gen nicht eine einzige Lokomotive. Kuropatkin ist dem Schicksal Mac Mahons und Bazaines entgangen, und eine ähnliche Gelegenheit, ihn zu vernichten, wird sich schwerlich wieder finden.

* (Das Dum-Dum-Geschoß im Kriege.) Die Japaner, welche schon bisher glaubten, daß die Russen Dumdum­patronen benützen, da hin und wieder bösartige Verwun­dungen beobachtet wurden, behaupten, daß dies nunmehr bewiesen sei, da in Liaujang Dumdumpatronen gefunden worden seien. Die japanische Gesandtschaft in London ver­öffentlicht folgende Nachricht aus Tokio: Nach Meldungen von der mandschurischen Armee wurden unter der Beute bei Liaujang zwei Arten von Dumdumpatronen gefunden, welche den Patronen für die russischen Gewehre Modell 1890 gleichen. Einige Verwundungen unserer Leute erregen den Verdacht, daß sie durch solche Patronen heiberqeflhrt sind. Russtscherseits wird die Verwendung solcher Geschosse in Abrede gestellt.

* Vom russischen Rückzug liegen folgende Nachrichten vor: Der Zar befahl Kuropatkin, Liaujang wieder zu nehmen. Die ganze russische Armee wurde auf dem Rück­züge, fünf englische Meilen südöstlich von Mukden, von japanischen Schützen angegriffen, die in einem mit Hirse be­standenen Felde verborgen Ware». Zahlreiche Nachzügler wurden von den Chunchusen, die über das ganze Land schwärmen, erschossen oder gefangen und zu Tode gefoltert. Die Verwirrung auf dem Bahnhofe von Mukden ist unbe­schreiblich. Männer und Frauen kämpfen miteinander, um in die Züge hinein zu kommen, die aber alle für die Ver­wundeten gebraucht werden. Die Japaner sollen unter Sieges­liedern vorwärts marschieren.

* Aetersönrg, 14. September. DieNowodvy" mel­det aus Mukden, daß der chinesische General Ma, welcher mit 15 000 Mann europäisch ausgcbildeter Truppen unge­fähr 12 Meilen von Port Arthur stehe, eine vffenseindselige Haltung einnehme. Es könne schon in den nächsten Tagen der Fall eintreten, daß Kuropatkin die Truppen als zur feindlichen Macht gehörig betrachten werde.

* Petersburg, 14. Septbr. DieRufs. Teleg.-Ag." meldet aus Chardin vom 13. September: Pnvamachrichten zufolge stellten die Japaner den weiteren Vormarsch »ach Norden ein. Ihre Vortrnppen räumten die Ortschaft Schache und gingen auf Jentai zurück. Die Hauptkräfte der Japaner lagern bei Liaujang. Es wird angenommen, daß die Ja­paner durch die Kämpfe bei Liaujang dermaßen geschwächt sind, daß ein weiterer Vormarsch vorläufig schwierig er­scheint.

* Netersönrg, 14. Sept. General Stöffel meldet an den Kaiser unter dem 28. August neuen Stils: In der Nacht zum 27. August machten die Japaner um drei Uhr früh während eines sehr heftigen Gewitterregens von neuem einen Versuch, unsere Stellungen auf dem linken Flügel, sowie ein Fort und die Udjantschanberge anzugreifen. Der Angriff wurde auf allen Punkten zurückgeschlagcn. Unsere Verluste sind unbedeutend ; 3 Mann wurden getötet, 2 Offi­ziere und 98 Mann verwundet. Die Verwundeten sind alle geborgen und genießen eine sorgfältige Pflegr. Die Leichen der Japaner wurden von uns sortgeschafft. Der Gegner hinderte uns aber daran und feuerte auf dre unter der Flagge des Roten Kreuzes ausgesandten Sanitätssoldaten.

