* Aagokd, 1. Dezember. Ueber die technischen Ver­hältnisse der Erbauung einer schmalspurigen Nebenbahn von Nagold nach Herrenberg ist bei der Eingabe an den Landtag ein Gutachten von Reg.-Baumeister Wallersteiu beigegeben. Nach diesem ist als günstigste Linie die Führ­ung der Bahn von Herrenberg über Haslach, Sindlingen, Unterjettirrge». Mötzingen, Bondorf vorgesehen. Die Abzweig­ung von Nagold würde in südlicher Richtung erfolgen, da hierdurch im Vergleich zu einer nördlich von Nagold statt­findenden Abzweigung die verlorene Steigung um SO70 Meter verringert würde. Die Länge der Bahn würde 16,9 Klm. betragen; außer einigen Straßen über- und Unter­führungen wären nennenswerte Kunstbauten nicht zu erstellen, infolge des welligen Geländes aber nicht unbeträchtliche Erdarbeiten erforderlich, sodaß für 1 Klm. Bahnlänge ein Bauaufwand von 75 000 Mk. und für die gesamte Bahn ein solcher von 1 270 000 Mk. in Aussicht genommen werden muß. In einem weiteren Projekt wird dann die Abzweigung der Bahn gegen Oberjettingen hin besprochen und für diese Variante eine Länge von 17,8 Klm. (also 900 Mtr. mehr als bei etsterem Projekt) und dementsprechend ein Kosten­aufwand von 1340 000 Mk. herausgerechnet. Den gleichen Kostenaufwand würde eine gleichfalls erörterte Verbindung von diesen beiden Projekten erfordern.

* Ms» der MV, 1. Dezbr. Die Jagd nach dein Ochsen! Auf der Alb ist kürzlich ein Ochse entsprungen, der sich in den Waldungen bei Gammertingen, Feldhause» und Pfrohnstetten äufhielt, sich hie und da sehen, aber nicht gefangen nehmen ließ. Nun hat er sein freiheitliches Blut verspritzen müssen. In den letzten Tagen ließ er sich wie­derum in den Gemeindewaldungen Gammertingens sehen, wo er auch von einigen Gammertinger Jägern schwer an­geschossen wurde; diese verfolgten ihn bis zur Feldhauser Gemarkangsgrenze, den Blutspuren nachgehend, hier nahm der Jagdpächter von Feldhausen die Verfolgung auf, bis zum Staatswalde Hart bei Pfrohnstetten. Mst Genehmig­ung des Oberförsters, der den Jagdpächter selbst begleitete, durfte der Jagdpächter den Staatswald betreten, wo er auch bald das verendete Tier fand. Gegen Holzhauer, die ihn

töten wollten, hatte sich der Ochse gestellt, so daß solche es nicht mehr wagten, an ihn heravzugehen. Nach drei Schüssen war er tot. Er wird nun in Feldhansen auf der Freibank aus­gehauen werden.

* Weivgartev, 1. Dez. Die bürgerlichen Kollegien haben um Verschiebung der bereits auf 12. Dezember an­gesetzten Stadtschnltheißenwahl nachgesucht. Das Ersuch wurde genehmigt. Dadurch wurde erreicht, daß unsere Stadt keinen lebenslänglichen Ortsvorsteher erhält. Wir werden also wohl den ersten periodisch zu wählenden Stadtvorstand haben; während die Nachbarstadt Ravensburg den letzten Lebenslänglichen neulich gewählt hat.

ff Werkin, 1. Dezbr. Genera! v. Trotha meldet aus Windhuk unter dem heutigen Datum: Am 29. November, 4^0 morgens wurde die Kompagnie des Oberleutnants Grüner (2/z der 7. Kompagnie des Regiments 2) bisher unter Haupt- mavn Preusker in ihrem Lager bei Lidfoutein nordöstlich von Hoahamas von etwa 250 Hottentotten angegriffen. Wach 3siü«digem Gefecht wurde der Aeind aus feiueu SteLuuge« geworfe« «vd Loh «uter Merkust vou8Goteu rach Süden. Diesseits wurden 6 Gewehre und 7 Pferde erbeutet.

