mau indes der Ansicht, daß hier nicht mehr Dispensations­gesuche als anderwärts anfallen und will deshalb eine Er­weiterung der Boukovtrolle nicht eiutreten lassen. Man ist der Ansicht, daß dev Bauenden nicht alle und jegliche Ver­antwortung abgenommen und den Beamten äufgebürdet werden soll.

* Aon» Wßeirr, 7. April. Nachdem gestern nachmittag am ganzen Mütelrhein zeitweise heftiger Schneefall einge- treteu war, sank in der Nacht das Thermometer auf —3 Grad. Dadurch haben die schon blühenden Aprikosen, Pfirsiche und Frühbirnen, sowie auch die Gartengewächse sehr gelitten.

ff ßhenmitz, 7. April. Der Dekorationsmaler Richard Aurich hat sich gestern mit seiner Frau und seinen beiden 3 und 5 Jahre alten Kindern im Chemnitzfluß ertränkt. Die Leiche der Frau ist bereits aufgefunden worden; von dem Mann und den Kindern wurden Kleidungsstücke ge­funden. Der Verlust der Stellung scheint Aurich zu der Tat veranlaßt zu haben.

ff Aerki«, 7. April. Nach gelindem Nachtfrost herrscht seit heute früh in Berlin und Umgebung lebhaftes Schneetreiben. Auch aus anderen Orten, wie Ham­burg, Kiel und auS Schlesien wird Schneetreiben gemeldet.

* Hamburg, 7. April. Nach einer vom Bureau „Veritas" veröffentlichten Statistik find in den Februarstürmen insge­samt 11t Schiffe vollständig verlöre« gegangen, darunter keine Deutschen, was bisher noch nie dage­wesen ist. 487 Schiffe wurden beschädigt, darunter 63 Deutsche.

Ausländisches.

* Wien, 5. April. Das gesternnocht i ug auz Oester­reich eiugetreteue Frostwetter hat bei den schon stark vorgeschrittenen Kulturen beträchtlichen Schaden angerichtet. Aus der Umgebung von Wien wie aus den Gebirgsgegenden werden 5 Grad Kälte gemeldet.

' In Karis soll eine Verschwörung gegen die französische Republik entdeckt worden sein. Ver­schiedene Verhaftungen wurden vorgeuommen. Es sollen viele Gewehre, Munition und Kleidungsstücke aufgefuuden worden sein.

ff Karls, 7. April. (Deputiertenkammer.) Der Prä­sident teilte mit, daß 4 Interpellationen über Marokko ein­gegangen sind. DelcassS verliest eine Erklärung, in der es heißt: Seit längerer Zeit gibt die Regierung von der Tri­

büne des Parlaments Aufklärungen über ihre Politik in Marokko. Die bekannten Abkommen konnten keinerlei Ueber- raschungeu Hervorrufen. Alle Welt konnte darin eine Politik erblicken, die keinerlei Befürchtungen erwecken durfte. In dieser Politik ist keine Aenderung emgetreteu. die geeignet wäre, Befürchtungen zu rechtfertigen. Bei unseren Verhand­lungen mit Marokko haben wir nur das Bestreben, ihm Ratschläge zu erteilen und deren Nutzen vachzuweiscn. Wir gaben Marokko diese Aufklärungen als Freunde, wie es Leuten kommt, die keinerlei Juteresse daran haben, überstürzte Lösungen zu suchen. Wir werden damit fortfahreu mit dem Vertrauen von Leuten, die niemand zu schaden suchen und die.bereit find, in Erörterungen über jedes Mißver­ständnis eiuzutreten, das etwa Vorkommen könnte. Das sind die Aufklärungen, die ich nach Lage der Sache gebe, und denen ich jetzt nichts hinzuzufügen habe. Die Regierung schlägt Vertagung der Interpellation vor.

ff Keiersbvrg, 7. April. Aus Verkhnie Duieproosk wird unter dem heutigen Tage gemeldet: Auf den Gütern des Fürsten Kots-dubey hat sich unter der ländlichen Be­völkerung eine Bewegung geltend gemacht. Die sehr er­regten Bauern drohen, die Ländereien aufzuteilen. Im Zentrum des Bezirkes find Kosaken zusammengezogen worden.

