- nöesnLrchrichtLN.

0. Altenfleig, 18. Dez. Die Ausstellung von Schüler­arbeiten, welche in der hiesigen Arbeitsschule unter der Leitung der Arbeitslehrerin Frl. Müller augefertigt wurden, war von Frauen aus allen Ständen sehr zahlreich besucht. Die Klassenarbeiten wie das Stricke», Häkeln, Stramin- nähen, Sticken, Hunduähen und Flickea waren alle durch­weg sauber und pünktlich ausgeführr. Die Neuerungen, die in der letzten Zeit in den Lehrplan der Arbeitsschule aus­genommen wurden, hat Frl. Müller durchgeführt; darum sah man dieses Jahr in der Ausstellung verschiedene Arbeiten, die sonst fehlten. Neben der Klassenarbeit konnten fleißige Schülerinnen andere schwierigere Arbeiten ihrem Alter ent­sprechend anfertigen. Darum ist auch die Weihnachtsaus­stellung so reichhaltig ausgefallen. Die ausgestellte« Arbeiten lieferten eine r schlagenden Beweis von dem vortrefflichen methodischen Gang der unermüdlichen Lehrerin sowie dem eifrigen Fleiß der Schülerinnen.

Aktensteig, 18. Dez (Korr.) Eine WeihuachtSaus- stellung bestehend in den Arbeiten der Mädchen unserer Schulen konnte man gestern im Zeichensaale in Augenschein nehmen. .Früh übt sich was ein Meister werden will," hieß es bei Besichtigung so mancher Arbeiten. Vom ein­fachen Strickstrumpf bis hinauf zur feinen Strick- und Häkelarbeit war mancherlei Schönes zu sehen. Von viel Mühe und Seufzen seitens der Lehrerin und manchem saurem Schweiß der Schülerinnen sprachen alle die Arbeiten der verschiedenen Altersklassen. Wie viel geleistet werden kann durch Ausdauer, Geduld und Treue, haben Lehrerin und Schülerinnen zur Genüge bewiesen.

Kktensteig, 18. Dez. (Korr.) Die Ausstellung der Arbeitsschule von Frl. Frey zeigte uns wieder aus's Neue was fleißige und geschickte Hände unter der Leitung einer tüchtigen Lehrerin zu stände gebracht haben. Neben vielem Nützlichen sah man die mancherlei Nadelmalereien in Baut- und schwedischer Stickerei, welche in Sofakissen, Läufern und Decken dargeboteu Warden. Die Hardaogerarbeiten waren zahlreich vertreten und zeigten eine pünktliche Aus­führung. Die Fertigkeit in koint-Iaos Arbeiten sah mau an verschieden eu Schürze». Behaglich und warm sahen die Flossa-Arbeiten(Smyrnaimitation) auS, Vorlagen, Teppiche etc. Möge der Erfolg nicht ausbletben, daß immer weitere Kreise ihre Töchter der Arbeitsschule von Frl. Frey zu- führrn.

Auszeichnung. Dem Inhaber der rühmlichst bekanntes Pianofortefabrik in Stuttgart, Königl. Hofpiano- fortefabrikauten C. A. Pfeiffer, wurde in Anerkennung seiner Verdienste um den Klavierbau von Kaiser Franz I in Oesterreich die Große goldene Medaille verliehen. In den letzten Jahren erhielt die Firma wiederholt allerhöchste Aus­zeichnungen und ist auch die neue wieder ein Beweis für die Reellität und Leistungsfähigkeit der Fabrik.

ss Köinge», 17. Dez. Ein Lehrling, der aus Versehen eine Petroleumlampe umgeworfen hatte, stürzte vorgestern abend gegen 10 Uhr, am Unterkörper brennend, auf die Straße. Er hatte jedoch die Geistesgegenwart, sich in den Marktbrunnen zu werfen, worauf das Feuer erlöschte. Der Lehrling hat ziemlich starke Brandwunden davon getragen.

ss Stuttgart, 16. Dezbr. Die Ftuavzkommisfion der Kammer der Abgeordneten faßte in ihrer gestrigen Abevd- fitzurg folgenden Beschluß : Die Fiuanzkommisston beantragt unter der Bedingung, daß auf Grund des Angebots der