Der russisch-japanisch- Krieg.

ff Wetersvurg, General Kuropatkin meldet dem Kaiser unter dem gestrigen Tage: Uvsere Truppe« verfolge« weiter de« sich zurückzieherrdeu Feind u«d Ver­triebe« am 29. November die Nachhut der Ja­paner aus dem Paß, der 10 Werst südöstlich von Tsinchetschen liegt. Unsere Verluste sind unbedeutend. Die von den Japanern zurückgelassenen Leichen gehörten dem 36. Jnf.-Reg. der 9. Res.-Brigade an. In der Nacht zum 30. v. Mts find keine Meldungen über Kämpfe eingelaufen.

ff Wetersvurg, l.'Dez. Wie General Sacharow dem Generalstab unter dem 30. Nov. meldet, zog sich die von dem Paß. 10 Werst südlich von Tstnhetschen, vertriebene Nachhut der Japaner auf eine» zweiten Paß, der 2 Werst südlich vom elftere» liegt, zurück und nahm eine befestigte

Stellung ein. Am Morgen des 30. Nov. griffen die Russen den Feind an, der sich uach kurzer aöer hartuSckiger Gegenwehr eikigk zuruckzog. Meldungen über andere Kämpfe find am 30. Nov. nicht eingelavfen.

* Lsudou, 1. Dez.Daily Telegraph" meldet aus Tschifu vom 30. November: Die Japaner eröffuete« i« der Nacht zum 29. Rovemver ei« neues hef­tiges Bombardement auf Port Arthur.

* Fvkko, 1. Dez. Das Hauptquartier vor Port Arthur meldet: Die Belagerungsarmee nahm am 30. Nov. nach vorausgegangener Beschießung das auf dem .203-Meter- Hügel" gelegene Forts. Die Russen ließen Haufe« Vo« .Leiche« zurück. Der Kampf war äußerst erbittert.

Handel r»«d Verkehr.

-n. tSbersöarök, 1 . Dez Einen schönen Preis löste gestern die hiesige Gemeinde sür c. 50 Festmeker Langholz, das ein Nagolder Säge- werkvesttzer um 128,6 des Revierpreises kaufte. Liebhaber zu den ausgebotenen Stangen waren zahlreich vorhanden, die ebenfalls hohe Preise zahlten.

* Kkcitten, 30. Nov. Der heutige Vieh- und Schweinemarkt war mit 140 Ochsen und Stieren, 80 Kühen, 54 Kalbinnen, 62 Stück Jungvieh, 80 Mllchschweinen und 24 Läufern befahren.-Der Handel war ziemlich lebhaft. Milchschweine (18M Mk. pro Paar) und Läufer (3085 Mk. pro Paar) wurden nahezu sämtliche verkauft. Der Gesamtumsatz belief sich auf gegen 40 000 Mk.

^ 30. Nov. (Schiachtviehmarkt.) Erlös aus (zlrg

Schlachtgewicht: Ochsen: vollsleisckige, ausgemästete, höchsten Schlacht­werts 74 -76 Pfg., Darren (Bullen): vollfleischige, höchsten Schlacht­werts 5960 Pfg, mäßig genährte jüngere, gut genährte ältere 57 bis 58 Pfg., Kalbeln: vollfleischige, ausgemäsicre Kalbeln, höchsten Schlacht­werts 6970 Pfg., ältere ausgeniästeke Kühe und. wenig gut ent­wickelte Kalbeln und jüngere Kühe 66 bis 68 Pfg. mäßig genährte Kalbeln und Kühe 58--60 Pfg., gering genährte Kalbeln und Kühe 35 40 Pfg., Kälber: feinste Mapkälber (Bollmilchmast) und beste Saugkälber 7578 Pfg., mittlere Maftkalber und gute Saugkälber 73 vis 74 Pfg , geringe Saugkälber 7072 Pfg. Schweine: vollfleischige, der feineren Rassen und Kreuzungen bis zu >(,4 Jahr 6566 Pfg., fleischige 6364 Pfg., gering entwickelte, sowie Sauen und Eber 53 bis 56 Pfg. Verlauf des Marktes: Schweine lebhaft, Kälber flau.

