Dis Lage i« Rußland.

Lodz, 6. Nov. (Von einem bes. Korresp.) Infolge von Parteihaß zwischen Sozialisten und Nationalisten find hier

i« de» letzte» 6 Tage» 17 Arbeiter ermordet morde«.

* Seöastopok, 6. Nov. Das Kriegsgericht ver­handelte heute über die Angelegenheit des im Mai d. I. gegen den Festongskommandanteu Nepljvjew verübten Bombenanschlags und verurteilte den 16jährigen Edelmann Malkerow unter Berücksichtigung seiner Minderjährigkeit wegen Teilnahme an dem Anschlag zu 12 Jahren Gefängnis.

* Samara, 6. Nov. Im Bezirk Samara töteten mit Gewehren bewaffnete Räuber den Bauern Gratchew in seinem Hause, ferner seineEchwesteru, einen Hirten und 2 Arbeiter und verwundeten die Frau Gratchew, sowie 2 andere Personen. Die Räuber be­fahlen, daß die Opfer sich auf die Knie legten, um ihnen mit dem Bajonett den Körper zu durchbohren.

Vermischtes.

8 Kruste Wahrheiten kann mau auch iu heiterer Form eindringlich Vorbringen. So sagte der preußische Handelsmiutster Delbrück gelegentlich der Ber­liner AutomodilauSstellung :Der Jäger, dem ftiu Wild beunruhigt wird; der Wanderer, der in den Bergen durch ein dahiusausendeS Automobil sehr aufdring­lich an die Kultur erinnert wird (Heiterkeit), deren Seg­nungen er sich für einige Zeit zu entziehen hoffte; der Reiter, dessen Pferd sich schäumend und bäumend so rasch wie möglich auS dem Aktionsradius seines von unbekannten und ungesehenen Kräften bewegten Koukarrevten zu ent­fernen sucht; der Fußgänger städtischer Straßen, der sich durch daS Automobil in seinem Recht auf die Straße be­einträchtigt fühlt (Heiterkeit); der Mutter, die sich davon überzeugen muß, daß die Landstraße, seit daS Automobil Mode geworden ist, nicht gerade ein bevorzugter Spielplatz mehr sind (Heiterkeit), und selbst der Besitzer der Hühner, die sich auf dem Straßendamm einem bescheidene- LebenS- geruß hingebeo (Heiterkeit), in dem sie sich durch WarnungS- zeichen nicht stören lassen, ein Egoismus deS Genusses (Heiterkeit), den sie meist mit dem Tode zu bezahlen haben alle diese Leute werden vielleicht in das Lob des Be­amten eiustimme», der das Automobilfahrev verbot. Ich bin fest davon überzeugt, daß daS nicht in dem Umfange der Fall sein würde, wenn jeder Führer eines Automobils unter der Devise führe: .Liebe deinen Nächsten wie dich selbst !"

ß DerKöpenickerKaffenränverWoigt ist wieder soweit wohlauf, daß er iu Gegenwart des Untersuchungsrichters mit seinen Rechtsanwälten eine Unterredung haben konnte. Er ist geistig sehr rege, überhaupt nicht ohne Bildung, denn er hat eine höhere Bürgerschule bis zur Tertia iu seiner Jugend besucht. Sein AeußereS ist freilich sehr herunter­gekommen. Von der Bevölkerung find ihm verschiedentlich Geldsendungen zugestellt, damit er sich besser verpflegen köaue.

tz Klne Missioväri« als Siegerin i« Aferderenueu.

Eine kühne Dame ist MrS. Mattland Alexander, die Frau eines Geistlichen und Millionärin, die nicht nur den Mut hatte, dem zweifelhaften Glück des Turfs, sondern auch den Regeln der guten Gesellschaft trotzig die Stirn zu bieten. Schon bevor sie dem Geistlichen die Hand zum Bunde reichte, da sie noch als die vielumworbene Tochter des StahlköuigS Langhlin war, erregte sie durch ihr männliches Wesen und durch kecke Streiche Aufsehen. Tie war eine vorzügliche Reiterin und saß stets rittlings auf dem Racken ihres Pferdes, trug auch wenig Sorge um die vorschrifts­mäßige Länge der Kleider, sondern erschien kurz geschürzt nnd kümmerte sich nicht um das KopfschÜttelu der empörten Gesellschaft. Seit sie aber in Pittsburg an der Seite des

Aha, sie hattrn's auf dir Geheimschrift abgesehen. Aber ich habe zu Hause drei oder vier Kopleen, da haben sich die Burschen getäuscht, die Originale habe ich über- Haupt nicht mit. So ungewandt, wie ihr glaubt, ihr Spitz­buben, ist der alte Breitschwert noch lauge nicht."

