im Präsidialbureau des Ministeriums des Innern Dr. Ok- tavian Ritter Regner von Bleyleben zum Landesprästdeoten in Bukowina.

* Lemöerg, 1. Okt. Auf der Straße JasloKrosna überfuhr das Automobil des Sportmaunes Ritter v. Fibich einen neben seinem Wagen hergehendc» Kutscher, Vater von 4 Kindern. Er wurde auf der Stelle getötet.

ff Wie«, 2. Oktober. Ja der heutigen Generalver­sammlung des Bundes österreichisch-ungarischer Industrieller hielt Ministerpräsident von Körber eine Rede, worin er ausführte, er und die Regierung bemühten sich mit allen ihnen zu Gebote stehenden Mitteln um die Hebung und das Gedeihen der heimischen Produktion. Dies bewiesen die Laten der Regierung, wie die Investition von 500 Millionen Mark für Eiseubahnbau, Bau von Wasserstraßen, die Lojalitätsklausel im ungarischen Ausgleich und der eben abgeschlossene Handelsvertrag mit Italien, dem, wenn es nach dem Wunsche der Regierung gehe, tunlichst bald andere folgen sollen. Leider komme in Oesterreich zu den tiefen Gründen politischer und ökonomischer Schwierigkeiten noch eine maßlose Uebertreibung, die zur Unaufrichtigkeit führe. DK Regierung sei bemüht, die traurigen Folgen solcher Unaufrichtigkeiten abzuschwächen und habe den ehrlichen Willen, zur Besserung der Schwierigkeiten, der gesetz­geberischen Tätigkeit zu gelangen. Die Regierung lasse keinen Notstand über die Industrie kommen, werde auch die Landwirtschaft nicht verarmen und den Handel nicht zu Grunde richten lassen, damit sich nicht an die Politische Krisis noch eine wirtschaftliche reihe.

ff Mikazzo, Provinz Messina, 2. Oktbr. Heute nach­mittag gegen 4 Uhr wurde hier ein wellenförmiges Erd­beben verspürt.

* Die Arairzose», denen für lauge Zeit nur Paris das Herz der Welt", der Bewunderung würdig erschien, saugen allmählich an, auch den Großstädten anderer Nationen § Beachtung zu schenken. Eben hat sich wieder eine Kom- i Mission aus Paris auf den Weg gemacht, um einzelne Ver­waltungszweige in verschiedenen deutschen Großstädten zu j studieren. Jedenfalls werden die Herreu finden, daß sich ' keine deutsche Stadt, auch Berlin nicht, an Schönheit mit ? Paris messen kann, daß aber in bezug auf Großartigkeit des Verkehrs, Ordnung und Umsicht der Verwaltung, Um­fang und praktische Wirksamkeit der gemeinnützigen Anstalten die deutschen Großstädte den französischen vielfach zum Muster dienen können.

* Hkaris, 1. Oktober. Ja dem Postwagen des Expreß­zuges Paris-Havre sind heute während der Fahrt sämtliche nach dem südwestlichen Amerika bestimmten Poftsäcke von unbekannten Uebrltätern ihres Inhalts beraubt worden.

* Wouijoie, 1. Okt. Der königliche Förster Sabel in Ternell bei Movtjoie erschoß heute sein dreijähriges Söhn- chen und darauf sich selbst.

* Amsterdam, 1. Okt. Die holländische Regierung hat ihr Versprechen, Krügers Leiche an Bord eines Kriegs­schiffes nach Südwestafrika zu überführen, rückgängig ge­macht. Nun wird eine Privatreederei auf Kosten des niederländischen Südafrikanervereins die Leiche transportieren, spätestens am 11. November, da die Trauerfeier in Pretoria für Mitte Dezember vorbereitet wird.

ff Hkelersönrg, 2. Oktbr. Der deutsche Botschafter Graf ; von Alverslcbeu hat heute seine Urlaubsreise augetreten. ! Die Leitung der Geschäfte der Botschaft hat Botschaftssekre- ! tär Freist, v. Komberg übernommen. !

