kanischen öffenilicheu Meinur g, so Halen avch bei der Preis- verieilung die kunstgewerbliche und die Unterrichtsausstellung die größte Anerkennung gefunden.
Die Stratzerrkärrrpfe in Innsbruck.
Die ernsten Befürchtungen, die an die steigenden Gehässigkeiten zwischen den deutschen und italienischen Studenten in Innsbruck geknüpft wurden, haben sich leider erfüllt. Am Douvnrrstag wurde die provisorische Fakultät für die italienischen Juristen in einem besonderen Gebäude eröffnet, und die Sorge, mit welcher diesem Tage entgegengesehen wurde, war nur zu sehr berechtigt. Obschon der Tag ziemlich ruhig verlaufen und die Eröffnung der Fakultät selbst durch Demonstrationen nicht gestört worden war, wurde trotzdem in den Berichten auS Innsbruck auf die Möglichkeit hingrwieseu, daß in der Nacht Zusammenstöße sich ereignen könnten. Und so kam es denn auch in der Tat zu ernsten Demonstrationen, ja selbst zu Straßenkämpfen mit schweren Verwundungen. Statt sich in dem deutschen Jmsbruck ruhig zu verhalten, zogen die Italiener abends mit italienischen Abzeichen in der Stadt herum, was die deutschen Studenten nicht leiden wollten. Die Deuischea wollten die Italiener verjagen, aber die Welschen hatten Revolver zu sich gesteckt nnd schossen sofort blind drauf los, wober em Deutscher getötet wurde, und flüchteten dann in die Gasthäuser. Nun belagerten die Deutschen die Italiener don, worauf alsbald trotz der Einsprache des Bürgermeisters Militär in brutaler Weise gegen die Deutschen einschritt. Unter diesem Militär befanden sich österreichische Kaiserjäger (italienischer Sprache), die mit Schimpfen auf die verhaßten Deutschen eindraugen und mit dem Bajonett stachen, so daß es viele Verwundete und einen Toten gab. Mau Halle also in dem kerndeutschen Innsbruck das Schauspiel, daß die Deutschen im eignen Hause von den Welschen sich alle A u fr e iz u » g g efallen l a ss en und noch dazu sich mit Militärge Walt Niederschlagen lassen mußten! Die Schuld au den blutigen Skandalen trägt niemand anders als die schwankende schwächliche Regierung, welche es aus Augst mit Allen hält, nur nicht mit den Deutschen, und die es an jeder Voraussicht und jeden Bor- beuguugsmaßregeln fehlen läßt. Die Naüonalitätenkämpfe im yabsburglschen Staat werden immer heftiger werden, bis das innerlich zusammenhanglose Reich mit seinem Völkermischmasch auseinauderfällt.
* I«usbr«ck, 5. Novbr. Gestern abend 11 Uhr kam es zu neuen Kundgebungen vor dem Stadthaltergebäade und der Hofburg. Stürmische .Pfui"- und „Abzug"-Rufe ertönten ohne Unterlaß aus tausende» von Kehlen. Eine Eskadron berittener Lau des schützen zerspengte die Menge in drei Gruppen. Die Lage wurde immer kritischer. Die aufs höchste erregten deutschen Bürger der Stadt traten dem Militär entgegen und riefen den Soldaten zu: „Hier ist die Brust, zielt Tiroler, und schießt auf Tiroler I"
* IrmsSruck, 5. Novbr. Die Kundgebungen nahmen einen kolossalen Umfang an. Das durch je eine Kompagnie Jäger und Jnfautrie verstärkte Militäraufgebot ging schließ- - lich um halb 12 Uhr auf Befehl des Kommandierenden zur Räumung der Stadt über. Dir Menge beantworte die ! Aufforderung, sich zvrückzuziehev, mit tausendstimmigem s „Nein!" Alle Gemeinderäte hielten Ansprachen und forderten die Menge ans, sich zu entfernen. Die Stadt werde weiter für das Deutschtum kämpfen. Ihnen antworteten Rufe: „Zuerst soll das Militär abziehen!" Tatsächlich rückte dieses um Mitternacht ab, worauf sich die Menge zerstreute.
