neue Orgel, sowie ein von der Familie Wünsch (2 Söhnen des früheren Schultheißen Wünsch hier) gestiftetes gemaltes Fenster im Chor (Jesus die Kinder segnend). Nach einer Bauzeit von 9 Monaten konnte heute die Kirche bezogen werde».
FLSiAge«, 24. Dez. Die Nachricht, daß Rechtsanwalt Payer eine Reichstags-Kandidatur nicht mehr anuehme, ist, wie wir von zuverlässiger Seite erfahren, unrichtig. Im Gegenteil. RechtSauwalt Payer wird in nuferem Wahlkreis wieder kandidieren. T. Ehr.
ss Stuttgart, 24. Dez. Gestern früh wurde im Hofe eines Hauses der Kathariuenstr. ein 30 Jahre alter Hausierer tot aufgefundeu. Er ist wahrscheinlich die vom Hofe zu seiner Wohnung führende Treppe heruutergefallen and hat sich dabei eine Kopfverletzung zugrzogeu.
ss Keidenhrinr, 24. Dez. Die württembergische Kattun- Manufaktur beging in Anwesenheit des Ministers von Pischek die Feier ihres 50jährigen Jubiläums als Aktiengesellschaft.
ff Pom Aräukische«, 24. Dez. Die vereinigten Liberalen steilen für deu Wahlkreis Rothenburg-WimlShrim den früheren Braaereibesitzer Deioinger auf.
* Merk«, 24. Dez. Nach einer Meldung der Tägl. Rundschau auS Darmstadt hat der Großherzog von Hessen anläßlich des Wethnachtsfestes eine große AnzahlStrafgefangeuer iudeuhessi- schen Gefäng stssen begnadigt oder bedingungsweise auS deu Strafanstalten entlassen.
* Merkt«, 2S. Dez. Im Wahlkreis Kyritz stelle», »ach der Krenzztg., die Konservativen de» inaktiven Staatsmioister v. PodvtelSki als RelchSt g gskandfdate u auf.
ff Maris, 26. Tez. ÄttS verschiedene» Teilen Frankreichs wird sehr stärket Schnee fall gemeldet.
ff Metersvnrg, 24. Dezembek. Heute abend wurde im Rebogalowprozetz das Urteil gefällt Admiral Nebogatom rmd die Komma«deure vo« 3 Panzerschiffe«, mit A«s«ahme deSje«ige« des Orel, wurde« zum Tode verurteilt. Angesichts mildervder Umstände u. des langjährigen tadellosen Dienstes, beschloß das Gericht jedoch, deu Kaiser zu ersuchen, die Todesstrafe für alle 4 Verurteilte in eine zehnjährige Festungshaft umzuwandels. 4 Offiziere wurden zu Festungshaft von 2 bis 4 Monaten verurteilt, die übrigeu wurden freigesprocheu.
Aus Deutsch-Güdwestafrika.
Merkt«, 2^. Dez. (Telegramm.) AmtSmeldnuI vom Kriegsschauplatz. Bon^wmtsftamm unterwarf ,stch/ Johannes Christian mit nächstem Gefolge stellte sich den? Kommaudauten Oberstleutnant Estorf iu Heirachabis. 128
Mäuurr, daruuter leitende Krieger, ergäbe« sich, 18S Gewehre wurde» adgeltefert dieser weitere schöne Erfolg auf dem Kriegsschauplatz berechtigt zu der Annahme, daß der Krieg ounmehr vollends bald beendigt fein wird.
ff Merk«, 26. Dez. Außer der obiges Meldung vom Kriegsschauplatz von gestern ist heute ein Telegramm aus Keetmaushoop eingetroffe», nachdem am 25. ds. Mts. in Heirachabis wettere 35 MS««er mit iS kkeiukakiörige« Gewehren eiugetrotfen find. In maßgebenden Kreisen ist man deshalb davon überzeugt, daß jetzt der Krieg bald sein Ende erreicht haben wird und daß die kolonisatorischen Arbeiten in den Leiden von ihm berührten Gebieten bald wieder beginnen können.
Vermischtes.