* Uetersönrg, 14. Sept. Wie General Stöffel an den

Kaiser unter dem 2. September ferner meldet, griff der Feind in der Nacht zum 2. September den Hohen und den Langen Berg, sowie die benachbarten Befestigungen an. Gleichzeitig beschoß die feindliche Artillerie sowohl diese Berge wie die genannten Befestigungen. Die vordersten feindlichen Schützen­ketten wurden durch Späher rechtzeitig bemerkt und auf die Schützenketten wie aus die Batterien des Gegners Feuer er­öffnet. Die den Schützenketten folgeule feindliche Kolonne geriet auf selbsttätige Flatterminen ; viele flogen in die Luft. Nach einer Stunde war der Angriff der Japaner abge­schlagen. Auf russischer Seite sind 1 Offizier und 7 Mann verwundet.

ff Uetersöurg, 16. September. Wie der Statthalter Alexejew dem Kaiser unter dem gestrigen Datum meldet, sind von General Stöffel mehrere Berichte eingegangen. Der erste Bericht vom 31. August besagt: Nach Aussagen von Chinesen haben die Japaner den Samsonberg stark be­festigt und vor dem Berge Minen gelegt. Bei Port Ar­thur befestigen sie ihre Stellungen ebenfalls stark und stellen nachts neue Batterien auf. In der Tahebucht fischen sie Minen. Unseren Truppen wurden Proklamationen zuge­rufen, die den Rat enthalten, sich zu ergeben. General Stöffel steht hierin ein Eingeständnis des Feindes, daß seine Aktionen erfolglos sind. Die freudige Nachricht von der Geburt des Großfürsten-Thronfolgers Alexis Nikolaje- witsch ist von der ganzen Garnison mit unbeschreiblicher Begeisterung ausgenommen worden. In der Ernennung General Stöffels zum Generaladjutvnten und des Obersten Jsemenow zum Flügeladjutauten des Kaisers erblickt die Garnison ein Zeichen kaiserlicher Huld für die Verteidigung der Festung. Ein weiterer Bericht vom 3. September be­sagt : Der Feind verstärkt seine Stellung gegenüber der Westfront der Festung. Die Beschießung der Forts der inneren Festung und des Hafens dauert fort. Am 2. Sep­tember abends und im Laufe der Nacht wurden in die Stadt 152 Bomben geworfen. Das feindliche Geschwader hält sich ständig in Gestchtsweite der Festung aus.

* Jetersöurg, 15. September. Der Korrespondent der Birschewija Wjedomosti" in Tschifu telegraphiert seinem Blatte am 14. September, das russische Konsulat habe von dem ersten Vertreter des Roten Kreuzes in Port Arthur, Balachow, eine Mitteilung empfangen, in welcher er es bitte, der Oeffentlichkeit Kenntnis von dem empörenden Ver­fahren der Japaner zu geben, die auf das Personal des Roten Kreuzes schossen, auch wenn die Fahne des Roten Kreuzes an den Orten aufgepflanzt sei, wo das Personal Verwundete zusammentrage. Viele Mitglieder des russischen Sanitätspersonals seien so getötet worden. Das Vorgehen der Japaner erwecke umsomehr Erbitterung, als die Japaner selbst auf den Schlachtfeldern Briefe zurückließen mit der Bitte an die russischen Behörden, die unter den russische» Forts getötete» Japaner zu beerdigen.

* Köln, 14. Septbr. Der .Köln. Ztg." wird aus Petersburg vom 12. Sept. gemeldet: In einer in Port Arthur jüngst entdeckten geheimen Niederlage, welche von den Chinesen vor dem chinesisch-jopa,»scheu Kriege angelegt wurde, wurden 60 000 dis 100 000 Granaten, einige hundert alte Kruppgeschütze, die noch tauglich sind, große Mengen von Pulver von guter Beschaffenheit, angeblich auch Gewehre und Patronen in großen Mengen gefunden.

ff Nagasaki, 15. Sept. (Reutermeldung.) Ein eng­

lische? Segelschiff, vermutlich dieLuzia", stieß bei Port Arthur auf eine Mine. Es wurde nur eine Person ge­rettet. Man nimmt an, daß das Schiff die Blockade durch­brechen wollte.

* London, 15. Septbr. Wie dem Reuterscheu Bureau aus Liaujang vom 11. September abends gemeldet wird, bleibt die japanische Armee in Liaujang und stellt die Brücken wieder her. Unter den erbeuteten Gegenständen befinden sich : Geschütze, Munition, Wagen, Gewehre, Mäntel und andere Kleidungsstücke, sowie Fourage.