Stadt Stuttgart von 1 200 000 Mk. für ein Schauspielhaus zwischen der Stadtgemeiude Stuttgart and der Kronguts- Verwaltung ei» der Kommission vorzulegender Vertrag zu­stande kommt, durch welche» die Verpflichtung der Stadt Stuttgart zu der genannten Veitragsleistung nach allen Richtungen festgesetzt wird, dem Gesetz betr. die Errichtung eines neuen Hoftheaters nachstehende Fassung zu geben: Art. 1 : AIS Beitrag zu den Baukosten des Jnterimthcatns werden 350000 Mk. bestimmt. Art. 2 : Für Errichtung eines neuen Hoftheaters (Opernhaus) mit Inventar werden 4000 000 Mk., eingerechnet die Brandeutschädigung von 1062 248 Mk, als Höchstsumme bestimmt. Art. 3 : Die obigen Beträge find von der Grundstocksverwaltung sofort zur Verfügung za stellen und dieser aus Mitteln der laufen­den Verwaltung in Jahresraten von mindestens 100000 Mk. wieder zu ersetzen.

ss Kertikofen, 16. Dez. Der 7 Jahre alte Sohn des Bauern Lutz ist gestern beim Schlittschuhlaufen auf dem Feuersee ertrunken.

ss Dettingen, 17. Dez. Der hier wohnhafte verheiratete Taglöhner Ehr. Jooß geriet vorgestern Abend beim Nach­hausegehen in der Dunkelheit auf den falschen Fußweg und stürzte einen Felsen hinunter. Nach einigen Stunden wurde der tötlich Verletzte aufgefunden.

ss Dresden, 17. Dez. Gestern abend fanden zahl­reiche Proteftversamm langen gegen das be­stehende LandtaqSwahlrecht statt. Danach zog eine mehr als 1000 Köpfe starke Menge nach der inneren Stadt, bezw. zur Wohnung des Ministerpräsidenten. Als die Polizei der Menge eutgegentrat, fielen aus der Menge 3 Schüsse. Ein Polizist wurde ver­letzt. Die Menge wurde mit blanker Waffe zurückgetrieben. Bis in die späte Nacht setz­ten sich die Zusammenrottungen fort,besonders an den belebtesten Punkten, wo Hochrufe auf das allgemeine Wahlrecht auSgebracht wurden. 20 Verhaftungen wurden vorgenowmen und eine Anzahl Personen zur Feststellung ihrer Namen Wert, dann aber wieder frei­gelassen. 18 Verwundete wurden nach dem Kranken­haus gebracht, 14 davon nach Anlegung eines Oberbands wieder entlasse». Ein berittener Gendarm wurde durch einen Schuß in die Backe getroffen.

ss Berlin, 17. Dez. Zum Zweck einer Sympathiekund­gebung für ein freundliches Einvernehmen zwischen Deutsch­land und England fand mittags eine vom Aeltestenkollegium der Berliner Kaufmannschaft einberufene Versammlung statt, woran etwa 2000 Personen teilnahme».

Ausländisches.

120Kilometer überall brennende Güter gesehen zu haben.

ss BetersSnrg, 16. Dez. Während der gestrigen Sitzung desArbeiterdeputiertenrateswurde das Ge Sande von Gruppen «tngeschlosseu. Die Polizei verhaftete 30 Deputierte, welche unter Bedeckung von Kosaken in geschlossenem Woge« fortgeSracht «nrde«. Der gestern von hier abgelassene Warschauer Zug, der, wie behauptet wird, für 120 Mill. Gold von Staatsschulden nach dem Aus­lände bringen sollte, entgleiste 1 Kilometer von hier ohne Schaden zu nehmen.

* Washington, 16. Dez. Präsident Roosevelt kündigte gestern formell die Verlobung seiner Tochter Alice mit dem Kongreßmitglied und Großk-mfmann Lougworth an; die Hochzeit findet wahrscheinlich Mitte Februar statt.

Deutsch-Ostafrika.

* Berlin, 16. Dezbr. Gouverneur Graf Götzen tele­graphiert: Songea wurde am 29. November durch Major Johannes mit der achten und dreizehnten Kompagnie entsetzt.

ss Berlin, 17. Dez. Gouverneur Graf Götzen tele­graphiert aus Dar-es-Salaam: Am 28. November wurde die gut befestigte Etappevstation Liwale abe rmals er­folglos angegriffen. Hauptmauu von Schöneberg ist mit der 14 Kompagnie in den Matumbibergen einge- troffen. Ein Zug unter Oberleutnant Wagner hatte ei« Gefecht; der Feind floh. Die Marineinfanterie unter Oberleutnant von Eugelbrecht ist gesund in Mpapua einge- troffeo.

Handel und Verkehr.

