lung von Sivmiuting her berankt ist. Die Gegend nörd­lich von Tieling ist weit dünner bevölkert und in jeder Be­ziehung an Hilfsmitteln ärmer, als das Becken des Liaoho. Umso höher steigen die Ansprüche an die einzige Verbin­dungslinie, die Eisenbahn, die jedoch nicht nur Heeresbe- dürfoisse, sondern auch Truppen zu befördern hat. Die großen Vorräte, die in Mukden angesammelt waren, sind zerstört oder iu der Hand des Feindes, auch die Magazine in Tieliug wird Kuropotkm bet einem Rückzug verbrennen oder verlassen müssen, da es kein Mittel gibt, sie fortzu- schaffen. Von entscheidender Bedeutung wird aber für einen etwaigen Widerstand die Frage der Munition werden Der Verbrauch in dem zweiwöchigen Kampfe ist natürlich sehr groß gewesen, und da die Munitionskolounen und stehenden Depots zum großen Teil verloren gegangen sein sollen, handelt es sich jetzt darum, wie viel Schießbedarf noch im Rücken des Heeres verfügbar ist und herangebracht werden kann. Tieling liegt am Ausgang einer 12 Kilometer langen Schlucht, durch welche der Liaoho fließt/ Eisenbahn und mehrere Straßen treffen hier zusammen, und da die Stadt, wie alle mandschurischen Städte umwallt ist, so wird ein Engpaß geschaffen, der den Verkehr sehr hemmt.

ff Uetersvurg, 17. März. Kurohstki« ist seines Kommandos enthoben worden; er wird durch Genera! Linewitsch ersetzt.

ff Uelersönrg, 16. Marz. Ein Telegramm Karopat- kins an den Kaiser vom 14. meldet: Einzelne Soldaten und Kompagnien, die von ihren Abteilungen getrennt waren, sind während der Leiden letzten Tage zu ihren Truppen­körpern zurückgekehrt; die Proviantzüge sind zum Teil wie­der in Ordnung gebracht. Die Trains erster Ordnung be­finde» sich zum großen Teil unter den Truppen ; diese sind mit Proviant hinreichend versehe» und bereit, de« Kamps Von nen«nr ansznnehmen. Ein weiteres Telegramm vom 15. besagt, die Truppen passieren Tieling in voller Ordnung. Ich habe Teile der 14. Infanteriedivision be­sichtigt und in zuversichtlicher Stimmung gefunden,' aus dem Weg nach Norden habe ich zahlreiche Truppe::- und Proviantzüge gesehen, alle in großer Ordnung.

ff Petersburg,. März. Der Korrespondent der Nowoje Wrernja" meldet: Nachdem die russische« Trupps« Tieling geräumt haben und in Stellungen nördlich von Tieling zurückgezogen sind, ist hier eine heftige Schlacht zu erwarte«.

* Lo»da«, 15. März. Aus Tokio wird unterm 13. d§. Mts. telegraphiert,. Laß sich unter den Russen, die im Westen von Mukden sich ergeben hätten, auch das 1 6. Armeekorps befände. Diejenigen Russe», die aus der Nachbarschaft von Mukden entkommen waren, bildeten eine große Kolonne. Aber als sie bei Hoka angegriffen wurde», zeigten sie die Weiße Flagge. Es halten sich noch viele Russen in chinesischen Häusern verborgen. Es heißt, General von Bilderlrug sei gefallen.

* London, 16. März. Die Japaner griffen am Dienstag die Befestigungen außerhalb der Stadt Tie- ling an, wurden aber von den Truppen Liuewitschs zu­rück g e s ch l a g e n ; sie hatten an IHM Tote auf dem Kampfplatz. Die Russen hatten ebenfalls 1VM Man« an Tote« und Verwundeten.

* Fokto, 16. März. Oyama meldet, daß die japa­nische Avantgarde den Aeind überall hartnäckig verfolgt und Donnerstag in der Nacht um 12 Uhr

2« Minute« Tieling besetzt habe.