* Der Korrespondent des Reuterschen Bureaus in Aekisg telegraphiert vom 30. Scpt.: Die hier lebenden Ausländer empfinden in letzter Zeit starke Besorgnis wegen der wach­senden Unruhen in Südtschili, Schantung und Houan. Von § dem Waiwupu(AuswärtigenAmt), erfahreich, die Bewegung, ! die dort herrsche, sei in hohem Maße aufrührerisch und ! gegen die Dynastie gerichtet und unterscheide sich daher von !

Lieber, und was blieb denn auch anderes übrig, die Kugel I

Aber Bernhard Walther blieb, gerade als er die Tür eines Rebengemachs hinter sich schließen wollte, wie ange­wurzelt stehen. Es traten zwei Personen ein, die zu sehen er am wenigste» erwartet hatte, weun ihr Erscheinen auch an dieser Stelle eigentlich nur selbstverständlich war, sein Vater und seine Mutter.

Bernhard's Eltern hatten schnell alles erfahren, was bei den Lindow's, was bet ihrem Sohne vorgegangen. Es hatte die Mutter, deren Liebling Bernhard stets gewesen war, noch schwerer getroffen, als den Vater. Rudolf Wal­ther hatte mit einigen Flüchen seinem Ingrimm, der ihn zu ersticken drohte im Anfänge, Luft gemacht, also hatte er mit seinem Urteil über diese Lindow's doch Recht gehabt. Also hatte die Walther'sche Ehre die Lindow'sche Liederlichkeit am Ende doch bezahlen müssen. Der ehrliche und gerechte Zorn hatte ihn die Schwäche des Alters für einen Augen­blick garz vergessen lassen, er hatte auch noch festzustelleu vermocht, nach welcher Himmelsrichtung Bernhard abgereift sei. und war bald im Klaren, wohin er sich zunächst ge­wendet. Dann aber brach bei dem Greis auch die schwere Sorge um den ihm gebliebenen Sohn durch, und er beschloß bei sich im Stillen, zu helfen, wenn noch zu helfen Zeit sei, wenn zu helfen in seiner Macht stehe.

Und nun sahen die beide» alten Leute den verzweifelten jungen Mann, der ihren Namen trug, der den Name« der Walthers aus Hellenberg fortpflanzeu sollte, der ihr Sohu war. Rudolf Walther war Menschenkenner genug, um zu wissen, was diesse verzerrten Züge, was die aufgeregten Ge­sichter Grete's und ihres Gatten bedeuteten.

Damit brach auch die Eisrinde der Entfremdung, die den schlichten Vater und den eleganten Sohn so lange getrennt hatte, und mit einer Stimme, die Bernhard durch Mark und Bei» ging, rief der Vater:Junge, das willst Du wir noch aatun?"Bernhardcheu!" schluchzte Frau

der Boxerbewegung des Jahres 1900, welche hauptsächlich gegen die Fremden gerichtet war. Die Gesandten der Mächte haben sich an das Auswärtige Amt gewendet, um es zur Ergreifung wirksamer Gegenmaßnahme« zu veranlassen. Es hat erwidert, der Vizekönig Juanschikai habe strenge Be­fehle erhalten, seiu Aeußerstes zur Unterdrückung der Be­wegung zu tun. Mau glaube nicht, daß es zu ernsten Un­ruhen kommen werde. Die chinesische» Zeitungen in Peking und iu andereu Städten benutzen die Kulifrage als Mittel zur Aufreizung des Volkes. Es werden Flugschriften und Zettel verteilt, in denen über schlechte Behandlung der Kuli iu Transvaal Klage geführt wird. Es ist schwer, über die eigentlichen Ziele der Agitation Gewißheit zu erlangen, doch sehen die Ausländer die Lage als wirklich beunruhigend an.

* Aus Ta«ger wird berichtet: Der Gouverneur der Nachbarstadt Arfila, der Schwiegervater des früheren Kriegs- miuisters El Menebhi, ist dort von Leuten aus den Stämme» der Nachbarschaft aus Rache dafür, daß er mehrere Ange­hörige der Stämme hat verhaften lassen, ermordet worden. DK Mörder befreiten nach der Tat alle Gefangenen und töteten viele Bewohner von Arfila, wo jetzt große Auf­regung herrscht. Die Behörden haben sich mit der Bitte um Hilfe an den Vertreter des Sultans iu Tanger, Muha- med El Torres, gewendet.

