des Kolonialheeres. Nor dLs ist gewiß, daß in einem Lum- pensammlerviertel zwischen Naoterre und Puteaux eine Kiste mit 810000 Patronen und in Neuilly etwa 500 Uni­formen gefunden wurde», die den Depots der einheimischen Infanterie, nicht des Kotonialheeres, entwendet worden find. Die Gewehre sollen hingegen noch in sicherem Bestecke aufbe­wahrt werden.

* St. Aetersvm-, 8. April. Der Nowoje Wremja wird aus Chailar gemeldet: Ein von Chardin kommender Militärzug entgleiste bei einer Weiche; der Maschinist, ' sein Gehilfe und der Heizer lagen infolge von Ermüdung in tiefem Schlafe und konnten weder durch eine gelegte Petarde noch durch Zurufe geweckt werden. Der Zug fuhr über die Weiche auf einen ihm entgegenkommenden Militär­zug. Acht Soldaten sind tot, 26 verwundet; der Maschinist ist schwer verletzt.

* Madrid. 8. April. Das im »a« befindliche Wasserleitungsreservoir stürzte ein. Man nimmt an, daß 40V Menschen verunglückt find.

* Madrid, 8. April. Der König, welcher den Schieß­übungen im Carabanchel beiwohnte, kam heute Mittag zurück und begab sich nach dem Schauplatz des heutigen Unglücks. Abgerissene Gliedmaßen der verstümmelten Leichen werden aus dem Schutt herausbefördert. Ein verwundeter Arbeiter erzählt, der Einsturz sei so plötzlich erfolgt, daß er sich kein Btld davon habe machen können. Die Arbeiter hatten die Katastrophe schon befürchtet, da vor 14 Tagen schon drei Gewölbe eingestürzt, und in vier anderen starke Risse eiugetreten waren. Der Ingenieur und der Unternehmer des Baues werden allgemein aufs schärfste verurteilt. >

sf Madrid, 9. April. Soweit bis heute festgestellt ist, ist die Zahl der bei dem Reservoireinsturz verletzten Personen 70. Etwa 100 Leichen sind aus den Trümmern hervor­geholt. Da es ganz unmöglich erscheint, zu den Verschütt­ungen zu gelangen, befürchtet man, daß alle 400 zerschmet­tert oder erstickt find. Die eingestürzten Gebäude bilden ein Viereck von 300 Meter Länge und 150 Meter Tiefe. Alle diese Gebäude stürzten auf einmal zusammen, wie man an­nimmt, wegen zu geringer Stärke der Tragpfeiler. Wasser­massen bedeckten den größten Teil des Trümmerfeldes. Mit Zustimmung der Regierung wird eine Subskription für die Familien der Verunglückten eröffnet.

sf Madrid, 9. April. Mehrere Verwundete sind in dem Hospital, das der König gestern besuchte, gestorben. Die Zahl der Vermißten soll noch 70 betragen. Die Blät­ter betonen, daß s. Z. in der Kammer gegen die Anlage des Wasser-Reservoirs wegen des schlechten Untergrundes Widerspruch erhöbe» worden sei.

ff Madrid, 9. April. Heute vormittag begaben sich die Vertreter der Arbeiterverbände zum Gouverneur, um die Erlaubnis zur Veranstaltung von Trauerkundgebuvgen in den Straßen Madrids zu erbitten. Der Gouverneur er­teilte die Genehmigung. An der Unglücksstelle sind augen­blicklich 700 Arbeiter mit Aufräumungsarbeiten beschäftigt.

ff Madrid, 9. April. Gruppen von Studenten und Arbeitern durchziehen mit schwarzen Fahnen die Straße» der Stadt und sammeln Gelder für die Opfer der Kata­strophe und ihre Familien. Die Geldspenden werden sehr reichlich gegeben. Der König besuchte die Verwundeten in den verschiedenen Krankenhäusern.

ff Madrid, 9. April. Der Ministerrat beschloß heute die Bildung einer Untrrsuchungskowmisfio», die feststrllen soll, wer die Verantwortung an der Katastrophe zu tragen hat. Die Kommission setzt sich zu gleichen Teilen ans Zivil­und Militärpersoneu zusammen. Den Vorsitz führt General Cerero.

ff Zkekivg, 9. April. Am kaiserlichen Hof fand heute der Empfang des Prinzen Friedrich Leopold statt. Die Kaiseriu-Regkutin wurde durch ein Geschenk des deutschen Kaisers erfreut, für das sie ihren Dank auszudrücke» bat. Au den Empfang schloß sich ein Diner beim Prinzen Ching.

