de«» obwohl nicht römische Katholiken, seien die Russen immerhin christlich. Im Christentum liege ein wesentliches Moment für die Verbreitung der Kultur in Asten.
0 In der französischen Hafenstadt Marseille streiken rund 18000 Seeleute und Hafenarbeiter. Kriegsfahrzeuge Hallen den Verkehr mit Korsika, Algerien und Tunis aufrecht. Bei dem großen Ausstand vor einigen Monaten stockte die Lebensmittelzufuhr nach Korsika zeitweilig, so daß bereits eine Hungersnot befürchtet wurde.
* Welersvurg, 24. Aug. Heute vormittag wurde in der Peterhofer Palaiskirche die Taufe des Thronfolgers vollzogen. Der kaiserliche Konvoi wurde mit einer achtspännigen goldenen Staatskarosse unter Vorritt von Husaren und Kosaken aus Alexandria nach dem Großen Palais gebracht. An dem Zuge in die Palaiskirche nahmen teil: der Kaiser, die Kaiserm-Mutter, die Königin der Helenen, die Großherzogin von Mecklenburg-Schwerin, Prinz Heinrich von Preußen, der Prinz von Battenberg und die Mitglieder des kaiserlichen Hauses. Nachdem der Metropolit dem Täufling das Abendmahl gereicht hatte, legte der Kaiser demselben den Andreasorden an. Glockengeläute und ein Salut von 301 Schüssen kündigten in Peterhof wie in beiden Residenzen die vollzogene Taufe an. Während der Thronfolger in feierlichem Zuge nach Alexandria zurückgebracht wurde, nahmen die Majestäten die Glückwünsche des vollzählig erschienenen diplomatischen Korps, des Hofes und der Würdenträger entgegen. Den Anwesenden wurde ein Frühstück serviert. Peterhof und die Residenz hatten Festschmuck angelegt. Heute abend findet Illumination statt.
* Sevastopok, 25. Aua. Ein heftiger Sturm richtete hier vielen Schaden an. Zahlreiche Schiffe sind auf dem Schwarzen Meer verunglückt.
jj Ajaccio, 25. Aug. Seit gestern wütet an der Oftkäste von Korfu ein gewaltiger Brand, welcher bereits einen großen Teil der Waldungen vernichtete. Der Bahnverkehr ist unterbrochen. Der Bahnhof in Bravour ist niedergebrannt. Die Bevölkerung sucht, unterstützt von Militär, des Feuers Herr zu werden.
* Der Tägl. Rundschau wird aus St. Lo«ks geschrieben, daß sich die Ausstellungsgesellschaft weigert, die Auslagen der ausländischen Preisrichter zu erstatten. Aus Frankreich allein sind 160 Preisrichter und Stellvertreter erschienen.
* Tokio, 24. Aug. Ein Sturm hat am 20. August im südlichen Teile des japanischen Meeres gewütet. In Fusan (Korea) wurden 56 Häuser und 147 Schiffe zerstört. Auch in Moji wurden viele Schiffe vernichtet.
Der russisch-japanische Krieg.
ss Der russtsch-japrnische Krieg : Die Lage in Schanghai wird mit jedem Tage verwickelter. Die russischen Kriegsschiffe weigern sich, dem Befehl des Taotai gemäß den Hafen zu verlassen oder abzurüsten. Der Vizekönig von Nanking verzichtet darauf, ein chinesisches Geschwader nach Schanghai zu schicken, um die Befehle des dortigen Taotai zu unterstützen. Nun ist guter Rat teuer. Die fremden Konsuln halten eine Konferenz nach der andern. Selbstverständlich verläuft eine jede ergebnislos. Der amerikanische Generalkonsul, der an der Spitze der Konsulatsbeamten in Schanghai steht, erklärte, seine Regierung beabsichtige sich nur dann einzumischen, wenn der Schutz des amerikanischen Eigentums eS verlange. Der englische Konsul lehnte die Bitte des Taotai ab, den Russen die Fortsetzung ihrer Schiffsreparaturen zu untersagen. So verläuft ein Tag nach dem andern, ohne daß die schwerwiegende Angelegenheit ihre Erledigung findet. Die Japaner find unter diesen Umständen entschlossen, sich ihr Recht zu erzwingen. Sie haben ein starkes Kriegsgeschwader vor Schanghai mit der ausgesprochenen Absicht vereinigt, die beiden russischen Schiffe, den Kreuzer „Askold" und den Torpedobootszerstörer „Gcosobai" in dem neutralen Hafen zu beschießen,
hören, ob er denn wirklich als Mustersohu so viel vor mir voraus hat I"
„Bitte, sprich nicht, was Niemand behauptet hat," fiel ihm Grete bestimmt ins Wort, indem sie zur Außeutür ging. „Es wird rm übrigen allerdings besser sein, Du verheilst Dich ruhig, sonst ist der Zank sofort wieder da."
