Russen schätzen den Verlust der Japaner an den 4 Tagen des letzten Sturmes auf 4000 Manu. General Stössel er­ließ eine Kundmachung, in der er seinen Dank an Gott und die heldenmütige Garnison für die Zurückweisung des An­sturmes Ausdruck gibt.

* Dem Daily Telegraph wird aus Nagasaki gemeldet, daß die Japaner am 24. September eineu unterirdischen Gang nach Port Arthur beendet und sofort in Benützung genommen haben. Das Ergebnis sei unbekannt.

* Tschifu, 4. Okt. Privatbriefe melden, daß die letzten japanischen Angriffe auf Port Arthur aus einer Reihe hef­tiger Beschießungen und wütender Sturmangriffe bestanden. Der Angriff der Japaner gegen die russische Stellung am goldenen Hügel" zeugte von verzweifelter Entschlossenheit.

4 Tage lang dauerte« die Bemühungen der An­greifer unausgesetzt an. Ein japanisches Bataillon, das sich in ungedeckter Stellung im Tal befand, wurde durch das russische Geschützfeuer nahezu vernichtet. Schließ­lich gelang es den Japanern, ein Feldgeschütz und zwei Maschinengewehre in eine Stellung hinter eine rasch auf­geworfene Schutzwehr zu bringen. Diese war jedoch in­folge des Feuers von den inneren Forts nicht zu halten, und als die Russen zum Angriff überg'ngeo, wendeten sie sofort das Geschütz gegen die Japaner, die fast vollständig j aufgeriebeu wurden. Zwei weitere Versuche der Japaner, die Stellung einzunehmen, schlugen gleichfalls fehl. Chinesen, die Port Arthur vorgestern verlassen haben, sagen, daß die Wirkung des Feuers der russischen Artillerie und ihrer Maschinengewehre fürchterlich sei. Die Abhänge amgoldenen Hügel" seien mit verstümmelten Leichen und abgerissenen Gliedmaßen wie besäht. 300 Russen und 200 Japaner liegen in einem einzigen Graben tot beisammen. Die Ja­paner hatten die Wasserzufuhr teilweise unterbunden, doch verfüge die Besatzung noch über andere Mittel zur Wasser­beschaffung, die uur mit dem Fall der Festung genommen werden könnten, auch seien genügend Lebensmittel vorhanden.

* KoKi», 2. Oktober. Es verlautet, ein japanisches ;

Kanonenboot sei im Süden der Halbinsel Liaotischau auf eine Mine gestoßen und gesunken. ,

* Tokio, 3. Okt. Das Mariuedepartement meldet, daß s

am 20. September ein zur Beseitigung von Terminen ver- , wendeter russischer Dampfer imHafeueingaug von! Port Arthur auf eine Mine geraten und ge- j funken sei. Im japanischen Marmemiuisterium meint! man, die Russen litten Mattgel au kleinen Dampfern, welche ! zur Entfernung von Minen geeignet find. !

* Tokio, 4. Okt. Zu Ehren des Prinzen Karl Anton I

von Hohenzollern, der gegenwärtig in Tokio weilt, fand im Schloß eine Festtafel statt. Dabei brachte ein japanischer > Prinz einen Trinksprüch auf Kaiser Wilhelm und den! Prinzen aus und erklärte, die Entsendung eines so hervor- ! ragenden Mitglieds des deutschen Hofs nach Japan und j zur Begleitung des japanischen Heeres liefere den Beweis, s daß nicht nur zwischen den beiden Kaiserhäusern, sondern j auch zwischen den beiden Völkern die besten Beziehungen! bestehen. !

ss Tokio, 4. Okt. Reutermeldnng. Ein Telegramm j des Generalstabs der Mandschvreiarmee meldet: Eine Ab- s teiluug des japanischen Vortrabs, bestehend aus einer Kom- ! Pagnie Infanterie und einer Schwadron Kavallerie griff am s 2. ds. 60 russische Reiter an. die Paohsingtun, 13 Meilen , nördlich von Liaojmig und 9 Meilen westlich von der s Straße nach Mukden, besetzt hielten und zerstreute sie. Die s Japaner setzten die Rekognoszierung in der Umgebung fort , und wurden von 230 rassischen Reitern angegriffen. Nach kurzem Kampfe zogen sich die Japaner zurück, ohne einen Verlust zu haben. Die Russen verloren etwa 30 Mann. In der Front des japanischen HeereS rst keine Veränderung eingetreten.