* I»«sör«ck, 5. Nov. Bei den Tumulten wurde das Gasthaus Stenek in Willen, der Aufenthaltsort von Italienern, dem Erdboden gleichgemacht. Der verwundete Beamte Engelbrecht ist gestorben.
„Ach. wirklich? Wirklich? Und Sie sind vermutlich gerade der Mann dazu?"
Steinhoff lachte.
„Jedenfalls bin ich nicht zu alt, um jungen Leuten nachempfinden zu können. Fühlte sich Ihre — Tochter hier Wohl?"
„Wohl? Auf «ein Wort, Sie sind ein närrischer Kauz I Ich denke doch ! Warum sollte Sie nicht? Sie hatte hier Alles, was sie sich wünschte."
„So so — Mr. Warham, ich hörte unten im Dorf, Ihrer Tochter Zimmer wären genau in dem Zustand geblieben, in dem sie es verlassen hat?"
„Ja. Wollen Sie es sehen?"
„Za, ich möchte dies Zimmer sehen. Wen haben Sie moch im Hause außer Ihrer Cousine'Susan?"
„Ein Mädchen, das Susan hilft und 2 Arbeiter. Was wollen Sie von denen?"
„Vorläufig nichts. Können wir diese Susan Heraufrufen? Ich möchte, daß sie mir das Zimmer zeigt und—"
„Gewiß, gehen Sie nach der Tür und rufen Sie, aber laut, sie will manchmal nicht hören."
Steinhoff trat einen Schritt auf die Tür zu, dann blieb er stehen und wandte sich au den alten Mann.
„Mr. Warham," sagte er mit sehr weicher Stimme „Sie wollen stark erscheine». Ich freue mich darüber; aber Sie find krank gewesen und Sir find noch angegriffen. Lassen Sie mich heute die Wohnung in Augenschein nehmen, und mit Susan reden und schonen Sie sich. Morgen können wir daun über die Sache sprechen. Sie sagen mir Ihre Ansicht, ich Ihnen meine — wenn ich mir eine gebildet habe — und sollten wir uns nicht einigen können, so reise ich wieder nach Hanse und Mr. Colton schickt Ihnen einen ander» — älter» Detektiv."
Einen Augenblick sah ihn der alte Mann ungeduldig ^ und zweifelnd au, daun sagte er:
* IrmsSruck, 5. Nov. Heute mittag wiederholten sich die Demonstrationen in größerem Umfang, so daß die requirierten Gendarmen mit gefälltem Bajonett vorgingen.
! Beim Einschreiten der Gendarmen wurden wieder Pfui- und s Abzugsrufe laut.
" Irmsbrrrck, 5. Nov. Das Leichenbegängnis des erstochenen Malers Pezzey fand heute nachmittag unter gro- , ßer Trauerkundgebung statt.
- * IrmsSrrrck, 5. Nov. Mit Rücksicht auf das Begräbnis j Pezzeys hat die ganze Stadt Trauergewand angelegt. Ueber-
- all sieht man schwarze Fahnen und die Fahnen der nationalen ! Studentenverbindungen mit Flor. In den Auslagefeuftern ' ist das Bild des Gefallenen ausgestellt.
* Iu«söt«ck, 5. Nov. Der Statthalter Schwarzenau : ist gestern abend 6^/2 Uhr nach Wien adgereist. Seine Equi- : Page war von einem parken Militärkordon umgeben. Eine ; ungeheure Volksmenge füllte den Dahuhofsplatz und em- j pfing den Statthalter mit betäubenden Rufen: „Abzug!
> Meuchelmörder! Pfui!" und gellenden Pfiffen. Die Ab- ^ fahrt des Zuges wurde mit unbeschreiblichem Tumult be- ^ gleitet.