Damit hatte sie das Zimmer verlassen, aus dem August mit der Weinflasche und den Gläsern in der Nebenstube verschwand. Er war gar nicht neugierig, was da zwischen dem älteren Bruder und der Schwester kommen würde, seine ausgesprochene Vermutung würde sich schon als die rechte erweisen.
Und Grete meinte dasselbe. Um so mehr war sie überrascht, geradezu tötlich bestürzt, als sie beim Oeffneu der Korridortür Jemand vor sich sah, au den sie heute abend zwar schon gedacht, dessen Wiedererscheinen in diesem Hause sie aber für undenkbar gehalten hatte. Vor ihr stand Arnold von Brandow, der junge Leutnant, der für diesen Abendbesnch seine Uniform allerdings mit einem Zivilanzuge vertauscht hatte.
Grete Walther fuhr so hastig von der geöffneten Tür zurück, daß es beinahe aussah, als wollte sie den Flügel sofort wieder schließen. Und der sehr blaß und unruhig aussehende Offizier schien auch so etwas zu befürchten, denn er trat schnell über die Schwelle, um die Verwirklichung der von ihm geargwöhnteu Möglichkeit zu verhindern.
Das junge Mädchen trat nunmehr zurück, aber nur das einzige Wörtchen „Bitte"! brachte Grete über die Lippen. Der Aufruhr der in ihr tobenden Empfindungen war zu groß, als daß sie zwanglos nach seinem Begehren hätte fragen können. Es mußte etwas ganz Außerordentliches sein, das bewies schon sein Kommen.
Sobald Arnold von Brandow die Tür hinter sich geschloffen, zog er, bevor Grete es zu verhindern vermochte, ihre Rechte an seine Lippen und flüsterte ihr ein heißes,
wenn die Russen nicht sofort auslaufen oder abrüsten, oder aber die Chinesen die Entwaffnung der russischen Kriegsschiffe mit Gewalt vornehmen. Es hängt alles davon ab, wie sich die in den Hafen anwesenden Kriegsschiffe Deutschlands, Frankreichs, Englands und Amerikas bei einem japanischen Angriff auf die beiden russischen Schiffe verhalten. Rußland hat schon wiederholt Frankreich an sein Bündnis erinnert. Es ist anzunehmen, daß die Japaner französische Abwehrmaßregeln fürchten, da sie sich andernfalls wohl schon in den Besitz der beiden russischen Kriegsschiffe gesetzt haben würden. Jedenfalls wird es der höchsten Besonnenheit und Einmütigkeit der Mächte bedürfen, um die Einleitung schwerer Verwickelungen in Schanghai zu verhüten. — Die Stimmung in England ist den Russen nicht günstig, Die verschiedenen Zwischenfälle haben eine ungeheure Erbitterung erzeugt, die wesentlich verschärft worden ist durch das Urteil des Marinegerichtschefs in Schanghai, wonach der englische Dampfer „Hipsang" von den russischen Torpedo- bootszerftörer „Rastropny" ohne jeden Grund und wider alles Recht durch mehrere Torpedoschüsfe zum Sinken gebracht wurde.