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* Nachdem die Japaner nun Tieling, das 69 lrm nordöstlich von Mukden liegt, besetzt haben, dürften die Russen ihr ganzes Bestreben jetzt darauf richten, nach Chardin mit der Eisenbahn und nach dem 275 kw nord­östlich von Tieling gelegenen Girin zu gelange». Charbin ist von Tieling etwa 350 km entfernt. Charbin liegt am Vereinigungspuukte der beiden großen nach Port Arthur und nach Wladiwostok führende» Bahnzweige wie an der wich­tigen Flußschiffahrtslinie Sungari-Amur. Die militärische Bedeutung von Charbin ist dadurch bedingt. Auch ist es ein wichtiger Industrie- uud Handelsplatz. Charbin wurde 1900 von den Russen gegen die Boxer verteidigt und ist mittlerweile wohl befestigt worden.

ss Aus der Schlacht bet Mukden erzählt der Kriegs­berichterstatter der Petersburger Nowoje Wremja, daß nicht alle russischen Truppenteile die ihnen bei dem Rückzug auf dem Hunho angewiesenen Positionen eingenommen hätte». Als die Ruckzugslinie umgangen war, erfolgte der Befehl zum Abmarsch an alle Truppenteile. Granaten platzte», ge­waltiger Sturm heulte. Au einer Stelle des Westflüaels wiche« die Russe» in Heller Flucht zurück. Auch tie Be­dienungsmannschaften der Artillerie liefen davon. Unter den nervös gewordenen Truppe« verbreitete sich plötzlich der Ruf:Japanische Kavallerie kommt!" I» voller Un­ordnung griff alles zu den Waffen und schoß blindlings darauf los. Dabei war vom Feinde keine Spur zu sehen. Die Panik kostete viele Opfer in deu eigenen Reih en.

0 Schrcckensszenen während der Flucht der Russen von MlnKden teilen englische Kriegsberichterstatter ihren Blättern mit. Hiernach waren die Russen durch langes Fasten schon am Anfang des Rückzuges derart erschöpft, daß sie nicht mehr ordnunasgemäß marschieren konnte». Die Armee hatte sich in eine Rotte vor Angst halb Wahnsinniger verwandelt, die uur den einen Gedanken hatte, sich zu rette». In d?» ersten Stunden des Marsches fielen bereits zahlreiche Sol­daten vor Schwäche hin. Tausende warfen ihre Gewehre fort, um leichter entkommen zu können. Als es dunkel wurde ging es den Fliehenden noch schlimmer. Sie stolper­ten über die großen Steine ans dem Landwege und über die von dem ersten Teil sortgeworfenen Gegenstände. Herz­zerreißend war das Stöhnen der erschöpften Soldaten. Bei Mukden sollen die Javaner über große Hansen von rassi­schen Leichen gegangen sein. Zwischen den Toten lagen auch viele Verwundete, die von den Japanern in die Feldspitäler transportiert wurden.

Vermischtes.

* 142 Konkurse wurden im letzten Quartal des Jahres 1904 in Württemberg beantragt. Tatsächlich eingeleitet wurde das Verfahren in 116 Fällen, während eS in 19 Fällen wegen MassemangelZ abgewiesen werden mußte. Von den 116 neuen Konkursen betrafen 78 Einzelpersonen, 37 Nachlässe und einer eine Handelsgesellschaft.

* Ki«e junge Iran in Simianowitz in Westpreußen badete ihr zweijähriges Kind, wollte aber gleichzeitig etwas

vom Kaufmann holen. Um nun das Wasser warm zu halten, stellte sie in unerhörtem Leichtsinn die Badewanne mit dem darin sitzenden Kinde ans die Mitte des Kücheu- ofens, in welchem anscheinend ein schwaches Feuer brannte, auf das sie aber kurz zuvor frische Kohlen gelegt hatte. Unterwegs wurde die Frau iu ein interessantes Gespräch ver­wickelt, so daß sie Kind und Badewasser vergaß I MS die junge Mutter nach etwa einer halben Stunde iu die Wohn­ung zurückkehrte, erwartete sie ein schrecklicher Anblick: das Wasser in der Badewanne siedete und iu demselben lag das Kind buchstäblich gekocht als Leiche.

Handel und Verkehr

* Htsuttingsn, II. März. Dem heutigen Baummarkt wurden zugefüyrt: Apfelhochstämme 200280 St., Preis Mk. 1.20 1.30; Birnhochstämme 200280 St., Preis Mk. 1.201.30; Zwetschgen­bäume ca. 300320 St., Preis per St. 20-30 Pfg.; Apfelhalb­stämme ca. 150200 St., Preis Mk. 1. bis 1.20; Birnhalbstämme ca. 100120 St., Preis Mk. 1. bis 1.20. Handel langsam.

