daß nicht nur die Mitglieder des Liederkranzes und die > Mitwirkenden des Kirchenchors, sondern auch deren Ange­hörigen bei freiem Eintritt freundlich eingeladen find. ^ Das Programm ist ein sehr vielseitiges und verspricht ge- > nußreiche Stunden. I

* Kirchhetm n. G.» 18. Nov. Der Täter, der, wie ge- j meldet, dieser Tage in Oellingen ein junges Mädchen durch ! einen Schuß getötet hat, ist in der Person des 15 Jahre alten Trauschweizer von Oetlingen entüeckt und in das hiesige Amtsgerichtsgefängnis eingeliefert worden. Dem Landjäger Sauter von Unterboihingen, der ihn verhaftete, gestand er, daß er das Mädchen mit dem Revolvernurschrecken wollte", i Er habe dem Mädchen den Revolver vor die Stirn ge- .! halten und ihn viermalschnappen" lassen, beim fünften- mal sei der Schuß losgegangen ; dann habe er den Revolver in den nahen Kanal geworfen.

(!) Mergentheim, 18. Nov. Als Nachfolger des ver­storbenen Landtagsabgeordneten Spieß wurde nach hef­tigem Wahlkampf Oberforstrat Keller-Stuttgart gewählt» und zwar mit 2324 Stimmen. Der Kandidat des Bauernbundes, Mittnacht, erhielt 1542, der des Zen­trums, Pfeuffer, 1064 Stimmen.

* Ja Mm schoß der Schreiner Rub auf seine Geliebte und verletzte sie schwer. Sodann erschoß er sich selbst. Ein schweres Mißgeschick begegnete gestern dem 21jährige» Sohn des Flaschuermeifters Haas von Künzeksa«. Bei der Arbeit stieß er sich eine Feile ins Auge, welches als­bald auslief.

* Aischinge«, 18. Novbr. Am Dienstag abend wollte ein Styneioermeister aus Stuttgart, It. Hohenzoll. Blätter, auf einen abgefahrenen Zug aufspringen, er verfehlte aber den Tritt und kam unter Len Zug, so daß ihm ein Fuß vollständig abgefahren wurde. Nach Anlegung eines Not­verbands wurde der Verunglückte in die Klinik nach Tübingen verbracht.

ff München, 18. Nov. Der Präsident des obersten Rechnungshofes, Staatsrat im Finanzministerium v. May, ist unter Verleihung des Großkreuzes des Verdienstordens der bayerischen Krone in den dauernden Ruhestand versetzt worden.

* Wamberg, 17. Nov. Heute Morgen brach in einem Bahnwärterhäuschen Feuer aus. Der Bahnwärter und sein sechzehnjähriger Sohn kamen in den Flammen um.

* Werk«, 18. Nov. Der Kaiser betonte in einer An­sprache an die Regimentskommandeure u. a., besonders daS Augenmerk auf die Behandlung der jungen Mann­schaft zu lenken. Jeder Uebergriff sei unuachstchtlich zur Meldung zu bringen, damit den Schuldigen dir verdiente Strafe zu Teil werde.Dies würde", so etwa sagte der Kaiser,mich freuen, wenn die alten Klagen über Miß­handlung usw. endlich verstummten, denn nur der gut behandelte Rekrut und Soldat kau« feine Pflicht treu und freudig erfüllen."

* Werli», 18. Nov. DieN. Mg. Zto." meldet, der Bundesrat erklärte sich einstimmig ernvrr standen mit der Erledigung des Lippeschen Tronstreites durch einen reichsgerichtlichen Schiedsspruch gemäß dem Schiedsvertrage, sowie mit der Fortdauer "der der­zeitigen Regentschaft, falls der Fürst vor dem Schiedssprüche stürbe.

ff Werkln, 18. Novbr. S. M. der Kaiser und König hat heute an den Regenten des Fürstentums Lippe folgen­des Telegramm gerichtet: Nachdem zwischen den Regierungen von Schaumburg-Lippe und Lippe ein Schiedsgerichtsver­trag vereinbart worLen ist, und daraufhin der Bundesrat durch heutigen Beschluß die Rechtslage geklärt hat, habe ich die Vereidigung derTruppen desFürsten- tums auf Ihre des Regenten Person be­fohlen und setze Sie davon in Kenntnis. Gezeichnet , Wilhelm I. R. >

* Werkt«, 18. Nov. Der Typhus bei den Truppen in Südwestafrika verbreitet sich in erschreckender Weise. Nach amtlicher Angabe sind schon wieder 10 Todesfälle an Typhus oorgekommen.