Der russisch-japanische Krieg.

* Zketersönrg, 1. Okt. Ein Telegramm des Generals Ssacharow au den Geueralstab meldet: Am 29. Septbr. begänne» japanische Vorhutabteiluugen den Vormarsch nach Jansiutunia auf dem Wege Mukden-Bjaniupusa- Fyndiapv, wurden aber von unserer Kavallerie zum Stehen gebracht. Am 30. Sept. verdrängte eine unserer Kavallerie­abteilungen, die nach Tschjantanfi am rechten Ufer des Hunho, 40 Werst stromabwärts von Mukden vorgerückt war, die Japaner aus diesem Dorfe und verbrannte 17 beladene Dschunken, von denen einige Munition an Bord ^ hatten. Große Verstärkungen, die der Feind von Süden ! her erhielt, nötigten unsere Abteilung, sich zurückzuzieheu.

ff London, 2. Okt. Dem Reuterschen Bureau wird > aus dem Hauptquartier der Armee des Generals Oku über ! Fusan von gestern gemeldet: Der erste japanische Eiseo- bahnzug ist heute nachmittag in Liaujang eiugetroffe». In ! einigen Tagen wird ein regelmäßiger Dienst emgerichtet ! sein. Die ersten Züge führen Lebensmittel, Munition und anderes Material mit sich. Nach einer Meldung desselben Bureaus aus Tschisu von heute haben, wie Chinesen melden, ! am 28. und 29. September heftige Kämpfe westlich von ^ Liaotischan in der Nähe der Lanbenbucht stattgefunderi, bei ; deueu die Russen vergeblich versuchten, sich der Geschütze großen Kalibers zu bemächtigen, die die Japaner dort aufgestellt hatten. !

0 Genau wie seiner Zeit vor Liaujang so macht sich ! jetzt vor Mukden die Ungeduld bemerkbar, die den Augen- > blick nicht erwarten kann, in dem die beide» feindlichen i Heere aufs neue in blutigen Kämpfen miteinander ringen, f Auch damals wurden tagtäglich rin gutes Dutzend Ver- ^ mutungeu laut, die ausnahmslos am Ziele vorbeischossen, - aus dem sehr einfache« Grunde, weil man an den wenigen j Stellen, an den man die Wahrheit kannte, diese begreiflicher- i weise verschwieg. Man darf aber heute, wie in den Vor- ^ Wochen der Schlacht von Liaujan^ an der Ueberzeuguug ! festhaltea, daß die Japaner ihr Ziel beharrlich und mit j Aufbietung aller Kräfte verfolgen. Wann und wo es zum i Schlagen kommt, läßt sich nicht Voraussagen. General Kuropatkiu, der das Wort vomerfolgreichen Rückzug" geprägt ' hat, soll in einem Privatgespräch folgende Parole ausgegeben haben: Zieht euch immer mit Zuversicht zurück; laßt die Japaner in die Ebene kommen, und wir werden i sie schlagen. Mau glaubt im russischen Hauptquartier i

Julie Walther, währen sie ihren Sohn umarmte, ober ihre Zärtlichkeit machte auf den seiner selbst kaum noch Mächtigen ! Bernhard bei Weitem nicht den Eindruck, wie die kräftige ? Mahnung des Vaters. z

Eine Pause noch, dann wandte sich Bernhard und i ergriff abbittend die Rechte seines Vaters, und, als ob er ! aus langem, unheilvollem Traum erwache, rief er:Ich j wills wieder gut machen, Vater, ganz gewiß, ich will'L i wieder qut machen." !

Dann wird auch Alles noch gut werden I" war die ; feste Antwort des alten Walthers. Aber gleich darauf über- ! kamen ihn doch die Folgen der Aufregung, und er mußte i sich in einen Armstuhl niederlasses. Die allgemeine Be­sorgnis erwies zum Glück sich als unbegründet, er erholte i sich bald und blickte frei um sich.