* Uetersvurg, 25. August. General Stöffel ist zam l Generaladjutanten des Kaisers ernannt worden,
jf Fetersöurg, 25. Aug. Der Statthalter Alexejew meldet unterm gestrigen Datum an den Kaiser: Folgender Bericht des Generalleutnants Stöffel aus Port Arthur vom 19. August ist eiugegangen: Heute früh 4^/^ Uhr begannen die Japaner den Üzlowajaberg zu stürmen und eröffnet«» ein heftiges Bombardement auf die Befestigungen der Nordfront und eines Teiles der Ostfront aus ihre» Batterien auf den Wolfsbergen. Gegenüber Siufchina und dem ganzen Tale des Luncho führen die Japaner Laufgräben auf.
* Köln, 25. Aug. Ein St. Petersburger Telegramm der Köln. Ztg. übermittelt nunmehr dort vorliegende Einzelheiten über die Kämpfe der letzten. Wochen vor Port Arthur. Darnach machten die Japaner am 16. Juli bereits verzweifelte Anstrengungen, die Festung zu nehmen. Tausende von Japanern fielen. Fünf Angriffe wurden mit solcher Gewalt zurückgeschlagen, daß die Japaner in wilder Flucht Gewehre und Patronentaschen fortwarfen, 7000 Tote und Verwundete zurücklaffend. Am 27. Juli erfolgten wiederum vier Angriffe, nachdem am 20. Juli die Japaner den Versuch gemacht hatten, die Russen zu Überrumpeln. 60 000 Japaner rückten gegen das 13. Regiment vor, das mutig standhielt und den zwölfmal überlegenen Feind mit dem Bajonett zurückwarf. An diesem Tage verloren die Japaner über 10 000 Mann. Die bisherigen Verluste beziffern sich auf insgesamt 28 000 Manu. General Fock äußerte, wenn Port Arthur falle, so gehe die japanische Armee auch zu Grunde. Den Russen war es unmöglich, die Wolfsberge zu halten. Am 8. August hatten die Japaner dort 25 B:lagerunzsgeschütze ausgestellt, die entsetzliche Wirkungen anrichteten. Das Bombardement wird seither ununterbrochen fortgesetzt. Alltäglich schleudern die Japaner 800 große Granaten auf die Stadt; ihre Batterien find Tag und Nacht tätig.
* Werkin, 24. Aug. Nach einem Telegramm des Lokalanz. aus Liaojang verlautet dort, daß der Mikado den General Nogi abberufen und das Kommando über die Belagerungsarmee von Port Arthur dem Marschall Arma- gata übertragen habe. Nogi hatte zweimal vergeblich einen Sturm auf die Festung unternommen.
* Werkirr, 25 August. Nach einem Telegramm des Berl. Tagebl. aus Shanghai ist die Lage der Raffen in Port Arthur eine nahezu verzweifelte. Die Forts der Ostfront sind seitdem 11. August beständig unter Feuer. Mau erwartet einen japanischen Sturmangriff auf diese Forts. Die russischen Verluste seit Beginn des August betragen 6000 Mann: also über Vz der Garnison. Dies charakterisiert das tapfere Verhalten der Verteidiger, die nur Schritt
stürmisches „Dank I" zu. Schnell entzog sie ihm aber daun ihre Hand, die er noch in seinen Fingern behalten hatte und ihre Weißen Zähne gruben sich scharf in die vollen Lippen: Das war ja eine seltsame Aeuderung!
Vor nicht laugen Monaten hatte er beim Abschied aus dem Waltherschen Hause keine andecen Worte gehabt, als die, man werde sich nach der Trennung in dem Gewühl der großen Stadt nicht so bald Wiedersehen. Der Sinn dieser Abschiedsworte war nicht zu verkennen. Und nun begann das Wiedersehen mit einem leidenschaftlichen Handkuß? Grete hatte den jungen Offizier im Stillen viel zu hoch geschätzt, als daß sie durch den nun hervortretenden Mangel an Mut zur Wahrheit nicht,bitter gekränkt worden wäre. Das sah ja fast so aus, als erbitte er für irgend etwas ihren Beistand. War er nicht Mann genug, selbst seine Sache zu führen ? Dann mußte sie ziemlich bedenklich stehen.
