Fabriken beträgt Mk. 758 250,56, der Reservefonds Mk. 340,000. Die Gesamtrechnung ergibt auch für das Jahr 1903/04 einen Ueberschuß von Mk. 7367,87.

* Sarmstatt, 9. Dez. Unter dem dringenden Verdacht, den Raubmord im Bureau des Photographen Klaiber be­gangen zu haben, ist ein hiesiger Chauffeur festgenommen worden. Der Verhaftete heißt Brüderlein, er ist verheiratet und stammt auS Zweiblücken. Die Frau des Verhafteten besitzt einen kleinen Spezereiladeu in Mannheim.

ff Lauste« a. A 9. Dez. Ueber ein Wahlknriosum bei der letzten Bürgerausschußwahl ist zu berichten: Auf einem Wahlzettel waren die Namen sämtlicher Kandidaten durchgestrichen und unter dieselben geschriebenSiehe Jesaia 41,24, die Stelle dort heißt: Siehe, ihr seid aus nichts und euer Tun ist auch auS nichts und euch zu wählen ist ein Greuel."

ff Aale«, 9. Dez. Die hiesigen größeren Fabriken gehen alle nach und nach in die Hände von Aktiengesellschaften über. So wird sich auch die Eisenmöbelfabrik von Mehler u. Comp, in eine solche verwandeln. Die Firma JunghaoS in Schramberg steht mit der Gründung in Verbindung.

ff Münfivze«, 9. Dez. Um 9 Uhr brach in der Scheuer des Bauern I. Winter Feuer aus, das bei dem herrschen­den Sturm sofort auch das angebaute Wohnhaus ergriff und beide Gebäude vollständig einäscherte. Unter großen Anstrengungen der hiesigen und auswärtigen Feuerwehren gelang es. die Nachbargebäude zu schützen. Brandstiftung liegt zweifellos vor. Ein Stromer wurde unter dem Ver- j dacht der Täterschaft verhaftet und beinahe gelyncht.

* Alm, 9. Dez. (Strafkammer). Der Fahrradhändler und Mechaniker Gottlieb Holbein von hier hatte mit seiner Nachbarin der Gerbermeisterswitwe Bantlin, Streitigkeiten und ließ dann an seinem Anwesen 2 Schilde, auf welchen er seine Reparaturwerkstätte zumLederhofdrachen- nannte, und das Bild eines au einer Kette liegenden, feuerspeienden Drachens anbringen. Auch in den Zeitungen machte er be­kannt, daß er sein Geschäft zum Lederhofdrachen heiße, und daß es ihm ferne liege, mit demDrachen- Frau Bantlin zu meinen. Letztere fühlte sich aber Loch beleidigt und auf ihren Strafantrag wurde Holbein, der die beleidigende Ab­sicht bestritt vom Schöffengericht zu 100 Mark Geldstrafe verurteilt. Gegen dieses Urteil legten beide Parteien Beruf­ung ein. Dieselbe wurde gestern verhandelt, das Urteil wurde aufgehoben und Holblein zu 150 Mark Geldstrafe verurteilt. Außerdem wurde auf Vernichtung des Drachen­bildes und Veröffentlichung des Urteils erkannt.

* Aon» Wodensee, 9. Dezember. Der Siberfelchenfang (Fangzeit 25. Nov. dis 5. Dez.) war dieses Jahr nicht be­sonders ergiebig; cs wurden im ganzen nur ca. 4000 Kilogr. gefangen. Besser dagegen ist der Massenblauselchenfang, der in den letzten Tage» begonnen hat. Nach Ermattingen kamen beispielsweise in wenigen Tagen 2000 Stück, nach Friedrichshofen über 15 000 Stück.

ff Karlsruhe, 9. Dez. Am Mittwoch abend 9 Uhr entgleiste bei der Ausfahrt des Zuges 418 Heilbronn-Karls- ruhe im Bahnhof Grökiugen der vorletzte Wagen (Gepäck­wagen) infolge verfrühter Umstellung einer Weiche. Verletzt wurde niemand. Infolge der Entgleisung war die Ein- und Ausfahrt nach Durlach bis nach 12 Uhr nachts gesperrt.

ff Iraukfart a. H., 9. Dez. Wie die Frkf. Oder Ztg. meldet, wurde gestern abend gegen 10 Uhr auf der Abdeckerei bei Schwiebus ein Raubmord verübt. Die Frau des Ab­deckers Schutt und eine Magd wurden überfallen. Letztere wurde getötet und die Leiche iu die Aschengrube geworfen. Die Frau wurde mit zertrümmertem Schädel anfgefunden. Geraubt wurden 90 Mark.

AuslÄndifches.