* Hübirrgsn. 15. Dez. Fruchtschranne. Dinkel neu 13.8V, 13.76,

13.60, verkauft 2873 Kilo um 387.61 Mk., ab Pfg., Haber neu

15.60, 15.40, 16.20, verkauft 1851 Kilo um 281.53 Mk., auf - Pfg., Gerste 17.60, 17.04, 17. -, verkauft 575 Kilo um 98.01 Mk.

ff Stuttgart, 16. Dez. Lebensmittelpreife in Stutt­gart am 16. Dez. Ochsenfleisch 80 Pfg., Rindfleisch I. Qualität 75 Pfg, II. Qualität 70 Pfg., Schweinefleisch 90 Pfg., Kalbfleisch 1. Qualität 80 Pfg., II. Qualität 75 Pfg., Hammelfleisch 1. Qualität 63 Pfg., II. Qualität 53 Pfg., Rauchfleisch 1.10 Mk., gerauchter Speck 11.20 Mk., Schweinefleisch (hiesiges) 80 Pfg., Rindschmalz 1.351.60 Mk. per V- Kilo. Viktualien: säße Butter 1.25 bis 1.30 Mk., saure Butter 1.10-1-15 Mk., Erbsen 20-24 Pfg., Linsen 2630 Pfg.. Bohnen 2024 Pfg., Kartoffeln 3-5 Pfg. per »2 Kilo, 10 frische Eier 80-85 Pfg., 10 Kalkeier 70 Pfg. Wild- pret- und Geflügel: 1 Rehschlegel 35 Mk., 1 Rehziemer 5 bis 7 Mk., l Gans 4-5 Mk., 1 Ente 2-2.50 ML, 1 Huhn 1.50 bis 1.80 Mk.. 1 Taube 40-50 Pfg. Gemüse: Rosenkohl 15-20 Pfg., Blumenkohl 20-50 Pfg., Blaukraut 1525 Pfg., Winterkohl 1220 Pfg. per Stück. Flußfische: Barben 70 - 80 Pfg., Back­fische 45-50 Pfg., Karpfen 90-1 Mk.. Schuppfische 60-70 Pfg. per Pfd. Seefische: Schellfische 35 Pfg., Kabliau 30 Pfg^ See­aal 30 Pfg.,' Seelachs 30 Pfg., Merlans 25 Pfg. per Pfd.

X Betersbur-. 17. Dez. Ans Südlivland wird ge­meldet, daß dasselbe in Hellem Aufruhr steht. Auf die Gntsveamte« wird van den Mntergevene« geschossen. Die Landsitze liegen in Grümmer«. Das Gut Jürgen­burg wurde von etwa 200 Ausständigen be­lagert, das Schloß Lemburg in Brand ge­steckt. In Mötsch wurde ein Wohnhaus und eine Bren­nerei eingeäschert. Von Mitau bis Segewald sind die Güter niedergebrann t. Von 120 aus­gerückte» Dragoner werden 34 vermißt, dieübrigen erzählen gleichfalls auf einer Strecke von

Zahlungsbefehle

Vollstreckungsbefehle

Prozeß-Vollmachten

Kaufverträge

empfiehlt bestens

w. rttekeir'-ehe

Alteusteig.

Verantwortlicher Redakteur: Ludwig Lauk, Mensteig.

AltenftetgStadt.

DreGenreiiidermtrrvahl

findet am

Freitag, den 2S. Dezember -s. Js.

von nachmittags 26 Uhr

auf dem Rathaufe statt.

Zu wählen find an Stelle der Herreu

KnttenHnetz Hevnreririr, Seifensieder,

Orrtz LLnvl Lviltzelrir, Kaufmann,

Vrrrrshnvd Ltzviftinir, sen, Kaufmann

drei Gemeiuderatsmttglieder auf 6 Jahre.

Die Austretendeo können wieder gewählt werden.

Die Abstimmung geschieht geheim. Jeder Wähler hat persönlich einen Stimmzettel iu die Wahlurne utederznlegen, auf welchem die Ge­wählten bezeichnet fiud. (Ges. o. 6. Juli 1849, Art. 10 Abs. 2.)

Wenn an dem festgesetzten Wahltage nicht mehr als die Hälfte der Wahlberechtigten abstimmt, maß zur Fortsetzung der Wahl ein neuer Termin aaberaumt werden. Nach Ablauf desselben ist die Wahl ohne Rücksicht der abgegebenen Stimmen gültig.