* KkßHeim, 17. Nov. Ein sehr verheerender Brand brachte den Orkonomen Joh. Huber von hier um einen großen Teil seines Vermögens. Das Feuer, das durch eine 15jährige Dienstmagd absichtlich gelegt wurde, vernichtete das ganze Anwesen des reichen Oekonomen fast vollständig.

i Außerdem fielen dem Feuer zwei Pferde und 18 Stück " Rindvieh zum Opfer. Selbst die sehr bedeutenden Bar- ' Vorräte des Besitzers, 25,000 Mark in Staatspapieren und ! vixl Gold- und Silbergeld konnten nicht gerettet werden, i Die ungetreue Dienstmagd ist verhaftet, s ff Köln, 18. Nov. Die Köln. Ztg. meldet aus Chicago ! vom 18. Nov.: In den Anlagen der Peoples Gas Light und Coaks Company explodierten 22 Gasbehälter. Ein Fabrik­gebäude stürzte ein und begrub eine Anzahl Leute. Ein Arbeiter versichert, daß mindestens 40 Manu umgekommen find. Bisher wurden 8 Leichen gefunden, i ff Meiste, 18. Nov. In Abwesenheit ihrer Eltern er- ! stickten 3 Kinder des Arbeiters H:de im Alter von 2, 4 und 6 Jahren durch Kohlenoxydgase.

Ausländisches.

ff Innsbruck, 18. Nov. Gestern find hier 57 italieni­sche Studenten, die in Haft waren, freigelassen worden. Sie find hmte abgereist, ohne daß ein Zwischenfall eintrat.

ff Kull, 18. Nov. Die vom Handelsamt veranstaltete Untersuchung über die Nordsecaffaire ist heute a b g es chl os- seu worden, soweit sie den Tatbestand des Vorfalls be­trifft. Die Kommission zollte dem heldenmütigen Verhalten der Besatzung der Fischerdampfer Gull und Crane besondere Anerkennung ; der Vertreter Ruylands schloß sich dieser An­erkennung an und sprach >m Namen Rußlands sein tiefes Bedauern über den Vorfall aus. Die Kommission beschloß, über die Frage der Entschädigungen in London zn ent­scheiden, nahm aber schon Feststellungen vor über die finan­zielle Lage der verletzten Fischer und der Hinterbliebenen Getöteten.

ff Warzekon-t, 18. Nov. Eine Explosion fand in der Bürgermeisterei statt. Zwei Personen brachten gegen 6 Uhr abends dem Pförtner einen Korb, den sie gefunden haben wollten. Als der Pförtner Rauch aus dem Korb anfsteigen sah, warf er den Korb fort, wodurch die Explosion herbei­geführt wurde. 11 Personen werden verletzt, darunter 9 schwer.

ss Ksnftanlinopek, 18. Nov. (Wiener K.-Bureau.) Der Pape Tojanow in Lapaudsche (Bezirk Gewgeli) ist vorgestern von einer bulgarischen Baude überfallen und mit seiner Frau und einem Kinde ge-ötet worden.

ff Washington, 18. Nov. Im heutigen Ministcrrat er­suchte Präsident Rooscvelt die Mitglieder des Kabinetts, sich morgen im Weißen Hause zu versammeln, um ihn zu der Feier der Enthüllung der Statue Friedrichs des Großen zu begleiten.

Der russisch-japanische Krieg.

* WelersSnrg. 18. Nov. (Meldung der Petersb. Tele- graphcnagentur.) Nach hier eingegangenen Informationen ist General Stöffel verwundet, jedoch hat er das Kommando der Garnison von Port Arthur weiter behalten.

