II Keidelheim, 8. Febr. Mit Wirkung vom 1. März 1906 au ist für die hiestgeu Geschäfte der 8 Uhr Laden­schluß gesetzlich einqeführt worden.

ff Keidelheim, 8. Febr. Heute vollzog sich hier ein wichtiger Akt, die Eröffnung der Industriebahn zur Boith- schen Fabrik. Um ^5 Uhr bestiegen die geladene» Gäste die Wagen. Es waren über 100 Einladungen an die Be­hörden, Fabrikanten und bürgerlichen Kollegien ergangen, mau fuhr in die Fabrik und nach Besichtigung ins Bahu- hofhotel zu einem Festmahl.

ff Lavpheim, 8. Febr. Der 15 Jahre alte Kühner in Mieltogen, bei Weiherbauer Weuger daselbst im Dienste, Wollte von einem Kohlrabeuhaufen- Kohlrüben von der unteren Schicht weguehmev. Der Haufen stürzte ein und begrub den Kühner, welcher darin er­stickte. _

ff Zierkil», 8. Febr. Oberleutnant Richard Schröder ist am 16. Januar bei einem Sturmangriff durch einen Schuß ins Auge gefallen. Am 1. Februar ist im Gefecht bet Autas der Haoptmanu Fedor v. Bosse leicht verwun­det worden.

* Straßburg, 8. Februar. Die gestern hier stattgehabte siebente Tagung desBereinsvovHolzivteressenteu Deutschlands vahm nach einem Referat des Reichs­und Landtagsabg. W. Beomer-Düsfeldorf, des General­sekretärs des Zeutralverbandes von Vereinen deutscher Holz­interessenten, über das Holzgewerbe im Westen und die Staffeltarifgefahr einstimmig nachfolgende Resolution au: Die Einführung von Holzstaffeltarifen läuft den Interessen des Waldbrfitzes, der Forstwirtschaft wie des Holzgewerbes und der darin beschäftigte» zahlreichen Arbeiter Südwestdeutschlands so sehr zuwider, daß wir gegen sie umsomehr entschiedenen Einspruch erheben, als diese Tarife nur in geringem Maße den deutschen Waldbefitzeru des Ostens, hauptsächlich aber den Hölzern russischer Herkunft, zugute kommen würden.

Ausländisches.

* Zkaris, 8. Febr. Der Minister des Auswärtigen wird zur Bestreitung der Kosten für die Vertretung Frank­reichs in Algeciras in den Monaten Januar und Februar eine Kreditforderung von 80 000 Franks einbringen.

ff Hkarts, 8. Febr. Aus Anlaß der Inventaraufnahme Werden Ruhestörungen aus der Provinz ge­meldet.

0 In Zfaris wurde eine reiche Waise von einem Ari­stokraten im Automobil entführt, als sie mit ihrer Gesell­schafterin die Kirche besuchen wollte. Während die Auf­merksamkeit der Begleiterin abgelenkt wurde, hoben vier Männer das Mädchen, das erst vor kurzem aus dem Kloster gekommen war, in den Wagen, Der Entführer hatte um Ne Hand des Mädchens augehalten, war aber von den Verwandten abgewieseu wordeu.

ff London, 8. Febr. Die kleineren Schiffsrheder iu Japan beschäftigen sich mit dem Plan einer Ringbildung für den Handel mit Indien, China, Sachalin, den Phi­lippinen und Wladiwostok. Es haudelt sich dabei um 132 Schiffe mit einem Gehalt von insgesamt 272 747 Tonnen. Als Betriebskapital sind 20 Millionen Jens vorgesehen.

* London, 8. Febr. Einer Meldung aus Tschifu zu­folge sei der Kaiser von Korea tatsächlich Gefangener der Japaner. Die japanischen Truppen bewachen den Kaiser Palast, iu dem es von japanischen Spionen wimmelt.

* Aakparaiso (Chile), 8. Febr. Die Erdarbeiter au den Bahnbauteu find in den Aus st and getreten. Die Behörden machen die größten Anstrengungen, die Arbeiter zu beruhigen, gleichwohl ist eS bereits, wie demMatin ' gemeldet wird, zu Zusammenstößen gekommen, wobei über 60 Personen getötet sein solle«. Ein Kreuzer mit Militär au Bord, ist bereits eingetroffen, ein zweiter wird erwartet.

0 Daqui-Judianer griffen nach einer Meldung aus Zlew-Hork in der Nähe von Tucsou iu Arizona (Nord­amerika) einen Wageozug an. Sie waren gut beritten und I gut bewaffnet. Es entspann sich ein heftiger Kampf mit der militärischen Begleitmannschaft, vou der 12 Manu fielen; außerdem kamen 8 Fuhrleute umS Leben. Nachdem die Indianer den Wagenzug ausgeplüu- dert hatten, setzten sie die Wagen iu Brand.