Ein voller Brustton der Nederzeagung war es, in dem ! auch er sagte:Nun wird Alles noch gut werden. Wenn , blos noch . . ." August lebte, wollte er sagen. Grete erriet ^ es. Sie küßte den Greis. Ein Händedruck dankte ihr, der ^ ihr besagte:Ja, Du, Grete, hast es am Besten gewußt, s s was er wert war."

l Der Prozeß gegen Bernhard Walther brachte keine - ; Sensations-Neuigkeiten. Das gewissenlose Spekalanteutum i ! sollte dabei auf der Anklagebank sitzen, aber Moritz Linbow ; ! war tot, und seine einstigen Freunde, die von ihm sich ge- i schädigt meinten und auch geschädigt warea, gedachten kluger­weise des alten Wortes, daß nicht mit Steinen um sich wer­fen solle, wer in einem Glashause fitze. Und so waren sie ; denn auf Manches eiugegangen, was ihnen für die Zukunft größeren Nutzen versprach, als der Aasweg von früheren Erfahrungen iu diesem Prozeß. Außerdem mußte der Ge­richtshof erkennen, daß Bernhard Walther, mit Hufe seines j Vaters allerdings, Alles aufgeboten hatte, die schweren Ver- . fehlungen Moritz Lindow's seines Schwiegervaters, und seines Schwagers Max Lindow wieder gut zu machen.

auf Grund dieser Aeußerung, Kuropatkin werde sich bis auf Tinling zurückziehen und in der Ebene nördlich von dem genannten Orte die nächste Schlacht aunehmen. Wenn es weiter heißt, in russischen militärischen Kreisen schließe man aus der Langsamkeit des gegnerischen Vor­marsches, daß die dem Marschall Oyma zur Verfügung stehendeu gesamten japanischen Streitkräfte sich auf nicht mehr als 150 000 Mann und 650 Geschützen beliefen, so gilt es doch noch die Frage zu prüfe», ob der japanische Vormarsch denn auch wirklich so langsam von statten geht. Nach dem Bericht des Generals Ssacharow über eine An­zahl gleichgiltiger Borpostengrfechte könnte es so scheinen, als feien die Japaner seit dem 4. vorigen Monats über­haupt nicht recht vou der Stelle gerückt. Die Orte, bei denen jene Vorpostengefechte stattgefunden haben sollen, be­finden sich nämlich ohne Ausnahme in der Nähe von Jantai, das die Japaner unmittelbar nach der Einnahme Liaujangs be­setzten. Vor Port Arthur ist eine Veränderung der Lage nicht eio- getreten und ist russischer Auffassung zufolge auch so bald nicht zu erwarten. Port Arthur sei zu stark, als daß es durch Handstreich oder kurze Belagerung genommen werden könnte. Tatsächlich sind die japanischen Angriffe bisher ja auch fast ausnahmslos abgeschlagen worden. Es verlautet mit Bestimmtheit, die Belagcrungsarmee werde vor der Festung Winterquartier beziehen. Fällt Port Arthur nicht bald, dann bleibt dem General Nogi allerdings auch nichts anderes übrig. Wir wollen nicht verschweigen, daß neben dieseu Nachrichten auch solche vorliegen, welche behaupten, daß die Widerstandsfähigkeit Port Arthurs gebrochen sei. Geht oder bleibt Alexejew? Dieses Frage- und Antwort- spiel wird in den Blättern nun schon seit Wochen betrieben. Der Meldung, daß erbliebe, widerspricht eine Petersburger Drahtung desB. T.", die die Abberufung des Statthal- ters als durchaus beschlossene Tatsache bezeichnet. Karopatkiu wird den Oberbefehl über beide Armeen führen. Der Groß­fürst Nikolaus wird nur dem Namen nach das Oberkom­mando bekleiden und auch dieses erst übernehmen, wenn zum nächsten Frühjahr noch eine 3. russische Armee auf dem mandschurischen Kriegsschauplätze augelangt sein wird.

Vermischtes.