(Die Reise des Prinzen Friedrich Leopold, des Schwa­gers unseres Kaisers ist offiziell mit dem Studium der Kriegsoperationen durch den Prinzen im russischen Haupt­quartier motiviert worden. Das ist und bleibt auch, wie wir von vornherein hervorheben wollen, der letzte Zweck der Reise des Prinzen, dessen Entsendung in das russische Hauptquartier vom Kaiser gleichzeitig mit der Entsendung i des Prinzen Anton von Hohevzollern in das japanische

sonstwo liegen. Ihr glaubet ja nicht, daß für dieselben das Taschentuch existiert. Sie vertrocknen natürlich und werden dadurch staubförmig. Es ist somit selbstverständlich, daß nun die staubförmigen Krankheitskeime (wie der andere Staub) in der Luft fliegen. Also: Wo viel Staub ist, ist auch d ie Anste ckun gsge fahr groß. Da­rum solltet Ihr, wenn Eure Kinder erkranke», Wohn- nnd Schlafstube täglichWischen", am den gefährlichen Staub Zu legen.

Wenn nun eines Eurer Kinder über Halsweh klagt, Hitze und Erbrechen sich dazu gesellt, dann tut Ihr gut, so­fort den Arzt herbeizurufeu. Töricht ist es, so lange die Herbeiziehuug eines ArzteS hinauszuschiebev, bis die Krank­heit tatsächlich ausgebrochen ist. In den wenigsten Fällen kann ein solches Kind noch gerettet werden. Und stirbt es, so bekommt Ihr Euer Leben lang Vorwürfe von Eurem Gewissen. Ihr werdet mir Wohl zugebev, daß Krankheiten verhüten leichter ist, als Krankheiten heilen.

Die Geschwister eines an Diphtheritis erkrankten Kindes quartiert man am besten aus. Unverantwortlich, geradezu leichtsinnig ist es von den Eltern, wenn sie ihren gesunden Kindern willkürlichen Zugang zum Krankenzimmer erlauben und diese dann trotz der Ansteckungsgefahr sich unter ihre Spielkameraden mischen dürfen. Sind sie schulpflichtig, so müssen sie vom Schulbesuch ausgeschlossen werden, damit

Hauptquartier beschlossen worden ist. Nun erfährt die Verl. Morgenpost" von besonderer Seite, daß ein Haupt­zweck der Reise des Prinzen Friedrich Leopold ein Besuch des Prinzen in Peking sei, der, sofern er der Förderung unserer wirtschaftlichen Interessen im fernen Osten dienen soll, ein Gegenstück zu der Kaiserreise nach Tanger bildet, diese aber an Tragweite vielleicht noch übertrifft. Wie in Marokko dem französischen, so gilt es in China dem eng­lischen Einfluß eutgegenzutreten. D. R.)

Zur Mittelmeerfahrt des Kaisers.

* Der Kaiser trifft am Montag vor der Insel Korfu mit dem König von Griechenland zusammen. Am Sams­tag war der Monarch von Neapel aus in Messina auf Sizilien angekommen und von der Kaiserin, die sich von Taormina dort­hin begebenhatte, begrüßt worden. Zehn italienische Torpedo­bootewaren der KaiserjachtHohenzollern" entgegengefahren, um sie in den Hafen zu geleiten. Empfangen von Artilleriesalven und jubelnden Zurufen einer ungeheuren Menschenmengefuhr sie ein Die Deutschen KreuzerFriedrich Karl" undHertha" beteiligten sich an dem Salutschießeu. Sofort nach dem Einlaufen derHohenzollern" ging die Kaiserin au Bord, wo sie vom Kaiser und dem Prinzen Adalbert erwartet wurde. Besonders die Begrüßung zwischen Mutter und Sohn, die sich anderthalb Jahre nicht gesehen hatten, war sehr herzlich. Das Wetter war Prächtig, die Stadt festlich geschmückt. Musikbanden durchzogen die Straßen.

