des linken Wadenbeins und einen Rippenbruch. Der Bauer Jakob Käs in Jlsfeld stürzte beim Ausladen von Kleeheu so unglücklich vom hochbelavenen Wagev, daß er schwere innere Verletzungen erlitt und sich in Lebensgefahr befindet. In Kirchhausen ON. Heilbronv wurde der Fuhrmann Wörschivg infolge zu rasch en Anziehens der Pferde so heftig gegen das Schruertor geschleudert, daß er eine Gehirnerschütterung erlitt und bewußtlos weggetragen werden mußte. Vom Ülmer Zug überfahren und getötet wurde in der Nähe des Crailsheimer Bahnhofs der ledige Dienstknecht Karl Huber von Bergertshofen. Der Verun­glückte wollte auf dem Bahnkörper heimwärts gehen und be­merkte, weil angetrunken, den heranfahreuden Zug nicht recht- zeitig. ^

ff Kiel, 25. August. Gestern Abend um 10 Vs Uhr ver­sammelten sich auf dem Bahnhofvorplatz die nach Ost­afrika bestimmte Marinefeldkompagnie bestehend ans Mannschaften der Matrosendivifion und der Seebataillone, zusammen 222 Mann und 9 Offiziere. Der stellvertretende Statiouschef, Kontreadmiral Zehe, verab­schiedete die Truppen mit einer Ansprache, in der er auch die Abschiedsgrüße des Kaisers und des Prinzen Heinrich überbrachte und mit einem 3facheu Hurrah auf den Kaiser schloß. Um 11V» Wr ging dann der Zug nach Triest ab.

Ausländisches.

* Wie«, 25. August. Wie dasFremdenblatt" meldet, Hat der italienische Minister des Aeußeru namens der italienischen Regierung dem österreichisch-ungarischen Bot­schafter sein lebhaftes Bedauern darüber ausgedrückt, daß er bei der Eröffnung der Dcputiertenkammer in einem zum Andenken deS kürzlich verstorbenen Deputierten Socci ge­widmeten Nekrolog die Wendung gebraucht habe, daß Socci im Jahre 1866 mit Garribaldi in den Bergenunseres Trento" gekämpft habe. (Treuto ist nämlich österreichisches Gebiet.)

ff Wadapest, 25. Aug.Magyar Ranzet" veröffentlicht eine» Artikel, in welchem es heißt:Da die Koalition völlig unnachgiebig auf der Forderung der ungarischen Kommando­sprache verharrt, welche die Krone nicht zu bewilligen ver­mag, wäre es fruchtlos, in neue Verhandlungen mit der Koalition zu treten. Es muß vielmehr eine direkte Verständig­ung zwischen der Krone und der Nation mit Ausschaltung der Koalition geschlossen werden, indem die Aufmerksamkeit der Nation auf die Lösung wichtiger nationaler und wirt­schaftlicher Probleme gebracht wird, die nur darum ver­zögert wurde, weil die Koalition sich in die verhältnismäßig unbedeutende Detailfrage, die Kommandosprache, verrannte."

ff Uaris, 25. August. Die französische Regierung er­wartet die Antwort des Sultans betr. die Freilassung des Algeriers Zu Mzian El Miliavi nicht vor fünf oder sechs Tagen. Der französische Gesandte Taillandier hat den Auf­trag, das Verlangen der französischen Regierung um Frei­lassung des Algeriers dem Maghzen am Mittwoch mitzu­teilen. Man wird also erst Ende dieses Monats erfahren, wie sich der Sultan gegenüber der französischen Forderung verhält.

* Washington, 25. August. Auf Grund der Erfahr­ungen in den Seeschlachten des russisch-japanischen Krieges ordnete das amerikanische Marinedepartemeut verschiedene Aeuderungen an, zunächst die Beseitigung der Ueberwasser- Torpedorohre, mit Ausnahme eines einzigen auf jedem Schiff, das für Uebungszwecke bleibt.