„Könnte ich Ihren Herrn Vater eine Viertelstunde sprechen?" stieß Arnold hervor. Das kalte Antlitz des jungen Mädchens verwirrte ihn, er hatte Mühe, seine Sammlung aufrecht zu erhalten.
„Papa und Mama find zu einer Feier geladen, sie werden aber nicht zu spät heimkehren," war Grete's Antwort, die in plötzlichen Gedanken an den Bruder, der hinter die nächste Zimmertür getreten sein konnte, ihre Stimme unwillkürlich dämpfte.
Arnold von Brandow schrak zusammen. Mit hastiger, unwillkürlicher Bewegung riß er ern Seideotuch aus dem Rock und wischte die feuchte Stirn. Er schien sich über etwas zu besinnen.
„Könnte ich Herrn Walther nicht nach seiner Heimkehr noch sprechen?" fragte er, und in seiner Stimme lag ein angstvoller Laut.
„Papa wird gern bereit sein, wenn es sich um etwas sehr Wichtiges handelt," antwortete sie, aber auch ihrer begann sich die Augst zu bemächtigen.
für Schritt das Gelände preisgeben. Der Zar verlieh in Anerkennung dieses Verhaltens mehreren Generalen hohe Ordensauszeichnungen und dem Stabschef des Generals Stöffel einen goldenen Ehrensäbel mit der Aufschrift: Für Tapferkeit.
* London, 24. Aug. Die englische Regierung erhob in St. Petersburg, wie der Daily Telegraph meldet, Einsprache gegen die Anhaltung des Dampfers Comediau. Aus Durban wird dazu gemeldet, daß der russische Kreuzer, der den Comediau anhielt, Klipperbug, zwei Masten und drei Schornsteine hatte und grau bemalt war. Der Daily Telegraph weist darauf hin, daß diese Beschreibung auf die Smolensk paßt, die als Handelsschiff das schwarze Meer verlassen und sich dann zum allgemeinen Erstaunen in einen Kreuzer verwandelt hat.
* Gschifs, 24. Juli. Die Führer einer heute hier ein- getroffenea Dschunke, die in der Nacht vom 21. August Kap Liauteschan verlassen hat, berichten, es sei den Japanern gelungen, das Fort auf dem Jtschan-Berge und ein anderes ungefähr eine halbe Meile südwestlich davon gelegenes Fort zu besetzen. Die Japaner hätten die Raffen von dem Paradefelde vertrieben und zwei Forts bei Tschautschankan innerhalb der östlich von Port Arthur gelegenen Befestigungen zerstört. Ja Port Arthur selbst sei kaum ein einziges Gebäude unbeschädigt. Das Rathaus nnb eiu Magazin seien zerstört. Vier große Schiffe seien kampfunfähig. Nur ein einziges habe noch Kanonen an Bord. Der teilweise Mißerfolg des japanischen Angriffes sei auf das furchtbare Feuer der Forts und auf die große Anzahl der Minen zurückzuführen.
* Shanghai, 25. Aug. Die russischen Kriegsschiffe „Askold" und „Grosowoi" werden nunmehr entwaffnet.
* Saigon, 25. Aug. Der Kreuzer „Diana" wurde im Kampfe am 10. August von einem Geschoß unter der Wasserlinie getroffen. Ein anderes Geschoß tötete einen Offizier und drei Mann und verwundete 23 Mann. Dir „Diana" ging nach Schantung, wurde aber gezwungen ihren Kurs zu ändern, da sie japanische Torpedoboote traf, welche neun Torpedos gegen sie abschoffen, ohne sie zu treffen.
* Tokio, 25. Aug. Die Marine-Association hat die Vorschläge zur Herstellung einer Freiwilligen-Flotte angenommen. Es sollen 10 Schiffe za je 6000 Tons für 15 Millionen Den gebaut werden. Jede japanische Familie soll iVs Nest (3 Mark) dazu beitragen.