ff Ketrika«, 7. April. Der Gouverneur gibt bekannt: Ich bin vom Geveralgouverneur ermächtigt, der Bevölker­ung des Gouvernements bekannt zu geben, daß Personen, die an der Besitznahme von Grundstücken von Gutsbesitzern, der Erregung von Ruhestörungen, der Bedrohung oder des Widerstandes gegen die Verwaltungsbehörden, die Polizei oder das Militär schuldig befunden werden, vor den Kriegs­gerichten standrechtlich abgeurteilt werden.

ff London, 6. April. (Oberhaus.) Das Haus nahm in dritter Lesung das Gesetz, welches die Regierung ermäch­tigt, in den Zeiten, wenn die Miliz durch besondere Prokla­mation zum aktiven Dienst bei den Fahnen eiuberufen ist, Militärmanvschaften auch von vornherein für den Dienst im Auslande avzawerben, av.

ff ßakais, 7. April. Ein gestern Abend in Folkestone aufgestiegener mit mehreren Luftschiffern besetzter Luftballon ist heute früh 3 Uhr bei stürmischem Wetter in der Nähe von Calais glücklich gelandet.

ff Washington, 6. April. Das Staatsdepartement pub­liziert die Korrespondenz über den Beitritt der Mächte zu dem Programm des Staatssekretärs Hay, durch das die kriegführenden Parteien in Ostasien bewogen wurden, die Neutralität Chinas zu respektieren.

Zur Mittelmeerfahrt des Kaisers.

x? ff Hleapek, 7. April. Der Kaiser und der König machten eine Spazierfahrt im Automobil nach dem Posilippo und nach Bagmoli, von wo sie um 6 Uhr zurückkehrten. Der Kaiser begab sich dann an Bord der Hohenzoller» und em­pfing dort die deutsche Kolonie. Um 8 Uhr abends begab sich der Kaiser nach dem Palazo Reale, wo ein Galadiner stattfand, au welches sich eine Galavorstellung im Theater Sau Carlo mit dem Roland von Berlin aoschloß. Viele Blumenarrangements wurden an Bord der „Hoheuzollern" gebracht. Ja der Stadt waren abends zahlreiche Gebäude festlich beleuchtet, ebenso die „Hoheuzollern", die „Hamburg" und sämtliche deutsche und italienische Kriegsschiffe hatten illuminiert.

* Aeapek, 7. April. Heute Morgen 9 Uhr verließ der deutsche Kaiser Neapel. Er begibt sich zunächst nach Messina, wo er zwei Tage bleibt. Von dort reist der Monarch nach Korfu und daun weiter nach Taormina.

Der russisch-japanische Krieg.

Z Ketersönrg, 7. April. (Petersb. Telegr.-Agentur) Ein Telegramm des Generals Charkewitsch au den General­stab meldet von heute: Gestern zwang unsere Infanterie die japanische Kavallerie, sich von Ehdaheze nach Tsaluchu zurückzuziehen. Eine unserer Abteilungen, die am Morgen des 4. d. M. Tstntsatua erreichte, zwang den Feind, der 6000 Chungusen bei sich hatte, zum Kampf. Ueber den Ausgang habe ich noch keine Meldung erhalten.

ff Tokio, 7. April. (Reuter.) Die Hauptmacht der Russen, welche in der Nachbarschaft von Chienchiatun ge­schlagen wurde, ist in der Richtung nach Shunftep-Chiug ausgewichen. Ein Teil zog sich auf die Feughun-Straße zurück. Am Abend des 5. April find keine Russen südlich von Hc'mlitun, 8 Meile» nördlich von Chinchiatuu, gesehen worden. Eine kleine russische Abteilung ist noch im Besitze von Taiflyo, 26 Meilen östlich von Weiyuavpaomen.

Handel und Verkehr.