ff TEo, 4. Okiober. Am 30. September wurden etwa

nicht umsonst in früheren Jahren so viel Lehrgeld bezahlt, - um auf die alten Tage abermals das A B C der Staats- , Wissenschaft studieren zu müssen, er wußte, wie er aufzutreten ! hatte, jede Abweichung davon war unmöglich, darüber war j er zu alt geworden. Und so entwickelten sich die Aeuder- s urigen mit Folgerichtigkeit. :

Es war ein schöner März-Abend, au welchem linde s Frühlingslüfte jeden Gedanken an den kaum entschwundenen ! Winter erstickten, als durch die Straßen von Berlin die ! Weiße», von der Druckerschwärze noch feuchten Extrablätter, der Zeitungen flogen, und mit verhaltenem Atem Zentausende i lasen: Bismarck Abschiedsgesuch Ernennung zum ^ Generaloberst und Herzog von Lauenburg, General Caprivi ! Reichskanzler. Ein General Kanzler, der Reichskanzler Ge- ^ »eral. Es war so, nichts war daran mehr zu rütteln, die > Dinge hatten sich vollzogen, unter die Zeit des alten Kaisers ! und seines Kanzlers war endgiltig der Strich gemacht, neue ! Zeit und neue Taten harrten des deutschen Volkes. >

Und wenige Tage später ruhte die Rechte Kaiser! Wilhelms II. zum letzten Mal in der Bismarcks; gerade ! und reckenhaft schritt der greise Staatsmann wie in den ! Tagen seiner vollen Manueskraft die Treppen des alten Hohenzollernschlosses au der Spree hinab. Fast 40 Jahre waren verstrichen, seit ihn ein Hohevzollernkönig zum ersten schweren verantwortlichen Amt berufen hatte, jetzt hatte des Dienstes ewig gleichgestellte Uhr den letzten Schlag getan. ! Nach Jahren sollte es dem Einsiedler aus dem Sachsen- Walde, dem Veteran deutscher Großtaten, noch einmal be­schicken sein, diesen historischen Boden zu betreten, aber es war doch nur wie eine leise verglimmende Abendröte zum Abschluß hell leuchtender Tage und Jahre; freilich ein Labsal für die Volksseele, das diese Heimkehr Bismarcks von Herzen ersehnte, uud bis heute hat sie nicht vergessen, ! wer dabei war. !

Selten gab es einen so wunderschönen Frühlingstag, wie

50 russische Kavalleristen beobachtet, wie sie chinesische Dschunken auf dem Hunho verbrannte». Sie wurden durch das Feuer der auf beiden Flußuferu stehenden japanischen Truppe» vertrieben. Die russische Meldung von der Ver­brennung von 17 mit japanischer Munition beladenen Dschunken ist vollständig falsch. Man glaubt, die Meldung sollte das Verhalten der Russen entschuldigen, die die chine­sischen Dschunken in Masse zerstören, um zu verhindern, daß die Japaner sie gebrauchen.

Vermischtes.

