werden, was mit aller Beschleunigung veranlaßt wurde. Die beiden Eingeschlosseneu konnten noch lebend hervorgeholt werden, doch starb der Arbeiter Hermaun Herr aus Illingen bald darauf, während der Arbeiter Karl Jrram aus Elchesheim an den erlittenen Brandwunden schwer darniederliegt. Bei dem Unglück wurden leicht verletzt der am Mannloch des Bassins stehende Vorarbeiter Essig aus Grünwinkel, sowie der gleichfalls in der Nähe befindliche Betriebsleiter Köhler aus Grünwinkel. Aerztliche Hilfe war sofort zur Stelle. Sämtliche Verunglückten find verheiratet.
* Wom Odenwald. Die Heidelbeerervte hat in dem Flecken Waldmichelbach bis setzt 18,000 Mk. ergeben. Das Geld ist in dem etwa 2000 Einwohner zählenden Flecken hauptsächlich Kindern und älteren Frauen in der sonst fast verdienstlosen Zeit zugute gekommen.
* Merlin, 4. August. Graf Pückler wurde gestern abend hier auf dem Görlitzer Bahnhofe, als er aus Cottbus ankam, verhaftet und der Kriminalpolizei zugeführt. Er mußte alsbald in Begleitung von Kriminalbeamten die Reise nach Glogau «»treten.
ff Berlin, 4. Aug. Die Vosfische Zeitung meldet aus Kattowitz: Auf der russischen Station Strzemieszye der Jwangorod-Bahu fuhr infolge falscher Weichevstelluog ein Persooenzug auf einen Güterzug. Eine Lokomotive und 10 Wagen Warden gänzlich zertrümmert. Mau fürchtet, daß unter den Trümmern mehrere Leichen liegen. Ein Lokomotivführer wurde schwer verletzt. — Die Vosfische Zeitung meldet aus Ostrowo: Ei» russischer Grenzsoldat, der ein 8jähriges Mädchen auf preußischem Gebiet erschoß, wurde verhaftet.
Ausländisches.
* Baris, 3. August. In Regierungskreiseu wird die Erwartung ausgesprochen, daß mau in Berlin gegen die
assung des Rouvier'schen Vorschlags Wohl keine ernsten inwen düngen erheben werde, da jene Zustände, deren Reformbedürftigkeit das Rouvier'sche Elaborat hervorhebt, selbst von offizieller marokkanischer Seite als unkorrekt bezeichnet wurden.
* Baris, 4. Aug. In Regierungskreiseu wird versichert, daß man die Ueberzeuguug erlangt hat, Deutschland und Frankreich würden nicht darauf angewiesen sein, in Marokko auf wirtschaftlichem Gebiete einander Konkurrenz zu machen. Ministerpräsident Rouvier habe den deutschen Botschafter Fürsten Radoliu über alles aufgeklärt, was Frankreich an öffentlichen Arbeiten für französische Interessenten erwarte. Die gleiche Offenheit von deutscher Seite könnte alle Mißverständnisse beseitigen und für alle Teile vorteilhafte finanzielle Abmachungen ermöglichen.
* Belersvmg, 4. August. 6 Kosakenregimenter werden mobilisiert, um zu dem Polizeidieust in Russisch-Polen verwendet zu werden. Mau schließt daraus, daß die Regierung entschlossen ist, Unruhen in Russisch- Polen mit größerem Nachdruck als bisher entgegen zu treten.
ff Belersvmg, 4. August. Die Verhandlungen bezüglich des Abschlusses eines französisch-russischen Handelsvertrags haben zu einem Abkommen geführt, wonach Frankreich sich verpflichtet, die bestehenden Zölle auf Ware», für die Rußland Interesse hat, unverändert kestehen zu lassen und keine Zölle auf Waren zu legen, die jetzt zollfrei eingeführt werden. Rußland macht andererseits verschiedene Konzessionen hinsichtlich seines Tarifes für Weine, Spirituosen, Parfümerien, wohlriechende Seifen, Handschuhe, Stiefel, Hüte und Käse, die von Frankreich eiugeführt werden.