Dann erhob er sich, stützte sich schwer auf den Arm seines Gefährten und verließ schwankenden Schrittes den abendlichen Wald.

Aber er kam nicht weit und setzte sich deshalb an den Wegrand nieder.

.Lassen Sie mich ruhig hier sitzen, Kluge, gehen Sie und holen Sie einen Wagen."

Aber wenn Ihnen etwas passiert."

WaS soll mir passieren, auf mein Leben hatten Sie «S nicht abgesehen, sonst hätten sie mich ja leicht kalt machen können. Sie wollten nur die Geheimschrift haben und damit wir das nicht sofort merken sollten, haben Sie mir auch Uhr und Geld abgenowmev. Ich bin überzeugt, daß wir meinen schönen Lhronomrter iu irgend einer Pfand­leihe wiederfindeu . . . nein, nein, machen Sie sich keine Sorgen um mich, mir droht keine Gefahr. Gehen Sie nur und sehen Sie, daß Sie einen Wagen finde», ich kann schlechterdings keine» Schritt gehen und ich muß meine Kräfte schonen, denn es ist nötig, daß ich heute abend noch nach Hause telegraphiere."

Breitschwert mochte recht haben, aber sein treuer Ge­fährte, der sonst auf die Meinung deS Meisters schwur, war diesmal nicht zu bewegen, ihn zu verlassen. Er meinte, daß die Anarchisten doch vielleicht die Absicht gehabt hätten, den Doktor umzubringev, daß ihnen nur die vollkommene Ausführung durch irgendwelche Hindernisse mißglückt sei, jedenfalls wollte er nicht durch leichtsinniges Verlassen das Leben seines Meisters aufs Spiel setzen. Darum sagte er ^tuhrrzig:

Predigers lebt, hat ihr Benehmen Stürme der Entrüstung hervorgerufen und eine letzte Extravaganz, die sie vor kurzem beging, hat alles gegen sie eingenommen. Sie er­schien bei einem Rennen im kecken Jockeikostüm, und obwohl man ihr allgemein abriet und ihr die größten Hindernisse iu den Weg legte, ritt sie iu einer Steeplechase mit und gewann den ersten Preis. Ihr Sieg wurde allgemein sehr kühl ausgenommen und ihre Stellung iu der PittSburger Gesellschaft ist nun völlig erschüttert. Keine Dame verkehrt mehr mit ihr, alle SalouS find ihr verschlossen, die Kirche ihres Gatten wird boykottiert und er muß vor leeren Mauern predigen.

8 per A-rdpol «och «lcht erreicht! Auch

die neueste Nordpolrxpcditiov, die des früheren nord- amerikanischen Leutnants Peary, hat den Nordpol selbst nicht erreichen können, wohl aber ist sie bi- zum 87. Grad 6 Minuten nördlicher Breite vorgedrungen, dem nördlichsten Punkt, der je von einem Nordpolforscher erreicht worden ist. Insofern bedeutet die Expedition einen Fortschritt.

8 Kharlotlenönrg als Schweinezüchterin. Viele tausend Schweine will die Stadt Charlottenburg auf eigene Kosten aufzieheu und mästen: sie läßt iu Seegefeld eine Schweine­mästerei von riesiger Ausdehnung errichten; es sollen darin Tausende von Schweinen gehalten werden. Durch Ein­führung des getrennten AbfuhrsyßemS sollen die Küchen­abfälle der Haushaltungen auSgeschiedeu und zur Schweine­mast verwendet werden.

L Seltenes Wild. AuS Wien wird berichtet: Kürzlich hat tu Stiefern am Kamp Revident Ehrhardt einen schnee­weißen Feldhasen mit roten Sehern geschossen. Der Hase war vollkommen gesund, seine Wolle war wie Seide. Ver­wechslung mit einem Schneehasen ausgeschlossen. Der Albino wurde dem Königlich Kaiserlichen Hofmuseum zur Verfügung gestellt.