* (Auf Deck eines alten spanischen Schatzschiffes am Meeresgründe.) Zum ersten Male seit 200 Jahren hat ein Mensch das Deck eines der alten spanischen Schatzschiffe betreten, die in der Bucht von Vigo untergegaugen find. Seit April bemüht sich, wie berichtet wurde, der Cavaliere Pino, mit Hilfe seiner neue» ErfindungendesHydroskops" und derElevatoren", die Schiffe zu heben, die Schätze km Werte von 560 000 000 Mk. bergen sollen. Jetzt ist es ihm gelungen, mit drei Gefährten an Bord des gesunkenen Schif­fesAkmiraute" zu gehen. Zwei große Schwierigkeiten standen seiner Arbeit bisher im Wege. Die Schiffe, die tu einer Tiefe von 90 Fuß liegen, find fast im Saude begraben, den zwei Flüße bei ihrer Mündung in die Bucht mit sich führen. Der Saud wird so reichlich augeschwemmt, daß die Taucher beim Herabsteigen sofort in Sandwolkeu gehüllt werden und nichts mehr sehen können. Der Erfinder hat jedoch eiu Mittel gefunden, auch diese Schwierigkeiten zu überwinden. Er hat ein Instrument konstruiert, mit dessen Hülfe er zum Meeresboden hiuadsteigen kann; auf diese Weise kau» er selbst die Gegenstände direkt untersuchen, die ihm die Linse seinesHydroskops" gezeigt haben. Die Vor­richtung besteht in der Hauptsache in einem großen stählernen Teleskoprohr, das zu jeder gewünschten Länge ausgedehnt Werder, kann. Durch dieses Rohr kan« der Erforscher des Meeresbodens selbst hinabsteigen, bis er deu Boden erreicht. Der Boden des Rohres ist nach der vorliegeuden Beschreib­ung offen; aber ein starker Strom komprimierter Luft geht hindurch, um das Wasser auszuschließen. Ja dem Rohr sind wasserdichte Abteilungen eingebaut, und es wird elektrisch beleuchtet. Eine Firma in Vigo arbeitet jetzt an diesem ein­fachen, aber sehr brauchbaren Mechanismus. Pino ist in­zwischen in dem langen Rohr seinesHydroskops" auf deu ,m Innern angebrachte« Stufen jedoch schon hiuabgestiegen, nachdem die Lage desAkmiraute" durch das Seeteleskop genau festgestellt war, uud so ist er auf das Deck der Gallone gelangt. In seiner Begleitung befanden sich Clem. Colineau, eiu reicher Frauzose, der finanziell an der Erfindung interes­siert ist, Signor Raffaelo Moglia, der Kapitän derSan Elemente" uud eiu Taucher. Das Rohr wurde auf dem Schiff langsam hin- uud herbewegt, nach den telephonischen Anweisungen, die Pino nach oben gab. Auf diese Weise konnte wenigstens ein Teil des Schiffes gründlich untersucht werden.

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4 -

* (Wohinmit den vielen Aepfelnund Birnen in diesem Jahre?) Auf diese Frage gibt Johannes Böttner im praktischen Ratgeber im Obst- und Gartenbau den Obstzüchteru die folgenden Ratschläge: 1. Alles Dauer­obst sorgfältig Pflücken und sorgfältig aufbewahren I Mögen ! auch augenblicklich die Preise niedrig uud die Absatzverhält­nisse schlecht sein, schon vor Weihnachten werden Preis und ! Nachfrage steigen. Es ist Mangel an Gemüse uud Mangel > an Kartoffeln, deshalb wird in den Küchen mehr Obst ge- j braucht werden als sonst. 2. I» der eigenen Wirtschaft so- , viel Obst als möglich verbrauchen ! Obst in jeder Form ! zubereitet, ist gesund und nahrhaft, und wenn das Obst augenblicklich schwer verkäuflich ist und somit eine Einnahme ^ ausfällt, so kan« dafür durch Selbstverbrauch des Obstes ! an den Ausgaben für Fleisch, Butter und anderen Lebens­

mitteln reichlich gespart werden. 3. Herbstäpfel und Herbst- biruen, die sich nickt halten und auch nicht verbraucht wer­den können, sollten für späteren Verbrauch im eigenen Haus­halt verarbeitet werden. Ein Obstgericht, welches man das ganze Jahr hindurch essen kann, ist Apfelmus. Als Mus läßt cs sich zwar nicht aufbewahren, wohl aber läßt sich das Apfelmus auf Horden, auf Papier gebracht, trocksenz» Pasten, die sich jahrelang halten und mit Wasser gekocht jederzeit wieder ein tadelloses Apfelmus geben. Süße uud saure Aepfel, gemischt, gekocht uud ausgepreßt, geben, mit wenig Zucker zu Syrupdicke eingekocht, das ausgezeichnete Obstkraut. Weichfleischige Aepfel lassen sich auch auf dem Herde dörren. Schließlich ist in diesem Jahre günstige Ge­legenheit, es einmal mit der Apfelweinbereitung zu versuche». Die edlen Herbstbirneu erhalten wir am besten für de» Winter, indem wir sie schälen und in Gläsern eiukochen. Schließlich erklärt Böttner, daß die Obstzüchter dahin strebe» müssen, ^gleichmäßigere Obsternten zu gewinnen und nicht in einem Jahre Ueberfluß und in deu anderen Jahren Mangel zu haben.