ff Marinski, 4. sAug. Pet. Telegr.-Ag. Nach amtlicher Mitteilung wird die sibirische Bahn vom 4. Aug. ab den Transport von Privatfrachten einstellen. Die Bevöl
kerung wird aufgefordcrt, ihre Frachten auf der alten sibirischen Pofistraße befördern zu lassen.
ff Belgrad, 4. August. Auf Veranlassung des Ministers der auswärtigen Augelegeuheiten haben sich alle serbischen Gesandten an den fremden Höfen hier zu einer Konferenz versammelt, um die laufenden Fragen der serbischen auswärtigen Politik zu beraten.
ff ßhristiavia, 4. August. Die norwegische Regierung hat das Finanzöepartemeut ermächtigt, vom 1. Juli ab bis auf weiteres diejenigen Gehälter, Pensionen rc., welche bisher von der Zivilliste des Königs entrichtet wurden, aus- zvzahlen.
ff Stockholm, 4. August. Gestern abend gab der König im hiesigen Schloß ein Festmahl für die Offiziere des deutschen Geschwaders, an demselben nahmen 300 Personen teil. Der König trug deutsche Admiralsuniform.
ff Madrid, 4. Aug. Etwa 4600 notleidende Laudleute aus der Provinz Kordova veranstalteten Kundgebungen zu dem Zweck, die Behörden zur Hilfeleistung zu veranlassen.
* Sidney, 4. August. Der Premierminister von Viktoria, Bent, bestätigt die Aufforderung der Regierurg von Neusüdwales, bis zur Erledigung des Handelsstreites betr. die deutschen Marschallinseln, in Deutschland keine Waren zu bestellen, erklärt aber, Repressalien seien eher Sachen des Bundes als der einzelnen Staaten. Ein Boykott Deutschlands sei zwecklos, da die Regierung Biktorias gegenwärtig nichts io Deutschland bestelle.
* Bew-Bork, 4. August. Die „New-Jork-Times" berichtet : Japan hat die feste Absicht, die Mandschurei nicht aufzugeben. Hierauf lassen die hastigen Vorbereitungen schließen, welche getroffen werden, um die Bahn Soeul-Fusau durch einen 150 Meilen laugen Erweiterungsbau durch die Mandschurei mit der chinesischen Ostbahu zu verbinden. Ferner der Umstand, daß mit größter Eile in Amerika 850 Stahlbrückeu, 150 Lokomotiven und 2000 stählerne Wagen bestellt wurden. Die Lieferungen für die Bestellungen sollen auf dem Landwege gemacht werden, obgleich die Zeitersparnis kaum mehr als drei Wochen beträgt.
Der rrrsfischjapanischs Krieg.
Ein Korrespondent des „Daily Telegraph" bei den Japanern schildert den Versuch der Russen, durch Nachahmung vonGeschützen den japanischen Vormarsch aufzuhalten. Am 19. Juli meldeten japanische Patrouillen in der Nähe des Tumev, daß die Russen offenbar zurückgegsngeu seien, aber ihre Artillerie in Stellung gelassen hätten. Die japanische Artillerie eröffnet! darauf in energischer Weise das Feuer auf die russischen Geschütze. Aus einer Stellung gingen die japanischen Batterien in die andere über, um die acht russischen Geschütze. die deutlich zu sehen waren, kampfunfähig zu machen. Die Russen erwiderten das Feuer nicht und mau nahm an, daß sie sich in den Schützengräben verborgen hielten. Schließlich kam der japanische Offizier auf den Gedanken, die russische Batterie durch Infanterie stürmen zu lassen. Die Infanterie ging in Schützenlinie mit weiten Abständen vor. Als sie schließlich mit Banzairufeu den letzten Angriff machte, fand sie koreanische Karren, auf denen Baumstämme lagen, die den Anschein gaben, daß man es mit Geschützen zu tun habe.
