Ueberlinger See schlug gestern bei Unterruhldiogen das Wasser über das Steuerhaus des Steuermanns hinaus, so baß beide Mal eine Landung unterbleiben mußte. Das erste Frühschiff von Friedrichshafen her mußte direkten Kurs nach Konstanz einhalten, da ein Landen an den Zwischenstationen unmöglich war.
* MArrche«, 10. Nov. Der heftige Sturm, welcher seit vorgestern wütet, richtete auch hier mancherlei Schaden, an. Gestern wurde iq der Nähe des Nymphenburgkanals ein einspänniges Fuhrwerk von einem Windstoß erfaßt und an einen Baumstamm geschleudert. Drei auf dem Wagen sitzende Personen, darunter ein 3^jähriges Kind, wurden heräusgeworfen und erheblich verletzt.
" Mainz, 10. Nov. Wie bestimmt verlautet, beabsichtigt die Zentrnmspartei angesichts der Vereinigung sämtlicher liberalen Parteien, sich an den nächsten Stadtverordnetenwahlen, da ein günstiges Resultat aussichtslos, nicht zu beteiligen. Eine definitive Entscheidung ist noch nicht getroffen, da die.Partei auch viele Gegner dieses Standpunktes hat. (Endlich einmal ein Anfangs
* I>armstadt, 10. Nov. Anläßlich der Feier der 400. Wiederkehr des Geburtstages Philipps des Großmütigen am 13. d. Mts. werden Fünf- und Zweimarkstücke im Gesamtbeträge van 500000 Mk. mit dem Bildnisse Philipps des Großmütigen und des regierenden Großherzogs' geprägt.
ff Aerti«, 11. Novbr. Die «Voss. Ztg." meldet aus Wien : Die hiesigen italienischen Studenten beschloßen die Entsendung von Abordnungen an den Unterrichtsminister und an den Rektor, um gegen die angebliche Vergewaltigung der italienischen Akademiker durch die Deutschen zu protestieren.
* Aerki«, 11. Nov. Die Voss. Zig meldet aus Innsbruck : Die Blätter veröffentlichen einen Aufruf, in dem zum tvirtschaftlichen Boykott der italienischen Kaufleute aufgefordert wird. Die Stadtverwaltung entließ alle italienischen Arbeiter, etwa 700 Maurer und Steinmetze. Bisher wurden 16 Deutsche wegen Beschädigung italienischen Eigentums verhaftet.
* Aerki«, 11. Nov. Die „Nationalztg." meldet von unterrichteter Seite: Die amtliche Berichterstattung aus Kamerun werde zukünftig auch auf solche Vorgänge ausgedehnt werden, denen man an Ort und Stelle keine größere Bedeutung beimessea zu sollen glaubt und die, wenn sie auf privatem Wege nach Deutschland gelangen, Beunruhigung Hervorrufen können.
* Aerki«, 11. Nov. General v. Trotha meldet aus Windhuk vom 10. November: Oberleutnant Boeklin hatte mit seiner Patrouille am 4. und 6. November bei Dirichas siegreiche Gefechte gegen Hottentottenbanden von zusammen 80 Gewehren unter Ünterkapitäa Gorob, die sich nach dem oberen Packriemrevier in anscheinend verschanzte Stellung zurückzogeu. Eine Streifkolonne des Oberleutnants Graeff der 10. Komp, mit zwei Maschinengewehren, dem sich die Patrouille des Oberleutnants v. Bentivegni angeschlosfen hatte, hatte am 6. November ein erfolgreiches Gefecht mit größeren Hererobanden zwei Kilometer nördlich von Otjo- sondju. Der Feind wurde verfolgt und verlor zwölf Tote und fünf Gewehre.
* Aerki«, 11. Nov. Wie Gouverneur Leutwein aus Rehoboth telegraphiert, hat er einen Brief Hendrik Witbois erhalten, in dem dieser nach einigen religiösen Wendungen wörtlich sagt: „So hat jetzt Gott aus dem Himmel den Vertrag gebrochen." Dann bittet er, seine gefangenen Leute freizulassen, da sie unschuldig an seinen Werken seien. Die Hauptursache des Aufstandes ist nach Leutwrins Ansicht fraglos religiöser Wahnsinn, hervorgerufen durch einen Propheten aus der Kapkolooie, welcher sich zur äthiopischen Kirche rechnet, und welcher Mitte dieses Jahres eine Zeit laug in Windhuk in Haft gehalten wurde.
