 bringt eine Erhöhung der Herstellangsgrbühreu für Pflaster, Salben, Tinkturen und Lösungen. — Die Beweglichkeit der deutsche» Fußtruppeu soll erhöht werden. Es finden bereits Versuche statt, um daS Gepäck zu erleichtern.
8 Zur Warnung. Beim Haarbreuueu fragen die Zellulotdkämme eiyeS Berliner Stubenmädchens Feuer. Die Unvorsichtige erlitt starke Brandwunden im Gesicht und an de» Händen. — In Leipzig verbrannte ein 1 jähriges Mädchen, dem die Mutter einen heißen Ziegelstein zur Er-. Wärmung ins Bett gelegt hatte. Die Eltern kamen erst heim, als daS Kind verkohlt war.
Konkurse.
Gröber, Xaver, Flaschnermeister und Inhaber eines Ladengeschäfts in Buchau a. F. — Xaver Mägerle, Taglöhner in Friedrichshafen, und dessen Ehefrau Creszentia Mägerle. — Xaver Striegel, Sägwerkbesttzer in Obermarchtal. — Otto Grathwohl, Ledersabrikant in Stuttgart, Reinsburgstraße 51. — Nachlaß des s Ehr. Müller, Straßenwarts Sohn, Weingärtners in Großbottwar. — Weingand, August, Inhaber eines Möbellagers in Heilbronn.
Verantwortlicher Redakteur: Ludwig Lauk, Mensteig.
Aegypten «nd Vakäfiirra werden auch im Jahre 1907 das Ziel mehrer Studienfahrten bilden. Die 20. Reise beginnt am 16. März in Genna und führt über Neapel, Korinth, Athen, Smyrna, Rhodos, Beirut, Damaskus, See Genezarrth durch Galiläa nach Jerusalem, woselbst die Teilnehmer während deS Osterfestes weilen, und weiter nach Unter» and Oberäghpteu bis Luxor-Assuan. Wer nicht die ganze Tour mitmachru will, kann eine der im Programm vorgesehenen Teiltoureu wählen. Die Sommerreiseu beginnen am 10. Jali, 8. August und 19. September. Kleine Sevaratdampfer werden nicht benutzt sondern fast auSschließ- lich die großen Schiffe der regulären Linien des Norddeutschen Lloyd, v. a. die Salondampfer .Therapia', „Schleswig' u-d »Hohenzollern'. Sämtliche Fahrten, au denen auch Nichtlehrer tetlnehmeu, werden von dem Verunstaltet dieser Studienreisen Herrn Jal. Noithausen in Solingen persönlich geleitet. Ausführliche Programme werden avf Anfrage kostenfrei zngesaudt.
MrMl der hungernden Mel!