* Wie«, 9. Dez. Der Konflikt Oesterreich-Ungarns mit der Türkei wegen der gewaltsamen Zurückbehaltung der österreichischen Post in Skutari wurde gestern beigelegt. Der österreichisch-ungarische Botschafter in Konstantinopel Baron Calice, wurde mittags offiziell in Kenntnis gesetzt, daß die türkische Regierung alle von Oesterreich-Ungar« ge-, stellren Forderungen zu erfüllen bereit sei.

ff Saris, 9. Dez. Die heute vormittag vorgenommene Obduktion der Leiche Syvetons hat Vergiftung durch Kohleu- Oxtdgas ergeben.

* Saris, 9. Dez. In den weinbauenden Gegenden des französischen Südwestens ist ein Streik der Landarbeiter ausgebrochen, der eine bedenkliche Gestalt annimmt.

* Saris, 9. Dez. Der Streik der Weinbergarbeiter in den Ost-Pyrenäen und in Herault hält ohne große Unruhen an. In und um Narbonne (Aude) stehen hingegen die Dinge so, daß der Präfekt Dragoner und Gendarmen herbeirief. Der sozialistische Maire von Narbonne, der frühere Abge­ordnete Ferroul daselbst, weigerte sich aber, Dragonern und Gendarmen Quartiere auzuweiseu, weil der Präfekt ihn nicht zu Rate gezogen hatte. Diese mußten die letzte Nacht in den Waggons zubringen. Auf dieHerausforderung- des Präfekten antworteten die Arbeiter aller Berufsarbeiten in Naroonne mit der Erklärung des allgemeinen Aufstandes.

Der rnffifch-japanische Krieg.

ff Gokio, 9. Dez. Der Kommandeur der gelandeten Schiffsgeschütze berichtet vom 8. Dez. abends: Die Pallada hat Feuer gefangen und sich nach Backbord übergelegt mit dem Heck unter Wasser. Die Gilgeck ist von 11 Schüssen getroffen. Um ^11 Uhr hat der Bajan augefangen zu brennen und um 4 Uhr noch gebrannt. Das Minenschiff Amur" wurde von 14 Schüssen getroffen und ist mit dem Heckwege gesunken. Viele Schüsse haben Warenlager und andere Gebäude in der Nähe von Pajuschan und dem Ar­senal getroffen.

ff Tokio, 9. Dez. (Reuter.) Die Regierung veröffentlicht die Namen von 36 Gefallenen und 58 Verwundeten Offi­zieren mit dem hinzufögen: Wir nehmen an, daß es sich um solche aus den Kämpfen vor Port Arthur handelt.

ff London, 9. Dez. Der Korrespondent des Reuter- schen Bureaus in Port Arthur meldet: I» der Nacht Vom 26 November gelang es den Japaner«, Schützengräben dicht vor de« beidenErlungschan- forts und dem Rord-Kikwanfort anznlege«. Aber am 27 November wurde« sie wieder znm Rück­zug gezwungen. Seit einem Monat fanden vei den üb­lichen Forts keine wesentlichen Kämpfe statt, da die Japa­ner ihre Streitkräfte zur Einnahme des 203 Meter-Hügels konzentrierten.

ff Insa«, 9. Dez. (Reutermelduug.) Aus dem Haupt­quartier der 3. Armee wird vom 7. d. M. gemeldet, daß am 2. Dezember morgens die Russen den Japanern die Erlaubnis gegeben haben, ihre Toten und Verwundeten vor der östlichen Fortskette aus dem Gefecht vom 26. Novem­ber fortzuschaffen. Um dieselbe Erlaubnis kamen die Russen am 6. Dezember ein, sie wurde aber wieder am 7. Dezbr. zurückgenommeu. Im Gefecht am 30. Nov. ist der 2. Sohn des Generals Nogi beim 203 Meter-Hügel gefalle». Sein älterer Sohn ist bei Nanschan gefallen, so daß Nogi jetzt kinderlos ist. "

* Londo«, 9. Dez.Morning Post" meldet aus Shang­hai von gestern : 25 000 Russen, die südwestlich von Mulden standen, sollen von dort iu eine Stelle südöstlich gebracht worden sein. Man erwartet einen neuen russischen Vorstoß in dieser Richtung.

* London, 9. Dez. Aus japanischer Quelle wird ge­meldet: Nachdem die russische Flotte bis aus die Torpedojäger zerstört ist, ging Togos Schlacht- flotte hente südwärts der russischen Ostseeflotte entgegen Die Kreuzerflottille blieb zurück bei Port Arthur.