X UerN«. 9. April. DieNordd. Allg. Ztg." schreibt: Die Begegnung Kaiser Wilhelms mit dem König Viktor I Emanucl auf dem gastlichen Boden des herrlichen Landes,

, die einen überaus herzlichen Charakter trug, gab abermals Gelegenheit zum Austausch warm gehaltener Kundgebungen, die ein neuer Beweis find für die Innigkeit der deutsch­italienischen Beziehungen und für den fortwirkendeu Bestand des Dreibundes.

js Messt««. 9. April. Gestern abend hatten die ita­lienischen Schiffe illuminiert. Am Quai herrschte bis spät abends reges Treiben. Musikkapellen spielten die Preußische und die italienische Hymne. Heute morgen um 9 Uhr trafen aus Taormina die Prinzen Eitel Friedrich und Oskar und der Herzog von Koburg-Gotha ein. Um 10 Uhr hielt der Kaiser arrBordseinrr DachtHohenzollern" Gottesdienst ab.

js Athen, 9. April. König Georg sowie die Kronprin­zessin Sophie, die Prinzessin Helene und Prinz Nikolaus gingen heute an Bord der Dacht Amphitrite, um sich nach Korfu zu begeben. Den König begleitet auch der Minister des Auswärtigen. Nach dem Programm wird der deutsche Kaiser am Dienstag morgen um 9 Uhr in Korfu eintreffen und am Mittwoch abend wieder abreisen. Der König wird seinen hohen Gästen zu Ehren im Schlosse Llon repos eiu großes Diner geben.

D<r rusfisch-japanifche Krieg.

Das russische Oftseegeschwader unter dem Oberbefehl des Admirals RoschdjestwevLki hat also tatsächlich die Offen­sive ergriffen. Es ist der Kriegsflotte des japanischen Ad­mirals Togo entgegengefahrcn, hat die Malakka - Straße passiert und ist in das südchinefische Meer eingelaufen. Bis nach Sumatra waren japanische Kriegsschiffe vorgegangen. Zwischen diesen und den Russen hätte es in der Straße von Malakka also schon zu einer Seeschlacht kommen müssen, wenn nicht avzvrtehmen wäre, daß Togo dem Admiral Roschdjestwenskt eine Schlacht näher seiner Operationsbafis anzubieten entschlossen wäre. Da die russischen Kriegsschiffe von den ostafiatischen Gewässern her keine Hilfe zu erwar­ten haben, so gestaltet sich ihre Lage umso schwieriger, je weiter sie nach Osten Vordringen. Japanische Aufklärungs­kreuzer umkreisen das russische Geschwader, das mit seiner großen Menge von Transportschiffen einen stattlichen An­blick gewährt, aber im ernsten Kampfe mit den schlachter­probten japanischen Kriegsschiffen schwerlich bestehen wird. Da jede Stunde die Nachricht vom Ausbruch einer großen, ja vielleicht entscheidenden Seeschlacht bringen kann, so hat England im Interesse der Aufrechterhaltung der Neutralität einige seiner Kriegsschiffe aus den chinesischen Gewässern an die Küste der Halbinsel Malakka gezogen.

* London, 8. April. Aus japanischer Quelle wird be- , richtet: Die japanische Hauptflotte erwartet die russische Ostseeflotte nördlich von der Sundastraße. Sechs Panzer-

fie ihre Schulkameraden nicht anstecken, wenigstens die Ver­antwortung der Ansteckung nicht trage». Manche Eltern find nun aber so töricht und lassen ihren Kindern freien Lauf. Damit verfehlen sie sich gegen jegliche verständige Vorsicht, aber auch gegen das Gesetz. Oft find selbst die Erwachsenen nicht vorsichtig und nicht verständig genug, in­dem sie die alberne Meinung haben, nur Kinder können wieder Kinder anstecken und sagen in ihrer lächerlichen Ein­falt:Aus tuets nix." Sie wissen nicht, daß sie die Krankheitspilze an den Kleidern wettertragen können und daun ihre eigenen Kinder und andere anstecken. Aber ich weiß wohl, daß Ihr oftmals dem Vorsichtigen, der Eure Wohnung bei Ansteckungsgefahr meidet, seine Vorsicht als Verachtung Eurer Person ausleget. Mau sollte nicht mei­nen, wie ungeschickt man oft in der Beurteilung von Dingen sein kann.