* Wew-^ork, 25. Aug. Es bestätigt sich, daß Japan die Forderungen auf Einschränkung der russischen Seestreit­kräfte in Ostasten uud die Auslieferung der in neutralen Häfen internierten russischen Kriegsschiffe gänzlich fallen gelassen hat. Dagegen besteht Japan auf dem Rück­

kauf der größeren nördlichen Hälfte von Sachalin, sowie einer Zahlung von 600 Millionen Dollars für die Unterhaltung der russischen Gefangenen uud sämt­licher Auslagen.

ff Hkortsmonth, 25. August. Die russischen Delegierten haben gestern eine lange Mitteilung des Präsidenten Roose- velt nach Peterhof übermittelt, die der Unterstaatssekretär Peire ihnen gestern morgen überreicht hatte. Es ist darin zweifellos eine Skizzierung des letzten Vorschlages des Präsi­denten Roosevelt enthalten, der, wie man glaubt, die letzte Aufforderung zur Verständigung bildet, die von den beiden Parteien zugestandeu wird. Die Frage des Preises, den Rußland bezahlen soll, um die nördliche Hälfte von Sacha­lin zu behalten, soll durch den Schiedsspruch eines hiezu bestimmten Ausschusses entschieden werden.

* Hkortsmonth, 25. Aug. DerMatin" meldet aus Portsmouth : Hier verbreiten Russen das Gerücht, daßder Zar seit der Zusammenkunft mit Kaiser Wil­helm seine Meinung völlig geändert habe. Herr von Witte soll erklärt haben, daß seitdem der Zar bedeutend kriegerischer gestimmt sei. (Diese Meldung ist natürlich mit Vorsicht aufzunehmen.)

* Hfortsmonth, 25. August. Witte erklärte soeben, daß die von ihm in der Nacht empfangenen Depeschen ohne Bedeutung seien; die Lage sei unverändert und alles hänge von weiteren japanischen Konzessio­nen ab.

ff Tokio, 25. August. Ministei Präsident Graf Katsura und der Vizeminister des Aeußerev, Chinda, begaben sich nach dem Empfang einer Kabeldepesche von Baron Komura zum Präsidenten des Geheimen Rates, Marquis Jto, mit dem sie dann eine längere Unterredung hatten. Man glaubt, daß wichtige Entscheidungen bevorstehen. Graf Katsura erhält jeden Tag Hunderte von Briefen und Depeschen, in denen der dringende Wunsch ausgesprochen wird, die Friedeusbedinguugen auf der ursprünglich vor­geschlagenen Grundlage aufrecht zu erhalten.

ff Ikerv-Grkearrs, 25. August. Das gelbe Fieber herrscht ungeschwächt weiter. Gestern find in der City 44 neue Erkravkuogsfälle und 7 Todesfälle ge­meldet worden. Auch außerhalb der Stadt ist die Lage beunruhigend. Man befürchtet, daß das Fieber nicht ab- uehmeu und in Beesville und Patcrson nicht verschwinden werde, bis die Witterung kühler geworden ist.

Vermischtes.

* Kirr Katechismus für die japanische HLraut. In

einem interessanten Kapitel über dieFrau in Japan", den der Japaner Naomi Tamura in der Revue de Paris ver­öffentlicht, werden u. a. dreizehn Gebote mitgeteilt, die eine japanische Mutter ihrer Tochter am Tage vor ihrer Hoch­zeit gibt:1. Wenn du verheiratet bist, bist du gesetzlich nicht mehr meine Tochter ; deshalb mußt du deinem Schwie­gervater und deiner Schwiegermutter gehorchen, wie du dei­nem Vater und deiner Mutter gehorcht hast. 2. Wenn du verheiratet bist, ist dein Gatte dein einziger Herr. Set be­scheiden uud höflich. Strenger Gehorsam gegen den Mann ist eine edle Tugend für die Frau. 3. Sei immer liebens­würdig gegen deine Schwiegermutter und deine Schwägerin. 4. Set nicht eifersüchtig, denn die Eifersucht ist kein Mittel, . die Liebe deines Mannes zu gewinnen. 5. Selbst wenn das Unrecht auf Seiten deines Mannes ist, gerate nicht in Zorn, sei geduldig und sprich erst mit ihm, wenn er ruhig ist. 6. Sprich nicht zu viel; sage nichts Schlechtes von deinem Nächsten, lüge niemals. 7. Stehe früh auf, gehe spät zu Bett und schlummre nicht am Nachmittag. Trinke wenig Wein und mische dich vor deinem fünfzigsten Jahr nicht unter die Menge. 8. Laß dir niemals von einem Wahr­sager die Zukunft prophezeien. 9. Sei eine gute Haushäl­

