g 1 üa hat sich heute Morgen auf deH Mine lsouty-Nose- Drcp zugrtragen, in dem durch schwere Regengüsse die Grube unter Wasser gesetzt wurde, wobei SS Eingeborene ertranken.
X Vieler Maritzvmg, 9. Febr. Ein Polizei- inspektoruodeiu Soldat find iu einem Streite mit Eingeborenen getötet worden, welcher durch die Weigerung der Eingeborenen, die Kopfsteuer zu bezahle», «utstaudeu war.
* Madrid, 9. Febr. Gestern nachmittag 5 Uhr trat in Algeciras die Kommission zusammen, um über das Zollreglemeut zu verhandeln. Der Entwurf besteht aus 20 Artikeln. Ja der Baukfrage find noch manche Schwierigkeiten zu überwinden. Die vorbereiteuden Besprechungen dauern fort.
* Veting, 9. Febr. Infolge der feindseligen Haltung der chinesische» Bevölkerung, beschlossen die Mächte, dem Vorschlag des deutschen Kaisers auf Zurückziehung der internationalen Truppen nicht zu folge».
Die Marokko-Konferenz.
js Algeciras, 9. Febr. Die. Stimmmung unter den K ofereuz d e l e g i erten war bis in die letzten Tage uicht ohne Zuversicht für einen günstigen AuSgaug der Beratungen. Man glaubt, daß in den wichtigsten Fragen ein Einvernehmen im Sinne ihrer internationalen Regelaug von keiner Seite durch exklusive Ansprüche durchkreuzt werden dürfte. Za dem Vertrauen auf Ueberwiudurig von Sonderabstchteu trägt auch die von Lauessau im „Siccle" verfochtene Anschauung bei, wonach Frankreichs Spezialiuteressen durch die unbedingte Sicherung einer algerischen Grenzregelung befriedigt und die Erhebung starker französischer Sondrrforderungeu im westlichen Marokko uicht angemessen sei. Es scheint jedoch, daß gerade die hier vielbesprochenen Artikel Lanessans den hiesigen Verirrtem Frankreichs zunächst Aulaß bieten, ihre Taktik za verändern. Während nämlich, einem Wunsche der französischen Delegierten entsprechend, vor der Entscheidung der Polizeifrage eine Verständigung über die neu zu errichtende marokkanische Staatsbank gesucht wurde und in dieser Fragen bereits eingeleitet wareu, erhob die französische Vertretung nunmehr unerwartet das Verlangen, vor allem die Polizeifrage zu regeln. Die nächste Folge war die Unterbrechung der schon günstig laufenden Erörterungen in der Bankfrage. Die vertrauliche Fühlung in der Polizeifrage aber führte alsbald zur Herausbildung des Gegensatzes, daß Deutschland au einer internationalen Regelung festhält, Frankreich aber auch außerhalb der algerischen Grenz- dezirke eine Einrichtung wünscht, die ihm ein absolutes Nebergewicht für die Ausübung von Polizeibefugnissen in ganz Marokko auch i- dem Falle sichern würde, daß es, um den Anschein eines faktischen Protektorats zu vermeiden, in einigen Bezirken die Wahrnehmung ähnlicher Befugnisse durch Spanien dulden wollte. Nach der bisherigen Haltung der deutschen Delegierten ist anzunehmeu, daß sie keinem Vorschlag zu stimmen werden, der die Tür zur Tunifierung der gesamten Küste Marokkos öffnen und damit die Absicht auf eine Einverleibung Marokkos in Fravzösisch-Afrika legalisieren würde, die zu der Eiiibernfung der Konferenz Anlaß gegeben hat.
Vermischtes.