, * London, 18. Nov.Daily Telegraph" meldet aus

Tschifu von gestern: Abteilungen von 50 Mann machen aus Port Arthur allnächtlich Ausfälle und werfen Hand­granaten in die Gräben der Japaner. Die Verluste der Russen betragen durchschnittlich täglich 70 Mann, die der Japaner stad höher. Die schwere« Geschütze auf beiden Seiten find verbraucht und fchietzen nicht mehr gut. Die Stärke der Japaner wird auf 80 000 Mann, die der Russen ans etwa die Hälfte angegeben.

ff London. 18. Nov. Der Korrespondent des Rruter- schen Bureaus bei der russischen Westarmee meldet über Mukden vom 17. ds. : Seit 4 Tagen wurde kein Schuß abgegeben Die Japaner konzentrieren sich vor dem linken Flügel unserer rechten Armee und vor dem Zentrum. Die Russen verstärkten ihre Stellungen bedeurend. Reuters Korre­spondent von der Ostarmee meldet: Admiral Skrydloff i kehrt jetzt nach Wladiwostok zurück. Kuropütkin gedenkt, Wladiwostok zn besuchen, wenn dir militärische Lage weiter ruhig bleibt.

* Der Standard meldet aus Glealstnvom 17.ds. Mts: Port Arthur wurde am 12. ds. Mts. wieder stark beschossen. Es finden schwere Kämpfe statt unter langsamen Fortschritten und schweren Verlusten derBe- lagerungsarmee.

ff Kokio, 18. Nov. (Revtermelduug.) Ein Telegramm ans Moji meldet die Zerstörung eines weiteren rus­sische» Arsenals und Magazins in Port Arthur.

Die Japaner hatten die Lage des Arsenals entdeckt, konzen­trierten ihr Feuer darauf und erreichten die Zerstörung des Arsenals, nachdem sie 200 Granaten dahin geschossev. Die Japaner erweitern ihre Sappen und benutzen sie znm heran- briugen ihrer Geschütze. Die Russen -fahren fort, herzhaft Ausfälle gegen die Sappen zu machen, wobei sie Hand­granaten znr Anwendung dringen.

Vermischest

0 Wikgerfahrt «ach Wakästina ist für mehrere Süd­deutsche verhänguisvoll geworden. Von 90 Pilgern, denen nach langem, anstrengendem Marsche auf Berg Tabor ein Trunk gereicht wurde, ist die Hälfte typhusoerdächtig erkrankt, sieben find sogar gestorben.

0 (Hchutzknpplers Lust nnd Leid.) Die Nationalztg. bringt den Brief eines bei der Eftorff'schen Abteilung be­findlichen Südwestafrikaners, der auch an dem Gefecht bei Owiuau-Naua teiluahm, wo Samuel Mahareros Werft unter einem Verlust von 50 Toten zersprengt wurde. Wir geben die folgenden interessanten Stellen wieder: Morgens halb fünf Uhr wird aufgebrochen; eisige Kälte, man bibbert im Mautel; Eisbeine, da der Woilach nicht genug erwärmt bei 4 bis 5 Grad, die eine mehr als fingerdicke Eisschicht auf dem Freßbeutel horvorrufen. Schon um fünf Uhr wurden die Mäntel gerollt, damit sie nicht hindern sollten beim Zusammenstoß mit dem Feinde. Die linke Hand, die den Zugel hält, erstarrte fast; um so freudiger wurde es begrüßt, als Major v. Estcnff vom Pferde stieg und das ganze Detachement zu Fuß lief, was sonst in Afrika nicht besonders beliebt ist. Um halb acht Uhr waren wir am Eiseb, wo die Kafferu sitzen sollten, doch mußten wir eine Stunde weiter retten. Dann wuroe abgesessen und ans- geschwärmt. Du sahen wir Len Feind etwa 150 Meter vor uns. Sie bemerkten uns nicht. Wir durften nicht schießen, die Artillerie sollte eröffnen. Beim ersten Schuß entstand ein ungeheurer Lärm, das BiebgrbrnÜ entfernte sich kein Schuß fiel, die Koffern flohen, und das Maschinengewehr kam gründ­lich zur Geltung hinter ihnen her. Wir suchten die Werst ab, wo noch die Feuer brannten, Töpfe mit Fleisch darauf. Belaoene Ochseuwagen, Karren usw. hatten sie stehen lassen, für uns hieß es, aufgesessen, dem Feinde nach I Als die Kompagnie lm scharfen Trabe zwischen zwei Kraken durch­kam, sprangen plötzlich 6 bis 8 Mann aus einem Porttak und knallten auf sechs Schritt in die Kopagnie. Drei der Kerls wurden gleich vom Pferde herunter erschossen; die anderen entkamen, weil Wir nicht weiter schießen durfte», da Stab und Geschütze in derselben Höhe rechts vorrückten und wir leicht die Unsrigeri hätten treffen können. Als der Schaden besehen wurde, war glücklicher Weise nur einer verwundet. Schuß durchs Pferd, dem Reiter in die linke Wade. Die Kugel steckte auf der anderen Seite in einem Spiel Karten im Stiefelschafi. Der Stiefeljchaft ist über­haupt Aufbewahrungsort für alles Mögliche: Löffel, Gabel, Messer, Karten, Blechdose mit Tabak, Pfeife usw, . . Dn schreibst, liebe Schwester, Du hobest mich im Traume ge­sehen : sie einmal, ob das Blld stimmt. Rötlich fahler, wil­der Bart, langes Haar, bedeckt mit einem durchlöcherte», laugst verblaßte» Tropenhut, rechte Seite hochgeklappt mit der Kokarde, links bis aufs Auge herabhäagend, darunter, das Gesicht oft bis zur Unkenntlichkeit mit Staub vom Retten bedeckt. Der Anzug von einem allgemeinen Dreck­grau, der linke Aermel schon sechsmal ausgerissen und selbst genäht, das Knie der Reithose geflickt, die Stiefel rauh und zerkratzt vom Dornbusch, jetzt seil Wochen nicht mehr ge­putzt oder gefetter. Dazu ei» Sporn, der andere ist längst verloren. Die nie sauber werdenden Finger, von Kaffern- pfoteu kaum zu unterscheiden; um den Leib den Patronen­gürtel. Dann ein müder Gaul, Gewehr im Gewehrschuh. Da hast Du den Schutztruppler auf dem Marsch.