terin, sei sparsam. 10. Mische dich nicht unter die jungen Leute, obgleich du eine junge Frau bist. 11. Trage keine Hellen Kleider, benimm dich immer schicklich. 12. Sei nicht stolz auf das Vermöge» und die Stellung deines Vaters. Rühme dich dessen nicht vor dem Vater, der Mutter, den Brüdern uud Schwestern deines Gatten. 13. Behandle deine Diener immer gut."

* Saatenstandsvrricht für Württemberg v rm Monat A«g«st 1905. Stand um die Mitte des Monats: 1 sehr gut, 2 gut, 3 mittel, 4 gering, 5 sehr gering. Kartoffeln 2,2, Hopfen 2,7, Klee (auch mit Bei­mischung von Gräsern) 3,1, Luzerne 2,6, Bewässerungs- Wiesen 2,5, andere Wiesen 3,2, Aepfel 4,8, Birnen 3,9, Weinberge 2,5. Die nun seit Beginn deS Monats Juni herrschende trockene und heiße Witterung dauerte auch der Berichtsperiode (Mitte Juli bis Mitte August) fort. Doch erfolgten von Zeit zu Zeit Gewitter uud Gewitterregen, welche einige Durchfeuchtung des Bodens bewirkten. Mehrfach brachten die Gewitter Hagelschlag, besonders schweren und ziem­lich verbreiteten diejenigen vom 10. August. Am schwersten wur­den betroffen die Bezirke Marbach,Besigheim, Heilbroun, Weins­berg, Oehringeu, Brackeuheim, Backnang, Neckarsulm, wo au Haber, Obst, Tabakfeldern, namentlich aberiu Weinbergen großer Schaden entstanden ist; beispielsweise sind auf Markung Oberstenfeld, einer der am meisten betroffenen, fünf Sechstel der Weinernte verloren. Infolge der heißen und trockenen Witterung ging die Reife der Halmfrüchte rasch vorwärts, ss daß die Eiuheimsung des Getreides bis auf etwas Haber, welcher in einzelnen Gegenden noch steht, so ziemlich beendet ist. Die Winterfrüchte find überall gut unter Dach gekom­men uud ihr Ernte-Ertrag befriedigt sowohl nach Menge als nach Güte. Der Ertrag der Sommerfrüchte ist infolge der durch Hitze uud Trockenheit erzeugten Frühreife vielfach sehr beeinträchtigt worden; namentlich der Haber ist meist in den Körnern leicht und im Stroh kurz geblieben. Die Kartoffeln wie auch die übrigen Hackfrüchte stehen bis jetzt überall schön und versprechen einen guten Ertrag. Der Hopfen, welcher infolge der anhaltenden Hitze notzuleiden begann, hat sich dank der häufigen Gewitterregen gvt erholt. Die Pflücke des Tett- uanger Frühhopfens, der schönen und guten Stand zeigt, hat all­gemein begonnen. Die Futterpflanzen Klee und Wiesen find infolge der Trockenheit in vielen Gegenden so sehr im Wachstum zurückgeblieben, daß der Oehmdertrag, dessen Eiuheimsuug bereits begonnen und teilweise schon beendet ist, ganz gering ausfällt; in anderen Gegenden wiederum, namentlich in einem Teile des Schwarzwaldkreises und in den meisten Bezirken des Donaukreises, haben sich die Klee­felder uud Wiesen, sowie die ü rigen Futtergewächse größten­teils wieder so erholt, daß dort noch auf ein mittleres Er­trägnis zu rechnen ist. Die Obstausfichten haben sich nicht gebessert; vielmehr ist infolge der Hitze, Stürme, Hagel­wetter noch ein großer Teil der Früchte abgefalleu uud das vorhandene Obst bleibt meist klein. Der Stand der Wein­berge ist ein guter; doch wird aus verschiedenen Bezirken berichtet, daß dort, wo nicht bei Zeiten gespritzt und ge­schwefelt wurde, die Rebkcankheiten (Peronospora, Lederbeer- kcaukheit u. a.) mitunter stark auftreteo.