* Pas größte, stärkste «vd schnellste Schlachtschiff,
daS je gebaut worden ist, wird in Portsmouth (England) vom Stapel laufen und in Gegenwart des Königs „Dreadnought" (.Fürchtenichts") getauft werden. Dieses gewal ige Schiff soll im Staude sein, gegen je zwei der größten Schlachtschiffe, die es bisher gab, einen Kampf stegreich zu bestehen; bei seinem Bau haben die Erfahr- »vgen des russisch-japanischen Krieges maßgebenden Einfluß cmSgeübt. Dieser Krieg hat gezeigt, daß bei einem Ge-
Ausschlag gibt und daß die Zahl der 9,2-oder der 6 -zölligen Geschütze daneben von geringerer Wichtigkeit ist. Während bisher die größten Schlachtschiffe 4 12 -zöllige Geschütze hat- ten, wird die „Dreadnought" mit nicht weniger als zehn Geschützen dieser Grüße von bisher noch uicht dagewesener Tragweite armiert sein. Diese werden in drei Barbetten- türmeu im Vorderkcstrll und io zwei Barbcttevtürmeu auf dem Hinteren Teile deS Schiffes paarweise Postiert sein. Die 9,2- und 6 -zölligeu Geschütze, mit welchen sonst Schlachtschiffe iu größerer Anzahl versehen find, werden auf dem „Dreadnought" ganz fehlen. Nur zur Abwehr von Torpedoboots-Angriffen werden achtzehn 12-pfüudige Schuell- feuergeschütze au Bord sein. Außerdem wird das Schiff vier bis fünf Torpedorohre haben. Dieser ganz ungewöhnlichen Armierung mit schweren Geschützen wirs auch die Größe der „Dreadnought" entspreche». Ihre Wasserverdrängung wird wenigstens 18 000 Tonnen betragen, während sie sonst bei Schlachtschiffen nicht über 16 000 hiuaus- ging. Die Geschwindigkeit, welche dieses Schiff mit Hilfe seiner Turbinenmaschiueu erreichen soll, wird auf 22 Knoten angegeben, während bisher kein Schlachtschiff eine größere Geschwindigkeit als 18^2 Knoten erreichte. Eine weitere Eigentümlichkeit der „Dreadnought" ist das Fehlen des Rammschnabels, weil mau das Rammen bei Schiffen von schwerer Armierung und mit schwerer Maschinerie sür gefährlich für die eigenen Geschütz: sowohl wie für die eigene Maschine hält. Auf den Masten werden wahrscheinlich uicht, wie sonst, kleine Geschütze postiert werden, sondern man wird dafür durch Pavzer geschützte Plattformen, v:n denen aus die Schußweite und die Wirkung des Schießens der großen Geschütze kontrolliert werden kann, auf beiden Masten ac- driugev. Auf der Hinteren Spitze des Mastes wird eine lange Stange für drahtlose Telegraphie angebracht sein. Der Maschioenraum des Schiffes wird durch 12 -zöllige Panzerplatten geschützt. Der Bau wurde ungewöhnlich geheim ousgeführt, aber auch ungewöhnlich beschleunigt. Mau schätzt deu Preis des ga: zen Sch-ffes auf 36 biS 40 Milli- ouei! Mark.
Handel Verkehr.
X Stuttgart 8. Febr. (Von der Geldbörse.» Zu Beginn der abgelaufenen Berichtswoche befand sich die Börse >n einer Verfassung, in der sie günstigen Momenten bereitwilligst Beachtung schenkte und jeden Einfluß von gegenteiligen Faktoren von sich fern zu halten wußte. Diese mit größeren Kaufaufträgen verbundene günstige Strömung war durch eine weitere Erholung der russischen Valuta und der russischen Anleihen bewirkt, die zu erhöhten Kursen umgesetzt wurden. Man führte diese Erholung auch auf die Nachricht zurück, daß französische Banken geneigt seien, Rußland eine Anleihe von 3 Milliarden zu gewähren. Die Annahme, daß Rußland sich in einem steten Gesundungsprozeß befinde, scheint danach an Boden zu gewinnen, wobei freilich ganz außer Acht gelassen wird, daß man in Rußland höchstwahrscheinlich nur deshalb so viel von der wiederhergestellten Ruhe spricht, weil derjenige, der Geld braucht, naturgemäß eifrig bemüht ist, seine Verhältnisse in ein möglichst vorteilhaftes Licht zu rücken. Im wetteren Verlaufe der Berichtswoche erhielt sich angesichts der zunehmenden politischen Beruhigung die feste Grundtendenz, wenn auch hin und wieder ein Rückschlag eintrat, der sich allerdings mehr in einer Verringerung der Geschäftstätigkeit, als in einem Rückgang der Kurse äußerte. Verstimmung verursachte die Nachricht, daß König Eduard der Beisetzung des Königs Christian nicht beiwohnen werd e, was man als einen Zwist zwischen dem deutschen und englischen Herrscherhause ausletzte. Auch die Meldung, daß Kaiser Franz Josef die Vorschläge der ungarischen Koalition abgelehnt hat, machte keinen guten Eindruck. Schließlich wurde auch die Marokkoangelegenheit wieder in höherem Maße in den Kreis der Erwägungen gezogen, wobei man sich nicht verhehlte, daß man mit den schwierigen und zu Komplikationen Anlaß gebenden Bei kandlungen kaum begonnen hat.