Neueste Nachrichten.

ff Aerkin, 18. Nov. DieTägl. Rundschau" mellstt aus Danzig: Das GetreideschiffHellechina" ist mit 15 Mann Besatzung unteraeqangen.

ff Barcelona, 19. Nov. Der König gab telegraphisch seinem Interesse für die durch die Explosion Verwundeten Ausdruck und forderte den Präfekten auf, die Verwundeten zu unterstützen. Die meisten gehören dem Arbeiterstaude an.

* London, 19. Nov. Nach einer Meldung aus Tschifu sollen bis jetzt 7V 000 Japaner vor Port Arthur geopfert worden sein. .

Verantwortlicher Redakteur: Ludwig Lauk, Altensteig.

Lim NN OWm

WoL- und WeMcmnen werden in 4Losen im SubmWonsweg auf dem Stock ver­kauft. Werkaufstermin 1. KezemVer. Jede nähere Auskunft beim

A. Jorstamt Attensteig.

H«ck-Dmi>i MM.

Auf die Bekanntmachung der Kgl. Zentralstelle betr. Abhaltung vo« Meister- und Gesellenknrfe« (s. Gewerbeblatt Nr. 45) wird aufmerksam gemacht. Anmeldungen hiezu find spätestens bis

Samstag den 26. ds. Mts.

beim Vorstand einzureichev.

Alteustrig, 19. November 1904.

Ser Ausschuß.

A l t e n st e i g

Für die rühnrlichst bekannte Spinnerei

Schornreute

nimmt

Flachs, Hanf nnd Abwerg zum Spinnen, Weben und Bleichen

jederzeit entgegen.

Der Agent:

w. Bssri

Eisenhandlung.

A l t e n st e i g.

Einen 14 Monate alten

Wmm

setzt dem Verkauf aus

Müller Silber.

^ SrirrineVrfel-.

' Der Unterzeichnete übernimmt für die Spinnerei

4-4-4*

schmeck iei DWMrg''

r

! Flachs, Hanf uni» Alnverg H 4-MM Spinner», Weben ck Bleiche«

das ganze Jahr hindurch.

Auch werden verschiedene Arten von MM" Kölsche«

^ angefertigt.

d Die Agentur: M

^ I L chi»irs«lnr<r«rir. j

O4*4*4* G 4*4'4*G4*4* OLG 4-4*G 4-4-4* G4-4*G

UM" Packpapiere "WU

empfiehlt die

!V. RiekSv'fche Buch- L Papierwarenhandlnng