§ Hrigiuelke Meißsachtsgescheuke. Mit jedem Jahr wachsen die Ansprüche au die Spielwareniudustrie; etwas Neues soll eS sei», waS man den Kindern schenkt, und die
reichen Eltern begnügen sich weist nicht mehr damit, unter deu iu den Läden lagernden Spielwareu ihre Auswahl zn treffen ; auS eigener Phantasie sinnen sie auf seltsame lieber- raschungen, auf etwa- ganz Originelles. So erzählt ein großer Londoner Spielwareuhäadler aus seinen eigenen Erfahrungen: »Kürzlich bestellte ein Vater für seine Kinder eine komplette mechanische Menagerie. Jedes Tier muß mit seinem Originalfell bekleidet sein; im Innern jeder Nachbildung befindet sich eine sinnreiche Maschinerie, durch welche die dem Charakter des Tieres gemäßen Bewegungen mit täuschender Naturtreue bewirkt werden. Es ist schwer, auf den erste» Blick nicht an ein lebendiges Tier zu denken. Natürlich find derartige Spielwareu nicht gerade billig. Der Löwe allein kostet 12000 Mk, andere Tiere dieser Menagerie kosten nicht weniger als 20 000 Mk. Der Besteller hat sich sein Landhaus extra umbauen lassen, um die Tiere aufzustelleu. Das Ganze ist als ein Scherz für eine Weihnachtsgesellschaft gedacht nvd wird nur die Kleinigkeit von 200 000 Mk. koste». Eis anderer Herr, ein bekannter Offizier, gab uns kürzlich einen sonderlichen Auftrag. Als Weihnachtsüberraschnug für seine beiden Söhne hat er den Fußboden eines Zimmers vollständig nmwandelu lassen; es stellt nun das Schlachtfeld von Colevso VN Miniatur« dar. Alles ist der Natur getreulich uachgebilvet, Hügel, Täler, Schluchten und Fluß. In dieser malerischen Landschaft kämpftu über 2600 Spielsoldstea mit 65 Geschützes und einem vollständigen Trauspmtlraiu. Die Anlage kostet S600 Mk. Dir beiden Jungen, dir mit diesem Geschenk überrascht werden, sind beide für die OAzierslaufbahn bestimmt und vielleicht verknüpft der Vater mit der Anlage einen praktischen AuschanuvZSuvter» richt über Strategie und Taktik. Für ein anderes Kind wurde daS Modell von Nelsons Flaggschiff, der »Viktory* gewünscht, das mit großem Kostenaufwand angefertigt wurde. Ueber 17 000 Mk. wandte ein Herr aus Wimbleton au eine Weftuachtsüberraschuvg für seinen Sohn. Ein vollständiges Eisenbahnnetz wurde in der Nachbarschaft seines Hauses angelegt; allein 400 Meter Schienen mußten gelegt werde»." Der englische Fabrikant erzählt weiter, daß die Amerikaner mit jedem Jahre größere Aufträge nach England geben. Die Preise der englischen Spielwareu seien ftist «m 30 Prozent billiger als die der amerikanischen Fabulanten. Dabei find die Amerikaner keine schlechten Kunden und viele von thueu gebe« für Spielzeug jährlich ! mehr als 26 666 M!. ans. »Erst kürzlich wurde ein vog- I ständiges Poppeuheim bestellt, daS zerlegt abgesandt wurde, um au Ort and Stelle zusammengefügt zu werden. ES besteht aus sechs völlig ausgestatteten Räumen, mit wirklichen Bildern an deu Wänden and mit feinen chinrstscheu Porzellaugegenstüsden in deu Kabinetts. Anschließend an Kiese Billa wird ein Automobilschuppen errichtet, der zwei Alutos rmd eine entzückend modellierte Equipage birgt. Tagende uud Abertausende werden für derartige Weihnachtsgeschenke ausgegeben."
§ Kl« Weiteres A<qdst«Lche« trüg sich in Pfullingen nach dem ,c?chazboten' zu: Ein Reatliuger Wirt war von einem Pfnlling?r Jägdler estkgeladen würden, mit ihm auf die Jagd zn gehet?- Die Fran deS Wirts gab ihre Einwilligung nur unter der Bedingung, daß ihr Mann einen fetten Hasen heimbrmg?. DaS Glück war ihm .^old: bald hatte er einen Meister La vrpe zur Strecke gebracht, und voller Freude darüber, daß er das seiner besseren Hälfte gegebene Versprechen eiogelöst halte, wurde das Jagdglück iu einer hiesigen Wirtschaft gehörig gefeiert. Ein Schalk benützte uun die Gelegenheit, ihm statt deS er. 8 Pfand schweren Hasen einen 12 Pfund schweren Stein tn deu Rocksack zu legen. Mit deu Worten : „Aber der zieht »unter!' machte sich der Jagdgast auf den Heimweg, um seiner Frau deu Weihnachtsbratea zu überbringeu. — Den Schluß der Geschichte wollen wir lieber verschweigen.