Handel und Verkehr.

* WilöSerg, 24 August. Hier wurde der Gasthof z.Hirsch" (Besitzer Brösamle) um die Summe von 29 500 Mk. verkauft

ss Aornflettk-rr, 25. August. Dem gestrigen Viehmarkt wurden zugetrieben: 62 Paar Ochsen, 73 Stück Kühe und 35 Stück Jung­vieh, ferner 1>5 Milchschweine und 22 Läufer. Ter Handel in Rind­vieh war flau, Schweine wurden da egen lebhaft gehandelt und mit Preisen von 30-45 Mk., für Milchschweine, und 50-80 Mark für Läufer alles verkauft. Der Krämermarkt war des regnerischen Wetter wegens nur schwach besucht.

Verantwortlicher Redakteur: Ludwig Lauk, Mensteig.

Am

Alteofteig.

Sonntag, den 2V. August

nachmittag- 5 Uhr

findet auf dem FestplatzUnter den Eichen" (Stadtgarteu) der Vortrag

des Ziest spiels: Lichtenstein

nach Hanffs romantischer Sage

durch den Verfasser uud Leiter: Direktor Rudolf Lorenz unter gütiger Mitwirkung einheimischer musikalischer Kräfte (schwäbische Volks- uud Vaterlandslieder) statt. Eintrittskarten st 60 Pfg. für Erwachsene und 25 Pfg. für Kinder unter 14 Jahren find schon jetzt bei der Redaktion Ans den Tannen" sowie am Platze zu haben.

Bet Regeuwetter findet die Veranstaltung in der stiidt. Turn­halle um tz Uhr statt.

IW" Die photographische« Aufnahme« des Honaner Lichtensteiuspiels find in der W. Rieker scheu Buch- «nd Schreibwarenhandlnng zur Anficht ausgestellt.

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Wir machen unsere Mitglieder auf die

Reeitation des Lichtensteinsestspiels

durch den Verfasser Rudolf Lorenz besonders aufmerksam.

Schwarztvald-

Bicncnzjichtelverciu.

Heidebiene« (nackte Völker) 4 Pfd. schwer um etwa 4 Mk» sowie Königinnen das Stück 1,3 Mk., besorgt für Mitglieder des Vereins, wenn die Anmeldung bis spätestens 3. Sept. erfolgt ist.

Altensteig, 25. Aug. 1905.

Dev DsvOerird:

Schull. Gehring.

A l t e n st e i g.

Alteirftois

Von der türkischen Zigaretten- «nd TabaksabrikSultan", Dresden, wurde mir der Allein-Verkauf für hie­sigen Platz übertragen und empfehle ich

als Neuheit:

Von einem dieser Tage einge- troffeuen Waggon prima

Speisezwiedel

schönste haltbare Ware, offeriere zum billigste« Tagespreis.

I. rvirvftev

_ mit Stvohtznln,-Arni,-stück "WW

in Pakets k 10 Stück zu 20 und 3 V Pfg.

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Cigaretten «nd Cigarette» Tabak

in diversen Packungen L 10 , 15 , 2 V, 25 , 30 , 40 .

Obige Fabrikate haben die größte Anerkennung von hohen und höchsten Herrschaften des In- und Auslandes gefunden.

Chrn. Burghard jr.

Eseirharrfeir.

Limedk'Xzrleil

der

empfiehlt

Bilder aus dem Volksleben des Schwarzwaldes

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