* Loads«, 9. Dezbr. Hiesige Marinrsachvrrständige meinen, das baltische Geschwader müsse jetzt, da das Ge­schwader vor Port Arthur vernichtet und der Hafen von Port Arthur den Japanern freigegebeu sei, sofort zurückge­rufen werden, La, solange Wladiwostok eingefroren sei, dem baltischen Geschwader jede Operationsbafis fehle. Das Ge­schwader Togos dagegen habe, zumal es von Port Arthur frei sei, alle Vorteile auf seiuer Seite. Roshestweuski könnte sich jetzt der japanischen Flotte gegenüber garnicht aus See halten. Die einzige andere Möglichkeit sei, daß Roshest- wenski seine Schiffe in einen neutralen Hasen bringt, wo

sie entwaffnet werden. Rußland hätte dann am Ende des Krieges den Kern einer neuen Flotte behalten.

Vermischtes. "

Eine deutsche Iran in Giveo«. Der Brief einer deut­schen Frau, die bei ihrer Nichte, der Frau des Farmers Andries de Wet, auf Farm Bergmann bei Gideon zu Be­such war, und nun mit ihren Verwandten iu Gibeon eiu- geschlossen ist, wird veröffentlicht. Da derselbe wichtige Aufschlüsse enthält, geben wir daraus die folgenden Stellen wieder:

Wir waren am 4. Okt. kaum eine Stunde von Farm Bergmann fort, als die. ersten Horden schon anrückteu. Tags darauf (Mittwoch) kam Andries gerade dorthin, wie alles geplündert wurde. Er hatte nur Zeit sich wieder aufs Pferd zu setzen und mit feinen Brüdern fortzueilen. So waren sie fast 24 Stunden rm Sattel, ehe sie hierher zu

uns kommen konnten. Sie haben alles verloren!--

Frau von Burgsdorff trägt den Verlust ihres Mannes be­wundernswert. Wir find stündlich mit ihr zusammen. Heute kam die niederschmetternde Nachricht aus Keetmaushoop, daß man uns vou dort keine Truppen senden könne. Folge davon ist, daß alles ringsherum ermordet wurde, sogar die Missionare. Ungezählte Male hat unser Burgsdorff den Gouverneur Leutwein gebeten, Truppen hierher zu schicken. Alle sind fest überzeugt, daß, wenn nur 200 Mann hier ge­wesen wären, es niemals zu einem Aufstand gekommen wäre. Statt 200 Soldaten waren nur drei hier. Aber man war auf Burgsdorff eifersüchtig (?) und tröstete sich damit, daß wir so gut mit den Hottentotten ständen nud daher alles würden beschwichtigen können. Sie lockten ihn heraus uud erschossen ihn hinterrücks. O, es ist furchtbar! Der teuf­lische Samuel Isaak, den wir noch vor wenige» Wochen so auch auf Farm Bergmau, bewirtet hatten, bat ihn, er solle zu seinem Schwiegervater dem alten Hendrik Witbot reiten, um alles wieder gut zu machen, und als er nun mit ihm hingeht, töteten sie ihn, obgleich sie ihm seither gut ge­wesen sein sollen. Wir haben noch viel Vieh und viel Mehl hier. Alles bäckt Brot, besonders der Missionar Berger aus Goch au, der ausritt, um uns Nachricht von Herrn v. Burgsdorff zu bringen. Alle sehnen sich hier nach einem Angriffe des Feindes, da dieses Warten sie müde macht..

Unter der Tanne (von Frida Schanz).

Die bei groß und klein beliebte Schrifstellrrin bietet in diesem Buche deu junge« Lesern uud Leserinnen eine ueue Sammlung vou Erzählungen und Märchen, die mit zu dem Schönsten gehören, was die Jugendliteratur aufzuweisen hat. Der kleinste Stift-,Fräulein Lehrerin",Die Frau Ge- heimrätin und der Hans",In den Blaubeeren" undWie es kam" sind wahre Kabinettstücke kindlicher Erzählnngs- kunst, in denen die harmlosen Freuden und kleinen und doch so schwer drückenden Leiden der Kinder den jugendliche» Lesern geradezu meisterhaft vorgeführt werden. Unter den Märchen, die getrost dem Besten, was in diesem Genre von modernen Dichtern geschaffen wurde, au die Seite gestellt werden dürfen, zeichnen sichDie Frau Nachbarin",Viktors Reiseabenteuer",Der Mondschuster" undDer Audenkeu- häudler" durch hohc'-i poethischen Gehalt und eine bestrickende Phantasie aus, währendDie Elfeupuppen",Die Spiun- probe",Der Zwerg",Glühwürmchen", undDer goldene Reisen" gewisse Charakterfehler der Kleinen rügen und ans unheilvollen Folgen derselben aufmerksam machen. Ueberall, mag die Verfasserin nun unterhalten oder belehren, zeigt sich ihre Kunst im schönsten Lichte, so daß auchUnter der Tanne" sich bald der gleichen Beliebtheit erfreuen wird, wie dieSchulkindergeschichten" freundliche Aufnahme in Hütte uud Palast gefunden haben.

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