, ' ff Innsbruck, i 6 . Novbr. In der Nacht versuchte ein
> Haufen in einen einem Italiener gehörigen Frieseurladen : rmzudringeu, wurde aber von der Polizei daran verhindert. ! Bis heute nachmittag 3 Uhr ist die Ruhe nicht gestört , worden.
z ss Wie«, 6. Nov. In den heute stattgehabten Berat- , ungen der deutschen Fortschritts- und Volkspartei wurde i die Solidarität mit den Deutsche» in Innsbruck betont und ! die Verlegung der italienischen Rechtsfakultät sowie die Ent- ^ fernung des Statthalters gefordert. Nachmittags empfing s der Ministerpräsident Dr. Körber den Obmann der Volks- i Partei, Derschatts und den Vicebürgermeister von Innsbruck, i Erler, wobei es zn erregten Auseinandersetzungen kam. Der , Mimsterpräfident lehnte die Schließung der Fakultät ab.
: ss Wien. 6. Nov. Die N. Fr. Presse meldet aus Jnns-
^ Lruck: Erzherzog Eugen empfing heute den Bürgermeister ! Greil, der ihm erklärte ,daß die gestrigen Kundgebungen vor ! der Hoi bürg nicht gegen den Erzherzog gerichtet gewesen ! seien. Der Erzherzog erwiderte, er sei von Anfang an hie- j von überzeugt gewesen und habe d»es auch dadurch bewiesen, s daß er sich unter der Bevölkerung von Innsbruck bewegte, j die er seit langem kenne.
ans „Aus de« Tanne« für die Monate
Uovsmber «nd Dezember
werden auch jetzt noch angenommen und die seither erschienenen Nummern umsonst «achgeliesert.
Der russisch-japanische Krieg.
* Lo«do«, 5. Nov. „Eveuing Standard" berichtet, die , Japaner hätten folgeude Bedingungen für die Einstellung der Feindseligkeiten gestellt: 1. Uebergabe der Mandschurei an China; 2. die Abtretung der russischen Konzessionen in der Mandschurei an Japan; 3. Beschlagnahme der Mandschurei-Eisenbahnen als Kriegsentschädigung.
ff UetersZ«rg, 6. Nov. General Kuropatkm meldet dem Kaiser unter dem 4. November: Am 2. November wurde der russische Kriegskommissar der Provinz Chcilundsian, der Oberstleutnant im Generalftab, Boydanow, als er aus Befehl des Statthalters sich auf einer Erkundung mit nur 2 Dolmetschern und einer Ordonnanz befand, 2 Werft von der Station der ostchiuesischen Bahn, Duinzschan, von einer Chungusenbande gefangen genommen und der eine D,l»et- '
scher gelötet. Gestern fanden ausgeschickte Artillerieabteilungen die Leiche Boydanows, eines Dolmetschers und der Ordonnanz und nahmen 2 Chuugusen gefangen. Die Leichen wurden nach Charbin gebracht. Zur weiteren Untersuchung des Falles wurden sowohl von unserer als auch von Seiten des Thiau- Thiuu von Zizikar Maßnahmen getroffen. Ferner meldet Kuropatkiu unter dem 5. Nov. In der Nacht znm 5. Nov. griffen die Japaner die Stellung eines Regiments auf unsere« rechten Flügeln, wurden aber zurückgeschlagen und ließen 30 Tote zurück. Auf unserer Seite find 1 Offizier und 5 Manu tot, 8 Manu verwundet. Am 4. Nov. bemerkten gegen Abend Freiwilligen-Abteilungru im Dorfe Tschuanliutse, 2 Werft östlich von Kudiase, eine größere Anzahl Japaner, die Bäume fällten und sie zu ihren Stellungen schafften. Die Mörserbatterie eröffnete um 11 Uhr nachts ein Salvenfeuer gegen das Dorf Tschuanliutse und die Japaner zogen sich zurück. Die Freiwilligen besetzten das Dorf und gingen nach Süden zu, dem sogenannten Berge mit den 2 Höckern vor, der vom Feinde stark besetzt war. Von den Freiwilligen stark beunruhigt, räumten die Japaner die tiefergelegeneu Schanzen und zogen ihre Feldwachen weiter nach Süden zurück. Am 5. November find keine Meldungen über Kämpfe «wgelaufen.