* Stuttgart, 14. März. (Schlachtviehmarkt.) Ochsen: voll­fleischige, ausgemästete höchsten Lchlachtwerts, bis zu 6 Jahren 75 bis 76 Pfg., fleischige und ältere 7273 Pfg.; Farren (Bullen) voll- lleischige, höchsten Schlachtwerts 59 bis 61 Pfg.,^mäßig genährte jüngere und gut genährte ältere 5658 Pfennig; L-tiere und Rin­der: vollfleischige, ausgemästete höchsten Schlachtwerts 6870 Pfg.; fleischige 66K 7 Pfg.; geringere58-60 Pfennig; Kühe: junge >e- mästete bis ältere gemästete 5859 Pfennig; geringere 35 bis 50 Pfg., Kälber: beste -Saugkälber 88 -90 Pfennig; gute Saug­kälber 8588 Pfg.; geringe Saugkälber 80 bis 82 Pfg.; Schweine: vollfleischige der feineren Rassen und Kreuzungen bis zu l',^ Jahren 65 bis 66 Pfg.; schwere fette 6364 Pfg.; gering entwickelte 58 bis 60 Pfg. Verlauf des Marktes: Kälber lebhaft, Schweine mäßig belebt.

Verantwortlicher Redakteur Ludwig Lauk, Altensteig.

Kalidüngung zur Gerste.

Die Gerste entzieht dem Boden im Vergleich zu anderen Halmfrüchten nicht allzucrhebliche Mengen au Kali. Daraus aber zu folgern, daß sie am wenigsten einer Kalidüngung bedürfe, wäre falsch, im Gegenteil ist es bekannt, daß sie sich das Bodenkali nur schwer aneignet, und darum sehr nach leichtlöslichem Kali, das man durch die Düngung zuführeu muß, verlangt. Eine Düngung mit Stallmist direkt zur Gerste sollte man stets vermeiden, da sie deu Stickstoff des­selben nicht gut verträgt, insofern sie leicht lagert und ein eiweißreiches für Brauereizwcck ungeeignetes Korn liefert. Am Vesten baut man sie nach mit Stallmist gedüngter Vor­frucht und gibt ihr direkt eine starke Koliphosphatgabe, aus armen Boden auch eine schwache Stickstoffgabe. Der Er­folg wird dann eine größere Ernte sei», ein Helles, schweres, stärkereiches Korn, dos sich gut vermälzen läßt, und für das der Brauer einen höheren Preis zahlen kann. Ja welchem Maße eine derartige Düngung aus deu Ertrag wirkt, zeigt rin Versuch des Herrn I. Nieß iu Feldstette», Donaukreis. Er erntete von einer ungedüngten Parzelle pro da 806 k§ Gerste und 1900 KZ Stroh, von einer anderen ebenso großen mit 450 kK Superphosphat und 150 kx Chilisalpeter ge­düngten 2150 KZ Gerste und 2800 kA Stroh. Einer dritten Parzelle gab er außer dieser Düngung noch 200 KZ 40 Prozent Kolidüngesalz, und er konnte hier 2500 k§ Gerste und 3500 k§ Siroh ernten. Der Mehrerlrag au Korn und Stroh warf aas Parzelle 2 eine» Reingewinn von 199,50 M., auf der mit Kali gedüngte.? sogar von 265,50 M. ab nach Abzug der Düngerkoste». In dieser Berechnung find die Preise für 100 KZ Koru zu 18 M. für Stroh zu 3 M. angenommen.

Wmf tim; ^ " "' '.

In der Nachlaßsache der

Franziska Rosine Lauster

Schullehrers Witwe iu Altensteig

kommt das vorhandene, zu 1V0VV Mk. angekaufte Wohnhaus mit Hosranm am Mühlbach, in welchem seit langer Zeit ein kaufmännisches Geschäft betrieben wird, nebst 8S gm Gemüsegarten beim Haus, am

Freitag, den 24. März d. I

vormittags 1V Uhr

auf dem hiesigen Rathaus zum zweitenmal zur Versteigerung. Liebhaber find eingelade».

Aliensteig, den 16. März 1905.

Bezirksnotar:

Beck.

Mitmtzt.

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Gelehrt werden außer den üblichen, auch sämtl neue» Tänze. Be­ginn Nächste Woche. (Honorar Mk. 10..)

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