* Gokio, 4. Aug. Die Russen haben in der Mandschurei große Truppeumassen konzentriert. An vielen Stellen stehen sich die feindlichen Truppen kaum 1000 Meter von einander entfernt gegenüber. In dem Gebiete von Tokumen haben die Russen bedeutende Verstärkungen erhalten, und ihre Gesamtstärke in dieser Gegend beläuft sich auf etwa 300,000 Mann.
ff Tokio, 4. August. Hier eiugegangenen Meldungen zufolge find die vorgeschobene« Wachtposten der
Russe« «nd Japaner südlich von Turne» innerhalb Gewehrschußweite. Ein baldiger Zusammenstoß wird als unvermeidlich angesehen.
ff Tokio, 4. Aug. Reuter. Die Russen, die sich am 3 1. Juli ans Sachalin ergebe« haben, warm der Gouverneur, 70 Offiziere und 32«« Man».
ff Tokio, 4. August. (Reutermeldung.) Nach ausführlichen Berichten, die über die Uebergabe der russischen Be- satzungstruppeu von Sachalin eiugegangen find, griff am 28. Juli eine japanische Kavallerieabteilung die Russen bei Paleo au und schlugen sie nach Süden hin zurück. Am folgenden Tage verfolgte die japanische Kavallerie, die Verstärkung erhalten hatte, den Feind in südlicher Richtung nach Tewlau hin, das 25 Meilen südlich von Rykow liegt. Die Russen machten bei Ouol, 25 Meilen nördlich von Tewlau Halt. — Am 30. sandte der russische Militärgouver- ueur Ljapuuow einen Parlamentär, der erklärte, infolge Mangels au Verbandstoffen sei es unmöglich, den Verwundeten Hilfe angedeihen zu lassen. Er sei deshalb auS Gründen der Humanität gezwungen, um Einstellung der Feindseligkeiten zu bitten. Der Kommandeur der japanischen Streitkräfte verlangte die Uebergabe aller Kriegsvorräte des Regierungseigeutumes sowie der Karten und Aktenstücke der Militär- und Zivilverwaltung. Die Bedingungen wurde« angenommen und die Uebergabe erfolgte am nächsten Tage.
Bermischtes.
* Jür Imker! Dem „Seeboten' wird von einem praktischen Imker folgendes geschrieben: Jetzt mögen die Imker mit der Herbstspekulationsfütterung beginnen, damit sie starke Wintervölker erhalten. Kleine Portionen Zucker- Wasser mit etwas Honig alle 2—3 Tage verabreicht, reizen die Königin zur vermehrten Eierablage. Die Augustbieneu aber geben unsere Wiuterbieneu, geben die Ammen fürs kommende Frühjahr. Die Fütterung wird abends gegeben, um gefährliche Räubereien zu verhüten. Manche Imker überlassen den Bienen allen Honig bis im Herbst und glauben damit dem Volke aufzuhelfen. Im Herbst aber wird der zähe Honig geschleudert, und die Bienen werden zum Räubern gleichsam gereizt und fitzen in der houigleereu Wohnung. Ein Volk, dessen beide Etagen jetzt vollständig mit Honig augefüllt find, kann kein gutes Wintervolk geben, weil der Königin jeder Platz geraubt ist, ihre Eier abzusetzen. Wenigstens muß die 1. Etage Raum zur Eierablage frei haben. Ein rationeller Imker erntet nicht nur zur richtigen Zeit, sondern sorgt auch jetzt schon für gute Einwinterung, sorgt außer für Wintervorrat auch für ein starkes Volk.
Literarisches.