* St, tlgcrrt, 7. Febr. Die Zufuhr zur Ledermesse war stärker als bei der letzten Messe im Dez. Zugeführt waren etwa 800 Ztr. Ter Verlauf des Geschäfts war befriedigend. Der größte Teil des zugeführten Leders wurde im Lauf,des Vormittags verlaust. Die Einzelpreise per Pfund und Stück stellten sich wie folgt: Sohlleder 1.25 bis 1.35 Mk., Wild-Vacheleder 1.15-1.25 Mk., deutsch Vacheleder 1.30—1.30 Mk., Wildoberleder Is. 3-2L0 Mk., Wildoberleder Ha 1.6c-1.90 Mk., Schmalleder 1.90—2 Mk., Kalbleder 3.80—3 Mk..
hafleder Der Umsatz be-
Mk. pernio' FelE°Rehftll" 1.50-^Mk^per Stück, trägt etwa 115000 Mk.j
* Mannheim» 7. Febr. (Holzbeiicht.) Die Situation am süddeutschen Brettermarkte verschiebt sich immer mehr zu Gunsten rer Verkäufer. Die Verhältnisse im Verkauf sind aber auch auf der ganzen Linie günüig. Vom Mittel- und Niederrhein treffen ständig Anfragen am oberrheinischen Brettermarkte ein, und Abschlüsse werden ununterbrochen getätigt. Wenn trotzdem dem Geschäftsgang der lebhafte Charakter fehlt, so liegt dies einzig und allein nur daran, daß es an größeren Beständen am Markte gebricht und das Angebot infolgedessen mäßigen Umfang hat. Die süddeutschen Grossisten bemühen sich fortgesetzt um Beschaffung belangreicher Quantitäten von Schnittwaren, aber dies ist insofern sehr schwierig, als den Produzenten nur geringe Vorräte zur Verfügung stehen Unter solchen Verhältnissen ist es leicht begreiflich, wenn die Eigner auf hohe Preise halten und sich energisch gegen jegliche Konzession hinsichtlich der Preise wehren. Tie Abnehmer des Mittel- und Niederrheins ließen es nicht daran fehlen, die Forderungen der Grossisten zu unterbieten, allein sie hatten damit nur negativen Erfolg. Bei der aufwärts strebenden Preisbewegung liegt für die Eigner auch keine Veranlassung . vor, Zugeständnisse zu machen, zumal in einigen Sorten der austrr- icnde Begehr nichr einmal befriedigt werden kann. Letzteres gilt hauptsächlich von der breiten Ware, die in großen Posten verlangt, aber nicht angeboten werden kann. In Ausschußware sind anhaltend Verkäufe zustande gekommen. Dabei stellten sich die Erlöse für die 100 Stück 16" 12" 1" Ausschußbretter stet Schiff Mittelrhein auf 13« bis 138 Mk. In den Kreisen der Eigner gibt man sich der bestimmten Erwartung hin, daß die Preise ihren Höhepunkt noch nicht erdicht haben. Ausschußlatten begegnen anhaltend recht guter Nachstage, find aber auch nur in beschränkten Quantitäten angeboten.
Konkurse.
