jetzt einen Streit mit Erglovd vom Zcvre zu brechen wünsche. Es ist noch nicht gerüstet und würde sehr wenig Aussicht auf Erfolg haben; aber wenn in einigen Jahren Deutsch­land, das sich dann Im Besitze von 38 erstklassigen Schlacht­schiffen befinden würde, England in Schwierigkeiten mit einem seiner Nachbarn oder in einer ähnlichen Lage wie im Jahre 1899 oder in Streitigkeiten an seiner indischen Grenze verwickelt sehen sollte, dann würde es nach einer Anschau­ung, die bei uns von vielen geteilt wird, keine Bedenken tragen, sein Glück wieder einmal in dem edlen Kriegsspiel zu versuchen, um einige der einstweilen bereits besetzten Plätz­chen an der Sonne für sich zu gewinnen und daneben sich den großen Anteil am Welthandel zu verschaffen, der jetzt in den Händen Englands ist, der ihm aber sehr wohl unter der Voraussetzung zvfalleu würde, daß es ihm gelänge, seinen Rivalen auszustechen.

Sage man nicht, dcß ich, wenn ich mich ansdrücke, wie es oben geschehen ist, irgendwie von dem Wunsche ge­leitet würde, feindselige Gefühle zwischen England und Deutschland heraufzubeschwöre». Ich wünsche nichts der- > artiges. Ich würde einen Krieg zwischen England und Deutschland als ein schweres Unglück betrachten. Aber ich würde einen derartigen Krieg lieber mor- '

gen ausbrechen als ihn (wenn erdochkom- menmuß) aufeine Reihe von Jahren ver­schoben zu sehen, wen» Deutschland zur See stärker sein wird und es ihm möglicherweise gelingen kann, einen Vorteil über uns da­von; nt r ag en."

* *

* London, 5. Mai. Admiral Fitzgeralds Kriegs­artikel in derDeutschen Revue" wirkte in maßgebenden Kreisen wie in den leitenden Klubs und im Parlament gleichsam bombenartig. Er rief Bestürzung und Entrüstung hervor. Selbst die Fitzgeralds Auffassung teilenden politischen und Marinekreise erklären empört, die Veröffentlichung werde nur die evglaudfeindlicheu Tendenzen kräftigen und die Schaffung einer stärkeren deutschen Flotte beschleunigen. Die Regieruugskreise betonen, daß Fitzgerald pensioniert und disziplinfret sei. Selbst einzelne Jingoblätter bedauern entrüstet, daß der Admiral nicht mehr bestrafbar sei.

Der russisch-japanisch« Krieg.

* Zfekersümg, 5. Mai. Verschiedene Nachrichten vom Kriegsschauplätze bestätigen, daß große Operationen vorläufig nicht zu erwarten find. Die russische

Regierung trifft energische Vorbereitungen, um bedeutende Trnppenverstärkungen nach Ostasten zu entsenden.

* Saigon, 5. Mai. Das russische Geschwader, das bei der Hon-Kohre-Bucht, nördlich der Kamrauhbucht, am 2. ds. vor Anker lag, beabsichtigte am 3. Mai den Ankerplatz zu verlassen. Der russische Admiral hatte die französischen Behörden davon in Kenntnis gesetzt.

Konkurse.

Wilhelm Kempf, Kaufmann in Böblingen. Spar- und Konsum-Verein e. G. m. b. H. in Untertürkheim.

Literarisches.

Kreirrer ck Sfeiffers Wüi tttrnbergifcher WliHfaHr- p lon, Lornrner rSOS, ist soeben erschienen. Vor 7 Jahren in Harmonikaform, resp. Staffelonordnung in den Handel gebracht (ge­setzlich geschützt geblieben), erscheint er seitdem in patentierter Register- ausgabe und ist dadurch das Ei des Kolumbus vor allen Fahrplänen geworden, denn kein Blättern kein Suchen mehr ein Blick ein Griff und man hat die gewünschte Strecke. Jede Strecke außen kenntlich. Zum Preis von 2V Pfennig überall zu beziehen. Auch in der Expedition dieses Blattes vorrätig.