Aegypten und MakLstia« werden auch im Jahre 1907 das Ziel mehrerer Studieufahrtev bilden. Die 20. Reise beginnt am 16. März io Genna und führt über Neapel, Korinth, Athen, Smyrna, Rhodos, Beirat, Damaskus, See Genezareth durch Galiläa nach Jerusalem, woselbst die Teilnehmer während des Osterfestes weile», uni weiter nach Uoter- nud Obrrägypteu bis Luxor-Asfuau. Wer nicht die gavze Tour mitmachen will, kann eine der im Programm vorgesehenen Teiltonreu wähle». Die Sommer- reifen beginnen am 10. Jnli, 8. August, und 19. September. Kleine Separatdampfer werden nicht benutzt sondern fast ausschließlich die großen Schiffe der regulären Linien des Norddeutschen Lloyd, n. a. die Saloudampfer „Therapia", .Schleswig" uud Hoheozollern". Sämtliche Fahrten, au denen auch Nichtlehrer teilnehmeo, werden von dem Veranstalter dieser Studienreisen Herrn Jul. Bolthaasen iu Solingen persönlich geleitet. Ausführliche Programme werden auf Anfrage kostenfrei zngesandt.
Aas große Los der Arirnverger Z«ötta«mslotterie ist einem Bauern in SanderSdorf bet Ingolstadt zugefallen, der daS LoS kaufte, als er noch frisch uud gesund war. Aber jetzt ruht er samt dem Glückslos im Grabe. Er hatte das Los sorgfältig in seiner Kleidung versteckt und niemand etwas von diesem Schatz mitgeteilt. Die nun doppelt traurigen Hinterbliebenen wollen eine Exhumierung des Toten beautragru.
ß Der Keuker vs« Algier ist tief geknickt, weil wie in Frankreich auch iu Algerien die Todesstrafe abgeschafft wird. 98 Hinrtchtuugeu hat er vollzogen «ud er hätte so gern auch den 100, Kopf abgeschlagen, wie der Gemütsmensch tagt. Immer sei es glatt gegangen, wie eS überhaupt ein Vergnüge» sei, sich von ihm htnrichteu zu lassen. Wer versucht's?
Hemdel ««d Verkehr.
* Leder und Leöerriern-n. Der Gouverneur von Deutsch- Ostafrika bringt eine größere Lieferung in Leder und Lederriemen ,um Ausschreiben. Die Angebote und etwaigen Proben müssen spätestens mit dem am 3. Februar 1907 von Hamburg abgehenden Deutsch-Ostafrika-Ltnien-Dampfer der Hauptlinie eingereicht werden. Die Lieferungsbedingungen nebst der Bedarfsnachweisliste liegen auf dem Handelskammer-Bureau in Stuttgart (Kanzieistr. 35) zur Einsicht ans.
* GannenhokzkoHken. Bedarf der Eisenbahnwerkstätten Aalen» Cannstatt, Eßlingen, Friedrichshasen, Rottweil, Stuttgart, Tübingen und Ulm für das Jahr 1907 mit zusammen 320 000 üg. Lieferungsbedingungen auf Verlangen von der Häuptmagazinsverwaltung in Eßlingen erhältlich. Angebote versiegelt mit Aufschrift „Holzkotzlen- lieferung" bis 2 Januar 1907, vormittags 11 Uhr, ebendann. Meter bleiben HU ly, Januar 1907 an ihre Angebote gebunden.
Verantwortlicher Redakteur: Luhn-jgLauk, Altensteig.
Lavdtotrte» seid gew«r«t!
Im Reklameartikel des Vereins der Thomasphosphatfabriken ! wird den Landwirten einseitige Düngung rnit Thomasmehl empfohlen auf Grund einiger, den Publikationen von Kaliinteressenten entnommenen Sätze, die aus dem Zusammenhang herausgerissen und tn einer den Sinn vollkötim^" entstellenden Art verwandt sind.
Die jedem Landwirt vertrauten und allgemein als sichtiä anerkannten Forschungen Licbigs, Müttckers, Schultz-Lupiß Und vieler anderer haben ergeben, daß normale Z.nten und Kochst-'
rveröen können, wenn die wichtigsten Pflanzennahrstoffe: Kali. Stickstoff. Ahosphor saure und unter Umstanden auch Kalk in genügender Menge im Boden vorhanden sind. Mrs vor etwa Jahresfrist Kat auch sA Mornasverern Siefen Standpunkt vertreten. Wenn er jetzt einseitige Phosphorsauredüngung betont, rviöerspricht er deN KrunösäHen Ser Aüngerlehre. Abgesehen von den Fallen, wo eine Phosphorsäuredüngung nicht notwendig ist, werden Stickstoff und Phosphorsäure nur dann richtig ausgenutzt, wenn Kak zugefngt wird. Die vielen Mßerfolge bei der einseitiaen Tungung mit Stickstoff und Phosphorsäure sind darauf zurückzufiihren, daß Karr vergessen war. _
Kedenkel der him-ernden Iözel!
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Zur Anfertigung von
iLL'S-ILa'L'^VIL mit kiall
sotoie voll VöfloblmgZ-, tloolirölk- unä VlÄtenkai'tsn
in feinster Ausführung empfiehlt sich zu billigste« Preise« die
Aießev'srße
L«rirr, Atterrfteis