Unter den vier Toten, deren Jndentität bisher festgestellt wurde, befindet sich Leutnant Cuvinot, der Sohn des Senators Cuvinot, und der Soldat Lyon, ein Enkel des Akademikers Berthelot.
ff Henna, 27. Dez. Die auf der Reise nach Abessinien befindliche deutsche außerordentliche Gesandtschaft hat sich heute nachmittag an Bord des Dampfers „Friedrich der Große" eingeschifft und wird morgen die Weiterreise nach Dschibuti antreten.
* Uetersönrg, 27. Dez. Der hiesige Vertreter eines Wiener Blattes erfährt von einer dem Ministerium nahe- stebenden Seite, daß tatsächlich die reaktionäre Partei mit Justizminister Murawiew an der Spitze, den Zaren gegen die Reformvorschläge des Ministers des Inner» eingenommen habe, so daß der Zar den Minister am Sonntag dahin verständigt habe, von weiteren Reformen definitiv abzusehen.
* Wiserta, 26. Dez. Das Unterseeboot „Korrigau" machte gestern interessante Versuche. Es blieb 12 Stunde« unter Wasser, ohne daß die Besatzung irgendwie litt.
* Tokio, 27. Dez. Der deutsche Konsul Mosle überließ seine Häuser in Tokio und Kamakura als Hospitäler für die japanischen Verwundeten. Das japanische Kriezsmiuisterium hat dieses Anerbietrn dankend angenommen.
* Wew-Aork, 27. Dez. Zwischen St. Louis und Luis- ville stießen zwei Personenzüge zusammen. 7 Personen find tot und 10 verwundet. Die Katastrophe ist angeblich durch ein fehlerhaftes Telegramm verursacht worden.
ff Peking, 27. Dez. (Reutermeldung.) Die russische Gesandtschaft verlangte vom Waiwupu die Zurückgabe der von den chinesischen Behörden in Fengtai beschlagnahmten Munition. Die Gesandtschaft versichert, die Munition sei für die Gesandschaftswache bestimmt gewesen. Man glaubt, die Chinesen werden im Hinblick auf die häufigen Versuche, Munition zu schmuggeln, sich ablehnend verhalten.
Aus Deutsch Südwestasrika
Auch in den Feiertagen ist eine.neue, znm Glück nicht umfangreiche Verlustliste aus Deutsch--Südwestafrika ein gegangen und die Meldung von weiteren erheblichen Erfolgen gegen die Hottentotten. Aber das Hauptinteresse rümmt noch der Uebertritt des ersten Herero-Häuptlings Samuel Mahaherero auf das benachbarte englische Betschuanaland in Anspruch. Die Engländer wollen bekanntlich diesen Hallunken Samuel, der zahlreiche Morde von deutschen Ansiedlern mit kaltem Blute hat ausführen lassen, entwaffnen und festhalten, so daß er nicht auf deutsches Gebiet zu-
rückkehreu kann, und nur die Rückgabe des von den Hereros geraubten, auf britisches Gebiet mitgebrachten Viehes versprechen. Selbstverständlich wird sich die deutsche Reichsregierung damit nicht zufrieden geben. Es handelt sich hier um einen Bluthund und Mörder, der bestraft werden muß, und wer bürgt dafür, daß Samuel nicht den Engläuderu entwischt und eines Tages doch wieder in unserer Kolonie erscheint? Das ist auch wieder mal ein Zeichen für englische „Vettcrnschaft."
Der russisch-japanische Krieg.
ff Jetersönrg, 27. Dez. Wie Generaladjutant Kuro- patkin dem Kaiser unter dem gestrigen Datum meldet, sprengte« russische Freiwillige in der Nacht zum 23. ds. Mts. beim Dorfe Linschinpu ei» Haus i» die Luft, iu dem sich eiue japanische Feldwache befand.
ff Petersburg, 27. Dez. Wie General Kuropaktm dem Kaiser unterm 25. ds. meldet, verdrängten am 21. Dezbr. Freiwillige südlich von Tschiantau japauische Feldwachen und verbrannten 2 Dörfer, in denen sich große Niederlagen von Fouragemitteln und Patronen befanden.
ff Gokio, 27. Dez. Es werden umfassende Vorbereitungen getroffen, um Ohawa beträchtliche Verstärkungen an Infanterie und Artillerie zu senden.
* Tokio, 27. Dez. Die Stadt ist mit-Militär erfüllt wie im Frühjahr Lei Ausbruch des Krieges. Nicht nur die Kasernen, sondern die ganze Stadt hat Einquartierung. Oyamas Armee soll auf eine halbe Million Soldaten gebracht werden. Seine Artillerie wird gewaltig verstärkt. Besondere Vorbereitungen werden zur Verteidigung Formosas und der südlichen Inseln gegen die baltische Flotte getroffen. Die Verbindung mit Dalvy arbeitet gut. Die Reise von Tokio nach Liaujang dauert nur sechs Tage.
* Loa-o», 27. Dezbr. „Daily Telegr." meldet aus Tientsin: Ein Bote aus Port Arthur teilt mit, daß die Japaner bei Einbruch der Dunkelheit am 22. Dez. an 5000 Mann stark mit vielen Maschinengewehren die nördlichen Verteidigungswerke angriffeu. Sie «ahme« mehrere Schanze» ««d drarrgen bis z«m Nutze eines Werkes Vor, von wo aus die russischen Maschinengewehre zusammen mit den schweren Geschützen der Forts eine furchtbare Berhesrvng unter ihnen ««richteten. Unter dem Lichte der Scheinwerfer kam es um Mitternacht zu einem heftigen Bajonetlkampfe. Als eine russische Abteilung den Japanern den Rückzug abzuschneiden drohte, zogen sich diese zurück. Sie verloren verschiedene Maschinengewehre, 300 Gewehre und 80 Gefangene. Ihre Verluste an Tote
werben ans 600 Mann geschätzt. Die Japaner machten be« Jtzuschan Halt, wo fie sich unter heftigem Feuer eingruben. Die beiden japanischen Flügel haben dagegen sämtliche Werke, die den äußeren Rahme» der Haupiforts bilden, genommen.