Allerlei. Der neue Wein hat in Landau in de7 Pfalz Opfer gefordert; der Taglöhner Friedrich Hammelmauu aus Oberlustadt, welcher in einer Wringroßhaudlung beschäftigt ^ war, starb durch Einatmung von Weiogasen. Bet der Station Eisenstein im Böhmerwald warfen sich ein 17jähr. Bergarbeiter und seine 16jährige Geliebte, nachdem sie sich mit einem Gürtel zusammeageschnürt hatten, vor einen daherbrauseuden Zug. Beide wurden gräßlich ver- j stümmelt; der Bursche war sofort tot, daS Mädchen starb bald . darauf. Von einer Familieutragödie wird aus Mün­chen berichtet. Ein Hotelportier erschoß in Abwesenheit seiner Frau seine 6- und 8jährigen Mädchens und dann sich selbst. Zum Selbstmord eines Trierer Feldwebels, der sich bei einer Hebung von seinen Untergebenen erschießen ließ, wird berichtet, daß der Feldwebel eine Strafe von 3 Wochen Gefängnis wegeo unbefugten Gebrauchs seiner Schußwaffe bei einer Schlägerei im Manöver verbüßen sollte. Im Tunnel der Penvshlvaniabahu unter dem Bett deS HudsonflisseS bei New-Aork fand ein Zweikampf zwischen einem Jtalieoer und einem Polen statt. Die Geg­ner gingen mit Spaten uud Schraubenschlüssel aufeinander los und der Jtalieoer büßte sein Lebe» eia. Der Kampf galt der Gunst eines Mädchens. Ein Milliooendieb wurde io Chicago verhaftet. Ec soll einen Postdiebstahl in Höhe von 8 Mill. Mk. verübt haben. Dir Somme wurde zam größten Teil bei ihm vorgefuuden. 150000 Mk. für den Köpeaicker Räuberhauptmanu soll Berliner Blättern zufolge ein dortiger Unternehmer geboleu haben, wenn man ihm den Räuber auf drei Monate zu Schau­stellungen überläßt. Der Mann weiß jedenfalls, welches Zugstück" der geniale Schuhmacher Voigt sein würde. Ja Schlciz wollte eine Theatergesellschaft das neueste Sen- satioaSstäckDer Hauptmann, von Köpentk" aufführen, im letzten Augenblick erging aber eia Verbot. Wegen tät­lichen Angriffs auf einen Wachtposten, Ungehorsam und Beleidigung wurden vom Erfurter Kriegsgericht die Unter-

.Sie mögen in dieser Sache ja, wie überhaupt in allem recht haben, aber ich bestehe nun einmal auf meinem Kopf, ich lasse Sie nicht allein, wir werden auch so schon nach Hanse kommen."

Glauben Sic mir doch, lieber Kluge, Sie können ohne jede Besorgnis gehen, der Anschlag richtete sich nicht gegen mein Leben, sondern gegen meine Brieftasche."

Ja, daS mag sein, wenn eS Heller Tag wäre, wollte ich noch nichts sagen, aber eS ist dunkel und wir find ziemlich weit von der nächsten menschlichen Wohnung. Ver­suchen Sie einmal auf meinen Arm gestützt zu gehen, nur biS zu den ersten Häusern, dort gebe ich Sie bei einem Portier ab und daun kann ich Sie m't größerer Ruhe verlassen."

No, wenn Sie doch nicht anders wollen, muß ich ja schließlich uachgebrv, aber nötig ist es nicht."

Nötig oder nicht, lassen Sie mir heute mal mein Recht, Herr Doktor."

Zwei Stunden später saß Breitschwert wieder iu der kleinen Junggesellenwohnung Kluges. Bon dem üßerstandeueu gefährlichen Abenteuer war nichts zurückgeblieben als ein heftiger Schmerz im Kopf und jene eigentümliche Benommen­heit, die den Menschen nach tiefer Narkose noch staudenlaug in einer Art von Taumel erhält. Es wurde Breitschwert schwe.', die paar Worte des chiffrierten Telegramms an Rechtsanwalt Gurisch aufzusetzen, das die Mitteilung ent­hielt, er möge ihm mit allen denkbaren Vorsichtsmaßregeln die Originale der Geheimschrift znsendev, die er auf seinem Bücherregal indem dritten Bande der Märchen von Tausend uud einer Nacht verborgen habe.