* Kste« (Ruhr-, 10. Nov. Durch den letzten Sturm ist iu Gelsenkirchen das Gerüst eines Neubaues zusammen
gebrochen, wobei 5 Stukkateure abstürzten; einer ist tot, vier schwer verletzt.
* Stettin, 10. Nov. Die russische Regierung setzt, wie den „Stettiner Neuesten Nachrichten" von amtlicher russischer Seite mitgeteilt wird, hohe Belohnungen aus für Personen, die im Stande sind, genaue Aussagen zu machen über verdächtige Schiffe, die sie in der Nordsee gesehen Hachen oder durch Mitteilungen zur Aufklärung des Zwischenfalls an der Doggerbank beitragen können.
* Kirschöerg i. Schl., 10. Nov. Von furchtbaren Regengüssen und Stürmen wurde in der vergangenen Nacht das Riesengebirge heimgesucht. Gebirgsflüsfe, die vorher wenig Wasser enthielten, find stellenweise über die Ufer getreten. Im Hochgebirge ist Schneefall eingetreten. Der Regen hat aufgehört, das Wasser fällt.
^ AüslÄnÄtfcyes.
ff Wien, 11. Nov. Die Bundesleitung der österreichischen Gesellschaft vom Roten Kreuze hat einstimmig beschlossen, für die Gesellschaften vom Roten Kreuz in Rußland und Japan zusammen 100000 Kronen teils iu barem Geld, teils in Waren zu spenden.
ff Aoze«, 11. Nov. Hier fand eine Kundgebung gegen ein italienisches Beorenslokal statt, welches ein Bolkshäufen zerstören wollte. Die Polizei/zerstreute die Menge.
ff Aaris, 11. Nov. Amtlich wird gemeldet, daß der amerikanische Botschafter dem Minister Lelcassö eine Abschrift der Note des Staatssekretärs Hay, betreff, die neue Haager Konferenz, überreichte uvd dazu bemerkte, gegenüber dem etwas geltend gemachten Einwände, daß die Friedenskonferenz mit dem ostastatischen Kriege im Widerspruch.stehe, müsse daran erinnert werden, daß im Jahre 1898, als der Kaiser von Rußland die Mächte zur ersten Friedenskonferenz eiulnd, der spanisch-amerikanische Krieg noch nicht beendet gewesen sei.
* London, 11. Nov. Die Daily Mail meldet aus Paris : Nach zuversichtlichen Berichten betreibt Rußland den § Bäu einer großen mittelasiatischen Eisenbahn von Oreuburg nach Taschkent mit fieberhafter Eile. Noch 140 Kilometer zwischen Kosoliusk und Pecowskl sind unvolleaoet.
* London, 11. Nov. Dem Reuterschen Bureau wird aus Pretoria von gestern gemeldet: Der König drückte der südafrikanischen Regierung den Wunsch aus, daß die Leiche Krügers bei dem Eintreffen in Kapstadt und Pretoria mit dem Königssalut begrüßt werde. Bei der Beerdigung soll Trauersalut aus Geschützen abgegeben werden.
* Kopenhagen, 11. Nov. Bei Laurvig sind fünf norwegische Fischerboote aus Groevoe mit der ganzen Besatzung von 20 Mann untergegangen.
ff Kovstautiuopek, 11. Nov. Türkischen Blättern zufolge sollen 50 Marrnc-Offiziere zur weiteren Ausbildung nach England, Amerika, Frankreich und Italien geschickt werden.
js ßetttnje, 11. Nov. Meldungen aus Skutari signalisieren neue Unruhen daselbst, sowie eine Revolte von Offizieren, denen seit 5 Monaten kein Sold bezahlt wurde.
* Washington, 10. Nov. Die Marineverwaltung wird vom nächsten Kongreß die Ermächtigung zum Bau von 3 Schlachtschiffen, 5 Kreuzern, 6 Torpedobootzerstörern, 6 Torpedobooten und 2 Kohleuschiffen verlangen. Die Kosten find auf Dollars 41,300,000 veranschlagt.