* 4 -

* Wird da dieser Tage iu Hfaris ein Vagabund festge­nommen, ein furchtbar dünner, hochaufgeschossener Kerl. Wegen irgend eines kleinen Vergehens soll er eiupaarTage in den Kasten gesteckt werden. Der Polizeibeamte fragt i-u nach seinem Beruf:Ich gehe als Modell für Wohlbe­leibtheit", erklärte er.Na, machen Sie hier doch keine» Unsinn".Aber gewiß, Herr Polizeileutnant, ich biu von dem Erfinder eines Mittels zum Dickwerdeu engagiert wor­den, dem Photographen für ein Reklamebild zu sitzen. Ich trage unter meinen Kleidern einen Anzug vou dünnem Gummi und lasse mich zunächst photographieren, so wie Sie mich jetzt seben. Unter mein Konterfei wird dann geschrieben: Vor Gebrauch des Mittels". Die beiden folgenden Auf­nahmen haben die Unterschriftnach einem Monat",nach zwei Monaten", dann wird der Gummi allmählich auf­geblasen und ich präsentiere mich iu immer stärkerer Leibes­fülle."

* 4 -

* Eine HfrivateLkmsto« nach den Kunststätten Griechen­lands, Kleiuastens und Siziliens wird demnächst von Triest aus angetreten. Eine Gesellschaft von etwa 90 Teilnehmern hat sich zu diesem Zwecke vereiuigt und den neuen Salon­dampferSchleswig" des Norddeutschen Lloyd geschartert. Die Fahrt beginnt am 3. Oktober in Triest und endet am 3. November in Genua. Der Besuch der Kunststätleu wird unter Führung der bekannten Archäologen Professor Dr. Wiegand und Direktor Dr. Schräder stattfinden; erläuternde Vorträge an Bord werden den Besuch der einzelneu Plätze vorbereiten und ergänzen.

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* (Von Brüssel nach Paris.) In Paris traf ein junger Manu aus Bruchsal mit einem Faß Bier auf dem Rücke» ein. Er hatte eine Wette gemacht, den Weg vo« Bruchsal nach Paris mit einem Faß Bier auf dem Rücken und von Paris nach Bruchsal zurück mit einem Faß Wein zurückzu- lezen.

Neueste Nachrichten.

* Die Morgenpvst meldet aus Kamöurg: Der Dampfer Lutetia" von Middlesborough nach Hamvurg unterwegs ist mit seiner ganzen Vesatzuag im Sturm untergegangen.

Verantwortlicher Redakteur: Ludwig Lauk, Altensteig.

'MkiHfaHrpkon. Der von Ereiner und Pfeiffer m Stu ttgart herausgegebene Blitzfahrplan, giltig vom 1. Ok­tober 1904 bis 30. April 1905, ein wohl allen Lesern unseres Blattes alter und lieber Bekannter, ist soeben bei unserer Redaktion eingegangen Wir empfehlen das handliche, durch seine Registereinrichtung überaus praktische Büchlein allen, die zu Reisezwecken einen Fahrplan nötig haben. Trotz Blitzregister und zweifarbig gedruckter Karte betragt der Preis nur SO Pfg. und ist in der W. Hlieksr'schen Buchdruckerei zu haben.

jene» Märztag, an dessen Morgen in deu Berliner Zeit­ungen zu lesen stand:Heute Abend reist Bismarck nach Friedrichsrnhe." Der Schloßherr aus dem Sachscnwalde hat die großstädtischen Steinmeere nie geliebt, seine Neigung gehörte der frischen freien Natur, und der Lcmdedclmaim, der als Deichhauptmann im väterlichen Gute zu Schön­hauser- an der Elbe gewesen war, ist er geblieben bis an ! sein Ende. So ist er auch nie allzuviel an seinem offiziellen j Amtssitz gewesen, aber jeder Berliner wußte doch :Da wohnt j Bismarck!" Und nun mit einem Male der große Augen- ! blick der Trennung, nach welchem es hieß und für immer ! heißen mußte:Berlin ohne Bismarck !" Den« wenn auch ! Viele behaupteten und immer wieder sagten:Er wird j wiederkommen und er muß wiederkommen!" Andere sagten richtiger:W-s war, das wird, nicht wieder."