In diesem Augenblick klingelte eS uud der Depeschen­bote gab ein Telegramm ab.

Breitschwert war gespannt, WaS das Wohl für Neuig­keiten enthalten würde. Aber als er nur die ersten Worte der von dem Frankfurter Polizeipräsidium herrkhreudrn

offiziere Schmidt uud Arnold zu 1 Jahr 2 Lagen und 62 Tagen Gefängnis verurteilt uud ihres Ranges verlustig erklärt.

Handel und Verkehr.

X Aornstetterr, 6. Nov. Dem heutigen Martinimarkt wurden zugetrieben: 83 Paar Ochsen, 128 Kühe, und 79 St. Jung­vieh. Der Handel ging hier flau. Auf dem . chwelnemarkt waren 66 St. Läufer und 208 Milchschweine, von denen elftere per Paar 4080 Mk., letztere 1630 Mk. galten. Auch hier wurde nicht alles verkauft.

* Weutkirrgerr, 4. Nov. Das Hotel Kronprinz (Besitzer H. W. Kramer) wurde ohne Vorräte und Weinlager an Hermann Kommerell, früher Besitzer des CafS-Restaurant Kommerell in Tübingen, um den Preis von 335 000 Mk. verkauft. Die Uebernahme erfolgt am 1. Jan. 1907.

X Stuttgart, 6. Nov. Der heutige Spätjahrsbaum- markt in der Gewerbehalle wies eine mittelstarke Zufuhr auf. Der Verkehr ließ zu wünschen übrig. Auffallend war das starke Angebot in Beerensträuchern. Die Preise waren im wesentlichen die gleichen wie an früheren Märkten. Man verkaufte von Hochstämmen Aepfel zu 80 Pfg>, bis 1.50 Mk>, Birnen zu 11.50 Mk., Kirschen zu 60 bis 80 Pfg., Zwetschgen zu 50-70 Pfg., Aprikosen zu 1 1.20 Mk. Vom Spalierobst war Steinobst zu 10KO Pfg., Kernobst zu 1.20 bis 2 Mk. erhältlich. Johannisbeeren wurden 100 St. zu 3.50 - 4 Mk., Stachelbeeren zu 44.50 Mk-, Himbeeren zu 34 Mk- ver­kauft. Rosenwildlinge kosteten 68 Mk. per 100 St.

* Stuttgart, 6. Nov. Mostobstmarkt Stuttgart-Norbbahnhof. Heute vormittag stehen im ganzen 160 Waggons zum Verkauf, von welchen neu zugeführt sind: 58 Waggons aus Frankreich, 1 aus Preußen, 1 aus der Schweiz, 4 aus Oesterreich, 2 aus Sachsen, 1 aus Italien, 2 aus Holland, zusammen 69 Waggonladungen Most­äpfel. Heute kamen in der Auktionshalle Robert Hallmayer 42 Waggons zur Versteigerung.

* Ktuttgark, 5. Nov. (H o pfenmarkt im städtischen Lager­haus). Der Verkehr am heutigen Markt war sehr lebhaft; die Ver­käufe gingen flott von statten. Gehandelt wurden 105 Ballen zum Preise von 65 bis 90 Mk. Vorrat 85 Ballen. Nächster Markt am 12. Nov-

X Stuttgart, 6. Nov. Kartoffelmarkt auf dem Leon­hardsplatz. Zufuhr 400 Ztr. Preis 3.604.80 Mk. per Ztr. Kraut markt auf dem Charlottenplatz. Zufuhr 2000 St. Preis . 2025 Mk. per 100 St. Most ob st markt auf dem Wil- i Helmsplatz. Zufuhr 200 Ztr. Preis 5.70-7.50 Mk per Ztr.