Ich muß noch einen Punkt berühren. Bei Euch, Ihr lieben Schwarzwälder, besteht die schöne Sitte des so­genanntenWachens" bei Verstorbenen. Da finget Ihr Begräbnis- und Trostlieder, Lieder vom Weltgericht und vom ewigen Leben. Mir gefällt dieser Brauch. Aber er ist unstatthaft an der Leiche eines an Diphtherie Verstor­benen. Denn wie leicht kann doch in dem Raume eine An­steckung geschehen.

Wenn nun in einer Familie die Ansteckungsgefahr

kreuzcr mit Torpedo-Zerstörern kreuzen im Meerbusen von Bengalen. Drei Flottillen armierter Kreuzer und Torpedo- Zerstörer beobachten die Ostseeflotte in den Meerengen der südchiuesischen See. Zur Entscheidungsschlacht indes kon­zentriert Admiral Togo seine sämtlichen Geschwader.

js Fokio, 9. April. Amtlich wird gemeldet: Eiu Ba­taillon russischer Infanterie und 6 Sotnieu Kavallerie be­setzten Tsuluschu, 20 Meilen nördlich von Tschangtu, wurden aber wieder zurückgeworfen. Am folgenden Tage erneuerten 24 Sotuien mit mehreren Geschützen den Angriff, mußten sich aber wieder zurückziehen. Die Hauptmacht der Angreifer zog sich auf Pamieuschaug zurück. Die Japaner hatten 10 Tote. Der Verlust der Russen an Toten und Verwundeten wird auf 60 Mann geschätzt.

js Slngapore, 9. April. Heute nachmittag 2^ Uhr kam die baltische Flotte in Sicht und passierte 7 Meilen vom Lande. Da die Schiffe Weichkohlen feuern, ist der Rauch auf mehrere Meilen zu sehen. Die Vorbeifahrt dieser mo­dernen Ärmata von 47 Schiffe», die zu vieren nebeneinan­der fuhren, bot ein glänzendes Schauspiel. Die Schiffe fuhren ungefähr 8 Knoten. Die Spitze wurde von einem großen Kreuzer und drei Schnelldampfern gebildet. Dann folgten Kreuzer, Kohlenschiffe und Schlachtschiffe. Die Kohleu- schiffe fuhren größtenteils in der Mitte. Der Korrespon­dent des Reuterschen Bureaus fuhr auf einer Barkasse hinan und nahm die Flotte in Augenschein. Die Schiffe zeigten Spuren der langen Fahrt in der tropischen See. Au der Wasserlinie hatten sich Algen augesetzt. Die Flotte bestand aus 6 Schlachtschiffen, 9 Kreuzern, 8 Torpedobootszerstörern, 3 Schnelldampfern, 3 Schiffen der Freiwilligen-Flotte, 16 Kohlendampfern, 1 Bergungsdampfer und einem Hospital­schiff. Die Kriegsschiffe hatten Kohlen an Deck. Die Schnell­dampfer hatten augenscheinlich nur eine kleine Ladung. Der russische Konsul fuhr an die Flotte heran und übergab einem Torpedoboot Depesche», ohne daß die Flotte Halt machte. Sodann ging der Konsul längsseits des AdmiralschiffeS, begab sich aber nicht an Bord. Er unterhielt sich mit der Be­satzung vom Boote aus und gab ihnen die erste Nachricht von der Schlacht bei Mukdeu. Außer dem Boot des rus­sischen Konsuls und des Reuterkorrespondenteu wurde nie­mand in die Nähe gelassen. Die Eingeborenen in der Stadt waren in großer Erregung und eilten in Scharen an daS Meeresufer. Die Artilleristen und das Mineopersonal waren den ganzen Tag über auf ihren Posten.

Handel u«d Berkehr.