Aus Deutsch-Südwestafrika.

* Ziertt«, 7. Februar. Morenga und Johannes Christian saßen nach Aussage aus dem Hottentotteolager entflohener Kafferu noch am 29. Januar bei Hartebeestmuud. Unsere Patrouillen fanden die Linie Eendoru-Kaimas und östlich vom Gegner frei. Major von Estorff zieht die Ab­teilung Houck (1. Kompagnie deS Regiments 1, 7. Komp, des Regrmeuts 2 uud 2 Geschütze der 9. Batterie) von Groendorn nach Velloor heran. Am 31. Januar raubte eine aus den kleinen Karrasbergeu gekommene Hottentotten­bande vou etwa 30 bis 40 Gewehren westlich von Keet- mannshoop Vieh. Hauptmanu Salzer, Generalstabsoffizier beim Hauptquartier, nahm sofort mit 15 Gewehren die Ver­folgung auf und erreichte den Feind bei Gobas, 10 Kilo­meter von Keetmaushoop. Nach einem kurzen Gefechh. bei welchem diesseits ein Reiter und ein eingeborener Soldat verwundet wurden, entflohen die Hottentotten nach dem Löwevfiusse, einem Nebenflüsse des Fischfiusses- (etwa 35 Kilometer südlich von Keetmaushoop); von hiev ans setzte jedoch Hauptmann Wobring, Generalstabsoffizier der Süd­etappe, mit 70 Gewehren die Verfolgung fort und holte den Feind am 1. Februar obeudS in den kleinen Karrasbergeu ein. Nach «inständigem Kampfe floh der Gegner unter Ver­lust von fünf Toten und unter Zurücklassung der größeren Hälfte des geraubten Viehs; diesseits wurden ein Offizier und ein Unteroffizier verwundet, Cornelius hat seine Bande

geteilt. Hauptmanu Bolkmanu steht mit der 4. Kompagnie des Regiments 2 und Teilen der 4. Ersatzkompagnie bei Kunjas uud hat die 5. Kompagnie des Regiments 2 nach der Siuclair-Mine vorgeschoben, zur Aufklärung der Gegend westlich Gabis, wohin anscheinend die Werften des Cor- nelius zurückgegangeu find. Verfügbare Teile der Ersatz- kompaguie In »ad der 4. Etappeokowpagnie find aus dem Nordetappenbereich und die 2. Ersatzbatterie vou Teub zur Unterstützung Bolkmanu nach Grootfoutei» herangezogeu worden. Die 7. Kompagnie des Regiments 1 durchstreift von Rieikuehl (18 Kilometer westlich von Gibeon am Leber- fluß) auS den Schwarzraud. Wilhelm Maharrro, eiu Sohn des Großkapitäus Samuel Maharero, ist, wie jetzt bekannt wird, am 25. November 1905 in Tsau, südlich des Hgaui- Sees, in Britisch-Betschuanaland-Protektorat gestorben.

* Aertt», 8. Febr. Gouverneur vou Liudequist meldet: Isaak Witboi, der älteste Sohn uud Nach­folger Hendrik Witbois, hat sich am 3. Februar mit 21 Männern in Numub, 16 Kilometer nördlich vou Stamprietfoutrin, gestellt uud 13 Gewehre abgeliefert. DieS ist anscheinend der Rest der diesseits der Grenze be- fiudlichen Witbois. Aus Zeitungen ersehe ich, daß Isaak Witboi mit dem Unterkapitän SamuelJsaak, der sich zuerst ergab, verwechselt wurde.

Neueste Rachrichte«.

ff Aerk!u, 9. Febr. Der Lok.-Anz. meldet aus Peters­burg : D er Aufruh r im Kauk asos gewinnt au Ausdehnung. Im Kreise Saugesur ermordete« Tatare« Sv« Frauen und Kinder uud zündete« viele Häuser a«. Die Armenier rückten ihnen entgegen, wobei eiu blutiger Zusammenstoß stattfand. Die Tataren ergriffen die Flucht und hiuterließen 10 Tote.

* Ueusa, 8. Febr. Der Polizeichef Kondau- row ist heute vormittag ermordet worden. Der Mörder wurde festgevommen.

ff Kinto«, (Westvirgivia), 9. Febr. Ja den Perell- kohlengruben bei Oak Hill in der Grafschaft Fayette er­eignete sich eine Explosion, wobei gegen 40 Mensche« umS Leben gekommen sind.

Hsmdel uud Verkehr.