ff Fokio, 6. Nov. Amtlich. Der Kommandant der Armee von Port Arthur meldet: Die rechte Kolonne und ein Teil der mittleren Kolonne haben am 30. Okt. abends den oberen Teil, die Coutre-Eskorpe des Forts Sungschuschan und Erlurigschau sowie Tunkikvanschan besetzt und einige der Flankeuwerke und Laufgräben dieser Forts zerstört. Ein anderer Teil der mittleren Kolonne hat trotz heftigen Feuers des Feindes um 2 Uhr nachmittags das zwischen den Forts Talungschau und Tunkikvanschan gelegene Fort angegriffen uud genommen. Die Russen machten wiederholt Gegenangriffe auf dieses Fort und wir mußten es um 10^/2 Uhr abends aufgebea.. General Jchiuohi eroberte es aber um 11 Uhr nachts zurück. In dem Fon wurie« i 3 Feldgeschütze, 2 Maschinenkanonen, 3 Fischtorpedos uud viele andere Schießgeräte erbeutet. 40 Manu wurden tot ausgefunden. Die linke Kolonne nahm an demselben Tage das nordöstlich von Tunkikvanschan gelegene Fort Kobuyama. Am 31. Oktober griffen wir die Hafen-Schiffswerft mit großkalibrigen und Schiffsgeschützen an, wobei das russische Kanonenboot Giljak mehrmals getroffen und 2 Dampfer zum Sinken gebracht wurden. Am 1. Nov. wurden rm westlichen Teil des Hafens 2 Dampfer von je ungefähr 3500 Tonnen uud am 2. Nov. 1 Dampfer von ungefähr 3000 Tonnen zum Sinken gebracht. 2mal wurde eine heftige Explosion, wahrscheinlich von Pulvermagazinen am Nordende der Stadt, gehört. Am 3. Nov. mittags er- öffneten wir ein heftiges Feuer aus Schiffsgcschätzen auf die Schiffswerft und andere Teile im Osten des Hafens, wo auch kurz nach 12 Uhr mittags Feuer ausbrach, das bis zum anderen Morgen 4 Uhr wütete. An demselben Tage wurde das Fort aus 4 großkalibrigen Geschützen be- schosfen uud erheblich beschädigt.
Händel ««d Verkehr.
* Tübingen, 4. Nov. Fouchtschrarme. Dinkel, neu 14. —, 13 S9, 13L0, verkauft 1256 Kg. um 170.80 Mk., 8 Pfg. ab. Haber neu, 14.80, 14,44,13.80, verkauft 3730 Kg um 538.53 Mk., 8 Pfg. ab, Haber alter 15 43, verkauft 591 Kg. um 91.01 Mk., 22 Pfg. ab, Gerste, 17. verkauf: 43 Kg. um 9.01 Mk., 15 Pfg. auf.
* Würtingen, 3. Nov. Fruchtprüse. Dinkel 6 50 - 7.50 Mk., Haber 7.10-7.60 Mk, Gerste 8-8.30 Mk,, Ackerbohuen 6.50 Mk.
* Stuttgart, 5. Nov. Moftobstmarkt auf dem Nordbahnhof. Marktamtlicher Bericht vom 4. Nov., mitgeteilt von der Zentralvermittlungsstelle für Obstverwertung. Aufgestellt waren 32 Waggons, davon Neuzufuhr 9 Waggons, und zwar aus Hessen 1, Preußen 3, Schweiz 2, Italien 3. Nach auswärts sind abgegangen 10 Waggons. Preise waggonweise per 10 OgO : Hessen und Prentzm 800—840 Mk., Schweiz 800—830 Mk. Im Kleinverkauf per 50 KZ: 390 bis 4.30 Mk. Handel: ruhig.
* Wrach, 3. Nov. Fruchtschranne. Dinkel 6.35—6.70 Mk., Haber 6.70-7.30 Mk., Gerste 7.90 8.10 Mk.
Verantwortlicher Redakteur: Ludwig Lauk, Altenstelg.
„Wie Sie wollen. Aber Sie können sich denken, was Sie von einer Person, wir Susan, hören werde». Geschah —"
„Um so bester", versetzte Steinhoff; „abernoch eins: Hattr Susa» Ihre Tochter gern?"