Der Hsfizielke Jührer für Sie erste Deutle Automobilwoche — Serkomer-Konkurrenz urw Bleichrööer- Wennen — ist im Verlage der Allgemeinen Automobil-Zeitung (Verlagsanstalt Gustav Braunbeck, G. m. b H., München) erschienen. Es ist eine hübsche Broschüre, die alles behandelt, was über diese an die Bede utung des Gordon Bennet-Rennens heranreichende, ja sogar teilweise sie übertreffende Veranstaltung, wissenswert erscheint. Das Werk ist nicht nur ein Führer, sondern auch ein Erinnerungsbuch, das, reich illustriert, allzeit an die herrlichen Gegenden und interessanten Städte erinnert, die von der Herkomer-Konkurrenz berührt werden. Etwa 100 landschaftliche und Städte-Bilder, 5 Pläne, die Porträts des Professor v. Herkomer, des Dr. I. v. Bleichröder, sowie eine Abbildung des Herkomer-Preises schmücken die Seiten des Führers, ein hübscher Umschlag, mit Ansichten von München und vom Keffel- berg in Chromotypie, verleiht chm ein geschmackvolles Ansehen. Der Führer wird gegen Mk. 1.20 von der Verlagsanstalt franko versendet.
Konkurse.
Karl Mayer, Gastwirt zum Adler in Unterkochcn, O.-A Aalen. — Die im Handelsregister nicht eingetragene offene Handelsgesellschaft „Gebrüder Biedermann in Hedelfingen". — Karl Heuß, Gärtner auf dem Salon, Gde. Kornwestheim. — Gustav Rist, Fuhrmann in Reutlingen.
Verantwortlicher Redakteur Ludwig Lauk, Altensteig.
Simmersfeld
Sägmühte-Herkauf
auf de« Abbruch.
Die Gemeinden Simmersseld und Ettmannsweiler verkaufen
am Mittwoch, den S. Angnst d. I.
nachmittags 2 Uhr
auf dem Rathaus in Simmersfeld
-ie Hsffäsnrühle «riir SHir«rttd«r^h
Gebäude Rr. 33, samt Zubehör.
Kanfsliebhaber find eingeladen.
Den 3. August 1905.
Ratsschreiber:
__ - Ker».
Zedrsiinllslerisiie«
wie:
Vvlef-xrH-lair Lorrr>e<ttr Stattzlfe-enir
Bleistifte
Tinteirzenge
empfiehlt billigst die
W. Riekersche Buch- L SchreibUiareuhandlg.
Ettmannsweiler.
Kilcheckif.
Um Mittwoch, de« S. August vo» morgens 8 Uhr a«
verkauft die Gemeinde von ihren Schaible'scheu Gütern
es». 2 rUsnsen Bss- Seir rrrr- eer tr Msv- seir Herden
in einzelne« Lose«.
Zusammenkunft bei dem Schaible- schen Hause.
Den 6. August 1905.
A. A.:
Schnlth.-Amt:
Roller.
Tnrn-Uerrin
Altensteig.
Gat Heil!
Samstag abend S «hr
im Lokal.
Zahlreiches Erscheinen erwartet
der Vorstand.
A l t e u st e i g.
Au vermieten:
1 großes
Zimmer
mit Küche und Zubehör für alleinstehende Person oder kleine Familie;
2 Schlafstellen
b->
I. Kalmbacher, Schneidermeister. A l t e n st e i g.
GlasKolben
blotze z. Destillieren mit Strohgestecht „ Weidengestecht
in verschiedenen Größen
billigst bei
C. W. Lutz Nachs.
ffrit, B»hl«r jr.
FUegen-Miiser
und
FUegen-Fkngrr
ebenfalls billig bei
Obigem.
Fünfbronn.
Tüchtiger
Arrdertar-
auf Ban und Möbel, der auf dauernde Stellung reflektiert, kann sofort eiutreteu bei
D. Lherrveir
Schreinermeister.
Schreiner-
Kehrlingsgejuch.
Ein ordentlicher
der die Schreinerei lernen will, findet sofort oder auf den Herbst unentgeltlich Lehrstelle.
Wo? — sagt die Exped. d. Bl.
I
IllüLKi' stillere
ist wieder eivgetrvffen bei
Fritz Flaig
Konditor.