' Vinzenz Mager, Wagner in Zimmern o. R. — Karl Ost Kaufmann in Leonberg — Oskar Hölderlin, Kaufmann in Stuttgart, Inh. der Firma Gg- Carl Herrmann Inh. Oskar Hölderlin, Kindergarderobcgeschäst, Tübingerstr. 33. — Jakob Schönemann, Schuhmacher in Michelbach a. W. — Nachlaß des am 33. Dez. 1908 verst. Andreas Storz, Kappenmüllers in Tuttlingen. — Karl Kugel, Bauunternehmer in Pliezhausen.
Handelsverträge «nd Landwirtschaft. Bor
dem Inkrafttreten der neue» Handelsverträge macht sich eine ganz bedeutende Steigerung des Warenverkehrs geltend, um noch möglichst große Mengen za den billigeren Zollsätzen iu den nächsten Wochen ein- bezw. ausznführen. Umfassende Vorkehrungen sind zwar von den Eiseobahnverwaltuugen Demschlauds und der Nachbarländer getroffen, um diesen Ansturm prompt bewältigen zu können, trotzdem ist aber mit Sicherheit anzunehmen, daß sich vielfach ein äußerst fühlbarer Wagevmangel bemerkbar machen wird, wie sonst nur in den Herbstmonaten. Namentlich wird der Wagenmangel auch solch-Massengüter treffen,die nicht die Grenzrzn Passieren braucren; er wird sich z. B. beim Thomasmehlbezng für denjenigen unangenehm fühlbar machen, der ficv nicht rechtzeitig damit versieht, umsomehr als ja alles Thomasmehl ans dem deuischrn Westen, also vielfach auf weite Em- fervuutzeu heraurollen muß. — Das alte Vorurteil, daß Thomasmehl nur im Herbst Anwendung finden dürfe, ist ja in vielen Gegenden schon gaoz über Bord geworfen, in den übrigen Gegen den ist es im Verschwinden, sodvß die i Verwendung im Frühjahr sich immer mehr eingebürgert hat. Während aber im Herbst ein Zaspätkommeu des Thomasmehles keine große Verlegenheit bereitet, da es dauu einfach nachträglich als Kopfdünger obeoaufgestrrut wird, ist bei allen Düngemitteln eine Verspätung im Frühjahr uuau- genehmer, weil in diesem Falle die volle Wirkung immerhin von der Gunst oder Ungunst der Witterung mehr mit ab- hängl; das Thomasmehl muß auf alle Fäll« hiuausgebracht werden, solange noch hinreichend Bodenfeuchtigkeit im Acker vorhaatea ist, von der wir ja allerdings in diesem Jahre übergenug haben; wird dauu die Stärke der Düngung j« Vergleich zur Herbstdüugung noch um eine Kleiuigkeit erhöht, — was ja bei dem großen Preisunterschied gegenüber Superphokphat wohl angängig ist — so sind alle Beding- uugegeu gegeben, um einen durchschlagenden Ekfolg der Frühjrbrsdür»gnna mit Thomasmehl zu gewährleisten.
Verantwortlicher Redakteur: Ludwig Lauk, Mteasteig.
«lt-ttfteig, 10. Februar 1906.
T-der-Anzeige.
Allen Verwandten, Freuudeu und Bekannten machen wir die schmerzliche Mitteilung, daß unser lieber Gatte, Vater, Sohn, Schwager and Oakel
Georg Rauschenberger
z. deutsche« Kaiser
gestern ganz unerwartet schnell im Alter vou 42 Jahren verschieden ist.
Um stille Teilnahme bittet im Namen der Hinterbliebenen
die trauernde Gattin:
Marie Rauschenberger
geb. Krantz, und Sohn.
Beerdigung: Moutag nachmittag V-2 Uhr.
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In meinem gemischte« Warengeschäft findet ein wohlerzogener Sohn achtbarer Eltern per Anfang April eine
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Allen Verwaudtev, Freunden uud Bekannten die betrübte Mitteilung, daß unser Bruder
'4. Christian Kolmbach
nach kurzem Leiden im Alter vou 52 Jahren iu dem Herrn entschlafen ist.
Um stille Teilnahme bitten
Gebrüder Kolmbach.
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