* Ati'öerst« Herr, 7. April. Der Wehmarkt war nur wenig be­trieben. Die zur Neige gehenden Futtervorräte lassen zudem eine größere Nachfrage nicht auskommen, so daß der Markt recht unbe­deutend verlief.

Konkurse.

Gottlob Daiß, Zimmermeister in Backnang. — Richard Wolter, Inhaber einer Baumwollfärberei. — Nachlaß des am 38 Febr. 1905 gestorbenen Schneidermeisters Johann Georg Käser in Schorndorf. — Nachlaß des s- Josef Bacher, Schuhmachers in Seitingen. — Friedrich Langohr, Inhaber einer Cigarcenhandlung in Pfullingen.

Verantwortlicher Redakteur Ludwig Lauk, Altensteig.

Altensteig, 8. April 1905.

Danksagung.

Allen denjenigen, welche uns bei dem Hinscheiden unseres lieben Sohnes

MNHrlm

ihre Teilnahme bezeigten, sagen wir herz­lichen Dank.

Schullehrer Gehring

Mit Familie.

«

Berneck, 8. April 1905.

Danksagung.

Für die vielen Beweise herz­licher Teilnahme, die wir bei dem Vtrluste unserer unvergeßlichen Mutter erfahren dursten, sagen innigsten Dank.

Die trauernden Kinder: Irrtte Haase, geb. Kappler. Istzanna k Hciene Rapple*.

Attenftelg

Fahrnir-Denkans.

Am Dienstag, de« 11. April

von vormittags 8 Uhr an

bringe ich in meiner Wohnung (beim Stadt­pfarrhaus) folgendes zum Verkauf:

Mannskleider, sowie allerlei Hausrat, wie Bettstellen, Schränke, Faß- und Bandgeschirr usw.

Kaufsliebhaber find freundlich eingeladen.

Marie Müller Wwe.

M.HB

K. Forstamt Pfalzgraferiweiler.

Krigholz-

U erkauf

Freitag, de» 14. April 1V Uhr

im Rathaus za Pfalzgrafenweiler aus 4 Gutwöhr, 9 Bord, und 10 Hint. Schnepper!?, 22 Waldwies, 41 Bord. Lärchenberg, 45 Ob. Buch­miß, 52 Hardtacker, 53 Tanbenwies, 54 Taubenwald, 66 Unt. Sommer­seite, 78 Hint. und 88 Bord. Teichweg, 93 Unt. Grenzsträßle, 117 Hint. Stutzhalde, 118 Baumberg, 121 Sau­weg, 126 Eschenteich, 130 Bröckle, 132 Seidenbrnlimn, 137 Unterer Steinacherteich, 153 Hüttle, 163 Unt. und 175 Ob. Sulz. Lanbbolz: 2 buchene Scheiter (Abt. 88), 24 Prügel (117, 121, 153) und 177 Anbruch (9, 10 45, 53, 88, 93, 117, 121, 126, 163, 163, 175).

Nadelholz : 34 Roller 1 1 N lg., 204 Prügel, 714 Abfall (worunter ca. 170 Rm. Papierholz.) Losverzeichnisse unentgeltlich durch daS Forftamt erhältlich.

Altensteig-Stadt

Stangen- nnd Beigholz-Berlans

am Mittwoch, de» 12. April d. I. nachm. 2 Uhr

auf hies. Rathaus

I. aus Stadtwald Hagwald Abt. 1, 2

nnd Scheidholz:

593 St. rott. Baustangen In.—III. Kl. 69 Rm. Papierprügel

2 Rm. taun. Prügel 42 Rm. tann. Anbruch

3 Rm. taun. Reisprügel

II. ans Stadtwald Hafuerwald Abt. 2: 7 l St. rott. Banstang. I».—III. Kl. 78 „ Hagstangen II.u. III. ,

622 „ Hopfenstangen I.—III. „ 2356 . RetSstangen I.n. II. „ 10 Rm. Papierprügel 12 , taun. Prügel 4 . taun. Anbruch.

Den 25. März 1905.

Ltadtsch.Amt:

Welker.

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