Wahlberechtigt und wählbar find nach den Bestimmungen des Gesetzes betr. die Gemeindeangehörigkeit vom 16. Juni 1885 mit den hiernach bezeichnen» Ausnahmen:

s.) alle männlichen Bürger der Gemeinde, welche das füufnud- zwauzigste Lebensjahr zurückgelegt haben, im Kemeiude- bezirk wohnen und daselbst Stenern aus einem der Be­steuerung der Gemeinde unterworfenen Vermögen oder Ein­kommen oder wenigstens Wohnsteuer entrichten oder, wenn sie gefordert würden, zu entrichten hätten;

K) die außerhalb des Gemeiudebezt.ks wohnenden 25 Jahre alten männlichen Bürger, welche in der Gemeinde mit Staats- steuer aus Grundeigentum, Gebäuden oder Gewerben im Mindrstbetrag von 25 Mark veranlagt find.

Dauernd ausgeschlossen von der Wählbarkeit (nicht auch vom Wahlrecht) fiud alle zu einer Zuchthausstrafe verurteilten Persouev.

Zeitweise vom Wahlrecht «nd von der Wählbarkeit ausge­schlossen find diejenigen Bürger:

1. welche unter Vormundschaft stehen;

2. welchen die bürgerlichen Ehrenrechte oder die Fähigkeit zur Be­kleidung öffentlicher Aemter aberkannt worden find, während der Dauer des Verlustes dieser Rechte, oder welchen die bürgerliche» Ehren- und Dienstrechte entzogen worden fiud, solauge dirsr nicht wiederhergestellt find;

3. gegen welche wegen eines Verbrechens oder Vergehens das Havptverfahreu eröffnet ist, wenn nach Entscheidung der Straf-c kammer des Landgerichts als wahrscheinlich anzuuehmen ist, daß die Verurteilung die Entziehung der Wahl- und Wählbarkeits­rechte zur Folge haben werde;

4. über deren Vermögen der Konkurs eröffaet ist, während der Dauer des Verfahrens;

5. welche den Fall eines vorübergehenden Unglücks ausge­nommen eine Armenuvterstützung aus öffentliche» Mitteln beziehen oder im laufenden oder letztvorangegangenen Rechnungs­jahr bezogen und diese znr Zeit der Wahl nicht wieder er­stattet haben ;

6. welche, obwohl sie mindestens vier Wochen vorher speziell ge­mahnt wurde», mit Bezahlung der vorstehend bezeichnten Steuern aus einem der letztvorangegangrneu drei Rechnungsjahre mehr als neun Monate nach Ablauf des Rechnungsjahrs, ia welchem dieselben fällig geworden fiud, «och ganz oder teilweise im Rückstände find und auch keine Stundung dafür erhalten haben, bis znr Bereinigung des Rückstands;

7. welche wegen verweigerter Annahme oder verweigerter Versetzung eines Gemeindeamts vom Gemeinderat der gemeindebürgerlichen Wahl- und Wählbarkeitsrechte für verlustig erklärt worden find, auf die Dauer dieses Verlustes.

Die Wählerliste ist vom 21. bis 28. Dezember d. I. je einschließlich auf dem Rathaufe zur Einsicht aufgelegt.

Einsprache» gegen die Wählerliste, sei eS wegen Uebergehens eines Wahlberechtigten oder wegen Aufnahme eines Nichtberechtigten, find bis zum 28. Dezember einschließlich bei dem Gemeinderat vorzubringev. Die Versäumnis dieser Frist zieht für den in die Wählerliste nicht Aufge­nommenen den Verlust deS Stimmrechts für diese Wahlhandlung nach sich, es wäre denn, daß der Wahlberechtigte aus offenbarem Versehen der Wahlkommisston in die Liste nicht ausgenommen wurde.

Den 18. Dezember 1905.

SLadtfchuttheißenamL:

Welker.

Altknsteig-Stadt.

Dir Abgabe von Ghristbänmr«

aus den Stadtwaldnnaen fiadet am Donnerstag, de« 21 v Mts.

von nachmittags 24 Uhr in der Turnhalle statt.

Der Preis beträgt für Sorte 1. bis 1 m Höhe 30 ^ p. St. II. von 1 in bis 1,50 m 60

pro Stück

. III. über 1,50 in Höhe 1

pro Stück.

Den 18. Dezbr. 1905.

Stadtfch-Amt: Welker. Altensteig.

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in nlen Men mrätig.

Fv«irz Eble

Uhrenmacher.

Alt ensteig

empfiehlt

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und

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i« verfchiedeue« Packuuge» zu Weihuachtsgefcheuke«.