Koukurfe.

Christian Bareiß, Glaser und Schreiner in Ostheim, Achalm- straße 9 und Ostendstraße 49. Nachlaß des am 24. Juli 1904 ß Ludwig Schwarz gewes. Maurers in llnterweissach.

Verantwortlicher Redakteur: Ludwig Lauk, Altensteig.

Zrvairgrvevsteigeririlg.

Im Wege der Zwanqsoollst ecknng sollen die auf den Markungen Alteusteig-Stadt «uv Egenhause» belegenev, im Grundbuch von Altensteig-Stadt Heft 69, Abieilrug I Nr. 2., 3. und 5. und von Egen­hausen Heft 1, Abteilung IN-. 2., 3. und 12. zur Zeit der Eintragung des Verfteigerungsvermcrk:s auf den Namen des

Wilhelm Guckelberger Zieglers so» AllcHkig-StM

eingetragenen Grundstücke, nämlich:

Markuug Alteusteig-Stadt:

Geb. Nr. 278^. 3 s 08 qm Ziegelhütte mit Wagenhaus u.

Hofraum im Trözelsbach,

278L 8 qm Backofen, wovon 2 qm auf

städtischem Weg sich befinden im Trögelsbach, Anschlag 6000

Parz. Nr. 762.28 s 40 qm Acker und Gemüsegarten daselbst,

Anschlag 600

Markuug Egenhausen:

Parz. Nr. 3093 62 a 08 qm Acker in Hezenwäldle,

Anschlag 250

3094 1 bs 45 a 04 qm Acker,

42 s 21 qm Nadelwald,

1 tis 87 a 25 qm im Hezenwäldle, Anschlag 500 ^ 3095 58 s, 19 qm Weide und Leimgrabe

daselbst, Anschlag 100

am Montag den 12. Dezember 1W4,

vormittags 19 Uhr,

auf dem Raihause in Altensteig-Stadt versteigert werden.

Der Versteigern igsveim rk ist am 23. Septbr. und 7. Oktbr. 1904 in das Grundbuch eingettagei-.

Es ergeht die Aufforderung, Rechte, soweit sie zur Zeit der Ein­tragung des Verfteigerungsvkrmerkes aus dem Grundbuch nicht ersichtlich waren, spätestens im Versteigerungstermine vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten auzumelden und, wenn der Gläubiger widerspricht, glaubhaft zu machen, widrigenfalls sie bei der Feststellung des geringsten Gebots nicht berücksichtigt und bei der Verteilung des Versteigeruugs- erlöses dem Ansprüche des Gläubigers und den übrigen Rechten nach­gesetzt werden.

Diejenigen, welche ein der Versteigerung evtgegenstehendes Recht haben, werden aufgefordert, vor der Erteilung des Zuschlags die Auf­hebung oder einstweilige Einstellung des Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls für das Recht der Berfteizerungserlös au die Stelle des versteigerte» Gegenstandes tritt.

Alteufteig, den 12. Oktober 1904.

Kommissär

Bezirksnotar Beck.

brveillkkll

Die von dem

Rechtsagenten Wnrft in Nagold

geschriebene Annonc- ist jedeafalls seiner periodischen Unzurechnungs­fähigkeit zuzuschreiden und ist

WM» unwahr. "PW

Nagold, de» 30. Nov. 1904.

ßnmlluWlikim Braun.

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Bericht über die Vereinstätigkeit.

Neuwahl des Vorstandes uod des Ausschusses.

Anträge aus der Versammlung.

Altensteig, 28. November 1904.

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