Verantwortlicher Redakteur Ludwig Lauk, Altensteig.

Hvchdorf.

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Den 4. Mai 1905.

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Lei dem Unterzeichneten einreichrn, woselbst Pläne und Voranschlag zur Einficht aufliegen.

Atte«steig, 5. Mai 1905.

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betreffend Aufforderung zur Anmeldnng für de» Auftrieb von Juugvieh auf die Jungvrchweide des Vereins in llnterfchwandorf.

Die Viehbefitzer werden hiemit aufgefordert, ihre Rinder und Farreu, welche sie in diesem Jahr auf die Jungviehweide deS landw.

Vereins in Unterfchwandorf auftreibeu wollen, spätestens bis 1«. Mai d. Is. anzumelden.

Die Anmeldung kann von den Viehbesitzern des Bezirks Nagold bei de« Herren Ortsvorstehern ihrer Gemeinde erfolgen, von den auswärtigen dagegen hat dieselbe bis zu dem genannten Termin bei dem Herrn Vorsitzenden der Weidekommission, Herrn Stadtfchnltheiß Krauß in Haiterbach, zu geschehen.

Bei der Aufnahme der augemeldeten Tiere wird folgende Reihen­folge eiugehalten:

a) Aktionäre deS Oberamts Nagold,

b) im Oberamt Nagold ansässige Mitglieder des landw. Vereins, o) außerhalb des Oberamts Nagold ansässige Aktionäre, voraus­gesetzt, daß sie Mitglieder des Vereins find.

Meiner werten Kundschaft zur geff. Kenntnis­nahme, daß mein Lade«

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§. Tiere aus anderen Bezirken je 10 mehr.

Bezirk Nagold ansässige Nichmitglieder des landw. Vereins haben pro Weidetier 5 mehr zu bezahle» (lit. ak.).

Die Eröffnung der Weide findet voraussichtlich wie im Vorjahr wieder Ende Mai statt. Der Termin des Auftriebs wird den Anmeldern besonders bekannt gegeben.

Fohlen werden in diesem Jahr noch nicht auf die Weide zugelassen.

ES soll in der Regel nur zur Zncht geeignetes Vieh auf die Weide gebracht werden.

Der Verein behält sich vor, ungeeignete Stöcke zurückzuweisev. Die Tiere sollen mindestens 7 Monate alt sein. Tiere anderer als der großen Fleckviebrasse können bei Ueberzeichnung zurückgewiesen werden.

Die Versicherung der Weidetiere gegen Umstehen oder Not­schlachten während der Weidedauer erfolgt durch den landw. Verein. Bei Auftrieb der Weidetiere ist für jedes Stück neben dem Weidgeld eine Versicherungsprämie von 1°/, des Versicherungswertes, jedoch mindestens 2 zu bezahlen. Bei außerordentlichen Verlusten müßte eventuell eine Nachschußprämie erhoben werden.

Im Falle des UmstehenS oder der Notschlachtung eines Tieres er­hält der Besitzer 80°/, des beim Auftrieb vereinbarten Versicherungs­wertes. Die Versicherung ist auch für Brandfälle und Blitzschlag wirksam.

Die näheren Bedingungen für den Auftrieb auf die Weide des Vereins können von den Herreu Ortsvorstehern des Bezirks oder von dem Herrn Vorsitzenden der Weidekommisfion erbeten werden.

Die Herren Ortsvorsteher des Bezirks, welchen mit nächster Post Anmeldebogen und Weidebedingungen zugehen, werden ersucht, Vor­stehendes den Viehbefitzeru ihrer Gemeinde noch besonders bekannt zu machen und die Anmeldungen der Viehbefitzer entgegenuehmeu zu wollen.

Die Herren Ortsvorsteher werden zugleich ersucht, die Land­wirte ihrer Gemeinden auf die große» Vorteile der Jung­viehweide aufmerksam zu mache« und dieselben zu möglichst zahl­reicher Anmeldung zu veranlassen.

Nagold, den 18. April 1905.

Der Vereinsvorftand:

Oberamtmann Ritter.

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