„Ja," sagte John Warham mit rauher Stimme. „In ihrer Art, ja. Dann griff er sich mit unsicherer Hand nach dem Hals und blickte verstohlen auf. Der junge Detektiv war nach der Tür gegangen uud rief:
„Susan — Susan I"
Der Alte wischte sich hastig über die Augen und richtete sich in seinem Stuhl auf.
„Ich will Ihnen noch sagen, Mr. Steinhoff, daß Susan meine Frau nicht leiden kann. Was Sie von unserer Familiengeschichte wissen müssen, können Sie sich von Susan sagen lasten, aber über Bertha möchte ich seiner Zeit mit Ihnen sprechen. Ich warte hier, bis Sie wieder herunter kommen. „Susan," wandte er sich dann an die Eiutretende „mach ein Zimmer für den jungen Mann zurecht."
„Darf ich noch um den Schlüssel bitten, Mr. Warham?", fragte Steiuhoff. „Danke. Nun, Miß Susan, zeigen Sie mir, bitte, diesen Weg."
Als sie an Bertha Warhams Zimmer angelangt waren, nahm er Susan die Lampe ans der Hand und sagte:
„Ich möchte mit Ihnen spreche«, sobald der alte Herr zu Bett gegangen ist. Hier erwarte ich nicht, viel zu finden. Wäre es nicht bester. Sie gingen zu ihm, bis ich wieder hiuuuterkomme?"
„Ich sitze immer bei ihm," erwiderte sie. „Er kann nicht allein sein." Sie wandte sich zum Gehen, dann kam sie zögernd zurück. „Wem: Sie irgend etwas finden könnten, was ihn ein bischen anfheitert," sagte sie sanft, „bis es ihm wieder bester geht ..."
Ein Geräusch von unten her unterbrach sie.
„Da I Er hat seine» Stock hingeworsen. Er tut
immer, als wäre er eben hingefallen, aber ich weiß, was es bedeutet. Er meint, ich bin lange genug hier oben gewesen. Nun, ich komme nachher wieder und will Ihnen Rede stehen."
Der junge Detektiv öffnete das Zimmer, in dem er einen Schlüssel zu dem Charakter der Vermißten zu finde« hoffte. Das Gefühl, das er beim ersten Umblick empfand, war das der Ueberraschung. Er glaubte, das Mädchen, das hier gewohnt hatte, fast vor sich zu sehen: Der ganze Raum war von ihr erfüllt; spottend und höhnend schien sie hinter den Vorhängen, hinter den Bildern und Zieraten hervorzulugen. Er zog eine kostbare Lampe, die au der Mitte der Decke über dem prächtig geschnitzten Tisch hing, herab und zündete sie an.
Wie wenig paßte dies Zimmer in das düstere, nüchterne Haus, welchen Gegensatz bildete es zu seiner ganze« Umgebung I AlleS um ihn herum war lebendig, auffallend, charakteristisch, und manches, was sich seinem Auge bot, schien ihm bizarr und im Boudoir einer jungen Dame — denn ein Boudoir sollte dieser Raum offenbar darstellen — wenig am Platze zu sein.
Die daneben liegende Schlafstube war ziemlich klein. Die Diele, die aus Holzmosaik angefertigt war, verschwand fast unter Decken, Teppichen und Fellen. An der Wand stand eiue spitzeüdrapierte Mesfingbettstelle und ein Nachttisch mit einem Elfenbemneeestaire, Tisch und Bett waren von duftigen, rosa und weisen Vorhängen umgeben. Im Schubfach der Waschtoilette fand er ein festverschlostenes Kästchen, sowie ein an Bertha Warham adressiertes, rosafarbenes Couvert, das einen in regelmäßiger, zierlicher Schrift geschriebenen Brief enthielt, dessen Datum um mehr als ein Jahr zurücklag, uud in einer Ecke entdeckte er das abgerissene Bruchstück eines Briefes von Bertha Warham cm eine ihm unbekannte Person, das die Schreiberin achtlos beiseite geworfen hatte.
(Fortsetzung folgt.)