In langen, langen Reihen standen die Leute vor dem Reichskanzlerpalais in der Wilhelmsstraße bis zum Bahn­hofe, elegante Damen und Herren, auch manche Frau auS dem Volke mit unbedecktem Kopfe und mancher Mann im schlichten Rocke. Militär und Zivil in gleichem Maße, Alt und Jung, und das Heranwachsende Jung-Berlin musterte mit forschendem Auge die aufgeregten Gesichter und hatte so unendlich viel zu fragen, bis es wieder und immer wie- ' der hieß:Still doch, still doch!"

Jetzt sprengte Kaiser Wilhelm II. hoch zu Roß die l Linden hinab, zum Brandeuburger Tor hinaus. Ueberall ein ehrerbietiger Gruß, ernst dankte der junge Kaiser, uvd vorüber war die Kavalkade. Jetzt eine Eskadron der Garde- Kürassiere im weißen Lederkoller und blinkenden Küraß, mit gezogenem Pallasch, auf den Häuptern deu Adlerhelm. Mit wuchtigem Schritt zogen die Hühnen am Hause des scheidenden Reichskanzlers vorüber, nnd als nun auf ein Kommando des führende» Majors die Kolonne im Parade­marsch defilierte, richteten sich alle Augen wie im geheimen Einverständnis auf die Fenster des Kanzler-Palais.

Ob sich Bismarck nicht zeigte, die ihm erwiesene Ehr­ung entgegen zu nehmen? Nein! Niemand war zu er­blicken, uud dahin entschwand die glänzende Truppe. Aber ihr Erscheinen hatte doch ein freudiges Hochgefühl bei deu Tausenden erweckt: Die Kürassiere bilden auf kaiser­lichen Befehl bei der Abreise eine Ehrenwache für Bismarck, mit fürstlichen Ehren wird der Kanzler scheiden ! So ging es von Mund zu Mund. Und weiter: Wenn Bismarck auch geht, der Kaiser hält doch »och viel auf ihn, er weiß, was er wert ist ! Heller blitzten wieder die Auge», lebhafter röteten sich die Gesichter, und die finkende Märzsonne schaute auf Zehntausend? hoffender, zuversichtlicher Menschen.

Und jetzt . . . nun kam der Abschied. Ach, es war doch noch viel schwerer, als Zehntausende sich gedacht; als nun der zweispännige Wagen aus dem Gittertor des Kanzler- Palais auf die Straße fuhr, umflorte sich mancher Blick- Und während Hüte und Tücher geschwenkt wurden, ver mochten Viele kaum zu unterscheiden, wer da in dem Wagen saß. Einem unbezwinglichen Drange folgend stürzten die Menschenmassev in die Mitte der Straße, und nur langsam, ganz longsam vermochten die Pferde vorwärts zu kommen. Bismarck saß neben seinem ältesten Sohne, dem Staats­sekretär im Auswärtigen Amt, Graf Herbert, der zur selben Zeit wie sein Vater und mit seinem Vater aus dem Amt geschieden war. Die allen Berlinern wohlvertraute Kürassier- Uniform mit dem gelben Kragen, die der Halberstädter Kürassiere, trug der Scheidende auch auf diesem letzten Wege ans dem langjährigen Heim, und die Rechte fuhr wieder und immer wieder grüßend an die Mütze, während die Linke fest auf dem Pallasch lag.

(Schluß folgt.)

* (Umschrieben.)Sag', Moritz, wie befindest du dich bei der Kavallerie?"Nu, ich komm' mir vor, als ob ich war' bei der Luftschifferabteilung!"