* (Ablösungstransport für Kiautschon.) Im Januar nächsten Jahres wird ein größerer Ablösungstransport für Kiautschon in der ungefähren Stärke von 900 Mann, zu denen noch über 40 Offiziere und Militärbeamte komme», von Wilhelmshaven abgehen. Zum Transportdampfer ist der Dampfer „Frankfurt" des Norddeutschen Lloyd bestimmt. Der Dampfer wird am 17. Januar von Bremerhaven, am 22. von Wilhelmshaven abgehen; die weiteren Abfahrtsdaten der Zwischenhäfen find: 4. Februar Port Said, 5. Februar Suez, 18. Februar Colombo, 4. März Wusang (Shanghai). Die Ankunft in Tsingtau erfolgt am 6. März. — Die Rückreise wird der Dampfer am 17. März von Tsingtau antreteu. Von Wusung (Shanghai) wird er am 19. März, von Colombo am 2. April, von Suez am 15. April, von Port Said am 16. April abfahren und am 28. April in Wilhelmshaven und am 1. Mai in Bremerhaven eintreffen. Falls die Umstände es gestatten, kann einer der Zwischenhäfen auch schon früher, als der Fahrplan angibt, verlassen werden.
Die Schweinemast.
Landwirtschaftliche Betriebe, in denen nicht alljährlich ein oder einige Schweine gemästet werden, dürften zu den Seltenheiten gehören. Leider hat die Schweiuemästung ihre argen „Mucken" und die wackere HauSfrau manche böse Stunde, bis die Dickhäuter glücklich bis an das Ziel ihres irdischen Daseins gefüttert find. Es ist keine Krankheit, welche die Tiere manchmal veranlaßt, das Futter zu verweigern, sonder» nur einerseits das reizlose Futter, anderseits die fortschreitende Fettbilduug. Diese beiden Ursache« lassen sich allerdings nicht vermeioen; die (letztere soll ja sogar möglichst gefördert werde», so daß die entgegensteheudeu Schwierigkeiten mit Hilfe besonderer Mittel beseitigt werden müssen. Als bestes und vorzüglichstes Präparat in dieser Richtung ist hier das weit verbreitete allbekannte Mastpulver „Bauernfreude" aus der chemischen Fabrik Th. Lauser in Regensburg zu empfehlen. Tausende von Landwirten bestätigen, daß das Mastpulver „Bauernfrende" die Verdauungswege äußerst günstig beeinflußt, daß es die Bekömmlichkeit des Futters erhöht und auch die in mangel- haftem Futter enthaltenen Nährstoffe ausnutzbarer macht.
Verantwortlicher Redakteur: Ludwig Lauk, Altensteig.
Altenfteig Stadt.
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betr. das Verbot des Schietzens «nd des Abbrennens von Feuerwerk.
Es wird darauf aufmerksam gemacht, daß das Schießen, sowohl inner- als auch außerhalb der Stadt und das Abbrenneu von Feuerwerkskörpern innerhalb der Stadt
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und Uebertretungen unnachfichtlich bestraft werden.
Den 23. Dezbr. 1904.
Stsr-tfHrrtttz.-Aint:
Welker.
Ernst Wochele, Mnmißer hi«
bringt am
Montag, den 2. Jannar IStzS
Vormittags 11 Uhr
auf dem hiesigen Rathause die im Tannenblatt Nr. 198 beschriebene Liegenschaft znm zweiten- «nd letztenmal zur öffentlichen Versteigerung.
Kaufsliebhaber find eingeladen.
Den 27. Dezember 1904.
Ratsfchreiberei:
Stadtsch. Welker.
« l t e « st e i g.
Wahlvorschlag
z«r Kürger-Ansschnßmahl.
8.8cbneilisr, BaiÄlltemlieuhäMkr August 8sege>-, Schuhmacher X. Xsltsnbsck je. l.I-ur, Glaser Hornberger, Schuhmacher 8. Armbruster, Rotgerber stl. kremier, Sattlermrister
Mehrere Wähler.
Altensteig-Dorf.
Am Samstag den 31 d. M
nachmittags 1 Uhr werden aus dem Gemeindewald Enzwald auf hiesigem Rathaus
rrr. 14 Frstmrter Larrgtmcherr
verkauft.
Kaufsliebhaber sind eingeladen.
Gemeinderat.
B e i h i n g e n. Einen schönen
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Haiterbacherstraße.
Momkntt MM
E. G. m. «. H.
Am Samstag den 31. d. Mts bleibt die Kasse
IW" geschlossen. "WW Vorstand.
Altenst«»,.
Todes-Anzeige.
Verwandten, Freunden und Bekannten mache ich die schmerzliche Mitteilung, daß mein lieber Mann, unser lieber Vater, Bruder und Schwager
^ Matthäus Müller
im Alter von 61 Jahren nach kurzem aber schwerem Leiden Montag Morgen ^ Uhr sauft in dem Herrn verschieden ist.
Um stille Teilnahme bittet im Namen der trauernden Hinterbliebenen
die Witwe
Marie Müller
mit ihren Kindern.
Schuld- und Kirgscheine
empfiehlt W. Rreker'sche Buchdruckerei.
Altenfteig
Bock-Bier.
Ueber Ueujahr
schenke ich und meine Kundschaft aus.
Armbruster z, Schmue«.