* KbHauserr, 7. Febr. Bei dem heutigen Verkauf von Lang­holz erzielte die hiesige Gemeinde aus drei Losen 125,4°/», 135,5 °/ 125,7°/» des Taxpreises.

!Ü * Wöblirrgerr, 7. Febr. Bei dem Nadelstammholzverkauf in den Stadtwaldungen wurde für Normal und Ausschuß ein Durch­schnittserlös von 127°/» des Taxpreises erzielt. Einige größere Lose wurden bis zu 139«/, gesteigert.

Verantwortlicher Redcckteur: Ludwig Lauk, Wtensieia, -----

WknKct kr hUgerildeii I'tzek!

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^ ^ I Rn einer AwarraSvollüreckunaS-

an der Staatsstraße Nr. 99, Stuttgart-Freubsustadt von Km 63,317 bis Km 66,600, iu den Markavgen Pltrustelg uud Spielberg, Oberamts Nagold, mit dem Wohnsitz des Wärters Ä Ulteusteig oder Spielberg ist wieder zu besitzen.

Mit der Stelle find folgende Bezüge verbunden:

AnfangSgehalt von 600 Mk., steigend je nach 3 Dienstjahreü' um 30 Mk. bis zum Höchstbetrag von 750 Mk., Wohnungsgeld von 100 Mk., Ge- ßchirrgeld von 20 Mk. und Hutgeld von 3 Mk.

Bewerber haben ihre selbstverfaßteu und selbstgeschriebenen Mel­dungen mit einer kurzen Beschreibung des Lebenslaufs und der bis­herigen Beschäftigung unter Beischluß

1) eines obrigkeitlichen Zeugnisses über Familien-, Bermögens- mnd Erwerbsverhältoisse und den Leumund,

, 2) eines Vorstrafenzeugnisses, ausgestellt von dem Ortsvorsteher

-es Geburtsorts und, falls der Geburtsort nicht zugleich der Wohnort ist, auch von dem Ortsoorsteher des letzteren,

3) deS Zeugnisses eines öffentlich avgestellten Arzts (Oberamts- arzts, Oberamtswundarzts, Distriktsarzts, Ortsarzts u. s. w.) aus neuester Zeit über die körperliche Tauglichkeit für de» Dienst,

4) der Militärpapiere einschließlich des Führungszeugnisses,

5) der Arbeits- und sonstigen Zeugnisse

binnen 14 Tagen

bei der Unterzeichneten Behörde einzureichen, auch sich auf Verlangen bei dem Jnspektiousvorstand persönlich vorzustellen.

Ealw, den 8. Februar 1906.

K. Stratzenbaninspektton:

Burger.

Lmgkmmi! WM

Generalversaiiriirluirg

am Sonntag, de« 11. Februar ds. IS.

«achmittags /s4 Uhr

im Gasthaus zurLiude".

Tagesordnung:

Kassenbericht Geschäftsbericht Neuwahlen.

In einer Zwangsvollstreckuugs sache verkaufe ich gegen sofortige bare Bezahlung am

Samstag, de« 10. Febr. d. I vormittags 9 Uhr 9 Kochherde neuester Konstruktion 2 Regulieröfen 1 Fahrrad.

Liebhaber find civgeladen. Zusammenkunft beim »Hirsch".

Gerichtsvollzieher:

Weber.

Spielberg.

Lairgholz-Vorkarrf.

Am Montag, den 12. Februar ds. Js.

Vormittags 10 Uhr

kommen auf hiesigem Rathaus aus dem Ge­meindewald Halde

115 Km. in verschiedene« Lose»

zum Verkauf.

Liebhaber find eir geladen.

Gemeinderat.

Öffentliche Erklärung.

Elf die mündlichen und schriftlichen, von Seiten der Concurrenz gemachten abfälligen Aussagen Wer meinen Is. Portland CementRoyal" sehe ich mich veranlaßt, zu er­klären, daß ich die gesetzlichen Norme» für denselben ebenso wohl garantiere wie die Concurrenz für ihre Ware.

Man ist schon soweit gegangen, zu behaupten, mein Cement sei kein Portland Cement. Ich mache daher ergebenst darauf aufmerksam, daß esUnlauterer Wettbewerb" wäre und die Staatsanwaltschaft auf Antrag längst hätte einschreiten müssen, wenn ich nicht die volle Berechtigung hätte, meine Ware unter der Bezeichnung

la. llortlanä-LementLoyal"

zu verkaufen.

Ich habe im verflossenen Jahre Tausende von Tonnen dieses Cements nach Deutsch­land importiert und es war meine Kundschaft in jeder Hinsicht mit dessen Qualität zufrieden.

Nicolar ^eclerc

Cement-Jmport K«remb«rg.

Der Ausschuß.