* Amerikanische Avtomovikiste». Auf dem Schnell­dampferKronprinz Wilhelm" des Norddeutschen Lloyd kehrte jüngst ein in der Newyorker Gesellschaft bekanntes Ehepaar, Cortlandt Bishop und Frau, nach Amerika zurück, nachdem sie eine Reise vou 6000 Meilen im Automobil durch Nordafrika und Europa zurückgelegt hatten. Das Paar begann die Reise in ihrem 20 Pferdekräfte starke» Automobil in Nordafrika, wo sie durch Tunis, Tripolis, Marocco und Aegypten fuhren. Sie drangen in die Wüste Sahara 60 Meilen vor und erreichten Biskra; ans ihrem Wege trafeu sie viele Karawanen and jagten den Kamelen einen großen Schrecken ein. Herr Bishop und seine Frau setzten «n Dampfer nach Sizilien über, wo sie die Wege in sehr schlechter Verfassung trafen. Die Automobilfahrt ging dann von Süditalien bis Rom weiter und dann durch Mittel- und Norditalien bis zu den Alpen, wo sie bis zu einer Höhe von 8000 Fuß emporkiommen. Nachdem die unternehmenden Amerikaner die Alpen hinter sich gelassen hatten, durchquerten sie als letzten Teil ihrer Reise Frank­reich und erreichten in Cherbourg den DampferKronprinz Wilhelm", der sie und ihr Automobil uach Newyork zu- rückvrachte.

Handel und Verkehr.

* Kchtsröingen cr. I?., 30. Sept. Der Handel in Filderkraut geht sehr lebhaft und wird pro Jtr. 2 Mk. bezahlt, doch dürfte bald ein Aufschlag erfolgen.

Verantwortlicher Redakteur: Ludwig Lauk, Altensteig.

Es erfolgte daher kein Ehrenvrrluft, brannte das Urteil trotz­dem empfindlich, es war kein vernichteudes. Und bei dem ernsten Streben, welches Bernhard Walther erfüllte, in der neuen Zeit seine Arbeitskraft neuen und ersprießlichen Zielen zur Verfügung zu stellen, war auch ein Vergessen der Ver­gangenheit garantiert. Grete hatte in nicht zu ferner Zeit die Freude, zu sehen, wie die ernste Entschlossenheit ihres Gatten und die geschäftliche Routiue des Bruders sich zu einem nicht aller Welt bekannten, aber dochersprießlichen Zusam­menwirken verbauden, einer gemeinsamen Arbeit zwischen Sadt und Land, die oft als widerspruchsvoll bezeichnet, als möglich bestritten wird, die aber doch die einzig richtige ist. Denn es ist seit Alters her gewesen und wird, für unser deutsches Wesen wenigstens, stets so sein, daß Stadt und Land sich ergänzen müssen. Es find die beiden Beine für den deut­schen Nationalwohlstand, und der Deutsche drrnuen wie draußen, ist weder reich, noch übermütig genug, um wirklich die eine oder die andere Stütze entbehren zu können oder entbehren zu wollen.

Die Theorie, die solche Sätze in schönen Worte» auf­stellt, scheitert an dem eisernen Muß! nicht minder nötig, als die politische Einigkeit der deutschen Stämme von 1870 und 1871 ist die Einigkeit der wirtschaftlichen Faktoren in Stadt und Land. Der Eine allein kann nicht gehen, nicht marschieren, nicht tanzen, allerhöchsteus humpeln; und das wäre doch ein trauriges Bild.

Auf Braudhausen herrschte eine frohgemute Tätigkeit in diesem Sinne, von dem sicheren Bewußtsein getragen, das 'den schaffenden Bürger ehrt. Von jenen abenteuerlichen Existenzen aber, die bald den Ruin der in ihrer Schlichtheit strenge» und starren Familie Walther bedeutet hatten, er­hielten die Zufriedene» keine weitere Kunde. Rudolf Walther nur konnte in seinem alten, und doch noch immer so jugend- frisch-rittcrlichrn Herzen noch nicht die schöne, einstige Schwiegertochter vergessen. (F. f.)