! * Keikbronrr. 6. Nov. Obst- und Kartoffelmarkt. Most-

! obst 6.25-6.50 Mk, Tafelobst 10-14 Mk. - Kartoffeln ! MSANNM dovnm 33.30 Mk., gelbe Kartoffeln 3.404 Mk., Wurst- i Kartoffeln 4.10-4.60 Mk.

Verantwortlicher Redakteur: Ludwig Lauk, Mtensteig

Die deutsche Landwirtschaft verwendet wett mehr Thomasmehl uud Superphosphat als Kalidünger. Wie «klärt sich dies? Durch die Ernten wird doch den Böden fast 3 mal soviel Kalt enizo'.ea als PhoSphorsäure? Außerdem noch stellt sich doch in den Kalidüngern 1 XZ Kali viel billiger als ein Xg Paosphorsäure iu den PhsS- phorsäaredüugern? Die Erklärung hierfür staden wir unter anderem auch in Professor Precht'S bekanntem BacheDie norddeutsche Kaliiodustrie". Dort heißt eS:

DaS Kali bestadet sich iu der Ackererde, iu deu Gesteinen in weit größerer Menge als die Phosphorsäure. ? In vielen Gegenden hat sich herausgestellt, daß die Kali- s düllguug keinen Erfolg halt-, da der Boden, welcher durch i Verwitterung von kalthaltigeu Gesteinen (Gcavit, Porphyr j w?d drrgl.) entstanden ist, einen hohen Kalireichtum zeigte. ! Ferner ist die geringe Anwendung der Kalidünger Wohl darauf zarückzuführeu, daß das Kali nicht, wie die PhoS­phorsäure uud der Stickstoffdünger, verbraucht, sondern durch den Stalldünger zum größten Teil der Ackererde wieder zugeführt wird. Die UhospyorsSnre und der

Stickstoff fiideu sich z. B. beim Getreidebau in den i Körnern und werden bei der Ernährung von Menschen t uud Vich zur Bildung der Kaochea- uud Fleischsubstanzea l verbraucht, während das Kali bei deu meisten Kultur- ! Pflanzen in dem Stroh sich anhäuft und durch deu Stall- ! düuger iu den Boden zurückkehit.

Depesche geltsrn hatte, schlug er mit der Faust auf den Tisch und sagte:

Da haben wir's, da haben wir's, vor nichts schrecken sie zurück."

Die Depesche hatte folgenden Wortlaut:

Heute im Laufe des Vormittags wurde in der Wohnung Dr. Brettschwerts ein raffinierter Einbruch verübt, wobei der allein anwesende Diener, der sich offenbar zur Wehr gesetzt hatte, ermordet wurde. ES scheint, daß die Einbrecher eS nicht auf Wertsachen abgesehen hatten, denn nach Angabe der Wartefrau fehlt nichts au Ihrem wertvollen Besitz, doch find alle Schubfächer deS Schreibtisches erbrochen und durchwkhlt, desgleichen sämtliche auf dem Bücherregal stehenden P-Piere, auch jedes einzelne Buch der Bibliothek scheint herauSgrnommen und nach -Schriftstücken durchstödcrt worden zu sein. Die Entdeckung erfolgte durch die Aufwarte­frau, die zur gewohnten Zeit klingelte uud als sie keinen Einlaß fand, die Polizei benachrichtigte."

Als Kluge diese bedenkliche Mitteilung gelesen hatte, fragte er seinen Meister, ob eS in diesem Falle nicht besser sei, wenn sie beide nach Frankfurt abreisten.

Breitschwert nickte in Gedanken, aber er schien die Frage seines getreuen Gefährten nicht gehört zu haben, denn er starrte eine ganze Weile ohne ein Wort zu reden vor sich hin. Dann sagte er, mehr zu sich selbst alS zu Kluge:

Die Zentrale der Aktionen ist Frankfurt, das ist klar, hier in Berlin ist nur ein detachierter Posten, der mich zu überfallen hatte . . . eS ist ganz klar. Sie sind von meinen Gewohnheiten ziemlich genau unterrichtet, uud sie haben ihre Arbeit gründlich getan, der arme Franz, er war ein treuer guter Bursche und hat gewiß da» Eigentum seines Herrn bis zum letzten Augenblick verteidigt. Die Zentrale der Aktionen ist Frankfurt."

(Fortsetzung folgt.)