* Zur Beseitigung der Mitzstäude im Kredit­wesen des Holzhandels, haben die Handelskammern von Frankfurt am Main, Darmstadt und Hanau auf An­trag des Vereins der Holzhäudler von Frankfurt am Main und Umgebung (E. V.) in gemeinsamem Vorgehen be­schlossen, Zahlungsbedingungen für den Holzhandel amtlich bekannt zu geben. Die Zahlungsbedingungen läuten: 1. Die Rechnungen find sogleich nach Kaufabschluß, spätestens am Monatsende auszustellen. 2. Das Ziel beginnt mit dem Tage der Rechnung; es darf 4 Monate nicht über­steigen. Bon da au find 5 pCt. Zinsen zu zahlen. 3. Bei Barzahlung innerhalb 4 Wochen vom Tage der Rechnung an darf ein Kassaskonto vom Nettofakturenbelrag bis zur Höhe von 1*/g pCt. gewährt werden.

* Korb, 4. April. Dem heutigen Monats-Viehmarkt waren zu­geführt: 18 Kühe, 37 Rinder und Jungrinder und 7 Ochsen und Stiere, im Ganzen 62 Stück, wovon 60 Stück von Händlern und nur 3 vom Lande zugetrieben waren. Der Handel war ein flauer und wurde nur unter den Händlern selbst etwa /, der Zufuhr ab­gesetzt. Auch der Cchweinemarkt war nur schwach befahren und zwar mit 80 Stück Milchschweinen und 6 Läuferschweinen. Infolge der schwachen Zufuhr hielten sich die Preise auf der Höhe: für Milch­schweine pro Paar :5 43 Mk., für Läufer pro Stück 30- 40 Mk. Die meisten Käufer mußten wieder leer nach Haus.

* Stuttgart, 7. April. (Schlachtviehmarkt.) Erlös aus '/- Kilo Schlachtgewicht: Ochsen: ausgemästete 7576 Pfg., fleischige und ältere bis. Bullen (Farren): vollfleischige 5960 Pfg., ältere und wenig fleischige 56 58 Pfg.; Stiere und Jungrinder aus­gemästete 69 bis 71 Pfg., fleischige 66bis 68Pfg.,geringe5860Pfg.; Kühe: junge ausgemästete bis, ältere aue gemästete 58-60 Pfg., geringere 40 45 Pfg; Kälber: beste Saugkälber 8890 Pfg., gute Saugkälber 8587 Pfennig, geringere Saugkälber 8184 Pfennig; Schweine: junge fleischige 6364 Pfg., schwere fette 6163 Pfennig, geringe Sauen 56-58 Pfg. Verlauf des Marktes: Langsam.

Verantwortlicher Redakteur Ludwig Lauk, Altensteig.

nicht mehr besteht (was aber nur der Arzt beurteilen kau» und darf), und wenn gesunde Schüler vom Schulbesuche ausgeschlossen werden mußte», so dürfen dieselben erst dann zum Schulbesuch wieder zugclassen werden, wenn eine gründ­liche Reinigung der Schüler selbst und auch ihrer Kleidungs­stücke stattgefunden hat, wenn sie dem Lehrer ein ärztliches Zeugnis vorlegeu, in welchem die Ansteckungsgefahr als er­loschen beurkundet wird.

Damit Ihr nun nicht meinet, Ihr könnet Euch um diese Vorschriften kümmern oder nicht, will ich noch die von der Regierung erlassene Strafandrohung hinzufügen. Sie heißt:

Zuwiderhandlungen gegen obige Vorschriften können für die Beteiligten auf Grund des § 327 des Str.-Ges.-B. strafrechtliche Folgen (Gefängnis bis zu zwei resp. drei Jahren) nach sich ziehen." Darum Vorsicht!

Zum Schluß noch ein Wort. Manche ländliche El­tern beachten die Maßregeln zum Schutz gegen ansteckende Krankheiten unter ihrem Vieh vielmehr als unter ihren Kinder». Das gibt einem klagen Manne viel zu denken.

Mit der Bitte, daß Ihr künftighin die Vorsichtsmaß­regeln gegen ansteckende Krankheiten pünktlicher und williger beachtet, grüßt Euch herzlich

Euer Pädeigogos.