* London, 15. Sept. Die Abendblätter melden auS Tokio, der Kriegsmiriister habe auf eine Anfrage OyamaS erklärt, daß IVO 000 Man« frischer Truppe« und 232 Kanone« zur Verstärkung der japanischen Mand­schurei-Armee vor Ende September bereit sein werden.

* Tokio, 14. Sept. Nachmittags drei Uhr. (Reuter.) Marschall Oyama berichtet: Eine beträchtliche Abteilung der Russen bleibt südlich des Hunflusses zurück. Die Russen verschanzen die Höhen auf beiden Seiten des Liaoflusses bei Tieltng.

* Sa« Irancisco 14. Sept. Eine Anzahl Japaner drohte, die Lena mit Dynamit in die Luft zu sprengen, und bot dem japanischen Konsul ihre Dienste an. Der Konsul suchte sie zu beruhigen. Jede Bewegung von Personen von und nach dem Schiff und an dessen Bord wird über­wacht.

* Hysteröai, 24. Sept. (Reuter.) Von zuständiger Seite wird mitgcteilt, die amerikanische Regierung sei fest entschlossen, dieLena" aufzufordern, innerhalb einer von der Regierung zu stellenden Frist San Franzisko zu ver­lassen oder abzurüsten.

Handel nud Verkehr.

* Wotlenbrrr g, 14. September. Bei sehr lebhaftem Geschäfts­gang sind heute die Hopfenpreise gestiegen auf 180 Mk. für Prima- und 160165 Mk. für Mittelware.

* Stuttgart, 12. Sept. Mehlpreise per 100 Kilo inklusive Sack: Mehl Nr. 0:10-31 Mk., dto. Nr.1: 28-29 Mk., dto. Nr. 2: 25.50 bis 27.50 Mk., dto. Nr. 3: 25-26 Mk., dto. Nr. 4 : 22-24 Mark. Suppengries 3031 Mk. Kleie 9 Mk. 50 Pfg.

* Krultgcirt, 4. Sept. (Schlachtviehmarkt.) Erlös aus'. z kg: Schlachtgewicht: Ochsen: vollfleischige, ausgemästete, höchsten Schlacht­werts 74 76 Pfg., Darren (Bullen) : vollfleischige, höchsten Schlachr- werts 6162 Pfg, mäßig genährte jüngere, gut genährte ältere 59 bis 60 Pfg., Kalbeln: vollsteischtge, ausgemästete Kalbeln, höchsten Schlacht­werts 6869 Pfg., ältere ausgemästete Kühe und wenig gut ent­wickelte Kalbeln und jüngere Kühe 64 bis 66 Pfg., mäßig genährte Kalbeln und Kühe 5960 Pfg., gering genährte Kalbeln und Kühe 40 50 Pfg., Kälber: feinste Mastkälber (Vollmilchmast) und beste Saugkälber 82 -86 Pfg., mittlere Mastkälber und gute Saugkälber 78 bis 82 Pfg., Schweine: vollfleischige, der feineren Rassen und Kreuz­ungen bis zu 1 st, Jahr 6667 Pfg., fleischige 6466 Pfg., gering entwickelte alte, sowie Sauen und Eber 5456 Pfg. Verlauf des Marktes: Verkauf lebhaft.

* Stuttgart. 15. Sept. Kartoffelgroßmarkt auf dem Leonhards­platz. Zufuhr 200 Ztr. Preis 3.804 Mk. per Zentner. Kraut­markt auf dem Charlottenplatz. Zufuhr 1200 Stück. Preis 16 bis 24 Mk. per 100 Stück.

* Besigheim, 14. Sept. Der Weinstock ist «Men son­stige Jahre um etwa 14 Tage voraus. Die Weinstöcke haben durchaus gesunden, prächtigen Stand und hängen voll Trauben, die bei früheren Sorten schon völlig aus­gereift sind. Ein Ausstichwein kann in sichere Aussicht ge­stellt werden.

Verantwortlicher Redakteur: W. Rieker, Altensteig.

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