* Tokio, 25. Aug. Der Panzer Sewastopel hat am Dienstag morgen Port Arthur verlassen und ist auf eine Mine aufgelaufen. Das Schiff legte sich stark auf die Steuerbordseite und mußtein den Hafen zurückgeschlepptwerden.
ff TE-, 25. August. Zwei russische Torpedobootszerstörer stießen am Mittwoch abend beim Eingang in den Hafen von Port Arthur auf Minen. Der größere von beiden, der vier Schornsteine hatte, sank. lieber die Namen der Schiffe und Verluste au Menschenleben ist nichts bekannt.
Handel und Verkehr.
---. KbHcrufen, 24. Aug. Einen schönen Erlös erzielte gestem die hiesige Gemeinde aus dem Gemeindeobst. Geschätzt kann der Ertrag auf ca. 400 Ztr. werden. Verkauft wurde das Obst bet der Versteigerung um 1275 Mk. Der höchste Ertrag, den die Gemeinde überhaupt in einem Jahr von dem Gemcindeobst erzielte, war 850 Mk., erlöst 1893. In den letzten 15 Jahren ließ die Gemeinde überall, wo nur ein geeigneter Raum vorhanden war, Obstbäume setzen, so auf der Oede am Stuhlberg und die neue Straße Ebershardt entlang. Das anfgewandte Kapital für Obstbäume hat sich nicht blos gut verzinst, sondern ist auch längst wieder durch den Ertrag derselben völlig gedeckt. Das Vorgehen Ebhausens verdient Nachahmung seitens anderer Gemeinden.
-n. Ncigolü, 25. Aug. Der gestrige Viehmarkt war stark mit Vieh in allen Gattungen befahren. Der Handel gestaltete sich ziemlich ledhaft. Die Preise für Fett- und Michvieh blieben auf seitheiiger Höhe, dagegen war ein Rückgang bezüglich der Jungviehpreise bemerkbar. Auf dem gleichfalls stark befahrenen Schweincmarkt herrschte lebhafter Umsatz. Läufer galten 40- 85 Mk-, Milchschweine 16 bis 20 Mark dem Paar nach.
Verantwortlicher Redakteur: W. Rieker, Alteusteig
„Es handelt sich NM Leben und Tod für mich," stieß er hervor, und, in dem Zwange, seinem gepreßten Herzen Last zu machen, stammelte er leidenschaftlich: „Ja, um Leben oder Tod, Fräulein Grete. Und ich weiß Niemanden, der mir helfen, an den ich mich wenden könnte, als Ihren Herrn Vater, er ist. ein reicher Mann und hat Verständnis für eine Lage, wie die ist, in der ich mich befinde.'
Ueber Grete's wiedererwachte Teilnahme hatte es sich bei den Worten: „Er ist ein reicher Mann!" wie Eiseskälte gelegt. Also darum war er gekommen; hatte sie es sich doch selbst denken können.
Und ein Gefühl, ein Exempel zu statuieren für das Einst und Heute war es, das sie veranlaßte, zu sagen: „Leutnantsschulden? Ob mein Papa heute dafür noch das rechte Verständnis hat?"
Es war grausam gewesen, ihm das ins Gesicht zu sagen, Grete bereute es sofort, sie hatte es nur in der Erinnerung an seine eigenen vorjährigen, so schmerzlichen Lebewohlworte gesagt, und die Wirkung war denn auch eine tiefgehende. Leutnant von Brandow wurde kreideweiß, als habe er einen Schlag erhalten, mit heiserer, kaum vernehmbarer Stimme brachte er hervor: „Das, das, Grete, habe ich doch nicht von Ihnen verdient. Adieu, auf Nimmerwiedersehen auf Erden!"
Er hatte bereits die Tür gefaßt, als er seine rechte Hand von zwei weichen Mädchenhändeu umklammert fühlte, eiu angstvolles „Arnold!" schlug au sein Ohr. Sie sahen sich lauge und tief in die Augen.
„Ist es denn wirklich, wirklich möglich?" flüsterte er und versuchte, ihre schlanke, zitternde Gestalt an sich zu ziehen, aber sie machte sich sanft los. Noch hatte sie gewaltig zu ringen, die Herrschaft über sich selbst wieder zu erlangen, aber sie empfand keine Reue, daß sie ihn einen einzigen, aber alles erklärenden Blick in ihr inneres Wesen hotte tun lassen. (F. f.)