Der ruffisch-japanische Krieg.
js Aetersömg, 11. Nov. General Ssacharow meldet dem Generalstab von gestern: In der Nacht vom 9. d. M. überfielen unsere Freiwilligen auf unserem linken Flügel einen japanischen Posten, der aus 7 abgesesseueu Dragonern bestand. 3 Dragoner wurden getötet. Am 9. unternahmen 3 Patrouillen auf unserem rechten Flügel kühne Rekognoszierungen auf dir Stellung der feindlichen Borhutabteilungen
in der Richtung nach Sandepu. Die feindlichen Wachtposten flohen eiligst, da die Patrouillen sehr schnell heransprengteu. Die Patrouillen erreichten Sandepu und stellten daselbst die Anwesenheit bedeutender japanischer Streitkcäfte fest und kehrten ohne Verluste zurück. Gleichzeitig machten 2 japanische Kompagnien den Versuch, eine Halde Sotnie aus dem Dorfe Erlhaist zu vertreiben. Die Kompagnien hatten daS Dorf schon erreicht, als unsere zurkckkehrenden Patrouillen im Rücken der beiden Kompagnien erschienen. Das plötzliche Erscheinen der Kosaken oeranlaßte den Feind, den Versuch, sich des Dorfes Erlhaist zu bemächtigen, aufzugeben und sich zurückzuziehen.
* AelersVurg, 11. November. Der „Raff. Tel.-Agtr." wird aus Charbin von heute gemeldet: Es verlautet, die Japaner schützten ihren Rücken durch Milizen der Tschuu- gusen. Die chinesische Bevölkerung von Liaujang und Umgebung erleidet hiedurch viele Verluste; infolgedessen herrscht große Unzufriedenheit unter den Chinesen dieses Gebietes. Es verlautet, die Erkrankung Kurokis, sowie die große Zahl von Verwundeten und Kranken störe die Offensive der Japaner.
*' London, 11. Nov. „Daily Telegraph" berichtet unter dem 9. d. M. aus dem Hauptquartier des General Oku, daß die Russen verschiedene energische Angriffe auf Lamutu und Lihuschwpu machten, aber mit schwere« Verluste« zurückgeworse« wurde«. Die genannten Orte find durch das Artilleriefeuer zerstört worden. «
* Fschifa, 10. Novbr. (Reutermeldung.) Nach Aussagen von Chinesen hatteu die Japaner bei der Erstürmung des Forts Jtscha« grotze Verluste. Am Morgen des 5. und 6. November wurden heftige Anstürme unternommen, doch zurückgeschlageu. Während des zweiten Ansturmes schlug eine Granate von Palitschwang über andere Hügel hinweg in das Fort Jtschan, zerstörte die Landminen- Kontrollstation und verursachte eine Miuenexplostov. Die Russe« verlöre« dabei 600—700 Tote und Ber-
! Wuuvete. Die Japaner hatten die Stelle noch nicht erreicht und entkamen ohne Verluste. Die Japaner rücktea an beiden Tagen iu voller Stärke, wie es ihnen nur das Terrain gestattet., vor, hatten aber lange Strecken unter dem Feuer der russischen Maschinengewehre zurückzulegen, wodurch ihre Reihen stark gelichtet wurden.
* Mvkdeu, 11. Nov. Admiral Skrydlow ist gestern hier eingetroffen und ins Hauptquartier Kuropatkins weiter- gefahreo. Letzterer erließ einen Befehl, welcher allen Mannschaften der Armee vorzulesen ist, daß er von nun an alleiniger Oberbefehlshaber sämtlicher Streitkräfte im Kampf gegen Japan sei.
ss Mvkde«, 11. Nov. (Reuter.) Infolge des am Mittwoch gegen ihre Stellungen gerichteten scharfen Geschützfeuers zogen die Japaner einige Batterien vorgeschobener Posten zurück. Hier wird angenommen, daß die Japaner jetzt nicht zum Vorrücken bereit sind und sich nach den Hügelketten hin zurückziehen werden. Die Wiedereroberuug des Putilow- hügels in der Schahoschlacht brachte den Russen großen Vorteil, denn der Hügel beherrscht die Ebene, über die das Borrücken der Japaner erfolgen muß.
ss M«kde« 11. Nov. Zwischen beiden Armeen ist ein zeitweilig aussetzender Artilleriekampf im Gange. Das Ge- schützfeuer war am stärksten auf dem linken Flügel. Von diesem aus beschossen die Russen am ganzen Mittwoch und di: Nacht zum Donnerstag hindurch die japanischen Stellungen mit schweren Geschützen. Bis jetzt hat kerne Partei Vorteile errungen.
Handel u«d Verkehr.
* Areu^erEcedt, 10. Nov. Der gestrige Nadelholz und Stammholzverkauf des Forstamts Klosterreichenbach ergab bei einem V-rkaufs- quantum von 3000 Festmeter einen Gesamterlös von 73 000 Mk., d. i. 121 "/o der Forsttaxe.
Verantwortlicher Redakteur: Ludwig Lau k, Altensteig.
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